Heute in der Mensa war unser Thema am Tisch die Politik. Nach einer Weile eröffnete uns einer der Mitdiskutanten, warum er nie die FDP wählen würde: Sie stehen einerseits für Kapitalismus und haben dann einen Schwulen an der Spitze. Das passe nicht zusammen, denn ein Kapitalist sei ein richtiger Mann, während Schwule eher Weicheier sind. Damit sei ihr Programm inkonsequent.
So kam ich in die ungewohnte Rolle die FDP zu verteidigen, denn gerade das ist ja konsequent liberal. Marktliberal in der Wirtschaftspolitik und tolerant/liberal in der Gesellschaftspolitik. (Dass die Wirtschaftspolitik aufgrund von Klientelinteressen dann doch nicht immer so liberal ist – und das genau an den falschen Stellen, ist ein anderes Thema.)
Traurig, dass es immer noch solche Vorbehalte gibt. Steckt denn immer noch dieses Ludwig-Erhard-Bild in den Köpfen der Leute? Können nur dicke, alte Männer, die Zigarre rauchen Ahnung von Wirtschaft haben? Oder können das auch Frauen, junge Männer oder „sogar“ Schwule und Lesben?