Überraschung: Studiengebühren schrecken ab

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Eine große Überraschung – zumindest für die CDU-Bildungsministerin Annette Schavan: Studiengebühren schrecken ab.

Das sagen schon seit Jahren etliche Studentenvertreter, aber die CDU will davon nichts hören. Nun hat das Hochschul-Informations-System (HIS) aus Hannover im Auftrag des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) eine Studie dazu angefertigt, die die konkreten Auswirkungen auf die Studierneigung bei jungen Menschen mit Hochschulreife untersucht hat.

Das Ergebnis ist klar: Trotz 17 % gestiegener Studienberechtigten-Zahlen, sind die Studienanfänger-Zahlen um 5 % zurückgegangen. Insbesondere Kinder deren Eltern keine Akademiker sind, lassen sich abschrecken. Jeder Vierte (25 %) gibt Studiengebühren als Grund an, nicht zu studieren.

Diese Studie liegt dem BMBF seit Wochen vor, wird aber bisher unter Verschluss gehalten.

Dieser Beitrag hat 12 Kommentare

  1. Pingback: SoWhy Not?

  2. Der MfG

    Ja – ein dummes Volk ist halt auch leichter zu regieren … aber ich glaub das gilt für alle Parteien.

    Ein Volk sollte nicht Angst vor der Regierung haben, sondern die Regierung sollte Angst vor dem Volk haben^^

    … oder passt das Zitat hier doch nicht…

  3. Tina

    Ist doch auch viel zu sozialistisch in unserem wunderschönen Kapitalismus, wenn es gleiche Bildung für alle gäbe… zumindest die (praktische) Chance auf gleiche Bildung.

    Politiker erinnern mich bei solchen Reaktionen immer an die drei berühmten Affen: Nix sehen, nix sagen, nix hören.

  4. s.meyer

    Erst vor ein paar Tagen habe ich mit Vertretern der Asta gesprochen, die die Studiengebühren nun mit Hochdruck verteidigen, da Sie Ihre Aufgabe nun darin sehen das Regelwerk zu nutzen um bestimmte Gruppen (Derzeit Einwanderer oder Austauschstudenten mit wenig Mitteln) davon befreien zu können.

    Mir klappt da nur die Kinnlade runter.

  5. Dennis

    Also die Zahlen kommen mir sehr bekannt vor. Die sind doch schon Ende August bei Manager-Magazin.de (siehe Link in meinem Blog-Beitrag) veröffentlicht worden…

  6. Markus

    Wow, welch Überraschung 🙂 🙂

    Und für so was wird eine „Studie“ finanziert, welche ja bestimmt auch nicht billig ist tsts…

    Grüße
    Markus

  7. Till

    Ich finde es sinnvoll, dass es so Studien gibt, die sollten dann allerdings auch veröffentlicht werden (wie überhaupt öffentlich finanzierte Ministerien eigentlich keine Geheimniskrämerei betreiben sollten, aber das ist eine andere Baustelle).

    Was ich eigentlich sagen wollte: Wie verhält sich das Ergebnis dieser Studie eigentlich zum Studiengebührenerlaubnis des BVerfG, das unter der Annahme erfolgte, dass keine allzugroßen sozialen Probleme dadurch produziert würden?

  8. Trommlerin

    Gelenkt und erwünscht? …

  9. Pingback: GruenesFreiburg

  10. thorsten

    @ Till: Was das BVerfG dazu gesagt hat, war zum einen ziemlich kryptisch und zum anderen in einem Verfahren geäußert, in dem es nicht um die Verfassungsmäßigkeit der Studiengebühren als solcher ging (sondern um die Gesetzgebungskompetenz des Bundes, die Einführung derselben zu verbieten).
    Spannender ist in meinen Augen daher auch der Blick auf die Verfahren, die gegen die konkreten Studiengebühren laufen und in NRW bereits in zwei Instanzen, in Baden-Württemberg in einer Instanz entschieden sind – und die allesamt als Prüfungsmaßstab darauf abstellen, dass Studiengebühren keine soziale Selektionswirkung haben dürfen (das entspricht auch der Rechtsprechung des BVerfG zu den Langzeitstudiengebühren).
    Angesichts dieser Studie – vorausgesetzt sie sagt wirklich das, was die Medien gerade behaupten – dürfte der dem Gesetzgeber in solchen Fragen zunächst eingräumte Einschätzungs- und Prognosespielraum (hinsichtlich der Frage: „Schrecken Gebühren ab oder tun sie das nicht?“) endgültig erschöpft sein – was nichts anderes heißt, dass „nachgebessert“ werden muss. Oder besser gleich die Gebühren abgeschafft werden müssen. In meinen Augen ist jedenfalls die Chance, mit den noch laufenden Verfahren in Baden-Württemberg erfolgreich zu sein, gerade ziemlich gestiegen.

  11. David

    Hatten wir doch gleich gesagt…

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