Wahl-O-Mat gibt grünes Licht

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Der Wahl-O-Mat für Baden-Württemberg ist da. Ich hab ihn ganz ehrlich ausgefüllt und er rät mir, grün zu wählen:

1. Grüne (88 von 102 Punkten)
2. Piraten (82)
3. ödp (79)
4. Linke (74)
5. SPD (72)
6. FDP (56)
7. NPD (43)
8. CDU (39)

Ich befolge das mal am 27. März. Nicht weil der Wahl-O-Mat das sagt, aber es ist ja immer wieder schön, wenn er bestätigt, was man eh schon wusste. Wobei ich im Zweifel immer jedem empfehle, genau hinzuschauen.

Zum Beispiel habe ich bei der Frage nach der Wiedereinführung des G9 (neunjähriges Gymnasium = Abi nach 13 Jahren) mit Nein gestimmt, weil ich von einem kompletten Rollback ausging. Bei der detaillierten Betrachtung der Antworten fiel mir auf, dass die Grünen hier mit einem Ja gelistet sind – weil sie bzw. wir den Schülern die Wahl lassen wollen, ob sie ihr Abi nach 12 oder 13 Jahren machen.

Da bin ich auch dafür, aber das hat mich natürlich schon auch Punkte gekostet und so lohnt es sich auch immer wieder, bei den Antworten genauer hinzuschauen. Mal ganz abgesehen davon, dass diese 38 Fragen, die hier abgefragt werden, natürlich immer auch nur ein kleiner Ausschnitt aus der Vielzahl der Themen der Wahlprogramme der Parteien sind.

Dies zeigt sich auch daran, dass die NPD bei mir hier vor der CDU liegt. Insgesamt ist das natürlich anders, aber bei den hier betrachteten Fragen und meiner Gewichtung davon, kommt das eben raus.

In der Gesamttendenz finde ich das Ergebnis aber sehr passend. Erst Grüne, dann Piraten. Meine zweite Wahl wären sie wohl dennoch nicht, da ich meine Stimme gerne auch im Parlament sehen möchte. Aber rein inhaltlich betrachtet, dürfte das so hinkommen.

Und bei euch so?

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Karte der Macht: WIR entscheiden!

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Gestern lag sie im Briefkasten, die Wahlbenachrichtigungskarte. Selten, nein: nie, war sie für mich symbolisch so aufgeladen wie heute.

ICH entscheide, DU entscheidest, WIR alle entscheiden, wer nach der Landtagswahl am 27. März das Land Baden-Württemberg führen wird.

An keinem anderen Tag hat jede und jeder Einzelne von uns so viel Macht. Vor allem bei einer Wahl, die so knapp sein wird wie diese. Vor einigen Wochen lag in den Umfragen grün-rot in Führung, nun ist es derzeit schwarz-gelb – in beiden Fällen aber knapp und innerhalb der statistischen Fehlertoleranz.

Das heißt, es lohnt sich zu kämpfen! Wir Grüne haben keinen so starken Parteiapparat wie die CDU. Daher sind wir ganz besonders auf jede helfende Hand oder Stimme aus der Bevölkerung angewiesen.

Auch bei einem Ein-Stimmen-Wahlrecht haben wir alle zwei Stimmen: Eine für den Wahlzettel und eine für Freunde, Nachbarn und Bekannte.

Lasst sie uns beide nutzen und den Regierungswechsel einleiten. JETZT!

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Hamburg war, Baden-Württemberg kommt

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Die SPD hat’s geschafft. Sie hat die Wahl in Hamburg gewonnen. Überrascht? Wohl kaum. Überraschend war hier nicht einmal so richtig die absolute Mehrheit, denn auch die lag in den Umfragen schon nahe. Dass die SPD den 50 % aber soo nahe kommt, hatten wohl die wenigsten gedacht.

Ganz anders auf seiten der CDU. Völlig abgestürzt ist fast noch untertrieben. Sie haben so viele Prozentpunkte verloren wie sie noch haben. Einziger Lichtblick für das schwarz-gelbe Lager: Die FDP ist wieder drin.
Nach 2004 mit 2,8 % und 2008 mit 4,8 % schaffte sie die Fünfprozenthürde nun deutlich. Warum weiß keiner so genau, aber irgendwie soll es was mit Katja Suding zu tun haben von der aber auch irgendwie niemand mehr weiß als dass sie ganz toll ist und eine gelbe Regenjacke hat.

Und die Grünen? Die nackten Zahlen zeigen eine ordentliche Steigerung des Wahlergebnisses, angesichts des Bundestrends ist das aber deutlich weniger als erhofft. Für uns war die Lage in Hamburg aber diesmal auch nicht einfach. In der Koalition lief einiges nicht so wie gewünscht. Aber immerhin, der von den Grünen angestoßene Regierungswechsel hat geklappt – wenn auch leider ohne sie.

Nun müht sich die SPD dieses Ergebnis auf den Bund und auf die anderen Landtagswahlen zu übertragen. Die CDU versucht das Gegenteil – beides verständlich. Recht geben muss man hier jedoch der CDU. In Umfragen vor der Wahl sagten 93 % der Hamburger die Politik vor Ort sei wichtig für ihre Wahlentscheidung – die Bundespolitik lag weiter dahinter zurück.

Dennoch ist es ein schönes Signal für die SPD und man startet gut gelaunt in dieses Superwahljahr. Grün-Wähler (oder die, die es werden wollen), dürfen sich von diesem Ergebnis nun aber nicht verunsichern lassen. Die Umfragen sahen in Hamburg schon seit Monaten ganz andere Dimensionen für die Grünen als in Baden-Württemberg.

Hier sind die Zahlen zwar zuletzt auch etwas rückläufig, aber keine Panik: Die Umfragen waren sehr knapp als grün-rot vorne lag und sie sind nun sehr knapp, wo schwarz-gelb vorne liegt. Das zeigt eigentlich nur eines: Es ist noch nicht gegessen.

Es kommt nun in den nächsten fünf Wochen auf jeden Einzelnen an. Trotz Ein-Stimmen-Wahlrecht haben wir auch hier zwei Stimmen: Eine für den Wahlzettel und eine für Freunde, Nachbarn und Facebook.

Mischt euch in Debatten ein, überzeugt Unentschlossene und helft mit, dass wir in Baden-Württemberg die CDU nach 58 Jahren endlich in die Opposition schicken – damit Winfried Kretschmann Ministerpräsident wird.

Der hat nicht nur ein offenes Ohr für die Bürgergesellschaft, sondern gleich zwei. Angetrieben von einem inneren Wertekanon voller fester Überzeugungen, die er mit Leidenschaft und immer auch mit dem Blick auf das Machbare im Sinne des Landes umzusetzen versucht.

Kämpfen wir dafür, dass er eine Chance bekommt!

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Dr. strg. c. Guttenberg

Dr. strg. c. Guttenberg – so wird der bisherige politische Überflieger KT derzeit auf Twitter verspottet. Bei Wikipedia hat wohl jemand versucht, ihm als zusätzlichen Vornamen „Xerox“ zu verpassen – den Namen eines Herstellers von Druckern und Kopierern.*

Dr. KT sagt derweil Wahlkampf-Termine ab, weil er in Berlin „unpässlich“ ist. Vielleicht schreibt er gerade an einer neuen Doktorarbeit?! 😉

Aber im Ernst. Es ist geradezu unglaublich, wenn man sich die Vorwürfe im Detail ansieht. Es geht nicht um einzelne Sätze, sondern um ganze Passagen und das noch dazu mehrfach und aus den verschiedensten Quellen. So etwas passiert nicht aus Versehen.

„Unfein“ hörte ich heute jemanden dazu sagen und so sehr dieses Wort zunächst mal vielleicht überdiplomatisch klingt – insbesondere für jemanden mit adeligen Wurzeln, wo Manieren besonders viel zählen, ist das echt hart.

Unser AC/DC-Minister ist also womöglich gerade auf seinem ganz persönlichen „Highway to hell“…

* Wäre eigentlich eine geniale Idee für eine virale Kampagne. Wer weiß, welches Marketing-Genie dahintersteckt? 😉

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Mappus, Özdemir, Kretschmann: Quatsch mit Soße

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Stefan Mappus (CDU) warnt vor einem Ministerpräsidenten Cem Özdemir in Baden-Württemberg. Als ich das las, war meine Gefühlslage irgendwo zwischen Belustigung und Empörung.

Nun sitze ich seit etwa dreieinhalb Jahren im Landesvorstand der Südwest-Grünen und muss mir von Mappus über die Medien sagen lassen, Cem Özdemir bestimme statt Winfried Kretschmann den Kurs der Landespartei. Außerdem würde er statt Kretschmann Ministerpräsident werden, wenn die Grünen eine Koalition anführen können.

Das ist sowas von an den Haaren herbeigezogen. Es gibt einen ganz klaren Parteitagsbeschluss, dass Winfried Kretschmann unser Spitzenkandidat ist und ich kenne auch niemanden, der das auch nur in Frage stellt, geschweige denn irgendjemand anderen gerne an seiner Stelle sähe.

Im Gegenteil – selbst viele, die sonst eher mit Kretschs staatstragender Art hadern, sind jetzt heilfroh, dass er in Zeiten, wo die Grünen für den Ministerpräsidenten in Frage kommen, unser Spitzenkandidat ist.

Empörend ist es deshalb, weil die CDU hier wider besseres Wissen Stimmung zu machen versucht. Die gleiche Masche mit der Warnung vor Cem Özdemir als Ministerpräsidenten hatte ich schon letztes Jahr vom CDU-Landtagsabgeordneten Reinhard Löffler gehört. Das war schon damals Quatsch und heute versuchen sie es in Form von Stefan Mappus wieder.

Empörend auch deshalb, weil da doch sehr sicher eine perfide Strategie dahintersteckt. Die klassische, konservative CDU-Klientel lässt sich mit der Warnung vor einem türkischstämmigen Ministerpräsidenten mit Namen Özdemir leichter mobilisieren als mit dem Katholiken Kretschmann. Der taugt irgendwie nicht so als Feindbild, zumal viele Konservative die für sie wichtige Orientierung an Werten auch eher bei Kretschmann sehen als beim EnBW-Zocker Mappus.

Aber irgendwie ist es auch lustig, dass der CDU anscheinend gar nichts Besseres einfällt. Wie schlimm muss man dran sein, um sich an so etwas klammern zu müssen?

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Niki Lauda: Nirgendwo tanzen Männer zusammen

Die verbalen Entgleisungen von Niki Lauda gegenüber Schwulen und Lesben in einem Interview mit der Tageszeitung Österreich gingen ja gestern ganz groß durch Twitter und die Blogosphäre.

Einen (Ab-)Satz fand ich besonders dumm und weltfremd:

Dass es nicht Aufgabe des ORF ist, der Jugend einen schwulen Tanzstil „Mann tanzt mit Mann“ zu propagieren, den es in Wahrheit nirgends gibt. Es tanzt ja nirgendwo ein Mann mit einem Mann – in keiner Disco, auf keinem Ball –, nur im ORF, weil der damit Quote schinden will.

Mal abgesehen davon, dass Schwule natürlich mit Männern tanzen, habe ich erst gestern einen Film im Kino gesehen, wo genau das der Fall ist. Nein, sie tanzen in dem Fall nicht eng umschlungen irgendeinen Standard-Tanz, sondern eher was Moderneres, Ungewöhnlicheres, aber jetzt kommt der Clou: Die beiden sind nicht einmal in dem Film schwul, sondern einfach nur gute Freunde.

Und in der Disco – wie oft habe ich da schon Hetero-Männer miteinander tanzen sehen? Ich habe aus gutem Grund nicht gezählt: Denn, wen interessiert das?

Ich frage mich, ob er wirklich denkt, dass außer im ORF nirgendwo Männer mit Männern tanzen oder ob er nur dachte, er kann das ja mal so behaupten, um seine Äußerungen zu untermauern und es wird schon niemand wagen, öffentlich zu widersprechen. Vielleicht war es ja auch er, der bewusst Quote machen wollte mit seinen Äußerungen.

Ein besonderes Schmankerl an der ganzen Sache ist ja irgendwie auch, dass der Typ vom ORF ausgerechnet Haider heißt.

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Geheimes Videomaterial aus der CSU-Zentrale

In den letzten Tagen machte ein peinlicher CSU-Spot über die angebliche „Dagegen-Partei“, die Grünen, die Runde in Blogs und auch in traditionelleren Medien.

Es ist so richtig plump und versucht mit dem alten Freund-Feind-Schema die Grünen in eine radikale Ecke zu drängen. Aber „grün und dumm“ und die Steinschleuder bekamen der CSU nicht gut.

Auf YouTube bewerten über 4.000 Menschen das Video aktuell als negativ und weniger als 600 haben den erhobenen Daumen angeklickt. Erhoben wurde eher der Zeigefinger.

Aber wie kam dieses Video zustande? Wir haben hier geheimes Videomaterial aus der Parteizentrale der CSU. Man überlegt sich, was man den aufstrebenden Grünen denn so entgegensetzen könnte:

Titel: Inside CSU – Ein Blick hinter die Fassade der CSU

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Berlusconi kann endlich wieder vor Gericht

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Silvio Berlusconi ist durch ein Urteil des italienischen Verfassungsgerichts nun nicht mehr automatisch durch sein Amt vor Strafverfolgung geschützt.

Endlich! Es ist wirklich peinlich, dass so jemand wie Berlusconi ein Land in der EU führt.

Berlusconi behauptet nun: „Es lässt mich völlig kalt, ob diese Prozesse nun gestoppt werden oder nicht.“

Genau, deshalb hat er ja auch diese Gesetze, die nun teilweise vom Gericht wieder einkassiert wurden, erlassen. Weil es ihn völlig kalt lässt.

Hoffentlich kostet es ihn das Amt. Und zwar diesmal endgültig.

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Jahresrückblick 2010 nach Themen

Ich find ja, ein Jahresrückblick kann gar nicht spät genug kommen, schließlich kann immer noch was Wichtiges passieren. Andererseits sollte er doch irgendwie noch im entsprechenden Jahr stattfinden, sonst interessiert sich ja doch irgendwie keiner mehr dafür – oder?

Für dieses Jahr habe ich mir überlegt, meinen persönlichen Jahresrückblick 2010 nach Themen zu kategorisieren.

Erster Job

Begonnen hat das Jahr mit meinem ersten Job bzw. eher mit meinem ersten Vollzeit-Job, denn auch zuvor habe ich ja bereits neben dem Studium mehrere Jahre in der Branche gearbeitet. Das war natürlich die größte Veränderung in diesem Jahr, die auch weitere Veränderungen angestoßen oder ermöglicht hat.

Büro 2010Zunächst einmal war da natürlich die Freude, nach langer Zeit das Studium endlich abgeschlossen zu haben und dann auch sehr schnell einen Job gefunden zu haben (oder der Job mich in dem Fall). Noch dazu habe ich sofort gemerkt, dass ich bei einem tollen Arbeitgeber gelandet bin. Danke an dieser Stelle dafür, MOSAIQ MEDIA!

Geschmeichelt hat mir natürlich auch, dass ich – meist mit Bezug auf meine Diplomarbeit – auch danach noch Jobangebote bekommen habe, die ich aber alle mit „Ich bin bereits glücklich vergeben“ abgelehnt habe. Besonders habe ich mich gefreut, dass ich ein Jobangebot auch weitergeben konnte und derjenige nun auch bereits seit einem dreiviertel Jahr dort arbeitet.

Verändert haben sich natürlich insbesondere zwei Dinge: Mehr Geld und weniger frei einteilbare Zeit. Es ist ja schon eher ein Klischee, dass man im Studium eigentlich immer nur Freizeit hat, aber man kann sie sich auf jeden Fall freier einteilen und zum Beispiel vor den Prüfungen nochmal richtig Gas geben, während man vorher andere Prioritäten gesetzt hat. Jedenfalls bei mir ging das so, das ist ja auch sehr unterschiedlich.

Büro 2010Mehr Geld war natürlich ein großer Segen und auch ein großer Sprung, wenn man vorher wirklich sehr aufs Geld achten musste. Die letzten fast vier Jahre meines Studiums hatte ich mich ja fast nur noch von meinen Jobs finanziert. Nicht mehr so auf jeden Euro gucken zu müssen und sich auch immer wieder mal was gönnen zu können, ist natürlich ein sehr schönes Gefühl. Aber ich kann auch ein wenig nachvollziehen, was mir eine früher in den Job eingestiegene Freundin nach einer Weile im Job sagte: „Ich hatte noch nie so wenig Geld wie jetzt.“

So weit geht es bei mir zum Glück nicht, aber mehr Geld erhöht auch schnell die Ansprüche und so kann aus mehr Geld auch schnell wieder weniger Geld werden. Zudem hat man natürlich gerade am Anfang auch einen erheblichen Investitionsstau. Neue Kleidung, Möbel, Bücher, Filme, Waschmaschine usw.

In diesem Punkt also definitiv ein gutes Jahr. Nicht nur nen Job begonnen, sondern auch fest entschlossen, da noch lange zu bleiben.

Auto fahren

Klingt sicher nach einer komischen Rubrik in einem Jahresrückblick – insbesondere bei mir, habe ich doch seit etwa 2004 gar kein Auto mehr und habe oft gemeint, ich würde den Führerschein am liebsten wieder in Geld zurücktauschen. Damit könne ich mehr anfangen.
Tja, aber auch hier hat der Beruf einiges verändert. Zu Geschäftsterminen in mittlerer Entfernung wird meist das Auto genommen. Nach Frankfurt oder Kassel bin ich aber auch mit dem Zug gefahren. Die meisten Termine finden aber in Baden-Württemberg statt und Industriegebiete sind auch meist nicht besonders gut an die Schiene angeschlossen. Noch dazu fährt man ja oft auch nicht alleine.

Schnee in Celle (1)Schnee in Celle (2)

Nun bin ich also dieses Jahr mehr Auto gefahren als die letzten fünf Jahre zusammen. Dabei bin ich dann auch zum ersten Mal in meinem Leben Automatik gefahren. Das war am Anfang doch extrem ungewohnt und oft bin ich beim Zurollen auf eine Ampel hart auf die Bremse getreten, weil ich schon mal die Kupplung treten wollte. Apropos Bremse, die muss man auch zum Starten treten, aber das war mir am Anfang schnell wieder entfallen und so stand ich dann erstmal blöd da und auch meine Beifahrerin wusste nicht weiter.

Inzwischen habe ich mich daran aber schon so gewöhnt, dass ich beim Fahren eines CarSharing-Autos rund um meinen Umzug prompt vergessen habe, beim Starten die Kupplung zu treten. Auch nicht so gut. Jedenfalls kann ich nun sagen, dass ich einen Audi TT nicht nur optisch schön finde, sondern dass er sich auch sehr gut fahren lässt. Früher konnte ich nie nachvollziehen, wieso so viele Menschen Spaß am Auto fahren haben. Heute weiß ich, dass das sehr vom Auto abhängt und mit einem Ford Fiesta, Baujahr 1989, ist das eben was anderes als mit einem TT mit Navigationssystem. Überhaupt, Navigationssysteme. Ohne würde ich wohl kaum irgendwo ankommen, geschweige denn freiwillig Auto fahren. Zum 30. Geburtstag wünsche ich mir Orientierungssinn. 😉

Siezen


Henning Schürig (2010)Noch eine komische Kategorie in meinem Jahresrückblick. Aber während es bisher so war, dass ich fast alle Leute um mich herum geduzt habe, hat sich auch hier einiges geändert. Bis einschließlich 2009 habe ich die allermeisten Menschen, vor allem die mit denen ich öfter zu tun hatte, geduzt. Im Studium die Kommilitonen und einige Mitarbeiter, im Job die Kollegen, bei den Grünen traditionsgemäß alle und meine Freunde sowieso. Ausnahmen waren bei den häufigeren Kontakten am ehesten noch die Professoren, Uni-Mitarbeiter oder manchmal Journalisten.

Nun hat man tagtäglich mit Kunden zu tun. Auch da gibt es Duz-Ausnahmen, aber in der Regel ist dort ja das Sie vorherrschend. Das klingt vielleicht banal, war bzw. ist für mich aber eine große Umstellung. Auch bei den Facebook-Kontakten bin ich inzwischen längst nicht mehr mit allen per Du. Da wird dann fleißig kommentiert und 90 % duzt man in den Antworten und beim kommentierenden Kunden versucht man das dann einfach zu umgehen, damit’s nicht so auffällt.

Ungewohnt. Bin ja eh eher ein Duz-Freund. Allerdings ist der Übergang vom Sie zum Du auch schwierig. Das muss eigentlich von Anfang an so sein, sonst kriegt man das nie so richtig aus dem Kopf.

Leben

Aber auch sonst im Leben hat sich einiges getan. Durch den Job konnte ich endlich aus meiner ungeliebten WG in eine eigene Wohnung umziehen.Erleuchtung im Wohnzimmer Die ist zwar teuer, aber total zentral, sehr schön und nur gut fünf Minuten vom Büro entfernt. Fünf Gehminuten!

Im Spätsommer dann mein erster richtiger Urlaub seit sieben Jahren! Das tat auch echt gut und war dringend nötig.

Ansonsten habe ich im Frühjahr meinen lange gehegten Plan vom Besuch eines Fitnessstudios in die Tat umgesetzt. Von anfangs 2-3 Mal die Woche über eine Pause bin ich nun bei knapp einem Mal pro Woche. Lieber einmal pro Woche wirklich hingehen als zwei Mal planen und gar nicht hingehen. Und demnächst bekomm ich eventuell noch nen Trainingspartner, dann wird’s vielleicht auch wieder öfter.

Es gab natürlich noch mehr spannende Dinge, sowohl Aufs als auch Abs,Urlaub 2010 aber wie langjährige Leser sicher gemerkt haben, haben mit dem Job auch die Berichte aus dem Privatleben abgenommen. Schon immer habe ich ja genau darauf geachtet, was ich preisgebe und was nicht, aber bei vielen Dingen wäre mir jetzt nicht so wohl dabei, wenn die beruflichen Kontakte das auch alle wüssten und daher wird dieser Bereich immer selektiver.

Politik

Ein Wahnsinnsjahr war 2010 natürlich auch in der Politik. Stuttgart 21 füllte bundesweit, teilweise weltweit, die Schlagzeilen, die Grünen erreichen in Umfragen ungeahnte Höhenflüge und die schwarz-gelbe Landesregierung in Baden-Württemberg ist mehr als ernsthaft gefährdet. Die bei der Bundestagswahl vor knapp einem Jahr noch so erfolgreiche FDP muss in ihrem Stammland sogar um den Einzug in den Landtag fürchten. Und das wo der politische Erzfeind sich Hoffnungen auf das Amt des Ministerpräsidenten machen kann.

Stuttgart 21Die ganze Diskussion um Stuttgart 21 war zwischenzeitlich sehr aufreibend. Vor der Schlichtung wurde ich mehrmals täglich darauf angesprochen. Teilweise online, teilweise auf der Straße oder auf Partys. Mal wissbegierig fragend, mal kontrovers und vorwurfsvoll. Auch körperliche Gewalt wurde mir angedroht, einfach nur, weil man sehen konnte, dass ich S21-Gegner bin.

Insofern war die Schlichtung für mich ganz persönlich ein erheblicher Zugewinn an Lebensqualität. Mit dem Schlichterspruch – auf den ich jetzt natürlich auch immer wieder angesprochen werde – bin ich hingegen nicht zufrieden. Ein Blogeintrag dazu wurde nie fertig, aber in Kürze dazu nur: Heiner Geißler hätte sich nicht hinter S21 stellen und ein Plus fordern sollen, sondern stattdessen lieber etwas wie „Wenn S21 gebaut wird, dann nur mit Plus“ als Schlichterspruch formulieren sollen.
Die Rechnung für S21 kommt am 27.03.11Mal ganz abgesehen davon, dass es die CDU offenbar geschafft hat, ihrem alten Weggefährten eine Volksabstimmung als unmöglich darzustellen. Dabei gibt es Möglichkeiten dafür, man müsste nur wollen – im Zweifel kann man ja auch die Verfassung ändern.

Politik 2010 bedeutete für mich aber auch erstmals Politik neben dem Beruf und somit (siehe oben) mit weniger freier Zeiteinteilung. Teilweise habe ich mir Urlaub für die Politik genommen, teilweise konnte ich dank eines wohlwollenden Arbeitgebers auch an Freitagen, wo unsere Landesvorstandssitzungen stattfinden und Parteitage oft beginnen, früher gehen.

Von dem Gedanken, Politik zum Beruf zu machen, habe ich mich vorerst verabschiedet. Mein Job macht mir zu viel Spaß, er würde mir fehlen. Und, ganz ehrlich, ich hätte als Vollzeitpolitiker auch deutlich weniger Freizeit. Da setze ich derzeit klar andere Prioritäten. Daher trete ich auch nicht zur Landtagswahl 2011 an. Vielleicht sieht das 2016 wieder anders aus. Das sehen wir dann.

Aber da wir eine Maximalquote für Abgeordnete in unserem Landesvorstand haben, ist es ja auch gar nicht verkehrt, wenn wenigstens ein paar Landesvorstandsmitglieder nicht für ein Parlament kandidieren. 😉

Politik 2011Das Jahr 2011 wird aber natürlich auch für mich als Freizeit-Politiker und politischen Menschen sehr spannend. Sollte es im März für eine Regierungsbeteiligung, vielleicht sogar für eine Regierungsführung, reichen, wird das natürlich auch die Arbeit im Landesvorstand verändern. Ich finde es sehr spannend, diese Prozesse mit begleiten und ein Stück weit auch mitgestalten zu können.

Web & Blog

In Sachen Web hat sich 2010 auch jede Menge getan. Facebook hat sich richtig fest etabliert, mit dem iPad wurden Tablet-Computer modern, die mobile Nutzung des Internets nimmt rasant zu und Blogs sterben mal wieder aus. 😉

Auch bei mir im Blog ist es weniger geworden, was zum Teil an weniger Zeit und zum Teil an anderen Veröffentlichungsformen liegt. Facebook verdrängt hier ein Stück weit Twitter und Blogs. Zumal es leichter zu pflegen ist. Für mich wird mein Blog aber weiterhin wichtig sein. Erstens weil ich damit unabhängig von fremden Plattformen bin und zweitens weil längere Texte dort immer noch besser aufgehoben sind. Auf Facebook würde das viel zu schnell untergehen für die Mühe, die hinter so einem Beitrag teilweise steckt.

Fazit

Wir haben nun ein neues Jahr, weil’s alte echt hinüber war. Der Spruch stimmt zwar inhaltlich mal wieder nicht, denn 2010 war überwiegend richtig toll für mich, aber ich mag ihn einfach. 🙂

In diesem Sinne: Einen guten Rutsch und alles Gute für 2011!

WeiterlesenJahresrückblick 2010 nach Themen