Haufenweise Stöckchen habe ich in letzter Zeit an den Blog geworfen bekommen. Aber erstens waren es zu viele und zweitens war mir bei den meisten nicht so danach, sie zu beantworten. Stöckchen muss man gut dosieren. Nur wissen die Werfer ja meist nicht, was da sonst noch so auf den Beworfenen zufliegt.
Aber das Retrostöckchen, das nun von Alexander kam, fand ich interessant. Hier nun also meine Antworten.
Was war deine erste „echte“ PC-Hardware?
Echt? Echt im Sinne von Nicht-Amiga- oder C64-Zeugs? Das hatte ich eh nie. Mein erster Rechner war ein Euro-PC von Schneider. Hatte einen 8088er-Prozessor und 9,54 MHz. 512 kB RAM und ein 3,5″-Diskettenlaufwerk mit 720 kB Kapazität waren da Standard. Mein Onkel, der mir diesen Rechner etwa 1991/1992 schenkte, weil er sich nen 486er gekauft hat, hatte aber noch eine 30 MB-Festplatte und 128 kB zusätzlichen RAM nachrüsten lassen. Dafür gab es dann ein kleines Extra-Gehäuse, der Rest war nämlich komplett in der Tastatur. Ach ja, der Monitor hatte etwa 10″ Bilddiagonale und war ein Grünmonitor. Immerhin konnte er zwischen hellem und normalem Grün unterscheiden.
Der ging irgendwann kaputt und meine Eltern kauften gebraucht einen Rechner der gleichen Generation. Nur dass der Festplatte und 640 kB RAM schon serienmäßig drinhatte. Dann kam am 26. Februar 1995 ein 386SX-16 ins Haus. Der hatte eine VGA-Grafikkarte (also Farbe!), 16 MHz und 1 MB RAM. Im April 1997 habe ich mir dann das erste Mal einen eigenen Rechner gekauft. Ein AMD K6-166 für 2129 DM (ohne Monitor).
Deine erste Anwendung, welche du benutzt hast?
So genau kann ich das nicht sagen. Bei dem PC waren ein paar Sachen dabei. Es dürfte entweder Harvard Graphics gewesen sein oder Word (für DOS). Bei Word konnte ich schneller tippen als der PC es anzeigen konnte. Das waren noch Zeiten…
Dein erstes Spiel?
Das müsste entweder Mah Jongg oder Pipe Mania gewesen sein. Die beiden – besonders Pipe – habe ich früher sehr viel gespielt. Natürlich immer monochrom.
Hattest du von Anfang an Spaß an der Materie?
Oh ja… vor allem wollte ich von Anfang an selbst was machen und nicht nur das, was da war, benutzen und konsumieren. Ich war zehn oder elf Jahre alt und wollte programmieren, hatte aber keinen blassen Schimmer, wie das gehen soll. So hab ich dann erstmal wild mit Harvard Graphics irgendwelche Grafiken gemacht und in der Menüsoftware, die wir hatten, eigene Einträge mit Untermenüs erstellt. Ich war total stolz! 🙂
1994, also mit zwölf, hatte ich dann raus wie das mit dem Programmieren geht und hab mit BASIC rumgespielt. Seit Juni 1997 veröffentliche ich Sachen im Netz. Man könnte meinen, dass schon immer klar war, dass ich mal Blogger werden würde. 😉
Seit wann bist du online, und mit welchem Anbieter?
Ganz am Anfang – also im September 1997 – über germany.net. Da zahlte man nur die Telefongebühren zum Einwahlknoten und keine zusätzlichen Gebühren an den Provider. Dafür wurde beim Surfen alle paar Seiten Werbung eingeblendet. Der Einwahlknoten war auch leider nicht zum Ortstarif, weil er zu weit weg war.
Meine Mails habe ich damals über eine Mailbox (alias BBS) abgewickelt. Die wurde von einem Privatmenschen betrieben, der nen ISDN-Anschluss und ein oder zwei Modemleitungen hatte, über die man sich bei ihm einwählen konnte. Nachts hat sein Rechner dann die Internet-Server angewählt und die Mails in die weite, weite Welt hinausgeschickt. Das waren noch Zeiten… ich hab von einer Mail gehört, die mal vier Wochen gebraucht hat für ein paar Kilometer. Aber sie ging eben auch um die halbe Welt.
Später habe ich dann immer nach günstigen Flatrates gesucht, die aber meist nach einer Weile wieder eingestellt wurden. Schwierige Zeiten waren das damals.
Anfangs war ich über ein geliehenes 14400-Bit/sec-Modem online, weil ein Freund sich ein 33600er gekauft hatte. Ab Februar 1998 hatten wir dann ISDN. Meine Eltern wollten nämlich auf’s Telefonieren nicht ganz verzichten und ich hab ja immer die Leitung belegt. 🙂
Wer soll das Retrostöckchen noch beantworten?
Ich will hier niemanden unter Druck setzen, weiß ja selbst gut, wie das mit den Stöckchen ist. Aber wenn es euch gefällt, dann beantwortet doch ihr, Jenny, Flo, Andi, Rozana und Sympatexter dieses Stöckchen.