Januar 2006 – mein Monatsrückblick

Silvester 2005/2006Mein Jahresrückblick 2006 beginnt natürlich mit dem Januar. Und der stand in den ersten Stunden natürlich noch im Zeichen der Silvesterfeier. Neben dem üblichen knallbunten Programm lief da bei uns noch was mit Karaoke. Außer ein paar Fotos ist da glücklicherweise nichts dokumentiert. 🙂

Am 6. Januar hieß es dann früh aufstehen, rasieren und Krawatte anziehen. Ein konspiratives Treffen in der grünen Landesgeschäftsstelle stand an: Wir unterwandern die FDP. Naja, fast. Mit Anzug und Krawatte getarnt als FDP-Jungwähler sind wir zu deren Dreikönigstreffen in Stuttgart gegangen. Dort haben wir während der Rede von Wolfgang Gerhardt ein nettes Transparent von der Zuschauertribüne aus entrollt: FDP – Für Die Posten.
FDP-Dreikönigstreffen in Stuttgart 2006Das war allerdings nicht ganz so einfach, wie es klingt. Wir mussten ja die Transparente einschmuggeln und durften sie auch nicht vertauschen. Hätte nachher „Die Für Posten“ oder gar „Posten Die Für“ dagestanden, wäre das eher für uns peinlich gewesen. Ging ja aber alles gut. Nach 1:20 min waren allerdings schon die Ordner da und haben uns rausgeschmissen. War aber eine gelungene Aktion und wurde auch in drei Blogs berichtet.

Da ich im November 2005 zum Landtagskandidaten für Göppingen nominiert worden war, musste ich mir am 11. Januar erstmal eine Wählbarkeitsbescheinigung besorgen. Was es alles gibt. Immerhin war das Ergebnis gut: Es wurde amtlich bestätigt, dass ich wählbar bin. Wenn das mal kein guter Start in den Wahlkampf war. 😉

Göppingen: Podiumsdiskussion G8 minus Eltern?Kaum war das geklärt, ging es am 14. Januar auch schon los mit der ersten Podiumsdiskussion und damit auch dem ersten öffentlichen Auftritt als Kandidat. Es ging um das achtjährige Gymnasium (G8). Eine Elterninitiative hatte im Anschluss an ein Arbeitstreffen die Kandidaten zur Diskussion eingeladen. Es waren deutlich über 200 (vor allem) Eltern da.
Nach dem Arbeitstreffen hieß es von vorne: „Mal gucken, ob die Politiker schon da sind.“ Ich war bereits da und dachte: „Hm, ja, dann gucken wir mal, ob die Politik… Moment!? Meinen die jetzt…? Ja, die meinen ja jetzt mich.“ Da war ich für einen Moment doch etwas verwirrt, weil ich nun plötzlich „Politiker“ war.

Michael Joukov, Henning Schürig und Fritz Kuhn beim Neujahrsempfang der Grünen in Göppingen 2006Ein paar Tage später war ich wieder normaler Student. Am 18. Januar stand das 25-jährige Jubiläum FaVeVe (quasi unser AStA) an. Am Tag darauf zunächst eine Podiumsdiskussion im Wahlkreis bei der ich nur Gast war, weil Winfried Kretschmann, unser Fraktionsvorsitzender im Landtag und Spitzenkandidat, dort auf dem Podium saß und im Anschluss dann in Stuttgart eine Anti-Studiengebühren-Party.

Wieder einen Tag später, am 20. Januar, stand der Neujahrsempfang der SPD Göppingen im Kalender. Und – ihr merkt schon, es geht jetzt Schlag auf Schlag – am 21. Januar war der Neujahrsempfang der Göppinger Grünen. Als Gastredner war der Vorsitzende der Grünen-Bundestagsfraktion, Fritz Kuhn, gekommen (siehe Bild links). Walter Riester (SPD) und Henning Schürig (Grüne)Unter den Gästen waren neben Vertretern aus Wirtschaft, Kirche und Verbänden viele SPDler, darunter auch Walter Riester, unser ehemaliger Bundesarbeitsminister. Mit ihm habe ich dann bei Häppchen und Sekt noch – wie soll es anders sein? – über Rentenpolitik diskutiert.

Nachdem dieser Neujahrsempfang nachmittags bzw. abends war, schloss sich am nächsten Morgen der vom Grünen-Nachbarkreisverband Esslingen an. Mein Wahlkreis ragte teilweise dort hinein, also stand auch dort eine Rede auf dem Programm.

24. Januar, Stuttgart. Nun bin ich in meiner Funktion als Vorsitzender der Grünen Jugend Stuttgart gefragt. Eine Schulklasse hat jeweils einzeln Vertreter der Jugendorganisationen eingeladen. Ich war sehr positiv überrascht. Die Schüler waren sehr interessiert und vor allem auch sehr gut vorbereitet. Aber irgendwie kriegt man denen das „Sie“ immer nur schwer ausgeredet.

Besigheim, Baden-WürttembergAm 25. Januar steht dann noch eine Ortsverbands-Sitzung der Grünen in Stuttgart-Nord an. Dort bin ich Vorsitzender und es geht um die Organisation des Wahlkampfs für die dortige Kandidatin Brigitte Lösch. Einen Tag später sitze ich im Zug nach Besigheim (Bild rechts). Dort findet eine Regionalkonferenz des Gemeindetags Baden-Württemberg statt zu der die Landtagskandidaten aus der Region eingeladen sind. Kandidaten sind allerdings wenige gekommen, vor allem waren es die Bürgermeister der Städte und Gemeinden.

Ein Besuch beim Ortsverband Reichenbach/Schurwald stand am 27. Januar an. Warum? Weil das genau der Zipfel meines Wahlkreises war, der in den Kreisverband Esslingen reinragt. Ich wollte auch dort die Leute kennen lernen und mich vorstellen.

Fazit

Ich bin selbst überrascht, dass der Januar ein so politischer Monat war. Ich dachte, da wäre der Wahlkampf erst so ganz langsam losgegangen. Einiges blieb ja hier unerwähnt, zum Beispiel, dass ich in der Zeit auch meine Kandidaten-Website gemacht habe.

Allerdings ist der Rückblick etwas lang geworden und hat auch sehr lang gedauert. Ein bisschen wie ein rückblickendes Tagebuch. Ich denke, ich werd mich bei den anderen Monaten kürzer halten. Klar ist jedenfalls, dass Februar und März auch sehr politisch werden. Lasst euch überraschen. 🙂

Dieser Beitrag hat 0 Kommentare

  1. Stefan

    Herzlichen Glückwunsch! Ist doch schon ein sehr guter Start. Bin schon sehr auf die nächten Monate gespannt.

  2. SoWhy

    Ich bin überrascht, wie gut du dich erinnerst. Ich glaub ich könnt meinen Januar nicht mehr so genau berichten. Oder meinen November 😉

  3. Henning

    Das ist der Vorteil meiner selbst gewählten Gläsernheit. Ich hab mir in flickr einfach die Bilder anzeigen lassen, die ich im Januar 2006 aufgenommen habe. Dazu hat meine Wahlkampf-Website noch Termine ergänzt.

    Aber manchmal war es echt auch das Gedächtnis. Bei nem Foto vom Kondensstreifen eines Flugzeugs am Himmel wusste ich, dass an dem Tag der Schulbesuch in Stuttgart war. Ich kann dir auch den Namen der Schule und des Lehrers sagen. 🙂

  4. nichtgenosse

    warum ist es eine „gelungene aktion“, wenn man eine kundgebung einer anderen partei stört? gilt meinungsfreiheit also insofern reziprok, dass man andere stören darf, wie man möchte? hat auch wieder was von meinung aufdrücken. naja. bei open-air-kundgebungen der cdu kommen auch immer die besoffenen penner und schreien. da sind mir dann plakate von den grünen noch lieber 😉 die sind nicht so laut.

  5. Henning

    Eben, nicht so laut ist genau das Stichwort. Das war keine Störung. Aus den von dir genannten Gründen, haben wir genau das nicht gemacht. Wir haben, sagen wir mal, die Veranstaltung um ein Statement ergänzt. Wer wollte, konnte gucken und wer lieber Dr. Wolfgang Gerhardt lauschen wollte, konnte das tun.

  6. Volker Friedrich

    Nuuuun…, will ja nicht nur meckern…wenigstens mit Bildern, aber…sowas von ernst…! Auf der Homepage http://www.friedrich-pfungstadt.de, da gibt´s ein Jahresrückblick!!!!

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