Bundesparteitag in Nürnberg

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Ein Grund warum ich derzeit so im Stress bin, findet am kommenden Wochenende in Nürnberg statt: der grüne Bundesparteitag, im Grünen-Jargon meist BDK (= Bundesdelegiertenkonferenz) genannt. Dort wird es vermutlich zwei sehr große Kontroversen geben:

  • Grundeinkommen vs. Grundsicherung
  • Parteilogo

Zum Grundeinkommen haben wir in Baden-Württemberg ja fast ein Jahr lang einen Blog geführt (läuft natürlich immer noch), um die Diskussion breit zu führen. Also sowohl allen Parteimitgliedern die Möglichkeit zu geben, sich einzumischen als auch interessierten Bürgerinnen und Bürgern.

Wir, als Landesverband Baden-Württemberg, haben uns dann in Heilbronn für ein Modell des bedingungslosen Grundeinkommens entschieden.

Dieser Antrag wird nun auch auf der BDK abgestimmt und ist damit ein (der?) Gegenantrag zum Bundesvorstands-Antrag mit einem Grundsicherungs-Konzept (bedürftigkeitsgeprüft). Sehr interessant dazu übrigens diese Grafik, hier einen Tick besser zu sehen.

Unser Parteilogo sieht altbacken aus. Es hat verschiedene Schriftarten, ein Teil ist kursiv, ein anderer nicht usw. Komplex, unprofessionell und im 80er-Jahre-Stil. Nachdem der Vorschlag des Bundesvorstands für ein neues Logo vor etwa einem Jahr (wie die Zeit vergeht) auf dem Parteitag nach heftigen Protesten wieder zurückgezogen wurde, wird nun neu abgestimmt. Drei neue Varianten schlägt der Bundesvorstand vor.

Neuer grüner Logo-Entwurf Nr. 1Ich find zwar, dass die auch wieder nach 80er-Jahre-Stil aussehen. Wenn auch immerhin professioneller (gleiche Schriften) und etwas aufgeräumter. Eigentlich würde ich mir ein ganz anderes Logo wünschen und ich hatte da ja auch ein paar nicht so ernst gemeinte Vorschläge, die ich nun sogar ernst gemeint besser finden würde. Aber es liefert auch ein seltsames Bild nach außen ab, wenn man wegen so einer Frage, seinen Bundesvorstand zweimal baden gehen lässt. Notgedrungen würde ich mich wohl für Logo-Variante 1 entscheiden (siehe rechts). Wenn ich delegiert wäre, was ich dieses Mal aber erstmals gar nicht bin.

Wird auf jeden Fall ein spannendes Wochenende und ich freu mich drauf. Ihr könnt die BDK sicher in Teilen auf Phoenix im Fernsehen verfolgen, aber auch im Netz unter www.bdk-interaktiv.de wird es diesmal eine aktuelle Begleitung geben. Ob ich live groß was berichten kann, weiß ich noch nicht. Das Handy fürs Moblogging hab ich auf jeden Fall dabei, wie’s mit WLAN – und mit der Zeit zum Bloggen – aussieht, weiß ich noch nicht.

Ach ja, wer in der Nähe von Nürnberg wohnt, kann auch als Gast vorbeischauen. Grüne Parteitage sind keine geschlossenen Veranstaltungen.

Sehe gerade, dass das Team Netzbegrünung heute schon mal einen Hallenrundgang mit Video gemacht hat. Ein bisschen lang geworden, aber sonst sehr nett.

Dieser Beitrag hat 8 Kommentare

  1. Till Westermayer

    Hmm, Du stellst einen aber auch vor Rätsel: Du wirst auf der BDK sein, hast dort und im Vorfeld aber keine Muße zum Bloggen, delegiert bist Du aber auch nicht? Team? Der Versuch, alle 800 Delegierten einzeln und persönlich vom Grundeinkommen zu überzeugen? Kaffeebringdienste für den KV Stuttgart?

  2. Henning

    *lol*

    Im Vorfeld blogge ich doch gerade!? Wie die VOr-Ort-Muße zum Bloggen aussieht, weiß ich nicht. Erfahrungsgemäß ist man ja doch irgendwie immer beschäftigt. Gerade weil ich zuletzt eher selten auf BDKs war und man ja immer viele mehr oder weniger bekannte Gesichter trifft.

    Ich bin quasi für den Landesvorstand da. Der geschäftsführende Landesvorstand (GLV) und vier Leute aus dem Parteirat kriegen Fahrt und Übernachtung vom Landesverband gezahlt. Bei mehr als vier Interessenten wird gelost und ich hatte Glück (die Chancen sind eindeutig besser als bei Lotto).

    Und dass ich derzeit so im Stress bin, hat nur zu Teilen direkt bzw. zu größeren Teilen indirekt mit der BDK zu tun. Die BDK geht halt von der Zeit ab, die man sonst hat, Dinge zu erledigen. Und es gibt eben eine Menge Dinge, die ich noch diese Woche (sprich heute) erledigen will/sollte/muss/etc.

  3. Joern

    Scheint ja keine wirklichen Probleme im Lande zu geben, wenn sich die Gründen so wie’s aussieht dauernd mit ihrem parteilogo beschäftigen…

    Ein bischen Provokation muß manchmal sein! 🙂

  4. Joern

    Hmm, jetzt wäre eine Editierfunktion nicht schlecht.

  5. Till Westermayer

    Wenn’s auf dem Parteitag keine anderen Themen gäbe, würde ich Jörn ja zustimmen. Aber so ist das Logo nur ein relativ kleiner Punkt — und ein Zeichen für eine auch bei kleinen Punkten (oder gerade da …) funktionierende innerparteiliche Demokratie.

  6. Robin

    Was ist mir dem Führungsstreit im Bundesvorstand?
    Was ist mit der von der Presse postulierten Ansicht, dass die Basis gerade dem Bundesvorstand mal zeigen will wie es läuft? („Wieder echte Opposition sein“, „Linksruck“ usw.)

    Spielt das eine echte Rolle oder ist das übertrieben?

  7. Henning

    @Robin
    Es spielt eine Rolle und ist übertrieben. Ich bin nicht aus Linksruck- oder Wir-wischen-dem-BuVo-eins-aus-Gründen für das Grundeinkommen, sondern aus rein inhaltlichen Erwägungen.

    Aber gerade weil solche Fronten (von der Presse und teilweise auch in der Partei) aufgemacht werden, wehre ich mich z.B. nicht mehr gegen mittelmäßige bis schlechte Logo-Entwürfe (und weil es eben auch wichtigere Sachen gibt, eine verlorene Logo-Abstimmung aber vermutlich wieder die Presse-Berichterstattung dominieren würde).

    @Till We
    Kleiner Punkt auf der Tagesordnung, aber ein großer für die Presse. Zumindest bzw. vor allem für den Fall, dass der BuVo da erneut baden geht.

    @Joern
    Editierfunktion mag ich nicht, weil das leicht irreführen kann. Die, die die Benachrichtigungsmail abonniert haben, bekommen z.B. die Kommentare zugemailt – aber nur in erst Erstfassung. Wenn danach jemand auf etwas reagiert, kann man der Diskussion per Mail evtl. nicht mehr wirklich folgen. Aber was woltest du denn ändern? Wäre vielleicht sinnvoll gewesen, das in dem zweiten Kommentar zu sagen. 🙂

    Ansonsten – wie Till schon sagte – ist das Logo eigentlich nur ein Punkt von vielen. Aber sicher einer der umstrittensten. Es spricht ja nicht gegen die Grünen, dass sie in der Umweltpolitik und bei Bürgerrechten weitgehend einig sind. Ich hab oben nur die großen Kontroversen genannt. War vielleicht nicht so geschickt.

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