Nein zu Gewalt bei G8-Demos

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Die G8-Proteste haben ja von ihrer Stoßrichtung her zu großen Teilen meine Sympathie. Aber was heute Abend bei der Demo in Rostock passiert ist, ist absolut indiskutabel. Diese gewalttätigen Demonstranten schaden dem G8-Protest massiv.

Nach den Bildern und Videos, die ich eben gesehen habe, muss ich leider sagen, dass mir das Polizeiaufgebot gar nicht unangemessen erscheint. Dass die Polizei in jedem Einzelfall richtig gehandelt hat, will ich damit definitiv nicht sagen, aber wenn friedlich im Auto sitzende Polizisten angegriffen werden und Autos angezündet werden, bin ich am Ende doch froh über jeden Polizisten, der vor Ort ist.

Ich hoffe, dass sich die friedlichen Demonstranten ganz deutlich von den gewalttätigen Autonomen absetzen. Was dort abläuft, sind Straßenkämpfe und keine demokratische Meinungsäußerung.

Dieser Beitrag hat 19 Kommentare

  1. Till Westermayer

    Ja zu Nein zu Gewalt. Trotzdem glaube ich, dass es zu kurz gegriffen ist, das jetzt den Autonomen in die Schuhe zu schieben. Das sind natürlich auch immer so „was-wäre-wenn“-Fragen: wie würde es aussehen, wenn (staatlicherseits) im Vorfeld ganz anders an die Sache rangegangen wäre, wenn die ganzen Proteste nicht so hochgekocht worden wären usw. Wer an den Ausschreitungen nun wirklich und „in Echt“ schuld ist, mag ich nicht beurteilen — ich habe aber durchaus unterschiedliche Dinge dazu gelesen, und dass nicht nur bei Indymedia, sondern auch bei der ZEIT oder beim NDR.

  2. Kyno

    Richtig so!

    Die Grünen sind für Gewalt einzig und allein gegen unschuldige Serben und Afghanen, niemals aber gegen deutsche Polizisten!

    Mord an fremden Zivilisten – ja. Gewalt gegen deutsche Polizisten – nein!

  3. Lotta

    Mir sind schwarz vermummte Krawallschläger auch zu wider. Nicht nur weil Gewalt verabscheuungswürdig ist, sondern auch weil damit nicht nur nichts, sondern das komplette Gegenteil von dem erreicht wird, wofür die Jungs & Mädels angeblich kämpfen. Und das ist wirklich ärgerlich und blöde. Insofern muss ich dir absolut zustimmen.
    Dennoch macht dein Eintrag auf mich den Eindruck, als ob Spiegel-Online deine einzige Informationsquelle gewesen ist.
    Als Leseempfehlung ein kurzer Beitrag vom Spiegelfechter, der sich mit Übersetzungsproblemen von Spon befasst.

  4. Simon

    @Kyno:
    Lieber die Zivilisten im Kosovo von den Serben, ermorden lassen, gell?

  5. Linda aus HH

    Ich habe, wie wohl 30.000 andere auch, eine, für Hamburger Verhältnisse, erfreulich friedliche Demo erlebt. Leider sieht die Presse nun nur jene 200 Randalierer, deren Verhalten selbstverständlich induskutabel ist. Schade!

  6. Henning

    @Lotta
    Du hast mich erwischt, ich hatte zu dem Zeitpunkt des Beitrags tatsächlich nur Spiegel Online gelesen und die dortigen Videos gesehen. Die Sache mit der falschen Übersetzung ist echt dämlich und man muss sich schon fragen, ob da nicht Absicht dahintersteckt, denn die werden ja auch keinen totalen Laien als Übersetzer da angestellt haben.
    Aber inzwischen habe ich auch andere Medien gelesen/gesehen (NDR, Tagesschau, Tagesthemen, Rheinische Post, Zeit, Indymedia,…) und würde den Beitrag nach wie vor genau so schreiben.

    Mich kotzen diese gewalttätigen Demonstranten richtig an. Sie machen friedliche Demos kaputt und ziehen friedlich demonstrierende Menschen in sowas rein. Und sie sind eine perfekte Rechtfertigung für weitergehende Sicherheitsmaßnahmen.

    @Till
    Natürlich hat sich schon im Vorfeld einiges hochgekocht und mit weniger Sicherheitsmaßnahmen wäre vielleicht für manche der Reiz weniger dagewesen, wirklich gewalttätig zu sein. Man weiß es nicht.
    Ich bin auch kein Freund von diesem Zaun und habe im Studiengebühren-Protest hier in Stuttgart leider auch die negativen Seiten von Polizeieinsätzen mitbekommen. Es ist nämlich definitiv nicht immer alles sauber, was da abläuft. Hier war ein Polizist mit seinem Pferd grundlos in eine Menge reingeritten. Dass er dabei dann vom Pferd fällt bzw. evtl. noch nachgeholfen wurde, ist kein Wunder.
    Aber wen die Sicherheitsmaßnahmen zu Gewalt provozieren, der hat echt ne Schraube locker. Genau so, wie wenn ich irgendwo lese, dass da ein einzelnes Polizeiauto rumstand und man das ja als Provokation auffassen muss. Hallo?!

    Und was dieser Monty Schädel da in den Tagesthemen gesagt hat, fand ich auch sehr seltsam. Er redet davon, dass einige Demonstranten sich nicht an die vorherige Abmachung zur Gewaltfreiheit gehalten haben, „aber letztlich ist es so, dass die Polizei entscheidet, wie sie sich verhält“. Ja, aber wie um Gottes Willen soll sie sich denn entscheiden, wenn von Teilen der Demonstranten Steine fliegen, Autos in Brand gesteckt werden usw.?
    Monty Schädel scheint es so zu sehen: Einige Demonstranten haben sich nicht vollkommen korrekt verhalten, aber wenn die Polizei das ignoriert hätte, wäre alles in Butter.

    Es ist ja auch nicht so, dass man nur zufällig das Zubehör dabei hat, dass man für Autos anzünden oder Feuerwerkskörper benötigt.

    @Linda/HH
    Naja, die Presse und die Polizei haben schon auch deutlich hervorgehoben, dass zuvor viel mehr Menschen absolut friedlich demonstriert haben. Aber klar, der ausführlichere Teil ging dann für die Gewalt drauf. Das geht aber auf das Konto dieser Krawallmacher. Aus Sicht der Presse ist das vollkommen korrekt, denn Straßenschlachten und brennende Autos sind definitiv eine größere Nachricht als eine „stinknormale“ Großdemo. Ohne diese Kämpfe wäre sicher mehr über die Inhalte berichtet worden.

  7. Kyno

    @ Simon:
    Nur leider wurden da keine Menschen ermordet, gell?

    Stichwort: Hufeisenlüge. Aber du glaubst wohl auch noch dass wir nach Afghanistan gingen um die Frauen von unterdrückenden Kopfbedeckungen zu befreien, nicht etwa um dort Pipelines an Russland vorbei zu bauen, und in den Irak wegen der Massenvernichtungswaffen und nicht etwa um das dortige Erdöl zu kontrollieren, den Petroeuro zu verhindern und die Region zu kontrollieren.

    Und bald greifen wir den Iran an, wegen seiner gefährlichen Atombomben, nicht etwa wegen des iranischen Erdgases, der Ölbörse und der angekünditgten Allianz mit Russland bzgl. Erdgas.

    Nein nein, wir halten fest: Mord ist nur akzeptabel, wenn er an ausländischen Zivilisten verübt wird. Flaschen auf Polizisten und Steine auf unschuldige Naziköpfe sind auch nicht akzeptabel, die Grünen können doch kein Blut sehen!

  8. Till Westermayer

    @Henning: lesenswert finde ich diesen Beitrag bei Telepolis, wo ein friedlicher Demoteilnehmer überlegt, wie es zu den Ausschreitungen gekommen ist, aber dann auch berichtet:

    In dem Abschnitt, in dem ich mich als Versammlungsteilnehmer befand, stürmten jetzt die Polizeimannschaften in Intervallen in die Menge. Ich habe mehrfach gesehen, wie direkt neben mir Polizisten mit Schlagstöcken auf gewaltfreie Demonstranten losprügelten. Nur: Bei diesen Gewaltszenen waren Kameras der großen Sendeanstalten – zumindest aus der Nähe – nicht zu sehen.

    Bei Indymedia und anderswo finden sich zudem zunehmen Gerüchte und Deutungen, dass die Ausschreitungen von agents provocateurs begonnen worden seien, woraufhin dann andere mitgemacht hätten. Ich bin mir sehr unsicher, was ich von dieser Idee halten soll. Wenn es so wäre, fände ich es sehr krass.

  9. Simon

    Schon klar, die Serben wollten ganz friedlich mit den Kosovo-Albanern zusammenleben und die NATO hat nur eingegriffen, damit ihre Soldaten mal bisschen Auslauf haben.

    Abgesehen davon, rechtfertigt das trotzdem in keiner Weise die Gewalt bei den G8-Protesten.

  10. Henning

    @Till
    Hab den ganzen Artikel (noch) nicht gelesen, sondern nur dein Zitat. Das ist natürlich schon haarsträubend. Dennoch (mal angenommen, es stimmt) rechtfertigt das nicht die Gewalt der gewalttätigen Demonstranten. Ein normaler Demonstrant würde doch gucken, dass er da wegkommt und nicht selbst Gewalt anwenden.

    P.S.: SPON hat die falsche Übersetzung inzwischen korrigiert.

  11. Kyno

    @ Simon:
    Es geht nicht um Rechtfertigungen, es geht um diese widerliche Scheinheiligkeit von euch grünen Pseudopazifisten.

    Die Serben haben nicht mehr getan als die Albaner. Und unsere Regierungen interessieren sich einen Scheißdreck für Menschenrechte oder dafür, dass irgendwo Menschen ermordet haben, das wurde ja mittlerweile bereits häufig genug deutlich.

  12. Blumeneintopf

    @Henning:
    Wenn durch die Polizisten eine friedliche Demonstration zerstört wird und friedliche Demonstranten geschlagen werden, dann führt dies unweigerlich zu Ablehnung und Hass auf die Polizisten, denn jeder Demokrat muss das Recht haben zu demonstrieren und wenn dies durch die Exekutive zerstört wird, dann ist die Demokratie gescheitert. Und jeder aufrichtige Demokrat muss sich dem entgegenstellen, denn eine Demokratie ist nur dann möglich, wenn die Freiheit und die Grundrechte gesichert sind. Die Art und Weise, wie es hier geschehen ist, kann ich natürlich nicht gutheißen, aber ich kann verstehen, warum viele Menschen zu solchen Maßnahmen griffen.
    Davon abgesehen ist das Handeln der Polizei durchaus maßgebend für das Verhalten der Demonstranten, denn aus Aktion folgt Reaktion.
    Und was natürlich auch hierbei noch anzumerken ist: Bei solchen Einschüchterungsmaßnahmen, die mich doch sehr an unsere DDR erinnert, da ist klar, dass viele sehr verärgert sind.

  13. Henning

    @Kyno
    Irgendwie hast du das Thema hier nicht so ganz mitbekommen, glaube ich.

    @Blumeneintopf
    „Aus Aktion folgt Reaktion“, schreibst du. Bist du denn der Meinung, dass die Polizei mit der Gewalt angefangen hat? Ansonsten ist es doch nur folgerichtig, dass die Polizei nach den „Aktionen“ (Scheiben einwerfen bei einem mit Menschen besetzten Polizeiauto z.B.) auch „Reaktionen“ gezeigt hat. Ob die jetzt immer so genial durchdacht waren und den Konflikt vielleicht auch weiter angeheizt haben, ist wieder eine andere Frage.

    Soweit ich das aus der Ferne beurteilen kann, waren doch einzelne Demontranten der Auslöser. Die Präsenz eines Polizeifahrzeugs – erst recht eines einzelnen – kann man ja wohl nicht als Provokation werten.

  14. Simon

    Ich bin weder grün noch pseudo oder Pazifist.

  15. Kyno

    @ Henning: Das Thema: G8-Demonstranten üben Gewalt aus, und du kleiner grüner Pseudopazifist kritisierst das, und das ist einfach nur erbärmlich.
    Wenn du etwas gegen Gewalt hättest, wärst du nicht in dieser Partei von Mördern und Kriegsverbrechern.

    Du hast etwas gegen Gewalt, wenn sie vor deiner Nase gegen Weiße ausgeübt wird, sie ist dir scheissegal, wenn sie nur irgendwelche ausländischen Muslime betrifft.

    @ Simon: Dann bist du eben irgendsoein Feigling irgendeines anderen Lagers, mir doch egal!

  16. Henning

    @Kyno
    Das sind bösartige Unterstellungen. Mit Muslimen oder der Staatsangehörigkeit hat das Ganze definitiv gar nichts zu tun.
    Ich habe sehr viel gegen Gewalt. Aber leider geht es nicht immer ohne. Was Deutschland und andere demokratische Staaten angeht, halte ich allerdings sehr viel vom staatlichen Gewaltmonopol. Das wird leider auch immer wieder missbraucht, gar keine Frage.

    Du bist herzlich eingeladen, hier sachlich mitzudiskutieren, aber lass doch bitte die Unterstellungen und an Beleidigungen grenzenden Aussagen. Danke!

  17. Blumeneintopf

    @Henning:
    Der einzige Unterschied ist die Vorbilds- und Verantwortungsfunktion, die die Polizei hat. Es ist nicht legitim, dass Polizisten kollegial auf alle Demonstranten losgehen, weil einer einen Stein schmeißt. Das dies zu Unmut gegenüber den Behörden führt liegt wohl auf der Hand. Und was CDU-Politiker und auch manche SPD-Leute uns heute predigen von wegen „von den Autonomen distanzieren“, dazu kann ich nur sagen, dass wenn man woanders hingehen würde entweder die Demonstration selbst auflösen müsste, oder aber die Polizei alles stürmen würde, weil man nur eine genehmigte Route entlanglaufen darf und hier gibt es keine Ausweichmöglichkeit, wo man sich mal kurz distanzieren könnte. Durch den unkonntrollierten Einsatz von Wasserwerfern werden auch unschuldige Personen angegriffen/verletzt, die friedlich demonstrieren wollten. Übrigens kann man sich die Verteilung der Gewalt auch durch die Verletzungszahlen verdeutlichen: Es wurden weit mehr Demonstranten verletzt, als Polizisten, wobei nicht jeder Demonstrant sich wohl als verletzt gemeldet hat ;-).
    Ein noch härteres Durchgreifen, wie es jetzt die gute alte CDu fordert würde nicht nur mehr unschuldige Opfer fordern, sondern uns auch noch weiter in Richtung Russland bewegen, deren Demonstrationstoleranz wir ja kennen, wobei ich denke, dass man in Deutschland inzwischen genau gleich gegen unangemeldete Demonstranten vorgehen würde als dort.
    Jetzt wird auch noch gefordert alle Menschen, die Steine oder Messer dabeihaben in Gewarsam zu nehmen und nicht zu einer Demonstration zuzulassen. Stell dir vor man macht einen kleineren Urlaub in Rostock, hat ein Gepäck dabei, wo logischerweise ein Messer drin ist, damit man auch ein Brot streichen kann und *zack* sitzt man in Gewahrsam. Das ist ein genialer freier Rechtsstaat.

    Und @Kyno: Also du bist wohl vollkommen am Thema vorbeigeschrammt und als ein Grüner fühle ich mich tatsächlich angegriffen. Ich hoffe du hast es nicht so gemeint wie du es schriebst, denn sonst scheinst du sehr starke Probleme mit Verallgemeinerungen zu haben.

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