Wer bin ich?

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Kennt ihr das? Es gibt viele Menschen, die mich höchst unterschiedlich wahrnehmen. Die einen kennen mich so, die anderen so, wieder andere anders und noch andere noch anders. Als gäbe es mehrere Ichs. Die unvollständigen Bilder führen mal zu einem positiven Bild, mal zu einem negativen. Verzerrt ist es wohl meistens irgendwie. Eher wenige Menschen kennen mehrere meiner Ichs und nur ganz wenige alle. Oder niemand. Vielleicht nicht mal ich. Hm.

Dieser Beitrag hat 0 Kommentare

  1. MannQuadrat

    was zum kuckuck hast du da getrunken. solche sachen schreib ich immer erst nach zwei flaschen rotwein. wobei ich dann deutlich mehr rechtschreibfehler drin habe 😉

  2. Henning

    Hehe… solche Gedanken krieg ich auch ohne Alkohol hin. 🙂

  3. Claudia

    Ich kenne so was durchaus. Wenn ich längere Zeit an einem Ort lebe, habe ich das Gefühl, dass die verschiedenen Bilder der Leute von mir sich zu einer Art allgemeinem Bild verfestigen, wie ich bin. So dass ich manchmal kaum noch anders sein kann.

    Gehe ich dann woanders hin (ins Ausland, Umzug in eine andere Stadt), kann ich ganz neu anfangen und mich quasi „neu erfinden“, da die Leute das, was sie von mir wahrnehmen, noch nicht mit einem in ihnen verfestigten Bild von mir vergleichen können. Ich habe das Gefühl, mein „ich“ und was die Leute von ihm sehen, viel stärker selbst gestalten zu können.

    Mit Alkohol hat das nichts zu tun. Außer er bestimmt das jeweilige Bild von mir mit. ;-).

  4. Henning

    Ich meinte eher etwas anderes, nämlich eben, dass nur wenige so ein „allgemeines Bild“ haben, sondern eben verschiedene Gruppen von Leuten verschiedene Bilder. Das „neu erfinden“ geht ja nur, wenn man diese Bilder bewusst produziert hat. Ich meinte eher Bilder, die einfach so entstanden sind. Aus der Situation heraus oder teilweise vielleicht auch durch Gruppendynamik und/oder verschiedene Sichtweisen.
    Zu Letzterem ein Beispiel aus einem nicht ganz so persönlichen Bereich: Für viele bin ich viel zu weit links, meist weil sie eher rechts der Mitte stehen. Für andere wiederum bin ich viel zu weit in der Mitte, weil sie eben sehr weit links stehen.
    Aber nicht, dass ihr jetzt denkt, ich meinte das alles nur auf Politik bezogen. Eigentlich so gut wie gar nicht. Aber das Beispiel passte ganz gut ohne zu sehr ins Persönliche zu gehen. Allerdings deckt es nur den letzten Aspekt ab. Die anderen Aspekte passen vielleicht ganz gut in dieses Beispiel: Es gibt Leute, die denken, ich würde permanent nur feiern. Oft wenn sie mich sehen, erzähle ich auf die Frage, wie’s mir geht, dass die Party gestern etwas heftig war. Dann gibt’s wieder andere, die denken, ich würde eigentlich gar nicht feiern, sondern wäre nur an Politik interessiert. Es gibt aber auch wieder Leute, die beides kennen. Aber es gibt ja noch so viele andere Bereiche. Das nur als Beispiel. Jetzt ist vielleicht eher klar, was gemeint ist.

    @Mann²
    Trinkst du jetzt erstmal zwei Flaschen Rotwein bevor du weiter mitdiskutierst oder geht’s auch so? 😉

  5. Claudia

    @Henning: Stimmt, das ist was anderes. Es kommt zustande, wenn man mehrere Freundes- oder Bekanntenkreise – oder nennen wir es vielleicht „Lebensbereiche“ – hat, die sich interessenmäßig kaum überlappen. Wenn ich da jetzt Beispiele aus meinem Leben gäbe, würde es schnell zu persönlich werden.

    Also, auf jeden Fall ein interessantes Thema.

    @Mannquadrat, bist du ausgestiegen? Na ja, ist ja auch schon spät.

    Henning, ich habe tatsächlich den Reihenfolge-Fehler auf meiner Seite gefunden, trara!

  6. Henning

    Ja, sowas in der Art meine ich. Die erleben einen halt in ganz anderen Rollen. Alles, was ihr Bild bestätigt, nehmen sie vermutlich auch viel stärker war als irgendeine „Ausnahme“, die das Bild korrigieren könnte. Hängt viel damit zusammen in welcher Gruppe man die Leute trifft, aber auch Ort und Zeit. Leute, die man fast nur an Wochenenden sieht, nehmen dann eben vielleicht eher das Party-Bild wahr.

  7. Uwe Keim

    Jetzt habe ich erst mitbekommen, dass Du der Grüne aus Stuttgart für Göppingen bist ;-).

    Wieder ein weiteres „Ich“, gelle?!

  8. Henning

    Erwischt. 🙂 Ja, ich war quasi „dein“ Landtagskandidat (jetzt mal unabhängig davon, ob du von der Chance mich zu wählen, Gebrauch gemacht hast).

    Aber zurück zum Thema: Ich seh das nicht als weiteres Ich, denn ich bin ja immer der gleiche, werde aber anders wahrgenommen. Natürlich verhalte ich mich auch in der einen Situation anders als in der anderen, aber es sind halt einfach unterschiedliche Situations-Schnittmengen, die Person A im Vergleich zu Person B wahrnimmt. Die Wahlberechtigten im Wahlkreis Göppingen haben natürlich was anderes wahrgenommen als meine Kommilitonen an der Uni. Aber natürlich gab es auch Überschneidungen.

  9. Uwe Keim

    Meine Studenten nehmen mich auch immer ganz anders war als z.B. diejenigen die mich vor der Webcam sehen. Oder die meine YouTube.com-Videos anschauen.

    Ich hoffe zumindest eine dieser Gruppen lacht nicht über mich :-).

  10. Henning

    @Uwe
    Also, ich hab schon geschmunzelt als du auf deiner Webcam auf dem Deckel deiner Flasche rumgekaut hast. 🙂

  11. Uwe Keim

    Ja, auf Deckeln kaue ich irgendwie gerne rum. Früher habe ich zu meiner Schulzeit ganz Mäppchen mit Stiften „leergefressen“.

    Ist halt irgendwie meine Nervosität, der das gut tut :-).

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