GESELLSCHAFT
/ Erste Generationenkonferenz in Süßen
Die
Mischung machts
Nach Gruppengesprächen
der Teilnehmer diskutieren die Landtagskandidaten
SANDRA THURNER
SÜSSEN - Die
erste Generationenkonferenz im Landkreis hat im katholischen
Gemeindehaus in Süßen stattgefunden: Diskutiert wurde
über den demographischen Wandel und seine Folgen.
Unter dem Motto "Miteinander
reden, statt zu polarisieren" wurde am Freitag im Gemeindehaus
Süßen die erste Generationenkonferenz eingeläutet.
"Welche Auswirkungen hat der demographische Wandel auf
die Lebenswelten von Jung und Alt?" - dieser Frage hatte
sich die Veranstaltung, organisiert von Bund der deutschen katholischen
Jugend (BDKJ), dem Kreisseniorenrat und dem Kreisjugendring,
verpflichtet. Auf einem Podium diskutierten Politiker aus den
Wahlkreisen Göppingen und Geislingen über die Problematik,
die der gesellschaftliche Wandel nach sich zieht. Volker Landskron,
der Vorsitzende des Kreisjugendrings: "Der Wissensdurst
der jungen Generation und die Erfahrungen der Älteren:
Die Mischung machts." Er hoffe auf Impulse, die von dieser
ersten Generationenkonferenz in die Vereine, Gemeinden und Schulen
hinaus getragen werden.
Zunächst wurde
in Kleingruppen debattiert. Die Quintessenz aus den Gruppengesprächen
wurde abschließend den sechs Politikern präsentiert,
die ihrerseits auf dem Podium Vorschläge und Positionen
einbrachten. Werner Simmling, FDP-Landtagskandidat für
beide Wahlkreise, stellte gleich zu Beginn fest: "Solche
Gespräche sind besser zwischen den Landtagswahlen, weil
sonst zu viel Polemik ins Spiel kommt." Die Moderatorin
Rosemarie Knülle holte deshalb die Landtagskandidaten immer
wieder zurück auf den Teppich, wenn die Diskussion zu sehr
in wahlkämpferisches Gebaren abdriftete.
Peter Hofelich, SPD-Kandidat
für den Wahlkreis Göppingen: "Wir brauchen ein
Miteinander der Generationen. Das ehrenamtliche Engagement ist
zwar eine Bereicherung für die Gesellschaft, aber kein
Ersatz für das Hauptamt." Dass jüngere Menschen
von Älteren auch lernen können, zeige beispielsweise
das Projekt der "Jugendbegleiter" an Ganztagesschulen,
bei dem ehrenamtlich Tätige der älteren Generation
junge Menschen unterstützen sollen, berichtete CDU-Landtagsabgeordneter
Dietrich Birk.
Der Geislinger Grünen-Kandidat
Michael Joukov klärte auf: "Man darf sich die Zahl
der Arbeitsplätze nicht als Kuchen vorstellen, der durch
ein Ansteigen der Geburtenrate noch kleiner wird." Deutschland
habe lange Zeit viel zu wenig in die Jugend und Bildung investiert.
Die CDU-Landtagskandidatin für den Wahlkreis Geislingen,
Nicole Razavi: "Die Lösung der Probleme steht und
fällt mit der wirtschaftlichen Situation des Landes."
Henning Schürig,
Göppinger Grünen-Kandidat, lobte die Konferenz: "Ich
finde gut, dass es heute in erster Linie um die Sache ging."
Samstag, 11.02.2006
(Neue Württembergische Zeitung)