EHEC und meine gestiegene Gemüse-Affinität

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Es ist irgendwie paradox: Seit der ganzen Berichterstattung um EHEC und welches Gemüse heute wieder Schuld daran ist, kaufe ich mehr Gemüse.

Und das liegt jetzt weniger daran, dass es seitdem so günstig ist (ein bisschen aber schon), sondern viel mehr daran, dass Gemüse bei mir dadurch viel stärker im Bewusstsein ist.

Tomaten schneidenMehrmals täglich wird man ja derzeit mit EHEC, pardon Berichterstattung über EHEC, bombardiert: EHEC aus Spanien, EHEC auf Tomaten, EHEC aus Norddeutschland, EHEC auf Gurken, EHEC auf Sprossen, EU-Hilfen für Bauern wegen EHEC, EHEC doch nicht auf Gurken und Sprossen, höhere EU-Hilfen für Bauern, EHEC doch auf Sprossen usw. usw.

Mit diesen Gedanken komme ich gerade aus dem Supermarkt, schalte den Laptop ein, gehe auf spiegel.de und lese: Experten finden Ehec-Erreger im Müll. Mein spontaner Gedanke: Da gehört er auch hin. 😉

Ohne das Problem verharmlosen zu wollen – aber die Gefahr, dass man sich infiziert, erscheint mir schon rein statistisch sehr gering zu sein. Trotzdem klebte schon vor Tagen auf einem Sushi-Paket im Edeka „Jetzt ohne Gurke!“.

Und wo ich gerade eh einen bunten Salat an EHEC-Themen hier in einen Gemüse-Eintopf schmeiße: Ich finde Ehec hässlich und zudem falsch. Das heißt EHEC, denn es ist eine Abkürzung für Enterohämorrhagische Escherichia coli.

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How I Met Your Mother

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Da ich keinen Fernseher habe, krieg ich nicht viel von Serien mit. Da viele meiner Freunde dauernd amerikanische Serien gucken und davon schwärmen, krieg ich dann zumindest vom Namen her immer wieder mal was mit. Scrubs, Six Feet Under, How I Met Your Mother etc.

Scrubs hab ich ein paar Mal mitgeguckt. Mittendrin und auf englisch. War ganz okay. Mehr nicht. Die anderen hab ich mir dann irgendwie nie näher angesehen. Bis ich letztens in Münster eine Woche in unmittelbarer Nähe eines Fernsehers verbrachte und dort oft ProSieben lief – inklusive der deutschen Synchronisation von How I Met Your Mother.

Nach ein paar Folgen war ich ziemlich angefixt. Gestern hab ich mir dann von einem Freund die erste Staffel auf DVD ausgeliehen. Sehr praktisch, er hat sie sich gekauft, um die Serie auf englisch zu sehen – und ich leih sie mir aus, um sie auf deutsch zu sehen.

Morgen könnte ich sie ihm fast schon wieder zurückgeben. Die ersten zwei DVDs der ersten Staffel hab ich jedenfalls durch. Selten – nein, ich glaube, noch nie – hat mich eine Serie derart fasziniert. Ich bin regelrecht verliebt.

Die – mit 20 Minuten übrigens sehr kurzen Folgen – sind nicht nur voller Witz, sondern enthalten neben dem Humor meist auch irgendwie ein bisschen Lebensweisheiten. Mal etwas mehr, mal etwas weniger.

Und das auch noch perfekt zugeschnitten auf die älteren der jungen Leute – also so etwa Ende 20. Genau wie ich. Ich kann’s jedem nur empfehlen. Das einzige, was mir nicht gefällt ist, dass ich How I Met Your Mother erst so spät für mich entdeckt habe.

Ich frag mich, was ich mache, wenn ich alle Staffeln durchhabe. Von vorne anfangen? 🙂

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Füfüfü… fünf!

Fünf Jahre alt. Für einen Baum fast nichts, für einen Joghurt viel zu viel. Für meinen Blog aber schlicht und einfach objektiv richtig. Viel Glück und viel Segen oder auch: Happy Birthday! 🙂

Fünf ist ja ne recht runde Zahl – für ne einstellige jedenfalls. Für viele daher undenkbar einen so runden Geburtstag nicht zu feiern. Fast hätte ich allerdings dieses Jubiläum vergessen. Für diese Fälle gibt es ja aber Kalender und BlogBirthday.de, die zuverlässig daran erinnern.

Feiern werde ich dieses Mal aber wohl nicht. Vor einem Jahr meinte ich, dass ich das Vierjährige nachhole – und hab’s dann doch wieder aus den Augen verloren. Viel hat sich ja aber auch verändert in den letzten Jahren. Viele Einträge landen statt hier nun auf Twitter und/oder Facebook. Für den Blog heißt das, dass hier zwar weniger kommt, dafür aber tendenziell Gehaltvolleres. Viele andere Blogs sind ja in den letzten Jahren geschlossen worden. Für mich kommt das nach wie vor nicht in Frage! Philosophisch betrachtet kann man sagen: weniger ist mehr.

Von daher kann man bei diesem runden Geburtstag wohl auch von einer gewissen Reifung sprechen. Viel Privates findet man nicht mehr, dafür ist der Schwerpunkt mehr in Richtung Politik gerutscht. Freunde anderer Themen sollen aber weiterhin auch auf ihre Kosten kommen, ein reiner Politblog soll das hier nicht werden.
Vermisst man die Web-Themen, sollte man hin und wieder bei MOSAIQ MEDIA vorbeischauen, wo ich neben selbst zu schreiben, auch die Einträge der anderen Mitarbeiter koordiniere (aber auch hier wird das weiterhin ein Thema sein).

Fünf schöne Jahre mit vielen spannenden und kuriosen Erlebnissen, mal lustigen und mal hitzigen Diskussionen und viel Spaß. Vor allem hat es mich gefreut, so viele Menschen durch den Blog kennen gelernt zu haben. Für Leser-Outings bin ich nach wie vor zu haben.

Feiern werde ich heute Abend zwar eigentlich etwas anderes, aber ich werde heimlich immer wieder mal an meinen Blog und die ganzen Leute drumherum denken. 😉

Doch genug des Rückblicks und der Sätze mit F, V oder Ph – wem ist’s aufgefallen? 🙂

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Unerträgliche Vorverurteilung bei Strauss-Kahn

Ähnlich wie bei Jörg Tauss damals find ich es ehrlich gesagt schlimm wie stark die öffentliche Vorverurteilung im Fall von Dominique Strauss-Kahn schon wieder ist. Er wurde gerade vor ein paar Tagen festgenommen, bestreitet die Vorwürfe vehement und trotzdem wurde sofort nach der Festnahme schon über Nachfolger diskutiert.

Sein heutiger Rücktritt als IWF-Chef war quasi schon deshalb unausweichlich, weil die Diskussion um seine Nachfolge natürlich auch eine gewisse Eigendynamik auslöst. Außerdem kann er natürlich die nächsten Tage und Wochen und – im Falle einer Verurteilung natürlich Jahre – nicht wirklich arbeiten.

Und übrigens auch ähnlich wie im Fall Tauss – der inzwischen ja allerdings abgeschlossen ist – finde ich hier beide Seiten nicht so wirklich schlüssig und richtig nachvollziehbar.

Sollte sich herausstellen, dass die Vorwürfe gegen Strauss-Kahn ungerechtfertigt sind – wogegen ja einiges spricht – bekommt er dann seinen Job zurück? Wohl kaum.

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Frauen – und Männer – vor 40 Jahren

Vor gut 30 40 Jahren – am 12. Mai 1971 – verlas erstmals eine Frau die Nachrichten im deutschen Fernsehen. In diesem Zusammenhang erwähnte die Stuttgarter Zeitung einen Satz des früheren ARD-Nachrichtensprechers Karl-Heinz Köpcke:

„Die Nachricht verlangt sachlich unterkühlte Distanz. Bei einem Kriegsfoto muss eine Frau in Tränen ausbrechen, sie hat doch schließlich Gefühle, sonst wäre sie keine Frau.“

Auch ich werde in diesem Jahr 30. Und es fällt mir schwer zu begreifen, dass zum Zeitpunkt meiner Geburt solche Sätze das Bild der Frau in der Öffentlichkeit bzw. in der Gesellschaft bestimmten. Aber damit einher geht auch ein seltsames Männerbild. Männer haben keine Gefühle? Und Frauen haben sie und weinen deshalb?

Das klingt wie von einer anderen Welt. Total absurd.

Nachtrag: Wie mir über verschiedene Kanäle zugespielt wurde, ist 1971 unerwarteterweise doch schon 40 Jahre her. Hätte einem 1981 geborenen Menschen glatt auffallen können, ist es aber nicht. Ich hab den Artikel mal dahingehend geändert.

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Winfried Kretschmann ist Ministerpräsident

Es ist geschafft! Gestern wurde Winfried Kretschmann zum ersten grünen Regierungschef in Deutschland gewählt. Er ist nun Ministerpräsident. Oder – wie er selbst sagte – wir sind Ministerpräsident.

Dieser Satz sollte auch – aber nicht nur – verdeutlichen, dass er nicht alleine Vater des Erfolgs ist (auch wenn er einen maßgeblichen Anteil daran hat), sondern auch, dass er nicht alleine die Verantwortung für den Erfolg der Koalition trägt bzw. tragen kann (auch wenn er natürlich auch daran einen maßgeblichen Anteil haben wird).

Gestern war allerdings vor allem ein Tag des Feierns und der Freude. Bisher war das mit dem grünen Ministerpräsidenten und der ersten grün-roten Koalition alles nur Theorie. Es hätte ja auch schiefgehen können. Seit gestern ist es Wirklichkeit.

Amtseid von Winfried KretschmannMit dieser Realität beginnt dann wohl auch die letzte Phase des Realisierens des Wahlergebnisses – für uns wie für die CDU, die sich mit der Oppositionsrolle noch sehr schwer tut. Man witzelte schon, die mindestens zwei Stimmen, die Kretschmann von der Opposition bekommen hat, kämen daher, dass die CDU-Abgeordneten es gewohnt sind, bei der Ministerpräsidentenwahl mit Ja zu stimmen.

Als Witz taugt das. Aber sie wissen selbst, dass es so einfach nicht ist. Zum Glück, würde ja schließlich nicht gerade für die Intelligenz ihrer Abgeordneten sprechen. Es rumort viel mehr nach wie vor in der CDU. Außerdem hat Kretsch – wie wir ihn intern nennen – eben wirklich ein gutes Standing über die Parteigrenzen hinweg. Zuletzt war das überlagert vom Streit über Stuttgart 21. Ich habe die Hoffnung, dass da gestern der eine oder andere einen längerfristigen Blick hatte und sowohl seine bisherige Leistung honorieren wollte, als auch in ihm wirklich einen guten Ministerpräsidenten sieht.

Von denen, die die meisten Themen (z.B. „weniger Autos“) nicht nur in Überschriften wahrnehmen, bekomme ich auch durchweg positives Feedback zu Winfried. Landtag von Baden-WürttembergDas freut mich nicht nur für meine Partei, für die Grünen, sondern auch für Winfried als Person. Niemandem gönne ich dieses Amt mehr als ihm – und niemand kann das meiner Meinung nach so gut wie er. Ein klarer innerer Werte-Kompass, bescheidenes Auftreten und so seriös wie ein Grüner nur sein kann.

Jetzt beginnt das Regieren. Die Erwartungen sind hoch, aber vielen unserer Wähler ist auch genau das bewusst. Selbst wenn nur die Hälfte des Koalitionsvertrages (PDF) erfüllt würde: Man wird deutliche Verbesserungen spüren und dieses Land wird grüner werden – was die Menschen in diesem Land zu einem großen Teil schon sind. Denn dieses Baden-Württemberg von heute, das neue Baden-Württemberg, ist nicht das von vor 20 oder 30 Jahren.

Nur die Regierung war noch von gestern – fast 60 Jahre alt. Nun hat das Volk da nachgebessert und wir haben die Chance zu beweisen, dass wir nicht nur gute Oppositionspolitik machen können, sondern dieses Land auch gut führen können.

Ich wünsche Winfried, seinem Kabinett, den Landtagsfraktionen von Grünen und SPD, sowie meiner Partei alles Gute beim Regieren und danke dafür, dass ich dabei sein darf und gestern sein durfte. Solche historischen Momente sind selten. Gestern im Landtag war so einer – und ich war dabei. Fühlt sich gut an. 🙂

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SPD-Basis: 92 % für grün-rot

Titel: „92 Prozent der SPDler für Grün-Rot
Darunter: „SPD-Landeschef Schmid wertete das Ergebnis als Unterstützung für die zukünftige Regierung.“

Was auch sonst? Wirkt irgendwie etwas seltsam, das so ohne Beigabe von Wörtern wie „natürlich“ oder „logischerweise“ zu lesen.

Ich freu mich jedenfalls, dass die SPD-Basis der künftigen grün-roten Koalition so wohlgesonnen gegenübersteht. Auf gute Zusammenarbeit!

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Struktur der grün-roten Landesregierung in BW

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Soeben gab es im Haus der Architekten in Stuttgart eine Pressekonferenz zum Ergebnis der Koalitionsverhandlungen zwischen Grünen und SPD in Baden-Württemberg. Neben den bereits in großen Teilen bekannten Inhalte, wurde auch der Zuschnitt der Ministerien bekanntgegeben.

Hier also die Struktur der künftigen grün-roten Landesregierung:

Grüne:
– Ministerpräsident
– Staatsministerium
– Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft
– Ministerium für Verkehr und Infrastruktur
– Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst
– Ministerium für den ländlichen Raum und Verbraucherschutz
– Staatsrätin für Zivilgesellschaft und Bürgerbeteiligung
– Staatssekretärsfunktion mit Kabinettsrang

SPD:
– Ministerium für Finanzen und Wirtschaft
– Minister für Bundesrat, Europa und internationale Angelegenheiten, zugleich Bevollmächtigter beim Bund
– Ministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familie, Frauen und Senioren
– Innenministerium
– Justizministerium
– Ministerium für Kultus, Jugend und Sport
– Ministerium für Integration

Die SPD stellt außerdem den stellvertretenden Ministerpräsidenten, der ja aber aus den Reihen des Kabinetts gestellt wird und daher kein zusätzliches Kabinettsmitglied ist.

Damit stellen die Grünen ein Kabinettsmitglied mehr, haben allerdings weniger „echte“ Ministerien.

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Grundschulempfehlung

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Bis vor einiger Zeit kannte ich das Wort Grundschulempfehlung gar nicht. Ich habe meine Schulzeit in Niedersachsen verbracht, ging dort erst vier Jahre zur Grundschule, dann – wie alle und mit allen – zwei Jahre auf die Orientierungsstufe (OS).

Am Ende der OS gab es dann die Gymnasialempfehlung – oder eben die Realschulempfehlung oder die Hauptschulempfehlung.

Wie das Wort Empfehlung ja auch nahelegt, war es eine Empfehlung und keine verbindliche Weisung. Die Eltern konnten also selbst entscheiden, ob sie dieser Empfehlung folgen oder nicht. Die meisten taten es, einige wichen leicht davon ab.

Interessant finde ich aber nicht nur, dass hier ein Streit an einem Wort entzündet, das ich lange gar nicht kannte, sondern auch, dass es in Hamburg Proteste gab, weil die Grünen das Elternwahlrecht abschaffen wollten und in Baden-Württemberg nun, weil die Verbindlichkeit der Grundschulempfehlung wegfallen soll.

Dabei sind das zwei Seiten einer Medaille. Schafft man die Verbindlichkeit der Grundschulempfehlung ab, kommt automatisch das Elternwahlrecht – und andersherum. Die einen beschweren sich, weil man’s abschafft, die anderen weil man’s einführt.

Scheint manchmal ein bisschen so als müsse einfach alles so bleiben wie es ist, dann regt sich auch keiner auf.

Die Gymnasien in Niedersachsen waren meines Wissens nach übrigens nicht mehr oder weniger überlaufen als die in anderen Bundesländern auch.

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