Nach seinem ziemlich rumlavierenden Kurs zuletzt in Sachen Filbinger-Rede findet Günther Oettinger jetzt klare Worte gegen rechte Redner im Studienzentrum Weikersheim.
Deren Jugend-Organisation Jung-Weikersheim hatte ja Ex-CDU-MdB Martin Hohmann und Ex-Bundeswehr-General Reinhard Günzel als Redner eingeladen.
SPON dazu als Erinnerung:
Hohmann geriet 2003 mit einer als antisemitisch kritisierten Rede in die Kritik. In seiner inkriminierten Rede hatte Hohmann die Juden mit dem Begriff „Tätervolk“ in Verbindung gebracht. Er wurde daraufhin aus der CDU ausgeschlossen. Günzel wurde vom damaligen Verteidigungsminister Peter Struck (SPD) entlassen, nachdem er Hohmann zu seiner Rede gratulierte.
Im Vorstand der Organisation war neben dem Landesvorsitzenden der Jungen Union (JU) Baden-Württemberg auch die stellvertretende JU-Bundesvorsitzende, Steffen Bilger und Nina Bender, sowie der Landesvorsitzende vom RCDS, dem Ring christlich-demokratischer Studenten, Steffen Kirsch. Die drei haben ihre Vorstandsposten bei Jung-Weikersheim inzwischen niedergelegt und meinten, sie wären dort ohnehin nur noch passiv gewesen.
Bleibt die Frage, warum man bei dieser Organisation überhaupt Mitglied ist und dann auch noch für Vorstandsposten kandidiert. Einfach so reingerutscht und nie mitbekommen, was das für ein Laden ist, kann ja wohl nicht sein. Und wenn die drei Nachwuchs-CDUler alle mit diesen Einladungen – die an Günzel übrigens für den 20. April (Hitlers Geburtstag) – nichts zu tun hatten: Wer dann?
Irgendjemand muss sich diese Einladungen doch ausgedacht, geschrieben und verschickt haben. Geht ja nicht, dass alle nur sagen, sie hätten nichts damit zu tun. Wer hat die Einladung unterschrieben? Wer hat sie vorgeschlagen? Wie viele Mitglieder von Jung-Weikersheim sind eigentlich auch Mitglied der JU oder der CDU? Und wie viele von ihnen haben auch in der Vergangenheit schon Vorstandsposten dort bekleidet?
Womit wir wieder bei der Frage wären: Wie rechts ist die CDU Baden-Württemberg?