Blog-Geburtstag – Dinge ändern sich

Mein Blog ist etwas sauer auf mich. Zugegebenermaßen völlig zu Recht. Er hatte nämlich am 27. Mai seinen sechsten Geburtstag – und ich hab höchstens telepathisch gratuliert.

Aber das ist noch nicht alles. Auch die Wochen davor habe ich ihn sehr vernachlässigt. Ich hab oft an ihn gedacht, aber davon hat er natürlich nicht viel mitbekommen. Ich wollte ihm auch immer wieder was erzählen, aber dann war es wahlweise zu warm, ich zu müde oder einfach mit etwas anderem beschäftigt (jaja, zu warm ist jetzt schon wieder ein bisschen her, aber dieser Artikel befindet sich auch schon im zweiten Anlauf).

Daher hier nun ganz öffentlich: ES TUT MIR LEID! Ich hab meinen Blog verletzt. Das wollte ich nicht. Und ihr habt auch noch mitleiden müssen, weil es außer mehr oder weniger spammigen Kommentaren nichts Neues zu lesen gab.

Nun würden manche wohl sagen: Lass es! Hör auf! Bloggen ist voll 2006. Ist mir aber egal, ich find Bloggen nach wie vor toll und möchte nicht damit aufhören.

Das Problem ist wohl einfach: Früher kam alles, was ich online öffentlich sagen wollte, in diesen Blog. Ein Statement zu einem Thema, ein interessanter Link, ein tolles Foto, eine ausführliche Analyse eines Themas usw. Mal abgesehen von der weniger gewordenen Zeit durch meinen Job, landet einfach das meiste davon inzwischen auf Twitter, Google+ und Facebook – vor allem letzteres.

In diesem Sinne: Nicht wundern, am Ball bleiben – und seltener Artikel hier lesen. Wem das nicht reicht, der guckt halt auf Facebook oder Twitter – aber das macht ihr ja eh und daher seid ihr wohl froh, dass hier nicht mehr so viel froh ist wie am Anfang mit 2-5 Einträgen pro Tag.

Dieser Beitrag hat 13 Kommentare

  1. Heiko

    Denk nochmal drüber nach – ich habe keinen Facebook-Account und werde auch keinen anlegen, um von Dir zu lesen. Obwohl ich es immer interessant finde…

  2. J

    Ja, die Problematik kenne ich. Alles verteilt sich, oder: etwas ist schneller auf Facebook oder Twitter geteilt, als über den Blog. Vor allem seit Twitter hat sich die Zahl der Einträge radikal verringert.

  3. Henning

    @Heiko
    Hehe. Den Ball spiele ich gerne zurück: Denk nochmal drüber nach. 🙂

    Nicht wegen mir, sondern generell. Das ist quasi – dieses Bild kam mir gestern Abend – wie sich von Kaufhaus zu Kaufhaus zu beamen ohne jemals die Straße zu benutzen und dort Leute zu treffen, mitzubekommen wie die Stadt sich ändert, neue Eindrücke zu bekommen etc.

    Außerdem war das ja kein Plan von mir, sondern eine Feststellung. So hat es sich entwickelt und ich sehe auch derzeit nicht, dass sich das wieder zurückändert – zumal mein Zeitbudget auch nicht mehr wurde und ich zudem auf Twitter und auf Facebook jeweils 1600-1800 Leute erreiche (theoretisch jedenfalls) und das sind dann doch deutlich mehr als die, die hier den RSS-Feed abonniert haben oder regelmäßig vorbeischauen.

    Auf henningschuerig.de findest du übrigens zumindest auch die letzten Tweets.

    @J
    Twitter war der erste Streich, später kam Facebook dazu. Das ging bei mir stufenweise.

  4. Harald

    6 Jahre ist doch super. Ich habe erst mit einer Internetseite angefangen und habe schon ein Motivationsproblem. Halt durch und blogge weiter. Ich sehe nicht, dass bloggen veraltet ist.

  5. jana

    Naja man kann ja Facebook auch anonym nutzen. Ich habe besipielsweise nicht meine richtigen Daten angegeben. Hab da mal einen Bericht gesehen, wie schnell man Tonnen von Infos über eine Person filtern kann. 6 Jahre ist eine lange Zeit, wenn man bedenkt, das die meisten Blogger nur sporadisch posten.. LG und Alles Gute

  6. Lothar

    Ich sehe das ähnlich wie Heiko – es ist einfach schaden, wenn so individuelle und persönliche Blogs wie deiner wegen dem massenmedium facebook auf der Strecke bleiben. Ich habe auch keinen Facebook-Account und werde mir ebenfalls garantiert keinen holen.

  7. Michi

    @Lothar: Facebook hat allerdings auch seine Vorteile. Beispielsweise die Reichweite. Mein privater Freundeskreis könnte beispielsweise keinen eigenen Blog führen. Für solche Leute ist Facebook ideal. Zwar kann man Facebook nicht so individuell gestalten, Man erreicht aber auch ganz andere Leute.

  8. Icyqueen

    Ganzehrlich! Du solltest das sinnlos gehypte Facebook über Bord werfen und Google+ ist auch voll Schrott! Blogg lieber wieder!

  9. Ulf

    Das kenne ich nur zu gut. Ich habe auch eine Internetseite gemacht, von einem Gebiet wo wir immer in Urlaub sind und habe mehr, ausser der Startseite noch nichts hinbekommen.

  10. LellaBella

    So wie ich sehe, ist dieser Artikel auch schon etwas älter… Es würde sicher einige deiner Leser erfreuen wieder etwas von dir zu hören 😉

  11. Harald

    Viele Blogger merken ja erst im Laufe der Zeit, dass ein Blog nicht nur Spaß bedeutet, sondern auch wirklich arbeit heißt. Trotzdem kann man sich ja ab und zu mal hinsetzen und einen Artikel schreiben 😉

  12. Jens

    @Harald: Bei vielen Menschen scheitert es doch schon an der Fähigkeit, Gedanken überhaupt adäquat schriftlich in Worte zu fassen. Gerade wenn ich mir die jungen anschaue, in welcher Art und Weise die auf Plattformen wie Facebook posten und nicht mal einen einzigen verständlichen Satz zusammen bekommen: solche Leute können kein Blog führen. Zumindest keines, das auch irgendjemand lesen würde.

  13. daniel

    viele blogs habe ich schon besucht und meinen senf dazugegeben 🙂 , selber versuche ich mich auch im bloggen, welches mir langsam auch gelingt. was ich aber loswerden muß, ist ein riesen lob an deinen blog. nicht nur das er sehr aufgeräumt wirkt, auch das lesen der beiträge ist angenem, immer weiter so, ich lese weiter.

    beste grüße

    daniel aus magdeburg

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