Stuttgart 21 und Studiengebühren

Stuttgart 21 ist – kurz gesagt – das Vergraben des Stuttgarter Hauptbahnhofs unter die Erde. Die Buddelei kostet mindestens 2,8 Mrd. EUR, evtl. auch 3 Mrd. Dabei wäre ein Umbau auch viel billiger zu bewerkstelligen und zwar ohne Halbierung der Gleisanzahl.

Wenn jeder Student in Deutschland 500 EUR Studiengebühren pro Semester zahlt, sind das etwa 2 Mrd. EUR pro Jahr. Das heißt alleine Stuttgart 21, alleine dieses Bahnhofsprojekt einer Großstadt in Deutschland, kostet viel mehr als wir deutschlandweit durch die vielgepriesenen Studiengebühren reinbekommen.

Das nenn ich mal Prioritätensetzung.

Mehr zum Thema bei Wikipedia, bei Boris Palmer, bei der Deutschen Bahn, beim Verkehrsclub Deutschland (VCD) oder bei Pro Bahn e.V.

Dieser Beitrag hat 0 Kommentare

  1. donvanone

    Stuttgart 21 ist aber – länger gesagt – mehr und gerade (eigentlich nur, denn der Bahnhof ist mir ziemlich egal) die Verbesserung der Verbindung Ulm-Stuttgart (von 60 auf 30 Minuten) würde mir sehr gefallen.

  2. Henning

    Dass diese Neubaustrecke sinnvoll ist, bestreitet eigentlich niemand. Die bringt 28 Minuten kürzere Fahrtzeit nach Ulm. Das Vergraben des Bahnhofs nochmal etwa 3-4 min. Die Befürworter von S21 sagen dann gerne, dass das Gesamtprojekt (Bhf. + neue Strecke) die Fahrtzeit halbiert. Dabei tut das alleine schon die Neubaustrecke.
    Die 3-4 min durch das Tieferlegen vom Bahnhof verlierst du ohnehin wieder, weil du ja dann mit Rolltreppen oder wasweißich erst wieder an die Oberfläche fahren musst.

    Egal sollte es den Nicht-Stuttgartern jedenfalls nicht sein, denn das Geld, was in diesen Bahnhof fließen soll, fehlt dem Schienenverkehr im restlichen Land.

  3. Michael Stichel

    Hallo Henning,

    ich habe eben einen Leserbrief ( nachstehend ) zu diesem Thema an die Stuttgarter Nachrichten geschickt und eine Copy an die in diesem Schreiben aufgeführten Politiker im Landtag und ins Rathaus . Ich gehe davon aus, das mein Briefmonster aus verschidenen Gründen wahrscheinlcih nicht publiziert wird..;-)) – deshalb sorge ich selbst für die notwendige Distribution..
    Na ja – Spass beiseite – ich denke auch dass Studiengebühren nicht sein müssen. Aber vielleicht regt sich ja noch ein Politikergewissen wenn er meinen Brief gelesen hat…. 😉
    Tschuess und noch einen scönen Abend,
    Gruss , Michael

    Sehr geehrte Damen und Herren,

    ich verfolge die Diskussionen um das Projekt Stuttgart 21 in Ihrer Zeitung bereits einige Zeit.

    Die unverschämten Äußerungen von Herrn Thomas Strobl mit der Verknüpfung zur Entscheidung Baden-Württembergs zur Gesundheitsreform vor einigen Tagen zeigen wie sehr die Nerven bei den Beteiligten blank liegen und dass ein für meine Begriffe nicht zu realisierendes weil nicht finanzierbares Projekt unbedingt durchgeboxt werden soll.

    Vorab noch eine Anmerkung – es ist unbestritten, dass die im Projekt Stuttgart 21 enthaltene Bahnstrecke nach Ulm mittelfristig erneuert werden sollte.
    Aber es ist nicht notwendig, mit viel Aufwand und vor allem Geld, was zum großen Teil nicht vorhanden ist, einen Tiefbahnhof zu bauen dessen wirtschaftlicher Nutzen nicht gegeben ist.

    Meine Kritik bezieht sich deshalb hier primär auf den geplanten Bau des Tiefbahnhofs.

    Ich unterstelle den verantwortlichen Herren im Rathaus und im Landtag, vorweg Herrn Schuster und Herrn Öttinger, sowie Herrn Mappus, und Herrn Stratthaus sich nicht oder nur unzureichend mit dem komplexen Sachverhalt auseinandergesetzt zu haben.

    Die Befürworter von Stuttgart 21 möchten primär die Anbindung an das europäische Hochgeschwindigkeitsnetz und es werden Befürchtungen geäußert unter Umständen nicht ausreichende Bürofläche für zukünftiges Wachstum zur Verfügung zu haben, falls der geplante Tiefbahnhof nicht gebaut werden sollte und somit das Areal hinter dem Bahnhof nicht für neue Büroflächen zur Verfügung stände.

    Ich empfehle den vorgenannten Herren die Lektüre des „Technology Review“ Ausgabe 1, 2007 um sich erst einmal ein vernünftiges Bild vom aktuellen technischen Stand der Dinge bei der Deutschen Bahn zu machen.

    Hier wird sachlich und objektiv durch Herrn Professor Dr.Ing. T.Siefer vom Institut für Verkehrswesen, Eisenbahnbau – und Betrieb der Universität Hannover der aktuelle Zustand der Infrastruktur der Deutschen Bahn beschrieben.

    Hier werden mehr als 400 sogenannte Langsamfahrstellen festgestellt die schon den normalen Zugverkehr erheblich behindern und ein marodes Schienennetz das zunächst in weiten Teilen aufgrund eklatanter Versäumnisse der Bahn bei notwendigen Reparaturarbeiten in der Vergangenheit grundlegend saniert werden muss.

    Dies wiederum ist laut Aussage des DIW verknüpft mit Kosten in Höhe von ca. 2,5 Milliarden Euro jährlich. Dies ist aber nur der Schienenanteil – der gesamte Investitionsrückstand soll bei ca. 12,5 – 15 Milliarden Euro liegen.

    Bei bereits vorhandenen 39 Milliarden Euro vorhandener Altschulden der Deutschen Bahn kann sich Herr Mehdorn oder wer auch immer irgendwann auf diesem Stuhl im Bahnvorstand sitzt ein finanzielles Abenteuer wie Stuttgart 21 keinesfalls leisten.

    Weiterhin betrachte ich den Finanzierungsanteil durch das Land ebenfalls als äußerst fraglich.
    Schlagworte aus der Haushaltsrede von Herrn Finanzminister Stratthaus, nachzulesen im Plenarprotokoll 14 / 13 vom 6.12.2006 –Haushaltsplan 2007 / 2008 sind:

    > Kürzungen
    > Kurs der konsequenten Haushaltskonsolidierung
    > Nullverschuldung bis 2011
    > Einnahmen seit Jahren geringer als Ausgaben
    > Strukturelle Deckungslücken bis 2,5 Milliarden Euro
    > Aktuelle Verschuldung 40 Milliarden Euro, 2 Milliarden Euro Zinsen jährlich,
    > Steigende Pensionsausgaben bis 2010 um 30 % – Verdopplung bis 2020“

    Und wenn ich dann noch die Wünsche des Landes Baden-Württemberg zur Finanzierung eines weiteren Bahnprojekts im Milliarden Euro-Bereich ( Karlsruhe – Basel ) mit in diese Aufzählung übernehmen darf ( DPA-Interview mit Herrn Stächele am 17.12.2006 , „Bahnausbau darf nicht am Rotstift scheitern“ ) dann muss man als Politiker schon ganz schön abgehoben sein und unter eklatantem Realitätsverlust leiden, um das Teilprojekt Stuttgart 21 ( Tiefbahnhof ) als machbar und vor allem – finanzierbar zu verkaufen.

    Die Messages des Rathauschefs haben in der Vergangenheit sehr oft den Stempel „Stuttgart 21“ verpasst bekommen, zuletzt vor Weihnachten im Zusammenhang mit „fast täglichen Anfragen nach Gewerberaum“ und der beruhigenden Nachricht, dass ja mit Stuttgart 21 mit neuem Bauland auf den alten Gleisanlagen alles gut wird.

    Aber – in Anlehnung an den Bahnjargon – die „Schmalspur“-Rhetorik aus dem Rathaus wirkt wenig überzeugend steht doch eine ganze Menge Büroraum in Stuttgart teilweise seit Jahren leer. Allein der Hindenburgbau der zur Zeit mit diversen Immobilienanzeigen neue Mieter sucht, oder von der B14 kommend über die Wolframstrasse – die gesamte Heilbronner Strasse beidseitig stadtauswärts. kommen allein schon locker ein paar tausend Quadratmeter Bürofläche zusammen.

    Nimmt man noch die noch nicht bezogenen oder schon wieder zur Verfügung stehenden Neubauten in Möhringen und Vaihingen hinzu sieht die Sache sowieso schon wieder anders aus.

    Und es ist sicher tröstlich – es wird keine neue Eiszeit kommen und Stuttgart wird nicht untergehen wenn dieses Milliarden-Euro-Monster nicht realisiert wird – und Platz zum Bauen wird sich sicherlich auch ohne die Gleisfläche hinter dem Bahnhof finden.

    Mein persönliches Fazit

    Stuttgart benötigt den im Projekt Stuttgart 21 enthaltenen unterirdischen Bahnhof nicht.
    Er ist überflüssig und als ein reines Prestigeprojekt zu bewerten ohne Priorität zur Ausführung.

    Er ist nicht finanzierbar und die Wirtschaftlichkeit zu Bau und Betrieb wird sich auch nicht mit den schönsten Statistiken schön rechnen lassen.

    Weder die Bahn , noch die Stadt Stuttgart oder das Land Baden-Württemberg verfügen über die finanziellen Mittel um ein Projekt in dieser Größenordnung realisieren zu können.

    Die Kapitalbindung der Stadt und / oder des Landes bei einem derartigen Projekt würde zu einer weiteren Verschlechterung der eigenen Verkehrs Infrastruktur der Stadt Stuttgart führen.
    U.a. noch mehr Buckelpisten a`la B14 /B27 und noch mehr kaum befahrbare Radwege.

    Der Bau des Bahnhofs birgt nach meiner Meinung hohe Risiken für die ökologische Struktur z.B. durch Veränderungen am Grundwasserspiegel.

    Eingesparte finanzielle Mittel beim Verzicht auf den Tiefbahnhof könnten für sinnvolle
    ( keine unnützen Deckel ! – ich meinte „sinnvolle“) Projekte wie z.B. für die Restaurierung der Schultoiletten verwendet werden, damit unsere Kinder wieder unter hygienischen Verhältnissen ihren kleinen oder auch größeren Geschäften nachgehen können.

    Oder die Studiengebühren wieder abschaffen – um unserem Nachwuchs eine Ausbildung ohne finanzielle Belastungen zu ermöglichen.

    Und – Herr Öttinger müsste nicht mehr mit dem Hut durch die Lande ziehen und Geld für die Restaurierung von Schloß Salem sammeln.

    Die Diskussion um das Projekt Stuttgart21 muss abgeschlossen werden weil wie einleitend schon erwähnt die Politiker in dieser Angelegenheit jedes Augenmaß verloren haben und
    auf „Teufel komm raus“ ( Entschuldigung Herr Alt-Ministerpräsident) gerne eine Menge Geld verbuddeln möchten.

    Sinnvoll wäre eine Bürgerbefragung – also ein klares Votum zum Bau des Bahnhofs oder eine würdevolle Beerdigung von „Palazzo-Protzo am Arnulf-Klett-Platz“ durch die Bürger.

    Alles in allem betrachte ich eine wieder Erwarten positive Entscheidung zum Bau des Bahnhofs als Ohrfeige für alle Berufspendler die auf das Verkehrsmittel Bahn angewiesen sind.

    Alte Gleise, Weichen und Oberleitungen. Geschwindigkeitsbeschränkungen auf den ICE-Strecken aufgrund der maroden Gleisanlagen.

    Wartezeiten im Bahnhof wegen überhitzter Triebköpfe am ICE.

    Verspätungen und verpasste Anschlußverbindungen – das alles in Verbindung mit den sonstigen „ Störungen im Betriebsablauf“ ( Bahnjargon ) .

    Das ist echtes Pendlerleben – Alltag beim Reisen in „Schienen-MIR´s“ zusammen mit defekten Klimaanlagen und /oder Toiletten..

    Abschließend – wenn Herr Mehdorn der Großmeister markiger Worte und telegener TV-Auftritte still und zurückhaltend wird und selbst den Radiergummi zur Korrektur der Kalkulation des neuen Bahnhofs anlegt ( Thema Oberlichter ) wird man schon mal nachdenklich.

    Und – einer geht noch – wie ernst nimmt die Deutsch Bahn eigentlich selbst das Projekt Stuttgart 21 ?

    Wenn ich mir das eigens dafür eingerichtete Webportal anschaue hab ich so meine Zweifel, denn wenn in der heißen Phase zur endgültigen Entscheidung die Website bereits seit 3 Monaten ( 23.9.2006 ) nicht mehr angefasst / aktualisiert wurde ?

    Und ich bezeichne die dort abgebildete Kostenkalkulation zum Gesamtprojekt mit Preisbasis 1998 als Augenwischerei und Volksverdummung.

    In dem in Ihrem Blatt vor ein paar Tagen veröffentlichten Interview mit dem Bundesverkehrsminister Herrn Tiefensee sehe ich aber einen Hoffnungsschimmer am Horizont.

    Dieser Mann ist wohl einer der Wenigen, der eine Realisierung des Projekts Stuttgart 21
    objektiv und mit Sachverstand prüfen und bewerten wird und mit der gebotenen Vorsicht finanzielle Mittel zusagt oder verwehrt.

    Ich kann mir nicht vorstellen, dass angesichts der desolaten Finanzlage der Bahn und den zu erwartenden Sanierungskosten zur Sicherstellung des Bahnbetriebs eine Pro-Stuttgart 21 Entscheidung fallen wird.

    Da die Bahnstrecke Karlsruhe-Basel ebenfalls Priorität hat liegt es eigentlich nahe, dass die verfügbaren Bundesmittel sinnvoll eingesetzt werden und nicht sinnlos in einem großen Loch am Arnulf-Klett-Platz verbuddelt werden.

    Wie ich Ihrem Blatt entnehme gibt es da noch mehr Projekte der Stadt Stuttgart, die auf der Wunschliste der Politiker stehen.

    Da ist Herr Mappus, der das Landeserziehungsgeld nicht kürzen will, um Baden-Württemberg Kinder- und Familienfreundlicher zu machen. Finde ich gut – aber über die Finanzierung muss er noch nachdenken wie ich Ihrem heutigen Artikel entnehme.

    Und der Rathauschef Herr Schuster möchte gerne die IVLZ weiter ausbauen.
    Auch nicht schlecht – aber erst muss der Finanzbedarf ermittelt werden – für den Haushalt 2008/2009 .

    Sinnvolle Verbesserungen, die die Lebensqualität in Stuttgart spürbar erhöhen und wahrscheinlich gar nicht so schwer zu realisieren sind.

    Für die finanzielle Seite mein Ratschlag für die Politik – einfach Finger weg vom Tiefbahnhof, runter von Cloud 9 und wieder Bodenkontakt herstellen.
    Dann wird der Kopf wieder klar und man hat auch wieder Blickkontakt zum Bürger.

    Ich habe mir erlaubt, eine Kopie meiner hier festgehaltenen Meinung zum Projekt Stuttgart 21 ebenfalls an die in diesem Schreiben erwähnten Personen und die mir bekannten Organisationen der wie ich in dieser Angelegenheit denkenden zu übersenden.

    Und natürlich auch dem Bundesverkehrsminister zur Information.

    Vielleicht kann ich damit dazu beitragen, Entscheidungen neu zu überdenken und mit meinen
    vorweg aufgeführten Zahlen zum Finanzierungsdesaster irgend jemanden bewegen hier schnell noch die Notbremse zu ziehen.

    P.S. Die auf Seite 3 dieses Schreibens aufgeführten Details zu Verspätungen, defekten Zügen und Störungen im Bahnbetrieb stammen aus eigenen Erfahrungen im Pendelverkehr über 3 Jahre täglich Stuttgart-Frankfurt-Stuttgart und weiteren 4 Jahren Pendelverkehr meiner Lebenspartnerin ( bis Ende 2006 ) über die gleiche Strecke.

    Ich wünsche Ihnen noch einen schönen Abend

    Herzlichen Gruß aus den Uhlbacher Weinbergen

    Michael Stichel

  4. Laura

    Ich finde Stuttgart 21 hat etwas positives.
    Wir nehmen zwar die Bauarbeiten und Fahrverzögerungen auf uns, aber was dadurch geschaffen wird ist unermesslich. Ca. 30 min Fahrverkürzung ist ewtas sehr erstaunliches.
    Und wenn Stuttgart 21 erstmal steht kann man doch mit einem gewissen Stolz drauf schauen.

  5. Henning

    @Laura
    Siehe mein Kommentar oben (Nr. 2). Die Fahrzeitverkürzung kommt durch die Neubaustrecke gegen die eigentlich niemand etwas hat. Nur muss man dazu nicht noch weitere Milliarden in die Hand nehmen und den Bahnhof vergraben. Geld, das man definitiv nicht übrig hat. Gerade wurden in Baden-Württemberg wieder Züge gestrichen.

  6. Andy

    man sollte nur nicht vergessen das BW schön brav in den Länderfinanzausgleich zahlt, damit im Osten ( gerade bei Herrn Tiefensee ) Prestige Objekte entstehen wo wir nicht mal daran denken. Wenn wir genau unser Geld raushauen wie allen voran die Berliner , dann können wir auch nicht mehr soviel dorthin ünerweisen. In der Politik wird Geld verschwendet ( die ganzen Bundesanstalten etc) und wenn man dann als Region davon profitiert ( neuer Bhf immerhin) dann sollte man alles darum tun und sich dafür einsetzen. Mal ganz ehrlich wenn es um Berlin 21 ginge wäre es schon seit 5 Jahren in Betrieb auch wenn es 10 Mrd gekostet hätte. Obwohl der neue Hauptbahnhof dort… ist echt top… und so Palmers schaden da nur BW… weil lieber in BW geld versemmelt als irgendwo in Ossiland …. die damit ja schon spekulieren… und wir schränken uns ein mit so nem drecks bhf. Und noch zur technischen Seite auch ohne die Ulm Strecke… wird die Gleisführung so verbessert das sich auch für die S-Bahn viel verbessert und wenn man dann ein Nordkreuz realisiert … das wäre top von LB nach Esslingen direkt… aber Herr Palmer fährt ja keine s-bahn und sein toyota trotz hybrid bläst da auch ne menge im vergleich dazu raus… er sollte echt nach berlin oder so gehen … da kann er sowas fordern , die haben ja alles *g*… u-bahn fährt da die ganze nacht … etc.

  7. Paul M. Oberleitner

    Der Impulsartikel – Stuttgart 21 und Studiengebühren – in Verbindung zu bringen ist fernab von vernünftigen Diskussionen. Hierzu wird gerne der Vergleich Äpfel mit Birnen zitiert. Auch wenn die Sprache von Andy sehr einfach ist. so trifft er doch den Nagel auf den Kopf. Durch Verkehrsminister Tiefensee werden derzeit Unsummen an öffentlichen Mitteln in die neuen Bundesländer transferiert. Als Beispiel ist der oppulente Neubau des Bahnhofs in Erfurt zu erwähnen. Mal ehrlich gesagt: Erfurt ist doch wirklich am Arsch der Welt – bekommt jedoch einen Bahnhofsneubau der einer Geldverschwendung nach dem Muster Berlin Hauptstadtbahnhof in keiner Weise nachsteht. Wann werden wir endlich erkennen, dass jeder Euro als Investition in Vorhaben in den neuen Bundesländern, ein Griff in die Kloschüssel und massive Geldverschwendung ist. Zurzeit sind alle über die fantatischen Fahrzeiten von Stuttgart nach Paris stolz. Pfeiffendeckel, während die Deutschen ihr Geld in den neuen Bundesländern sinnlos verballert haben, wurde in Frankreich mal nebenbei und vollkommen problemlos ein Hochgeschwindigkeitsstrecke von Paris nach Straßburg gebaut. In derselben Zeit wurde in Deutschland über entscheidenen Bausteine der Magistrale wie z.B. Stuttgart 21 unendlich lange diskutiert, auf den Prüfstand gestellt, diskutiert, auf den Prüfstand gestellt, und so weiter. – Ein Armutszeugnis für den Beitrag der Bundesrepublik Deutschland zur europäsischen Ost-West-Verbindung.

  8. Albert

    Andy und Paul haben Recht. Während in den Metropolregionen Paris, Stuttgart, München, Zürich und Mailand stattliches Geld erwirtschaftet wird, werden seit Jahren Milliarden in Berlin und den neuen Bundesländern zu Fenster hinaus geschmissen. Alleine in Berlin wurden seit der Wiedervereinigung weit über 10 Milliarden EURO in die Bahninfrasturktur verschwendet. Konnten Sie dazu irgendeine Diskussion vergleichbar zu Stuttgart 21 feststellen? Nein, diese Diskussionen gab es nicht. Das Geld der Steuerzahler aus den wirtschafsstarken Regionen wurde hergenommen und zum Fenster herausgeschmissen, während die Verkehrsinfrastruktur in den wirtschaftsstarken Regionen Westdeutschlands in der Zwischenzeit die Qualität von osteuropäischen Regionen angenommen hat.

  9. Boris

    Endlich bekommt dieser grüne Jammerblock mal etwas Substantielles. Die Beiträge von Andy, Paul M. Oberleitner und Albert waren längst überfällig. Das Projekt Stuttgart 21 ist eine vernüftige Idee zur Vermeidung der unsäglich unwirtschaflichen und klimazerstörenden Kurzstreckenflüge wie z.B. zwischen Paris und Stuttgart, Paris und München, Straßburg und Wien etc.

  10. Henning

    Mal vorweg: Der Vergleich von Stuttgart 21 und Studiengebühren oben im Beitrag sollte nur mal die finanzielle Größenordnung deutlich machen. Den Stuttgarter Bahnhof zu vergraben kostet mehr als bei flächendeckender Einführung von Studiengebühren in ganz Deutschland in einem Jahr bei rumkommt.

    @Andy
    Dass Boris Palmer keine S-Bahn fährt, wäre mir aber verdammt neu. Ich hab ihn noch nie in einem Auto erlebt, glaube ich, aber in der S-Bahn hab ich schon oft mit ihm geredet.

    Aber in Tübingen fährt er vermutlich wirklich kaum S-Bahn – weil er mit dem Fahrrad fährt.

    @“Boris/Albert/Paul M. Oberleitner“
    Gehe ich Recht in der Annahme, hier lediglich eine(!) Person zu tun zu haben? Die IP-Adressen lassen doch sehr darauf schließen. „Paul M. Oberleitner“ und „Albert“ waren hier sogar zwischendurch mal unter der gleichen IP-Adresse unterwegs.

    Ach ja, und die Werbelinks, die beim Kommentieren angegeben wurden, fliegen auch raus.

    Von der Schnellbahnstrecke nach Ulm braucht hier übrigens niemand überzeugt zu werden, der Verweis auf andere Schnellstrecken geht also ins Leere. Und wenn die Bahn am Ende wieder die Preise erhöht, die Stadt Stuttgart ihre Schulen nicht saniert und das Land Baden-Württemberg kräftig Züge streicht, dann finde ich das definitiv eine falsche Prioritätensetzung, auch wenn manche hier offenbar gerne Preestigebauten in die Landschaft setzen. Ich hätte dann lieber Prestige durch gute Schulen, ein gutes Zugnetz mit integralen Takt-Fahrplan und niedrigen Preisen fürs Bahnfahren.

    Ich hab eben übrigens nochmal was zum Thema Stuttgart 21 gebloggt.

  11. EinSchüler

    das ist die bescheurste Idee ! während die Stuttgarter Schulen keine Mittel haben, um eine angemessene Bildung anbieten zu können, wollen diese CDU-Leute so viel Geld in ein großes Nichts einstecken. Die sollen mal einige Schule besuchen und dort die Situation vor Ort sehen! aber des würden sie nicht tun, da ihre Kinder bestimmt auf Privatschulen gehen, (bestimmt). CDU steht auf Luxus. Denen ist im Prinzip wurscht, ob die Bildung im Gange ist oder nicht. Hauptsache die habn ihren untererdischen Hauptbahnhof…

  12. Markus

    Wenn man nur nach den Kosten geht, wäre die Srecke Nürnberg-Fürth auch nicht gebaut worden und wir
    würden immer noch mit Kutschen fahren!!
    Und das mit den 3-4 Minuten kann ich mir nicht vorstellen das diese Zahl stimmt

  13. Henning

    Stimmt, laut einem aktuellen Interview des DeutschlandRadio mit Boris Palmer sind es nur zwei Minuten:

    Boris Palmer: Wir haben jetzt ungefähr 13 Jahre endgültige Entscheidungen zu „Stuttgart 21“, und immer noch weiß man nicht, was passiert. Und der Fahrzeitgewinn, der kommt nur durch die Neubaustrecke. Das Wenden kostet etwa 2 Minuten Zeitverlust mit modernen Zügen wie dem ICE, das ist völlig vernachlässigbar, 28 Minuten Zeitgewinn durch die Strecke und 2 Minuten durch das Vergraben des Bahnhofs. Ich glaube, da ist klar, was man zuerst machen sollte.

    Man sollte immer Kosten und Nutzen in Relation setzen. Natürlich darf man nie nur eine Seite isoliert betrachten.

  14. Gangolf

    Willkommen im Äpfel-mit-Birnen-Vergleich-Blog oder Henning-Schürig-küsst-Boris-Palmer-die-Füsse-Blog. Wenn Boris Palmer sagt: die Erde ist eine Scheibe, dann antwortet Henning Schürig auf die Frage: Ist die Erde eine Scheibe?:

    „Stimmt, laut aktuellem Interview mit Boris Palmer ist die Erde eine Scheibe.“

    Das heißt Hennig Schürig hat kein eigenes Hirn und trägt den Kopf nur an der Stelle, sodass es nicht in seinen Hals reinregnen kann. Tragisch !

  15. Henning

    @Gangolf
    Ich kann keine eigenen Berechnungen dazu anstellen, weil ich mich dazu zu wenig auskenne. Also gebe ich für das, was ich hier schreibe, so gut es geht, Quellen an. Boris ist aus meiner Sicht eine absolut vertrauenswürdige Quelle. Und was er sagt, finde ich nachvollziehbar. Hast du alle Informationen mit denen du dir eine Meinung bildest, dir immer von Grund auf selbst erarbeitet?

    Was du mit deinen persönlichen Angriffen hier bezwecken willst, ist mir unklar. Statt auch nur mit einem Wort auf die Stuttgart-21-Befürworter einzugehen, greifst du auf absolut niveaulose Art einen Gegner an. Obwohl du doch selbst einer bist. Was soll das?

    Und der Vergleich von Äpfeln (Studiengebühren) und Birnen (Stuttgart 21) war längst erklärt: Das sollte nur mal die Größenordnung klarmachen, um was für Summen es geht.

  16. Tja Ich halt

    alles scheizzzzeee …

  17. Peter

    Bildung und Verkehr schließen sich nicht aus, weil Bildung nicht zu Hause vor dem Fernseher stattfindet, sondern in Bildungseinrichtungen.
    Dies gilt genauso für die Wege vom Wohnen zum Arbeiten, zu Freizeiteinrichtungen, zum Einkaufen usw. Daher ist Mobilität für den Großraum Stuttgart ( 2,5 Millionen Menschen!) lebenswichtig und eine gute Verkehrsinfrastruktur für die Stadt und Umgebung das Rückgrat für das Funktionieren einer Großstadt. Der öffentliche Nahverkehr ist mir da lieber als die Automassen, welche die Lebensqualität zerstören, die Umwelt beeinträchtigen und Parrkplätze erfordern für die es nur wenig Platz gibt. Der Ersatz des 100 Jahre alten Bahnhofs und seines riesigen Gleisteppichs hinterm Bahnhofsgebäude ist überfällig. Kopfbahnhöfe ist Technik aus dem 19. Jahrhundert und neue Zulaufstrecken zum Durchgangsbahnhof eine Lösung für die nachsten Jahrzehnte. Dadurch wird auch so etwas wie eine Stadtreparatur möglich und die Zerstörung und Aufschüttung des Nesenbachtals beim Bau der Eisenbahn im 19. Jahrhundert wieder teilweise rückgängig gemacht. Das nenne ich gute Stadtentwicklungsplanung.

  18. Peter

    Eigentlich wollte ich meine positive Meinung zu Stuttgart 21 schreiben und dies begründen, aber anscheinend werden hier keine unerwünschte Beiträge verööffentlicht, weil mein Beitrag gelöscht wurde.

  19. Henning

    @Peter
    Er ist doch da, was willst du denn? Lieber schnell mal rumpöbeln als einfach etwas zu warten oder neu zu laden? Die Unterstellung war absolut unnötig und unsinnig.

    Und zu deinem ersten Kommentar:
    Natürlich ist eine gute – insbesondere öffentliche – Verkehrsinfrastruktur wichtig. Aber kommt die mit Stuttgart 21 oder ist es verkehrspolitisch eher ein sehr teuer bezahlter Rückschritt? Warum sind wohl Pro Bahn und der Verkehrsclub Deutschland (VCD) dagegen?

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