FDP für Diskriminierung der Homo-Ehe

Man denkt ja, in Sachen Schwule und Lesben ist die FDP mal im positiven Sinne liberal. Vollkommen umgehauen hat mich daher ein Absatz bei SPIEGEL online heute.

Es geht in dem Artikel darum, dass für die „Hetero-Ehe“ 40 EUR Gebühren fällig werden und für die „Homo-Ehe“ bis zu 166 EUR – jedenfalls in Baden-Württemberg. Mal ganz abgesehen von anderen Diskriminierungen wie Trauung auf der Kfz-Zulassungsstelle usw.

Und was sagt die FDP dazu?

Mappus‘ Koalitionspartner hingegen trägt die harte Linie mit. Hans-Ulrich Rülke, Vorsitzender der FDP-Landtagsfraktion, sagte, es sei der landespolitische Wille, deutlich zu machen, dass ein Unterschied zwischen heterosexuellen Ehen und homosexuellen eingetragenen Partnerschaften bestehe. Wenn man dies nicht unterstützen würde, wäre man nicht Teil der Regierung, so Rülke zu SPIEGEL ONLINE.

Da fehlen mir wirklich die Worte.

Dieser Beitrag hat 5 Kommentare

  1. Christoph B.

    Der Kommentar ist wie die Partei einfach nur schlecht…

    Ein für mich vorstellbarer Grund, dass eine eingetragene homosexuelle Lebenspartnerschaft teurer ist, wäre, dass die EDV es nicht zulässt und es daher von Hand gemacht werden muss.

    Wie dem auch sei.
    Für eine absolute Gleichberechtigung müssen wir noch einiges tun.

  2. inti

    😛 ja, eben, die kosten dafür sind sicher auch höher … immerhin kostenrechnerisch gibt es sicher kostenblöcke die spezifisch für die schliessung einer homo-ehe sind und daher nicht auf die hetero-ehe-schliessungen umgelegt werden dürfen, gerade aus gerechtigkeits- und gleichheitsgründen. und da geringere fallzahl höherer preis 😉 … wir sollten dringend daran arbeiten, dass es gleich viele homo- und hetero-ehen gibt, sonst ist die gleichberechtigung einfach nicht umgesetzt

  3. Hubert

    Hmm, vielleicht magst dann aber auch folgendes lesen:

    http://www.fdp-fraktion.de/Mehr-Rechte-fuer-Homosexuelle/1292c1422i1p/index.html

    http://www.landtag-bw.de/WP14/Drucksachen/6000/14_6766_d.pdf

    Aber in einem hast Du natürlich recht – es gibt keine geschlossene Meinung (was ich auch innerhalb einer Partei nicht wirklich erwarten möchte, denn dann scheint das dort nicht sehr demokratisch zuzugehen)… der Landesparteitag am 5.1. war daher auch sehr lebhaft in dieser Hinsicht und nicht wenige, nach meiner Beobachtung insbesondere viele Julis, die sich sehr stark für die Gleichbehandlung einsetzen, haben entrüstet den Saal verlassen..

  4. Henning

    @Christoph B.
    In dem Artikel sagt ja jemand, dass die Homo-Ehe im Gegensatz zur Hetero-Ehe kostendeckend ist, weil diese 40 EUR eigentlich nicht ausreichen. Mag ja sein – aber dann soll doch bitteschön die Hetero-Ehe genauso kostendeckend sein.

    @inti
    😛

    @Hubert
    Was sagen uns denn die Links? Dass die FDP mit gespaltener Zunge spricht? Ist das eine die Meinung für Schwule und Lesben und alle, die mit ihnen für gleiche Rechte kämpfen und das andere die Meinung für die konservativen FDP-Wähler? Glaubwürdigkeit sieht anders aus.

    Es ist doch scheinheilig bei solchen inhaltlichen Positionen beim CSD rumzuspringen als wäre man dort voll mit den Anwesenden auf einer Wellenlänge bei diesem Thema.

    Und du willst mir doch nicht im Ernst jetzt hier erzählen, dass immer wenn es innerhalb einer Partei eine geschlossene Meinung gibt, das wohl nicht demokratisch zugegangen sein kann. Ihr habt Themen, wo ihr euch absolut einig sind, wir haben die – und dann gibt es noch viele, wo zumindest 80 % der Mitglieder dahinterstehen. Ich hatte eigentlich erwartet, das hier wäre bei der FDP mindestens so ein 80-%-Thema.

    Entrüstet den Saal verlassen ist ja immerhin schon mal eine Form des Protests. Aber das kann man doch bei einem so eklatanten Bruch der liberalen Linie nicht darauf beruhen lassen!

    Wirklich unglaublich! Ich bin massiv enttäuscht. In solchen Fragen hoffte ich die FDP sicher an unserer Seite – und dann so ein Satz!

  5. Hubert

    Insbesondere sagt der zweite Link, dass das eine offizielle Drucksache der FDP-Landtagsfraktion ist….

    Und spiegel-online hingegen nicht zwangsläufig zu den Quellen gehört, bei denen ich alles Wort für Wort und im Zusammenhang wiederfinde… (nein, ich weiss nicht, ob er das so gesagt hat oder nicht, ich warne nur etwas, dass derartige Berichterstattungen nicht unbedingt das wiedergeben müssen, was insgesamt tatsächlich gesagt wurde.. und das betrifft natürlich alle Parteien – und nicht nur diese,…)

    Aber frag ihn doch bei abgeordnetenwatch.de 😉

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