2024: Gesundheit ist alles

Es ist eine Binsenweisheit, dass Gesundheit wichtig ist – und dass man sie vor allem dann zu schätzen weiß, wenn man sie (gerade) nicht hat. Auch deshalb komme ich für meinen kleinen Jahresrückblick 2024 auf dieses Thema: Ich bin gerade erkältet. Aber immerhin bin ich auf dem Weg der Besserung.

Gesundheit ist aber auch ein Thema, das im fortschreitenden Alter nicht nur bei einem selbst, sondern auch im Umfeld immer mehr Raum einnimmt – eben weil sie immer öfter fehlt oder in Teilzeit ist. Fehlende Gesundheit erzeugt dabei auch immer Konflikte. Es hätte ja auch ohne Genesungsanstrengungen (oder eben der Ruhe dafür) genug zu tun gegeben und nicht alles davon kann warten. Wie schon in einer Werbung thematisiert, können Eltern sich (in der Elternrolle) nicht einfach krankmelden. Der Nachwuchs interessiert sich nicht für eine AU (Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung). Und wenn er selbst krank ist, gibt es oft ja sogar mehr zu tun, weil die Kleinen es auch nicht so mit Bettruhe haben.

Henning Schürig beim Sommerfest von indasys in Stuttgart (2024)

Außerdem gibt es – gerade in einem kleinen Unternehmen und als selbstständiger Unternehmer – auch Konflikte mit der Arbeit, wenn man krank ist und spontan ausfällt. Manche Arbeit ist vielleicht dringend, ggf. können auch andere nur mit meiner Arbeit weiterarbeiten usw. Auch das Unternehmen hat eine Gesundheit – oder eben nicht. Und wenn drei Leute gleichzeitig krank sind, ist das in größeren Unternehmen Alltag. Aber wenn es nur drei gibt, ist es natürlich schwierig. Und auch, wenn „nur“ zwei krank sind, sind das zwei Drittel. Welches größere Unternehmen muss schon eine Situation meistern, wo zwei Drittel der Belegschaft gleichzeitig ausfallen?

Um diese Konflikte gering zu halten, ist es zum Beispiel sehr hilfreich, wenn das Unternehmen ein gutes Immunsystem hat. Wenn also erstens alles gut dokumentiert ist, damit jemand anders einspringen oder zumindest den Kunden Bescheid geben kann. Zweitens sollte es finanzielle Puffer geben, damit eine Situation, wo alle drei eine Woche krank sind, nicht gleich das Unternehmen in Existenznöte bringt.

Die unberechenbare Gesundheit ist auch ein (!) Grund dafür, dass man bei einem Website-Relaunch immer genug Puffer einplanen sollte, was die meisten Kunden nicht so gerne hören. Aber damit vermeidet man eben brenzlige Situationen, wo man abwägen muss, ob eine unfertige Website live geht oder ob man einen bereits kommunizierten GoLive-Termin verschieben muss.

Auch die Gesundheit anderer Unternehmen ist wichtig für das eigene. Vor einigen Jahren hatten uns Bewerberinnen und Bewerber immer wieder nach unserer Abhängigkeit von der Automobilindustrie gefragt. Damals war sie zum Glück bei null. Heute gibt es 1-2 Kunden, die wiederum mal mehr, mal weniger abhängig sind. Einer davon ist in Kurzarbeit.

Spontan fallen mir zwei Punkte zur politischen Gesundheit ein: Die Gesundheit in der Politik insgesamt. Dazu gehört natürlich die Gesundheit innerhalb der Regierungskoalition. Hoffen wir, dass es da nach der Bundestagswahl eine Mehrheit gibt, die (mindestens) vier Jahre gut zusammenarbeiten kann. Wobei die Ampel auch an vielen Stellen besser war als ihr Ruf – wofür sie oft selbst gesorgt hat. Ausblick 2024Aber auch das politische Klima im Streit mit der Opposition hat gesundheitlich gelitten. Aus meiner Sicht war die Auseinandersetzung früher sachlicher und vor allem wurden weniger Fake News verbreitet. Leider schließt das auch eigentlich demokratische Parteien ein, die damit den undemokratischen ungewollt Unterstützung leisten. Ich hoffe auf eine möglichst starke Rolle von Robert Habeck.

Was mir zu Politik und Gesundheit aber auch noch einfällt: Klimaschutz ist Menschenschutz. Das scheinen viele noch nicht zu verstehen. Es geht nicht darum, die Umwelt einfach so zu schützen, damit sie fröhlich weiterexistieren kann (wobei das auch gut wäre), sondern letztlich schützen wir uns Menschen und unsere Gesundheit mit mehr Klimaschutz. Kein Mensch und kein Unternehmen kann ohne einen (halbwegs) gesunden Planeten auf Dauer existieren. Daher ist Klimaschutz eigentlich in unser aller Interesse und die Grundlage für alles andere – auch wenn gerne das Gegenteil behauptet wird (so nach dem Motto: Klimaschutz können wir uns nur leisten, wenn es der Wirtschaft gut geht).

Abschließend sei noch die Frage gestellt: Ist mein Blog eigentlich gesund? Technisch schaue ich, dass ich alles am Laufen halte und ich „repariere“ immer wieder auch alte Beiträge, wenn mir da was unterkommt, was nicht mehr läuft. Bei (mit diesem) dann 1.750 Beiträgen und 11.615 Kommentaren (ohne Spam) auch keine allzu kleine Aufgabe. Außerdem schaffe ich es immerhin ein Mal pro Jahr hier zu schreiben. Allerdings kommen keine Kommentare mehr. Als ich anfing zu bloggen, war es immer wieder eine Diskussion, ob ein Blog ohne Kommentarfunktion überhaupt wirklich ein Blog ist. Damals war Social Media (inkl. Blogs) noch weitgehend ein nettes Dorf und noch nicht der Stammtisch von heute. Was ist nun ein Blog, wo (quasi) niemand mehr kommentiert? Habe ich noch 1-2 Stammleser? Zu den besten Zeiten kamen hier so 500-700 Leute täglich vorbei.

Also, gebt mal Lebenszeichen – passend zum Thema. Und einen guten Rutsch ins Jahr 2025!

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