POLITIK
/ Erste Generationenkonferenz im Landkreis
Bauplan
für die Zukunft
Diskussion in Süßen - "Miteinander reden, statt
polarisieren"
SANDRA THURNER
KREIS GÖPPINGEN
- Arbeitslosigkeit,
Pflegenotstand und Rentenlücke betreffen Jung und Alt:
Morgen diskutieren die Generationen erstmals über demographischen
Wandel
und gemeinsame Zukunft, unter dem Motto "Miteinander, statt
übereinander reden." "Wie ist es jung oder alt
zu sein?" oder "Welche Auswirkungen hat der demographische
Wandel unserer Gesellschaft auf die Lebenswelten von Jung und
Alt?" Solchen Fragen stellt sich erstmals eine Generationenkonferenz
im Landkreis, unter der Überschrift "Bauplan Zukunft
- damit die Jugend nicht alt aussieht".
Die zwölf geplanten,
landesweiten Generationenkonferenzen zu Themen, wie beispielsweise
Arbeitslosigkeit, Bildung und Sozialversicherung, finden im
Vorfeld der Landtagswahlen statt. Der Bund der deutschen katholischen
Jugend (BDKJ), der Kreisseniorenrat und der Kreisjugendring
Göppingen organisierten ein Podium für Gespräche
zwischen den Generationen, zu dem auch Politiker des Landkreises
eingeladen wurden. Die Initialzündung für das Projekt
habe eine Enquetekommission des Landtages gegeben, die sich
2005 dem Thema "demographischer Wandel als Herausforderung
für alle Generationen", verpflichtet habe, berichet
Hildegard Lutz, die Vorsitzende des Kreisseniorenrats Göppingen.
Was bedeutet der
Wandel?
"Demographischer
Wandel nennt sich die Entwicklung der Gesellschaft, wonach es
in den nächsten Jahrzehnten immer mehr ältere und
immer weniger junge Menschen geben wird", erläutert
Thomas Franz, Geschäftsführer des Kreisjugendrings
Göppingen.
"Durch diesen
Wandel ergeben sich zahlreiche Probleme beider Generationen,
wie etwa die Rentenproblematik und der Lehrstellenmangel",
sagt Lutz. "In dieser ersten Konferenz wollen wir Jung
und Alt an einen Tisch holen und miteinander darüber reden,
anstatt, wie bisher, zu polarisieren", so Lutz. Die Themenpalette
reiche von A wie Ausbildung bis U wie "Unsere Umwelt".
Zugesagt haben für
die Generationenkonferenz die Politiker Nicole Razavi (CDU),
Peter Hofelich (SPD), Werner Simmling (FDP) und Henning Schürig
(Grüne). "Dass die Konferenz aufgelockert wird, dafür
sorgt die Theatersportgruppe der Neckarzwerge", sagt Volker
Landskron, Vorsitzender des Kreisjugendrings Göppingen.
Jürgen Wahr, der Pressereferent des Kreisseniorenrats erhofft
sich Nachhaltigkeit auf politischer Ebene, während Volker
Landskron bereits die Wirkungen auf Landkreisebene als positiv
bewertet. Der Geschäftsführer des Kreisjugendrings
Franz formuliert es so: "Die Aufmüpfigkeit der jungen
Generation, kombiniert mit den Erfahrungen und der Wahlkraft
der Älteren, das hat Gewicht!"
INFO
Die Generationenkonferenz
findet am 10. Februar 2006 um 17 Uhr im
katholischen Gemeindehaus in Süßen statt. Weitere
Infos unter:
http://www.politour.net
/ http://www.bauplan-zukunft.de
Donnerstag, 09.02.2006
(Neue Württembergische Zeitung)