Schlammschlachten bei den US-Vorwahlen

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In den USA werden die Präsidentschaftskandidaten der Parteien ja in sogenannten Vorwahlen (Primaries) in den einzelnen Bundesstaaten gewählt. Dort können die Anhänger der jeweiligen Partei aus verschiedenen Kandidaten wählen, wer für sie ihren Präsidentschaftswahlkampf ziehen soll.

Die Idee hat was. Da wird die Bevölkerung sehr früh und sehr machtvoll eingebunden. Allerdings hat der Präsident in den USA auch eine ganz andere Rolle als ein Kanzler in Deutschland.

Aber was mich doch sehr irritiert, ist wie hart die Rivalen innerhalb der Parteien teilweise miteinander umgehen. Schließlich wollen die Demokraten doch am Ende alle gegen die Republikaner gewinnen. Egal, ob nun Hillary Clinton, Barack Obama oder jemand Drittes für sie kandidiert.

Wenn die sich gegenseitig fertigmachen, kann der Kandidat der Republikaner das doch am Ende super in seinem Wahlkampf benutzen. Er braucht dann nur namhafte Demokraten zitieren.

Dieser Beitrag hat 6 Kommentare

  1. Henning (alias trapstar)

    „Die Idee hat was. Da wird die Bevölkerung sehr früh und sehr machtvoll eingebunden.“

    Ja, grundsätzlich ähnelt das System aber dem deutschen doch gar nicht so wenig. Denn der Unterschied besteht größtenteils darin, dass in den USA so gut wie jeder Bürger für eine Partei registriert ist, also im Grunde Parteimitglied ist. Das ist in Deutschland wohl etwas anders 😉

  2. Henning

    @Henning/trapstar
    Du meinst jetzt die Listenaufstellungen für die Bundestagskandidaten? Da würde das hinkommen. Da ist wirklich der Hauptunterschied, dass die wenigsten Menschen (hab mal 2 % gehört) in Deutschland Parteimitglieder sind.
    Aber die Kanzlerkandidaten werden in Deutschland doch ganz anders gekürt. Erstens ohne Vorwahlen, sondern auf einem (Bundes-)Parteitag und zweitens meist auch ohne Auswahl, da das schon vorher abgeklärt wurde, wer’s macht.

    @Martin Hiegl
    Danke für den Link. War ganz interessant zu lesen. Trotzdem wäre es für die eigene Partei (und damit für die von einem selbst vertretenen Inhalte) sicher besser, wenn die Kandidaten vor allem versuchen würden, positiv zu überzeugen statt negativ über die anderen zu reden.

  3. niels | zeineku.de

    Hatten die Sozis nicht mal eine Urwahl, als Scharping zum Kanzlerkandidaten gekürt wurde? Müsste dann im Vorfeld der 1994er Wahlen gewesen sein.

  4. Henning

    @niels
    Konnte jetzt nur das hier finden: sprach sich eine relative Mehrheit der SPD-Mitglieder in einer Urwahl für Scharping als Parteivorsitzenden aus, anschließend wählten ihn die satzungsmäßig dazu bestimmten Bundesdelegierten auf einem Sonderparteitag in Essen zum Bundesvorsitzenden der SPD. (Wikipedia)

    Er setzte sich dabei übrigens gegen Gerhard Schröder und Heidemarie Wieczorek-Zeul durch.

    War wohl keine Basis-Kür zum Kanzlerkandidaten. Wäre aber auch sonst noch sehr unterschiedlich im Vergleich zu den US-Vorwahlen, da die ja z.B. in mehreren Bundesstaaten nacheinander stattfinden. Mal ganz abgesehen von der geringeren Bedeutung des Kanzlers und der formal nicht vorhandenen Bedeutung des Status „Kanzlerkandidat“.

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