DISKUSSION
/ Politiker im Gespräch mit dem Jugendgemeinderat Göppingen
"Junge
Menschen sind gefragt"
Jan Tielesch:
"Es ist wichtig, Jugendliche mit in die Politik einzubeziehen"
Bei der Podiumsdiskussion
des Göppinger Jugendgemeinderats ging es am
Mittwoch nicht nur um die Landtagswahl am 26. März, sondern
auch um die
"Motive und Perspektiven junger Menschen in der Politik."
PHILIPP SCHMID
GÖPPINGEN -
Es war die
letzte größere Veranstaltung der Göppinger Jugendgemeinderäte
vor der Neuwahl des Jugendparlaments Mitte Mai: Im Haus Illig
stellten sich die Landtagskandidaten Henning Schürig (Grüne),
Werner Simmling (FDP) und Peter Hofelich (SPD) sowie der Kreisvorsitzende
der Jungen Union, Hans Mathias Welte, und der Kreisvorsitzende
der Jusos, Sascha Binder, der Diskussion mit knapp 30 Jugendlichen.
Vor Beginn der Debatte erklärte der Göppinger Stadtrat
Jan Tielesch (CDU), dass die Einbeziehung von Jugendlichen in
die aktuelle Politik sehr wichtig und von großer Bedeutung
sei. Dennoch seien seiner Meinung nach noch viel zu wenig junge
Menschen in Parteien oder anderen politischen Gremien engagiert.
"Der Jugendgemeinderat ist zum Beispiel ein wichtiges Sprachrohr
für Jugendliche", sagte Tielesch, der seine ersten
politischen Gehversuche ebenfalls im Jugendgemeinderat gewagt
hatte. Als Grundvoraussetzung für ein politisches Amt sieht
Hans Mathias Welte ( Junge Union) unter anderem "Engagement
und Leidenschaft". Außerdem müsse man ein gewisses
Maß an Standfestigkeit und Überzeugungskraft besitzen,
meinte der Jungpolitiker.
Sascha Binder erklärte,
wie die Arbeit der Jusos funktioniert: "Die Ortsvereinigungen
können einen Antrag bei einer übergeordneten Ebene
einreichen." Dort werde der Antrag geprüft und eventuell
an die nächste Instanz weitergeleitet, bis er letztendlich
"mit etwas Glück" ganz oben in der Partei ankomme.
Doch nicht in allen Parteien muss dieser Weg eingehalten werden:
"Bei der Grünen Jugend ist es auch möglich direkt
einen Antrag auf Bundesebene einzubringen", sagte Henning
Schürig, der in der Grünen Jugend und der Mutterpartei
gleichermaßen engagiert ist und in Göppingen für
die Grünen zur Landtagswahl antritt.
Jugendliche sollen
zur Wahl
Werner Simmling (FDP)
appellierte an die Jugendlichen über 18 Jahre, dass es
immens wichtig sei, sich an der Wahl zu beteiligen. Die Wahlbeteiligung
junger Menschen sei bei Landtagswahlen schon lange viel zu niedrig.
"Die Erstwähler müssen verstehen, dass auf Länderebene
sehr viel Politik gemacht wird, von der sie direkt betroffen
sind", sagte auch Schürig. Ein Beispiel sei die Bildungspolitik.
Freitag, 10.03.2006
(Neue Württembergische Zeitung)