Ab morgen: Grüner Parteitag in Freiburg

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Stell dir vor, es ist Parteitag und du erfährst es aus der Printausgabe des SPIEGEL. SPIEGEL-Titel 48/2010 (15.11.2010)So ähnlich ging es mir als ich vor ein paar Tagen auf meinem Sofa saß und in der aktuellen Ausgabe des SPIEGEL las. Die musste man sich als Grüner ja quasi kaufen (siehe Bild rechts).

Nun erfuhr ich natürlich nicht erst durch den SPIEGEL, dass wir vom 19. bis 21. November unseren nächsten grünen Bundesparteitag in Freiburg haben werden. Aber ich schreckte kurz auf und dachte „Oh, das ist schon DIESE Woche?!“.

Und tatsächlich, das ist es. Man muss schon sehr im Stress stehen und terminlich gerade mal bis morgen denken, dass einem sowas passiert – vor allem, wenn man selbst dabei sein wird.

Zum Glück bin ich nur Gast und kein Delegierter. Insofern muss ich mich nicht unbedingt mit jedem einzelnen Antrag auseinandersetzen (was sowieso bei der Menge recht schwierig ist).

Aber ich bin gespannt auf diesen Parteitag, der morgen (heieiei, das ist ja schon morgen!) Abend startet. Wir wählen unseren Bundesvorstand neu* und haben neben der Zukunft der Kommunen, Nahost und der Gesundheitspolitik natürlich auch noch das Wahljahr 2011 auf der Tagesordnung.

Für spannende Themen ist also gesorgt. Alles andere Wissenswerte rund um die BDK (wie so ein Bundesparteitag im grünen Slang heißt) hat Till Westermayer bereits sehr schön zusammengefasst.

* Wir wählen ihn neu heißt (hoffentlich) nicht, dass wir ihn komplett auswechseln. Im Gegenteil, hinsichtlich der Vorsitzenden, der politischen Geschäftsführerin und des Beisitzers Malte Spitz hoffe ich ganz klar (und hiermit auch für alle sichtbar) auf eine Wiederwahl. Bei den Frauen wünsche ich mir Tanja Prinz neu in den Bundesvorstand.

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Die Mär von den einsamen Onlinern

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Der Papst hat ein zwiegespaltenes Verhältnis zum Internet. Wenn er glaubt, es für seine Zwecke gut nutzen zu können, dann ist es gut und ein „Segen für die Menschheit“. Kürzlich war es dann aber wieder böse und die Menschen vereinsamen in diesem gefährlichen Internet.

Nun gibt es dazu Anekdoten in beide Richtungen – bestätigend und widerlegend – aber ein paar Forscher vom ifo-Institut wollten Fakten. Und die sprechen doch eine ganz andere Sprache als der unfehlbare Papst uns glauben machen mag:

Was sie fanden, stellt die Mär vom einsam machenden Web regelrecht auf den Kopf: Internetzugang führe unter anderem dazu, dass Menschen sich politisch und ehrenamtlich mehr engagieren, mehr Freunde haben und messbar häufiger Theater, Kino, Konzerte, Bars und Sportveranstaltungen besuchen. Für Web-Nutzer ist das eine Binsenweisheit: Onliner sind eben vernetzter und oft auch informierter – und sie sind Kommunikationsjunkies.

[…]

Die neuen Befunde belegten erstmals, dass das Internet das sogenannte Sozialkapital zumindest nicht zerstört, sondern sogar eher fördert: Statt Tätigkeiten zu verdrängen, bei denen die Möglichkeit zu persönlichen Kontakten zwischen Menschen im Mittelpunkt steht, erhöht es der Studie zufolge das gesellschaftliche Engagement und die sozialen Kontakte. Das Internet stelle ja auch vielfältige Informationen über soziale Veranstaltungen und gesellschaftliches Engagement zur Verfügung und erleichtere so die Kommunikation. „Das Internet verbindet Menschen und macht aus ihnen im Durchschnitt kontaktfreudigere, sozial und politisch engagiertere Menschen“, fasst Falck zusammen.

Im Endeffekt gehen die Onliner häufiger aus dem Haus und haben deutlich mehr Bekanntschaften – ohne dadurch weniger Freundschaften zu haben (es ist von „[nicht-]tiefgehenden Sozialkontakten“ die Rede) als Offliner.

Das wundert mich jetzt gar nicht, hätte ich denen auch vorher sagen können. Aber das wäre ja wieder nur anekdotisch gewesen.

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Geburtstag 2010 – in Zahlen und Worten

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Heieiei. Gestern war mein erster Geburtstag an einem Arbeitstag. Ich war morgens spät dran und wollte daher direkt in den Besprechungsraum – aber daran war nicht zu denken. Ich wurde überall überfallen.

Während des Tages vibrierte unaufhörlich mein Handy, das dann gegen 20 Uhr auch einen leeren Akku meldete und schlafen ging – obwohl er vorher noch voll war. Vor allem lag das daran, dass ich Facebook-SMS aktiviert habe und für jeden Pinnwandeintrag und jede private Nachricht auf Facebook eine SMS bekomme.

Wie langjährigen Lesern bereits vertraut hier nun also die Geburtstagsgratulationsstatistik von 2010 in Prozent (absolute Zahlen in Klammern):

  • 63,9 % haben über Facebook gratuliert (145)
  • 11,9 % persönlich (27)
  • 7,5 % per Xing (17)
  • 4,0 % per SMS (9)
  • 3,1 % per StudiVZ (7)
  • 3,1 % per Twitter (7)
  • 2,6 % per Anruf (6)
  • 1,8 % per E-Mail (4)
  • 1,0 % per ICQ (1)
  • 0,4 % per Blog (1)
  • 0,4 % per Post (1)
  • 0,4 % per Wurzelwerk (1)
  • 0,4 % auf sonstigen Wegen (1)

Ich muss dazu sagen, dass ca. zwei Drittel der Anrufer gar nicht bei mir durchkamen, es wären also eigentlich mehr gewesen. Zwei Personen haben sich auch den Spaß gemacht, mir über ca. die Hälfte dieser Kanäle zu gratulieren, was die Statistik etwas nach oben treibt, aber dadurch ausgeglichen wird, dass ich bei den persönlichen Gratulationen nie alle zusammenkriege.

Nachts an der BarDas StudiVZ ist gegenüber dem Vorjahr ziemlich abgeschifft und Facebook auf hohem Niveau noch weiter gewachsen. Ganz gut angestiegen sind auch Xing und auch die persönlichen Gratulationen – beides sicherlich job-bedingt. Die Zahl der SMS ist hingegen zurückgegangen.

Bezüglich der Geschlechter ist auffällig, dass bei Xing 64,7 % der Gratulanten männlich waren und per SMS 66,7 % weiblich. Noch krasser bei den Anrufen: Hier waren 83 % weiblich.
Ansonsten ist es in etwa ausgewogen. Insgesamt 44,9 % (102) weibliche Gratulanten und 55,1 % (125) männliche. Macht zusammen 227.

Alles in allem auch abseits der vielen Zahlen ein sehr schöner Tag. Vielen Dank an alle, die daran mitgewirkt haben. 🙂

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ePerso – der schöne Traum vom Single Sign-On

Eine für die Krankenkasse, eine für das Fitnessstudio, eine für die Reinigung, eine für den Friseur, eine fürs Büro – Chipkarten, überall Chipkarten.

Dazu kommen noch die BahnCard, zwei ec-Karten und der Führerschein, der zumindest mal so aussieht als wäre er eine Chipkarte.

Bei vielen kommen dann noch Kreditkarten hinzu, Studentenausweise oder auch Payback-Karten, Deutschland-Karten usw. Die meisten sollte man auch noch bei sich tragen, weil man hin und wieder danach gefragt wird.

Wie genial wäre es da, wenn eine Chipkarte für den ganzen Kram reichen würde? In der Regel sollte auf den Karten eh nicht mehr gespeichert sein als wie ich heiße und vielleicht eine Kundennummer oder sowas. Sie dienen also nur dazu, mich zu identifizieren.

Wie viele Bahn-Bonus-Punkte ich gesammelt habe oder dass ich meinen Beitrag im Fitnessstudio bezahlt habe, steht eh im Computersystem und nicht auf der Karte.

Wäre da nicht ein elektronischer Personalausweis als Universal-Chipkarte zur Identifizierung extrem hilfreich? In IT-Denglisch ausgedrückt quasi ein Single Sign-On im Real Life? So dass ich alle anderen Chipkarten wegschmeißen kann und mich nur noch mit dem ePerso ausweise, wenn jemand wissen soll, dass ich wirklich ich bin?

Ja. Eigentlich schon. Wären da nicht so einige Bedenken hinsichtlich Sicherheit und – damit eng verbunden – Datenschutz. Schade, es könnte so schön sein.

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Atomkraft ja, Atommüll nein – CDU gespalten?!

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Gorleben – wer würde dieses Dorf mit 638 Einwohnern schon kennen, wenn dort nicht seit 1977 ein Endlager für radioaktiven Müll geplant würde?

Gorleben bot sich nicht nur wegen seines Salzstocks an, sondern lag damals auch politisch sehr geschickt – nämlich am äußersten Rand der damaligen Bundesrepublik Deutschland. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt. Womöglich, dass damit der Protest klein gehalten werden sollte, weil so – zumindest im eigenen Land – weniger Menschen betroffen sein würden.

Inzwischen liegt Gorleben aber nicht nur ziemlich mittig in der Nordhälfte des wiedervereinigten Deutschlands, sondern es gibt auch massive Zweifel daran, ob Salz wirklich so gute Voraussetzungen bietet, hunderttausende von Jahren strahlenden Atommüll zu beherbergen. Im Zwischenlager Asse gab es da ja bereits Probleme mit eindringendem Wasser.

Ton oder Granit wären womöglich besser geeignet. Aber auf eine neue Endlagersuche, will man sich insbesondere im Süden der Republik – in Bayern und Baden-Württemberg – nicht einlassen. Man weiß nämlich, dass die Chancen gar nicht schlecht stünden, selbst zum neuen Standort für ein Endlager zu werden. Dafür spräche zwar neben den geologischen Voraussetzungen, dass hier überproportional viel Strom aus Atomkraft gewonnen und somit überproportional viel Atommüll produziert wird.

Aber man beharrt lieber darauf, dass einmal getroffene Entscheidungen (nämlich die für den Endlager-Standort Gorleben), nicht wieder über Bord geworfen werden sollen. Derweil kippt man den im Jahr 2000 fest vereinbarten Atomausstieg und vergrößert somit das Problem des radioaktiv strahlenden Mülls, der nun in noch größerer Menge anfällt.

Ein sehr gespaltenes – um nicht zu sagen scheinheiliges – Verhältnis der Union zur Atomenergie. Wer von etwas profitieren will, der muss sich auch den negativen Folgen stellen. Interessant dazu auch ein Beitrag des ARD-Magazins Panorama:

Atomendlager: Warum der Süden verschont bleibt

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Facebook: Social Network, Betriebssystem, Macht

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Facebook. Inzwischen ist es die Seite geworden, die ich als Erstes öffne, wenn ich den Browser starte. Gleichauf mit meinem web-basierten Mail-Client vielleicht noch. Und dass ich da nicht alleine bin, zeigen die weiter explodierenden Benutzerzahlen. Über 500 Millionen Menschen weltweit nutzen Facebook*.

Facebook

Der Gedanke, dass Facebook zu so einer Art Betriebssystem wird, den nach mir (siehe 1:20 min in diesem Video) ein halbes Jahr später auch Ibo hatte, wird derweil immer zutreffender.

Denn Facebook entwickelt sich immer weiter. Es ist noch nicht lange her, da wurde Facebook Places eingeführt. Nun gibt es bereits 200 Millionen Menschen, die Facebook mobil nutzen, es werden neue Apps für die Facebook-Benutzung über das iPhone und Android vorgestellt und Facebook muss schon dementieren, dass es nicht auch noch in den Handy-Markt einsteigt.

Und ganz nebenbei bietet Facebook mit dem Single Sign-On für fremde Logins auch etwas, was sich wohl jeder, der mobil etwas mehr surft, schon einmal gewünscht hat – und das unter der Kontrolle Facebooks.

Sehr interessant klingt auch das neue Facebook Deals. Geschäfte können den Menschen, die bei ihnen über Facebook Places einchecken spezielle Angebote machen. So kann man zum Beispiel beim nächtlichen Kampf um die Nachtschwärmer den noch zu leeren Laden mit einem Gratis-Bier für Facebooker füllen.

Einerseits faszinierend – andererseits irgendwo auch beängstigend. Denn all dies ist unter der Kontrolle eines Unternehmens.

Gleichzeitig wird ein Facebook-Profil immer mehr zur Existenzfrage. Hieß es Ende der Neunziger mal, man werde eines Tages ohne E-Mail-Adresse quasi gar nicht mehr existieren, gilt Ähnliches immer mehr für Facebook: Sein oder nicht sein?

* Aktuelle Zahlen hier: checkfacebook.com

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Internet… haben Sie sowas?

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Vorhin betrat ich einen Laden hier in der Nähe, weil dort unter anderem Reinigung am Schaufenster steht und ich meine Hemden eventuell mal professionell reinigen lassen möchte.

Natürlich will man dann aber erstmal wissen, was das kostet. Nachdem ich den Preis für die Hemdreinigung schnell und unkompliziert erfahren hatte, dachte ich mir, eine generelle Preisliste sei ja nicht schlecht.

Ich: „Haben Sie eine Preisliste?“
Sie: „Im Internet.“
Kleine Pause, dann:
Sie: „Haben Sie sowas?“

Ich weiß nicht, mehr genau, wie blöd ich in dem Moment geguckt habe. Aber sicher nicht so blöd wie als ich auf der Website war und da nicht nur keine Preise, sondern auch sonst nichts finden konnte.

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Englisch-Sprachkurs für Günther Oettinger

Einer der ersten großen Auftritte von Günther Oettinger als EU-Kommissar war ja sprachkomödiantisch betrachtet ein großes Highlight – dank seiner „englischen“ Sprache sicher nicht nur in Deutschland.

Extra 3 hat dieses Meisterwerk von Oettinger nach dem bewährten Prinzip „listen and repeat“ zu einem Englisch-Sprachkurs entwickelt:

Telekolleg – Englisch für Oettinger

Das Video ist zwar schon ein paar Monate alt, aber better late than never. 😉

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Besucherzahlen von Social Networks: VZ ade!

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Oft wurde mir die Frage gestellt, wie wohl der Kampf zwischen Facebook und studiVZ ausgehen wird. Da war längst klar, dass Facebook den Vorsprung vom studiVZ sehr schnell eingeholt hat und über immense Wachstumsraten verfügt.

Allerdings hatte das schülerVZ noch sehr gute Besucherzahlen, was möglicherweise langfristig das studiVZ wieder hätte stabilisieren können. Denn die VZ-Gruppe hat hier – im Gegensatz zu Facebook & Co. – eine immense Marktabdeckung in einer jungen Zielgruppe.
Wenn es nach der Schulzeit gelingen sollte, die Schüler ins studiVZ zu migrieren, wäre das ein strategischer Vorteil gegenüber Facebook – allerdings wohl der einzige.

So habe ich die Frage nach dem künftig in Deutschland dominierenden Social Network eine Weile zwar mit Facebook als Favoriten beantwortet – aber noch die Einschränkung ergänzt, dass das studiVZ durch die Schüler-Nachwuchstruppe eventuell auch wieder aufholen könnte.

Wenn ich nun aber bei Thomas Hutter sehe, dass auch das schülerVZ inzwischen sehr deutlich an Besuchern verliert*, dann ist der Kampf um die Vorherrschaft in Deutschland wohl eindeutig für Facebook entschieden.

Besucherzahlen Facebook, StudiVZ und SchülerVZ im Vergleich (2010)

Byebye, VZ!
Die VZ-Gruppe ist meiner Ansicht nach nun endgültig ein Auslaufmodell und wird in ein paar Jahren wohl nur noch ein Nischendasein führen.

Hier rächt sich nun offenbar die Fokussierung auf jüngere Zielgruppen – denn Schüler oder Student ist man in der Regel eben nur temporär. Schade drum ist’s aber eigentlich nicht…

* Als Zahlenbasis hat Thomas Hutter den Google AdPlanner verwendet.

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Islam gehört zu Deutschland: CDU-Kritik an Wulff

„Kauder kritisiert Wulff“. Als ich das eben gelesen habe, dachte ich mir: Nicht dass der neue Bundespräsident auch gleich wieder zurücktritt, weil man ihn kritisiert. 😉

Dabei hat dieser Bundespräsident hier was Vernünftiges gesagt. Natürlich gehört der Islam zu Deutschland. Ich finde es völlig weltfremd, das zu kritisieren.

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