SMA-Studie nimmt Stuttgart 21 auseinander

Ist es nicht extrem bedenkenswert, wenn die Befürworter von Stuttgart 21 eine Studie in Auftrag geben, die zum Ergebnis hat, dass das Ganze ein riesengroßer Scheiß ist – und diese Studie dann unter Verschluss gehalten wird?

Ich mein, wer finanziert denn diese Studie vom SMA in Zürich? Das sind doch wie bei Stuttgart 21 als Projekt auch hier die Bürgerinnen und Bürger – die Steuerzahler. Da müssen die doch auch ein Recht haben, diese Studie, die dieses wahnsinnig teure und umstrittene Projekt auseinandernimmt, einsehen zu können.

Letztlich zieht die Studie den Befürwortern von Stuttgart 21 nämlich regelrecht den Boden unter den Füßen weg. Die Stuttgarter Zeitung schreibt:

Die als geheim klassifizierte Studie von 2008 attestiert dem Bahnprojekt Engpässe beim Verkehrsfluss, erhebliche Konflikte zwischen ICE- und Regionalverkehr sowie Nachteile für den S-Bahn-Verkehr. Ursache sei die zu knapp ausgelegte Infrastruktur. Frieß erklärte, Stuttgart 21 basiere auf Wunschvorstellungen, nicht auf Fakten.

Es ist ja eben nicht so, dass wir Gegner des Projekts einfach nur zu teuer finden. Es bringt auch einfach sauviele Nachteile.

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Forsa-Chef Güllner und die Kellner-Rolle bei 19 %

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Rot-Grün erreicht in Umfragen wieder die absolute Mehrheit. Was zur Bundestagswahl vor nicht einmal einem Jahr weit weg schien, ist – zumindest in den Umfragen – jetzt erreicht.

Forsa-Chef Manfred Güllner meint das kommentieren zu müssen – und zwar wie folgt:

Forsa-Chef Manfred Güllner sagte dem „Stern“, das Kokettieren der beiden großen Parteien mit grünen Positionen treibe viele Wähler zu den Grünen. „Union und SPD laufen Gefahr, ihre Identität zu verlieren. Wenn sie Koalitionen mit den Grünen eingehen, muss klar sein, wer Koch und wer Kellner ist.“

Ersteres mag ja noch stimmen, aber wieso nun ausgerechnet auf bis zu 19 % erstarkte Grüne sich auf eine Kellner-Rolle mit einer der ehemaligen(!) Volksparteien einlassen sollen, ist mir doch sehr schleierhaft.

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Erstes frauendominiertes Kabinett in NRW

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Ich finde es durchaus spannend, dass es in NRW jetzt eine Landesregierung gibt, die eher frauen- als männerdominiert ist. Eine Ministerpräsidentin, eine stellvertretende Ministerpräsidentin und insgesamt fünf Frauen plus Ministerpräsidentin im Kabinett – und sechs Männer.

Zwar gibt oder gab es schon mal weibliche Ministerpräsidentinnen, eine weibliche Kanzlerin und ich glaube, es hat auch schon 50/50-Kabinette bezüglich der Geschlechterverteilung gegeben. Aber insgesamt überwog in der Regel dann doch die Macht der Männer.

Ich bin gespannt, inwiefern man nun Unterschiede im politischen Tagesgeschäft merkt, wenn Frauen mal die Oberhand haben. Wobei natürlich diese Regierung auch aus anderen Gründen schon ganz anders ist als andere in Deutschland.

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Helmut Schmidt und die EU-Erweiterung

Altkanzler Helmut Schmidt (SPD) teilt im SPIEGEL heftig aus, gegen Merkel – aber auch gegen die EU:

Scharfe Kritik übte Schmidt auch an der Erweiterung der Europäischen Union auf 27 Mitgliedstaaten. „Es ist so klar wie dicke Tinte, dass dies nicht funktionieren kann.“ Die Kommission in Brüssel sei mit 27 Kommissaren „ein Aberwitz“. Jeder Kommissar habe noch tausend Leute unter sich. Das sei „absoluter Unfug“ sagte der Altkanzler.

Werter Herr Altkanzler: 27 Kommissare mögen etwas viele Posten sein und ja, diese 27 ist nicht zufällig die gleiche 27 wie die Anzahl der Mitgliedstaaten. Aber nur weil 27 EU-Kommissare zu viel sind, war noch nicht die ganze EU-Erweiterung falsch.

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Minderheitsregierung in NRW stärkt Parlament

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In NRW wird es ja nun eine rot-grüne Minderheitsregierung geben, nachdem die Sondierungsgespräche in alle Richtungen erfolglos blieben. Da Rot-Grün nur eine einzige Stimme zusätzlich braucht, um eine Mehrheit zu bekommen, wird hier quasi nebenbei und „aus Versehen“ der Parlamentarismus massiv gestärkt.

Jede einzelne Parlamentarierin und jeder einzelne Parlamentarier kann alleine jedes Gesetz der Regierung zu einer Mehrheit verhelfen. Um so wichtiger werden die Debatten im Landtag und in den Ausschüssen. Es geht dort jetzt jedesmal darum, eine Mehrheit für ein Vorhaben der Regierung zu finden.

Das stärkt die Demokratie. Auch weil die Debatten im Parlament nun weniger rein auf die Außenwirkung abzielen, sondern auch auf die Innenwirkung im Parlament. Sehr spannend.

Nebenbei gesagt frage ich mich, warum sich die CSU eigentlich in die Angelegenheiten von Nordrhein-Westfalen einmischt. Das grenzt ja nicht einmal an Bayern (ab der letzten Zwischenüberschrift).

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Keine Ampel in NRW – aber gut, dass wir drüber gesprochen haben

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Die Sondierungsgespräche zwischen SPD, Grünen und FDP zu einer möglichen Ampelkoalition in Nordrhein-Westfalen sind nun ergebnislos beendet worden. Man hat sich insbesondere bei der Schulpolitik nicht einigen können.

Das finde ich zwar schade, aber es ist okay. Es muss Normalität werden, dass man erst miteinander redet und dann feststellt, dass es nicht funktioniert statt dass vorher schon alles mögliche ausschließt.

Ich bin nun sehr gespannt, wie es weitergeht, da die SPD offenbar weitere Sondierungsgespräche mit der CDU ablehnt. Wenn es dabei bleibt, gibt es eigentlich nur noch die Möglichkeit einer Minderheitsregierung mit wechselnden Partnern oder Neuwahlen.

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Wo sparen? Umweltschädliche Subventionen!

Die Bundesregierung muss kräftig sparen, da sowohl die Maastricht-Kriterien als auch die neue Schuldenbremse sonst nicht eingehalten werden können. Die Frage ist nur wo?

Während einige schon wieder nach dem „Rasenmäher“ rufen, der alle Subventionen gleich stark kürzt, halte ich ein genaueres Hingucken für notwendig. Manche Subventionen sind notwendig, stoßen vielleicht sogar auch finanziell mehr Positives an als sie kosten, aber andere Subventionen gehörten eigentlich selbst dann abgeschafft, wenn sie nur 1 EUR betrügen.

Das Umweltbundesamt (UBA) hat nun eine aktualisierte Studie einer schon 2006 erstellten Liste mit ökologisch schädlichen Subventionen erstellt. Alles in allem kommt hier die stolze Summe von 48 Mrd. EUR heraus – nochmal 6 Mrd. EUR mehr als 2006.

Hier sollen die Ex-Umweltministerin Angela Merkel und ihr Kabinett doch bitte als erstes ansetzen. Stattdessen hört man gerade aus Richtung FDP derzeit Rufe Hartz IV um 30 % zu kürzen – obwohl das nicht einmal ökonomisch sinnvoll wäre, da das Geld vollständig in den Wirtschaftskreislauf geht, weil diese Menschen gar keine andere Wahl haben als es auszugeben.

Artikel im Tagesspiegel gefunden im Newsletter von UnternehmensGrün

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Joachim Gauck – der nächste Bundespräsident?

Christian Wulff hat seine erste Bewährungsprobe bereits bestanden: er ist schon länger als einen Tag der schwarz-gelbe Kandidat für das Amt des Bundespräsidenten – und dies nun sogar offiziell.

Viele Namen schwirrten bei der Suche nach einer Nachfolgerin oder einem Nachfolger für den zurückgetretenen Horst Köhler durch die Presse, die Blogs und die Köpfe der Menschen. Der Name Joachim Gauck tauchte in der Regel nicht an vorderster Stelle in diesen Gedankenspielen auf – auch hier im Blog nicht.

Doch wie auch schon Till Westermayer schrieb, Gauck lag einem zwar nicht auf der Zunge, ist aber ein sehr überzeugender Kandidat. So überzeugend, dass man auch aus den Reihen von schwarz-gelb viel Lob über ihn hört und der eine oder andere FDP-Landesverband aus Ostdeutschland offenbar sogar überlegt, geschlossen für Gauck zu stimmen.

Beschämend ist, dass die Linkspartei sich dem parteilosen Pfarrer, der von SPD und Grünen nun als Kandidat für das Amt des Bundespräsidenten vorgeschlagen wurde, verweigert.
Es hätte eine schöne Distanzierung von der Stasi werden können. Die Linke hätte immer wieder auch darauf verweisen können, dass sie ja ohne zu zögern sofort den früheren Leiter der sogenannten „Gauck-Behörde“ (Behörde des Bundesbeauftragten für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen Deutschen Demokratischen Republik (BStU)) unterstützt hat. Aber nein, sie werden wohl mit jemand eigenem ins Rennen gehen.

Säße ich in der Bundesversammlung, hätte Gauck meine Stimme sicher. So hoffe ich einfach, dass es viele, viele Überläufer gibt, die statt dem „Es spricht nichts für ihn, es spricht aber auch (fast) nichts gegen ihn“-Kandidaten Christian Wulff ihre Stimme Gauck geben.

Es wäre ein schönes Zeichen auch für eine Politik, die zum Mitmachen einlädt.

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Christian Wulff – ewiger Kandidat wird Präsident?

Am Montag morgen saß Horst Köhler als Bundespräsident fest im Sattel. Gestern war so gut wie sicher, dass Ursula von der Leyen seine Nachfolgerin wird – was insbesondere in der Netzgemeinde auf großen Unmut stieß.

Heute ist nun Christian Wulff scheinbar der Top-Favorit für das höchste Amt im Staat. Wer es wohl morgen sein wird?

Da ich in Niedersachsen aufgewachsen bin, ist mir Wulff schon lange ein Begriff – als aussichtsloser Kandidat für das Amt des Ministerpräsidenten. So lange ich dort wohnte, kandidierte und verlor er alle paar Jahre. Völlig irritiert war ich daher als er 2003 dann tatsächlich Ministerpräsident wurde.

Man muss ihm zugestehen, dass er sich dabei verhältnismäßig gut geschlagen hat. Lieber als Zensursula oder Wolfgang Schäuble wäre er mir allemal.

Interessanter fände ich aber Joschka Fischer, Klaus Töpfer (CDU) oder Sabine Leutheusser-Schnarrenberger (FDP). Für die FDP dürfte es doch auch reizvoll sein, sich nicht einmal mehr der Union unterordnen zu müssen. Aber aus welchen Gründen auch immer scheint sie auch diesmal das Feld einfach der CDU zu überlassen.

Angela Merkel entledigt sich mit diesem Schachzug jedenfalls ihres letzten Kronprinzen, der ihr mal noch gefährlich hätte werden können. Genau dafür ist das Amt des Bundespräsidenten ja auch gedacht.

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Horst Köhler tritt zurück – weil man ihn kritisiert

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Da erfahre ich gerade von einem Kollegen, dass Horst Köhler zurückgetreten ist und lese auf SPON Folgendes:

Paukenschlag in Berlin: Bundespräsident Horst Köhler ist überraschend zurückgetreten. Als Grund nannte das Staatsoberhaupt die Kritik an seinen Äußerungen zum Afghanistan-Einsatz. Er vermisse den Respekt vor seinem Amt.

Das heißt, Köhler tritt nicht wegen seiner Äußerungen zurück, sondern weil man ihn dafür kritisiert.

Naja, jetzt ist er eh weg. Bin gespannt, wer jetzt woher Kandidatinnen und Kandidaten aus dem Hut zaubert und ob die alte Regel „Das voraussichtlich unterliegende Lager stellt eine Kandidatin auf, das andere Lager einen Kandidaten“ auch diesmal wieder gilt.

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