Blutige Steinewürfe gegen Volker Beck

  • Beitrags-Kategorie:Politik
  • Beitrags-Kommentare:10 Kommentare
  • Lesedauer:2 min Lesezeit

Es ist eine Sauerei! Der grüne Bundestagsabgeordnete Volker Beck besucht in Moskau eine Schwulen-Demo und wird dabei von rechten Gegendemonstranten mit einem Stein und mit Schlägen verletzt. Aber das Schlimmste kommt noch: Die anwesende Polizei schützt nicht etwa die Demonstranten vor den Angreifern, sondern blockiert den Angegriffenen den Fluchtweg. Volker Beck wird trotz Diplomatenausweis erst einmal für eine Stunde festgenommen. Erst die Botschaft kann dann seine Freilassung erwirken. Moskaus Bürgermeister erklärt derweil in den Medien, Schwulenparaden in Russland seien „völlig inakzeptabel“.

Volker Beck in MoskauWas bin ich froh, dass es in Deutschland anders ist. Hier kommen zigtausende Menschen zum Christopher Street Day (CSD). Zwar meist nur um sich das kuriose Treiben anzusehen, aber niemand kommt auf die Idee die Schwulen, Lesben und Heteros dort (ich bin auch schon mitgelaufen) anzugreifen. Und wenn, dann würde die Polizei gegen die Störer aktiv werden.

Jetzt erst recht zu den CSDs! Mehr bei SPIEGEL ONLINE.

Dieser Beitrag hat 10 Kommentare

  1. Schnabbi

    War auch ganz geschockt als ich dies heute auf Spiegel-online gelesen habe. Ich weiß nicht, ob ich mich mehr darüber aufregen oder traurig sein soll.
    Leider passieren solche Sachen in Polen und Russland gehäuft. Vor ein paar Jahren gab es in Russland eine schwul-lesbische Kunstausstellung in einer Galerie. Nach nur einem Tag hatte sich eine große Gruppe zum Teil auch junger Menschen dort Zutritt verschafft und fast die Hälfte der dort ausgestellten Bilder zerstört.

  2. Liisa

    Ehrlich gesagt, war ich nicht allzu überrascht, daß das passiert ist, weil bekannt ist, daß die Stimmung gegenüber Homosexuellen in Rußland eher negativ ist, was Volker Beck mit Sicherheit auch gewußt hat – immerhin war es ja die erste Demo dieser Art überhaupt in Moskau und er ist zur Unterstützung hingefahren. Da muß er eigentlich auch mit so etwas rechnen – auch wenn es natürlich traurig ist, daß die Verhältnisse dort so sind, wie sie sind. Wenn ich solche Berichte – auch aus anderen Ländern, z.B. Polen, Türkei, Ägypten etc., höre, beschleicht mich immer auch im Hinterkopf der Gedanke, wie lange die Stimmung hier in Deutschland noch so tolerant bleibt. Natürlich würde ich mir wünschen, es bliebe so, aber manchmal fürchte ich, daß die Stimmung auch hier irgendwann kippen könnte. Gerade bei der Entwicklung hin zu „unseren Werten“ (was häufig ja bedeutet zu den sog. christlichen Werten) könnte es schnell passieren, daß die allgemeine Grundstimmung sich wieder gegen Homosexuelle kehrt. Ich hoffe nicht, aber möglich ist es durchaus.

  3. Henning

    Ich sehe eigentlich keine Anhaltspunkte dafür, dass die Stimmung in Deutschland wieder kippen könnte, was das angeht.
    Und, ja, er hätte ahnen können, dass es da gewalttätige Gegendemonstranten geben kann. Aber mit so einem Verhalten der Polizei muss man nicht rechnen. Ich bin froh, dass es Leute gibt, die sich trotz Gefahr für sich selbst für so etwas einsetzen.

  4. Liisa

    ja, das stimmt, ich wollte auch nicht andeuten, daß er nicht hätte dorthin fahren sollen zur Unterstützung. Lediglich, daß ich persönlich nicht sooo überrascht war, daß es zu einer solchen Situation gekommen ist.

  5. darksun

    Eine Überraschung waren die Unruhen wohl kaum:
    „Die Stadtverwaltung verbot die Veranstaltung jedoch unter Verweis auf drohende Unruhen.“ (Spiegel Online)
    Wer an einer verbotenen Demo teilnimmt, darf dann zumindest nicht überrascht sein.

  6. Henning

    Wie gesagt, die Gewalt der Gegendemonstranten war nicht überraschend, aber das Verhalten der Polizei sehr wohl. Und absolut daneben ist beides.

  7. iKA

    Naja, wer eine verbotene Demo besucht, wo jeder weiß, dass in Russland kaum Akzeptanz für Schwule zu finden ist, der muss auch damit rechnen. Ob wir das nun gut finden oder nicht!
    Und Leuts, was solls? Er hat doch mit seiner blutigen Nase genau das erreicht, was er wollte, Aufmerksamkeit in den Medien.

Schreibe einen Kommentar