LDK: Weitere zwei Jahre im Landesvorstand

Es hat geklappt – am Sonntag wurde ich erneut in den Grünen-Landesvorstand Baden-Württemberg gewählt. Bei insgesamt neun Kandidaten landete ich mit 90 Stimmen auf Platz drei.

Henning Schürig beim Landesparteitag in Biberach 2009 bei seiner Bewerbungsrede für den Landesvorstand (Foto: Florian Freundt)

Vor mir waren nur noch Winfried Kretschmann (128), der Fraktionsvorsitzende im Landtag, und Alex Bonde, MdB (126). Für die sechs Plätze auf die Männer kandidieren können, konnte man vier Stimmen vergeben.
Außerdem gewählt wurden von den Männern noch Dirk Werhahn (85), Harald Ebner (74) und Jörg Rupp (73). Nicht geschafft haben es Peter Svejda (71), Hartmut Wauer (61) und ein mir unbekannter Spontankandidat (33).

Bei den Frauen wurden Heide Rühle, MdEP (167), Andrea Lindlohr (125), Agnieszka Malczak, MdB (122), Niombo Lomba (117), Sylvia Kotting-Uhl, MdB (107), Theresia Bauer, MdL (101) und Charlotte Schneidewind-Hartnagel (90) gewählt. Die achte Kandidatin, Susanne Kieckbusch, schaffte es nicht. Für die sieben Plätze konnte man fünf Stimmen vergeben – auch deshalb haben die Frauen durchweg mehr Stimmen.

Henning Schürig, Bewerbungsrede (1)Neu gewählt wurden auch die Vorsitzenden. Neu im Amt ist als weibliche Vorsitzende Silke Krebs (43 Jahre) aus Freiburg, die sich mit 75,3 % klar gegen die Amtsinhaberin Petra Selg (48) durchsetzen konnte, die nur auf 22,8 % kam.
Bei den Männern gewann Chris Kühn (30) aus Tübingen, der gleich im ersten Wahlgang auf 55,6 % kam. Ich bedaure sehr, dass somit Daniel Mouratidis (32), der auf 39,8 % kam, nicht wiedergewählt wurde – auch wenn ich mit Chris Kühn sicher gut zusammenarbeiten werde. Max Burger spielte wie erwartet kaum eine Rolle und kam auf lediglich 3,7 %.
Als Schatzmeister wurde Harald Dolderer wiedergewählt. Die Ergebnisse im Detail gibt’s auf der Website der Grünen Baden-Württemberg.

Ich hab die Tage mal geguckt, wer vom neuen Parteirat Netzpolitische Gespräche mit Till Westermayer (1)(so nennen wir den Teil des Landesvorstands, der weder Schatzmeister, noch Vorsitzende/r ist) twittert und war dann sehr erstaunt. Fünf von sechs Männern twittern. Als ich dann allerdings bei den Frauen weitersuchte, wurde ich nur noch einmal fündig. Ich hab auf Twitter mal eine Liste mit den twitternden Landesvorstandsmitgliedern angelegt. Aus dem geschäftsführenden Landesvorstand, also Vorsitzende plus Schatzmeister, ist leider bisher niemand dabei.

Dennoch wird die Netzpolitik im Landesvorstand stark vertreten sein. Dafür werden vor allem Jörg Rupp und ich sorgen, auch wenn wir uns bei anderen Themen sicher seltener einig sein werden.

Auf dem Parteitag haben wir übrigens auf Antrag von Sebastian Wolf, mir und anderen beschlossen, Bildungsprotest auf dem Parteitagdass Netzpolitik im kommenden Jahr ein Schwerpunkt im Landesverband sein soll. Außerdem haben wir uns – auf Antrag von Till Westermayer, Dennis Neuendorf und unter anderem mir – mit dem Bildungsstreik solidarisiert. Mehr dazu bei Till. Kurz zuvor hatten wir eine kleine Protesteinlage (siehe Bild rechts).

Mehr zu lesen gibt’s bei der ddp, der Stuttgarter Zeitung und natürlich beim Grünen-Landesverband. Ein bisschen Bewegtbild, sprich Video, gibt’s beim SWR.

Fotos gibt’s bei Florian Freundt und im flickr-Account der Grünen Baden-Württemberg. Da sieht man auch, dass ich bei meiner Bewerbungsrede die Arme nicht immer nur unten hatte. 😉

Vielen Dank noch einmal an alle, die mich so kräftig unterstützt haben! Egal, ob jung oder alt, links oder Realo und ob wegen oder trotz der Netzpolitik. 😉

Die hier eingebauten Fotos sind von Florian Freundt aus Heidelberg.

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Grüne Jugend BaWü: LMV 2009 in Stuttgart

Ich hatte ja ein hochpolitisches Wochenende angekündigt und das war es dann auch. Nach der Landesvorstandssitzung ging’s dann also los zur Landesmitgliederversammlung (LMV) der Grünen Jugend (GJ) Baden-Württemberg. Die fand diesmal in Stuttgart statt…

Anreise
Global Young GreensMan könnte meinen, die Anreise wäre für einen Stuttgarter kein Problem, wenn die LMV in Stuttgart stattfindet. Die VVS-Website meinte dann auch, dass ich von der Bushaltestelle nur vier Minuten zur Waldorfschule brauchen würde. So etwa 40 min, viel Regen und eine Begleiterin später war ich dann da – und musste erstmal meine Sachen föhnen.

Freitag
Wie eigentlich fast immer war der Freitag abend sehr lustig. Bei der GJ ist es in den letzten Jahren zur Tradition geworden, dass auf jeder LMV ein, zwei oder drei Mal Psychiater gespielt wird. Jetzt könnte man meinen, ich sei aus dem Alter raus, aber mir macht’s immer richtig Spaß und den anderen auch, also kann’s nicht schlecht sein. 🙂
Der Weg nach HauseIrgendwie wurde die Nacht dann sehr lang und ich wollte mit dem ersten Bus um 4:30 Uhr dann nach Hause, weil ich wegen des Regens keinen Schlafsack dabeihatte (der wäre nämlich nass geworden). Dummerweise fiel mir dann ein oder auf, dass ab 4:30 Uhr zwar U-Bahnen fahren, aber keine Busse. Bin dann nach Hause gelaufen bei einem schönen Sichelmond.

Samstag
Am Samstag kam ich erst recht spät, weil ich noch nen anderen, sehr interessanten und auch politischen Termin hatte. Da hat insbesondere ein Wahlforscher einige Studien-Ergebnisse vorgestellt.
Ich kam dann als ein Bundeswehr-Workshop gerade begann. Allerdings kam der Referent nicht zum Punkt und auch erst gar nicht zum Thema und als er dann dort angekommen war – zumindest mal beim LMV: AbendgestaltungThema – fehlte vieles an Wissen. Ich – und viele andere auch – hatte den Eindruck, der Durchschnittsteilnehmer im Workshop war besser informiert als der Referent.

Die Nacht war noch kürzer als die davor und obwohl um 6:30 Uhr auch schon wieder Busse gefahren wären, entschied ich mich spontan zur Übernachtung. Immerhin wurde mir ne Isomatte zur Verfügung gestellt und so schlief ich halt in Klamotten ohne Schlafsack etwa zwei Stunden.

Sonntag
Am Sonntag begann dann der formale Teil der LMV. Wahlen, Abstimmungen usw. Im Einzelnen:

Landesvorstand
Es gab diesmal richtig viele Kandidaten für die männlichen Beisitzerplätze im GJ-Landesvorstand. Aber der Reihe nach. Als Landesvorsitzende wiedergewählt Agnieszka & Oliwurden Agnieszka Malczak und Oliver Hildenbrand (siehe Foto links). Neu gewählt als Schatzmeisterin wurde Sophie Schmid, was mich ganz besonders freut. Die drei bilden zusammen den geschäftsführenden Landesvorstand (GLV) und sind auf zwei Jahre gewählt, anders als die Beisitzerinnen und Beisitzer, die auf ein Jahr gewählt werden.

Bei den Beisitzerinnenplätzen gab es genau wie beim GLV keine Konkurrenz und so wurden Lena Schwelling und Julia Janczyk, die auch bisher schon Beisitzerinnen waren im Amt bestätigt. Bei den männlichen Beisitzerplätzen gab es dann sechs Bewerber für drei Plätze (drei statt zwei, weil wir eine weibliche Schatzmeisterin haben).

Es kandidierten Jonas Közle, Bennet Müller, Felix Anderl, Oliver Priem, Benedikt Maier und Matthias Edelmann. Gewählt wurden die ersten drei und war gleich im ersten Wahlgang. Großes Highlight war dabei Jonas, denn er konnte spontan aus beruflichen Gründen nicht anwesend sein und kandidierte per Videobotschaft. Später haben wir uns noch die Outtakes davon angesehen. 🙂

Mit der Wahl des Landesvorstands kann man sehr zufrieden sein, denke ich. Auch wenn die Nicht-Gewählten das bestimmt etwas anders sehen. Aber bei der Konkurrenz war klar, dass es für die Hälfte nicht klappt.

Anders als bei der Bundespräsidentenwahl wurden hier die Wahlergebnisse übrigens nicht vorab aus dem Auszählraum getwittert, sondern ordnungsgemäß vom Präsidium verkündet. 😉

Friedenspolitik
IMG_7311Es wurde am Sonntag auch über eine Resolution zum Thema Friedenspolitik diskutiert und abgestimmt. Da beim Antragsteller-Treffen bis tief in die Nacht einige Anträge vom Landesvorstand übernommen worden waren, gab es nicht mehr sehr viel abzustimmen, was dann auch den Zeitplan wieder massiv entlastete.
Die GJ BaWü spricht sich ausdrücklich nicht in jedem Fall gegen Auslandseinsätze der Bundeswehr aus, möchte aber vor allem die Konfliktprävention bzw. überhaupt zivile Maßnahmen im Vordergrund wissen.

Netzsperren
Auf meinen Antrag hin hat die LMV einstimmig (bei 2-3 Enthaltungen) beschlossen, dass Netzsperren Mist sind und wir sie ablehnen. Außerdem werden die 15 grünen Enthaltungen kritisiert. Bisher gab es dazu keine Beschlusslage der GJ BaWü und das wollte ich unbedingt nachholen. Der Landesvorstand hat das dann auch prompt in seine Pressemitteilung zur LMV übernommen, die leider noch nicht online ist.

Sonst so

  • Es war wieder einmal eine echt tolle LMV, hat viel Spaß gemacht und ich hab viele nette, neue Leute kennengelernt. Auch wenn ich mir manchmal etwas alt vorkomme, wenn die jüngsten 15 sind und überhaupt die meisten eher so um die 18.
  • Ich flieg ja aber auch aus Altersgründen am 11.11. raus. Ob das nun meine letzte LMV als GJ-Mitglied war, ist aber noch nicht sicher. Die nächste LMV soll im November stattfinden – man weiß aber noch nicht wann genau.
  • Sehr toll fand ich auch, dass mit Hannes Griepentrog jemand von der Jungen Union (JU) mal für etwa zwei Stunden vorbeigeschaut hat. Ich hatte per Facebook diverse Leute von den anderen Jugendorganisationen eingeladen und er hat mich daraufhin als einziger angeschrieben, dass er gerne mal vorbeikommen würde und ist auch gekommen. Und er hat sogar mit aufgeräumt. Das Image der JU hat sich durch deinen Besuch sicher etwas verbessert, Hannes! 🙂
  • Irgendwie hab ich bei dem ganzen Trubel total vergessen, irgendwas für die Reden für meine Anträge vorzubereiten. Hab dann also alles komplett spontan und frei gehalten. Hat aber gut geklappt. 🙂
  • Die GJ Hohenlohe feiert am 30.07. eine Party zu der ihr alle eingeladen seid. Ich wurde als Grußwortredner angefragt. 🙂

Ich bin sicher, das war nicht meine letzte LMV – ob als Mitglied oder als Gast wird sich noch zeigen. 🙂
Ach ja, wer meine Fotos sehen will, sollte im entsprechen flickr-Foto-Set LMV GJ BW 09 vorbeischauen. Und für Fuß- oder Schuhfetischisten gibt’s es noch ein zweites Set. 😉

Weitere Blog-Einträge zur LMV gibt es bei Felix, Marcel und Oliver.

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Drei Tage in Tirol – im Pitztal

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Eigentlich wollte ich mich ja hier im Blog für die letzten Tage abmelden, aber ich hab’s dann zeitlich einfach nicht mehr geschafft. Donnerstag abend bin ich mit 18 weiteren NETFORMIC-Kollegen nach Österreich aufgebrochen. Während es hier im Blog also völlig ruhig war – ich war tatsächlich über 72 Stunden komplett offline – war bei mir die Hölle los, im positiven Sinn.

Es stand nämlich kein Messe-Besuch oder eine andere wie auch immer genau geartete Arbeitszeit an, sondern eine Ski-Freizeit im Kreise der Kollegen. Ich bin zwar kein Skifahrer, aber rodeln konnte man dort im Pitztal in Tirol auch. Es waren herrliche drei Tage mit einem tollen Team. Hat wahnsinnig Spaß gemacht.

Schlitten-Crash im Pitztal (Hochzeiger)

Auf dem Foto ist meine Lieblingsbeschäftigung neben Lachen und Fotos machen zu sehen: Schlitten-Crashs. Hier bin ich wohl noch rechtzeitig runtergefallen oder hab mich abgeworfen. Wir hatten dort eine 6 km lange Rodelbahn, die ich insgesamt sieben Mal runtergesaust bin. Irgendwie wurde ich immer wahnsinnig schnell und hab dann die anderen überholt. Ein paar Kurven später konnte ich dann den anderen zugucken wie sie wieder an mir vorbeirasten – ich war mal wieder gecrasht.

Am Sonntag bin ich dann irgendwie frontal gegen so ein Brett gefahren (siehe Foto, nur gelb) und kopfüber drübergeflogen. Der Schlitten blieb auf der Piste und ich steckte mit allen Vieren plus Kopf im Schnee, realisierte erstmal die Situation und ging gedanklich eine Checkliste meiner Körperteile durch bis ich mir überlegte, vielleicht mal so langsam aus dieser doch etwas unnatürlichen Position rauszukommen. Dummerweise war die Strecke etwas eisig und daher (und aufgrund der falschen Schuhe) war das Bremsen irgendwie wirkungslos geblieben.

Henning im Pitztal in Tirol, Österreich

Bis auf ne Viertelstunde Schmerzen im rechten Bein und dem einen oder anderen blauen Fleck ist mir dann aber doch nichts passiert. Muskelkater zählt ja wohl nicht. Danke an NETFORMIC und die Kollegen für die tollen drei Tage! 🙂

Update: Auch im offiziellen NETFORMIC-Blog gibt es seit wenigen Minuten einen Eintrag zur Ski-Freizeit. 🙂

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Da isses: 2009! Happy New Year!

So, das war’s mit 2008 – auch wenn’s mir noch ziemlich in den Gliedern und vor allem im Kopf steckt. Wobei das genau genommen ja der Anfang von 2009 war. Um 10 Uhr heute morgen gingen im Oblomow die Lichter an, ne Viertelstunde später sind wir dann auch raus. Gegen 11 Uhr war ich im Bett. So lange hab ich Silvester wohl noch nie gefeiert.

Feuerwerk am Schlossplatz in Stuttgart (2008)Um Mitternacht rum war ich übrigens am Schlossplatz und hab Fotos von dem dortigen Bürgerkrieg gemacht. Kam mir jedenfalls eher wie ein Bürgerkrieg vor als wie Silvester.

Freie Flächen zu betreten, war sehr riskant, aber auch sonst stand man nie sicher. Da fliegen einem schon mal 10 cm lange und 2 cm dicke Böller direkt zwischen die Füße. Konnte ich gerade noch wegkicken. Und laut war’s ohne Ende. Aber es sind echt schöne Fotos bei rausgekommen.

Und nun den Blick auf 2009. Ich wünsche euch allen ein frohes neues Jahr! Für mich wird 2009 auf jeden Fall sehr interessant, denn ich werde nach vielen Jahren mein Studium abschließen. Das wird auf jeden Fall ein ganz neuer Lebensabschnitt, auch wenn ich ja schon seit fast zwei Jahren mit einem Bein im Berufsleben stehe. Es ist eben nochmal etwas anderes, wenn man das dann mindestens 40 Stunden jede Woche macht. Aber ich freu mich vor allem drauf, auch wenn ich natürlich einiges am Studentenleben vermissen werde.

Dann gibt’s 2009 noch jede Menge Wahlen auf die ich natürlich auch sehr gespannt bin. Es geht los am 18. Januar mit der Wahl in Hessen, am 7. Juni haben wir Europa-Wahlen in der gesamten EU und in Baden-Württemberg gleichzeitig auch Kommunalwahlen. Voraussichtlich am 27. September steht dann die Bundestagswahl an auf die ich natürlich ganz besonders gespannt bin. Bei der Europawahl haben wir deutschen Grünen ein Rekord-Ergebnis von 11,9 % aus dem Jahr 2004 zu verteidigen.

Es ist nicht zu übersehen – 2009 wird spannend. Alleine schon durch die Dinge, die jetzt schon feststehen. Und wer weiß, was da noch alles kommt…

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Viele demonstrieren für Versammlungsfreiheit

Gestern war ich auf der Demo gegen das neue Versammlungsgesetz in Baden-Württemberg. Laut SWR waren 2500 Menschen da, laut den Veranstaltern etwa 6500. Ohne mich jetzt groß mit Schätzungen beschäftigt zu haben, würde ich auf etwa 3000-4000 Demonstranten schätzen. Bei der Abschlusskundgebung war allerdings kaum noch jemand da – kein Wunder nach 3,5 Stunden in der Kälte.

Es war alles in allem ne ganz nette Demo – leider mit starker linker Schlagseite. Man wundert sich schon teilweise, wer sich da so alles für demokratische Grundrechte einsetzt. „Sozialismus statt 1984“ war ein Plakat. Statt? Fragt mal jemanden, der 1984 in der DDR gelebt hat und von der Stasi bespitzelt wurde.

Damit man mich nicht falsch versteht – prinzipiell freu ich mich erstmal über jeden Teilnehmer auf einer Demo für die Versammlungsfreiheit. Aber wenn dann versucht wird, alle möglichen anderen Themen da mit reinzuholen, dann schwächt das die Demo. Ich will für Versammlungsfreiheit demonstrieren – nicht für Sozialismus. Und Anfeindungen gegenüber Polizisten bringen auch keinen weiter.

Um diesen Protest erfolgreich zu machen, braucht man breite Unterstützung. Die erreiche ich, wenn ich mich auf das Thema beschränke, das alle eint. Warum die Demo „problematisch“ gewesen sein soll, wie der SWR schreibt, ist mir dennoch nicht klar. Und auch die „recht angespannte Lage“ mit der die Polizei dort zitiert wird, scheint mir sehr überzogen.

David mit Grüne-Jugend-Fahne bei der Demo gegen das neue Versammlungsgesetz in Stuttgart (6.12.2008)Dennoch, das eben Genannte führt dazu, dass Menschen, die gegen das Versammlungsgesetz sind, trotzdem nicht auf solche Demos kommen. Das war wohl auch für manche Grüne ein Grund (wurde mir jedenfalls so gesagt), so dass ich außer Mitgliedern der Grünen Jugend nur sehr wenige Grüne gesehen habe. Das lag natürlich auch mit daran, dass keine grüne Fahne vor Ort war – bis auf die beiden GJ-Fahnen eben.

Von der Landtagsfraktion war leider niemand da. (Update: siehe Kommentare) Vom Landesvorstand nur ich. Und vom Stuttgarter Kreisvorstand einer. Wir wurden auch immer wieder darauf angesprochen – von anderen Grünen, ob Mitglieder oder Sympathisanten und auch von einem taz-Redakteur. Das muss nächstes Mal besser werden. Kann ja nicht sein, dass das ranghöchste Grünen-Mitglied auf so ner Demo ich bin.

Ich werd das auch auf unserer nächsten Landesvorstands-Sitzung ansprechen. Einen Aufruf zur Demo unterstützen und eine Resolution verabschieden, reicht alleine jedenfalls nicht. Da muss dann auch eine sichtbare Präsenz vor Ort sichergestellt werden. Das ist natürlich auch mit mein Fehler. Ich ging dummerweise davon aus, dass das alles laufen würde und dass die, die die Sache in den Landesvorstand getragen haben, auch selbst zur Demo kommen würden.

Ein großes Lob jedenfalls an die ganzen Menschen aus der Grünen Jugend, die gekommen waren. Auch aus Heilbronn zum Beispiel waren sieben Leute da. Vorbildlich.

Nachtrag: Es geht aber noch weiter. Ich hoffe, viele von euch kommen zu der Anhörung, die SPD und Grüne am Freitag im Landtag veranstalten. Wer sich noch nicht angemeldet hat, am besten gleich nachholen. Ohne Anmeldung kommt man in den Landtag meist nicht so leicht rein. Aber notfalls kriegen wir auch das hin.

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Coffee-to-go-Kaffee-Becher-Nasenmulden

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Diese Deckel kann man sich bei uns auf die Coffee-to-go-Kaffeebecher raufmachen:

Kaffeedeckel mit Nasenmulde

Da das Hirn in der Prüfungszeit eh auf Hochtouren läuft, hat meines beim Anblick dieses Kaffeedeckels Alarm geschlagen. Es gibt da ja ein Trinkloch. Und dann gibt’s etwas weiter hinten in diesem Dreieck noch ein kleines Loch – wohl zum Luftausgleich, damit beim Trinken aus dem Trinkloch kein Vakuum im Becher entsteht.

Aber dann dachte ich mir: „Dreieck?! Wieso ist da überhaupt ein Dreieck?“ Ich nahm einen Schluck Kaffee und dann war alles klar: Das ist eine Nasenmulde. Darin landet beim Trinken automatisch die Nasenspitze (es sei denn, man nippt nur).

Wer das für unsinnig hält, der sollte mal genauer hinsehen, denn die untere „Linie“ dieses Nasendreiecks ist etwas nach unten gewölbt – wie die Nase.

Ich hoffe, das kommt in der Prüfung auch dran.

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Sackhüpfen geht in die Knie

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Wenn ich das nächste Mal Sackhüpfen betreibe, werde ich auf weicheren Untergrund achten. Teer ist nicht so zu empfehlen. Auch der Verzicht auf Alkohol wäre wohl anzuraten. Das mindert das Risiko überhaupt an sowas teilzunehmen. Mal ganz abgesehen vom Unfallrisiko.

Knieverletzung

Linkes Knie: aua; rechtes Knie: aua; Hose: Loch drin und Blut dran.

Aber Spaß hat’s trotzdem gemacht. Und ich bin sogar als Erster ins Ziel – allerdings in der Horizontalen. Ich kenne jetzt die internationalen Sackhüpf-Regeln nicht, aber mir wurde gesagt, das zähle nicht (wobei die Aussage wegen Befangenheit wohl anzuzweifeln ist, schließlich kam sie von der vertikalen Siegerin).

Aber es sieht glaub schlimmer aus als es ist. Ich kann die Knie teilweise schon wieder ohne Schmerzen bewegen. 🙂

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Vater und Sohn

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Ich hatte es ja angekündigt, dass ihr selbst vergleichen könnt, ob mein Vater und ich uns in jungen Jahren ähnlich sahen.

Hier nun also ich bei einem Sippentreffen im Jahr 1983. Auf der Rückseite des Fotos steht 9.11.83. Ist also kurz vor meinem zweiten Geburtstag entstanden.

Henning beim Sippentreffen 1983Ich hab’s aus einem Gruppenfoto ausgeschnitten, wo nur meine Generation drauf ist. Ich sitze da auf meinem „Power-Auto“. So hab ich das damals genannt und mein Vater meinte vor ein paar Tagen, das wäre mir geradezu am Hintern festgewachsen gewesen. Ich weiß nur noch, dass ich damit immer in unserem Garten in Bottrop den gepflasterten, etwas abschüssigen Weg zur Gartentür runtergerollt bin.

Ist wohl jedenfalls kein Wunder, dass es mit auf dem Foto ist. 🙂

Papa bei der Einschulung 1957Und nun zum Vergleich ein Foto von meinem Vater aus dem Jahr 1957. Das Foto ist bei seiner Einschulung entstanden und er war daher wohl knappe sieben Jahre alt. Ich weiß nicht, ob das so das beste zum Vergleichen ist (sind ja auch immerhin fünf Jahre Altersunterschied), aber das fiel mir kurz nach der Feststellung der Ähnlichkeit in die Hände.

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Bericht von der BDK in Nürnberg

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Über die BDK bzw. den Bundesparteitag in Nürnberg gibt es gleichzeitig viel zu sagen und nichts. Es gab eben keinen großen Skandal, kein großes Debakel. Und das ist auch gut so.

Langweilig war der Parteitag trotzdem nicht. Es gab spannende Debatten – am Rednerpult und im kleinen Kreis. Wobei ich als Nicht-Delegierter ehrlich gesagt die meiste Zeit mit den kleinen Kreisen beschäftigt war. Für nächstes Mal nehme ich mir unabhängig vom Delegiertenstatus vor, wieder mehr den Debatten zu folgen. Allerdings gibt es eben auch im Kleinen viel zu diskutieren und viele der Menschen dort sieht man eben nur auf Parteitagen – oder sogar nur auf Bundesparteitagen.

Grüne BDK in Nürnberg 2007 (Bundesparteitag)Inhaltlich war das Thema Grundeinkommen/Grundsicherung klar beherrschend. Dass dabei knappe 60 % für die Grundsicherung stimmten, habe ich ja bereits vom Parteitag aus gebloggt. Bevor ich nach Nürnberg fuhr, war ich sehr unsicher, wie die Abstimmung wohl ausgehen wird, aber dort merkte man recht schnell, dass es hier heute keine Mehrheit für ein Grundeinkommen geben wird.

Zumal ja prominente Befürworter des Grundeinkommens aus dem Realo-Flügel wie Boris Palmer oder Reinhard Loske einen Schwenk zum Bundesvorstands-Antrag (Grundsicherung) machten. Einen Schwenk wegen dem ich zunächst sauer auf Boris war. Da hatte ich allerdings nur seine Statements in der Presse gelesen. Seine Rede auf der BDK fand ich da schon deutlich nachvollziehbarer. Tenor: Grundeinkommen ja, aber nicht hier und jetzt.

Insbesondere weil die Bevölkerung auch noch längst nicht soweit ist. Die Befürchtung, dass ein Befürworten des Grundeinkommens für uns im Wahlkampf sehr schwierig wäre, hatte ich schon bei der Abstimmung auf unserem Landesparteitag in Heilbronn (LDK, Landesdelegiertenkonferenz). So war das Ergebnis, dass der BuVo-Antrag stark Richtung Grundeinkommen geöffnet wurde und dann mit 60 zu 40 abgestimmt wurde, vermutlich das beste, was der Partei hier passieren konnte.

Auch glimpflich ging der Streit um Oswald Metzger aus – jedenfalls was den Parteitag angeht. Oswald hatte schon nach dem Landesparteitags-Beschluss pro Grundeinkommen öffentlich mit einem Parteiaustritt geliebäugelt. Woraufhin ich einen recht ausführlichen Blog-Eintrag Oswald Metzger ist ein Grüner schrieb.

Kurz vor dem Parteitag kamen dann noch einige Äußerungen über Hartz-IV-Empfänger dazu, die diese Diskussion weiter verschärften. Oswald war neben dem Grundeinkommen ganz klar Thema Nr. 1 auf dem Parteitag. Aber auch das haben wir irgendwie einigermaßen über die Bühne bekommen. Angesichts der Ausgangslage wüsste ich gar nicht, wie es hätte besser laufen sollen (außer einer Entschuldigung von Oswald, aber wir wollen ja realistisch bleiben).

Als ich nach Nürnberg fuhr, war ich total hin- und hergerissen, was ich glauben soll bezüglich der Spekulationen um einen Parteiaustritt von Oswald. Inzwischen glaube ich recht sicher, dass er in der Partei bleibt. Morgen bzw. nachher wird er in der grünen Landtagsfraktion Baden-Württemberg seine Entscheidung bekanntgeben.

Die Frage nach der Spitzenkandidatur für die Bundestagswahlen 2009 spielte auf dem Parteitag keine Rolle. Jedenfalls habe ich davon nichts mitbekommen. Umso überraschter war ich dann als die Journalistin von tagesschau.de mich dann danach fragte. Spitzenkandidat und Spitzenkandidatin? Oder nur einer? Und wer? Ich hab wahrheitsgemäß geantwortet, dass das meiner Ansicht nach hier keine Rolle gespielt hat. Und dass ich froh darüber bin, dass wir die anstehenden Sachfragen unabhängig von dieser Personalentscheidung treffen können. Darauf bezieht sich auch meine Aussage auf tagesschau.de, was vielleicht ohne den Zusammenhang nicht so ganz rüberkommt.

Und sonst?

Die Party am Samstag war super und auch gegen 3 Uhr noch sehr gut besucht. Ich habe mich sehr gefreut, viele bekannte Gesichter wiederzusehen und ein paar unbekannte bekannt werden zu lassen. Genial fand ich auch, dass es auf www.bdk-interaktiv.de zahlreiche Videos und mehr vom Parteitag gibt.

Als ich dann Sonntag abend müde und erschöpft zu Hause war und las, dass Malte von Spreeblick (klingt adelig, ist es aber höchstens inoffiziell in der Blogosphäre) sich dazu entschieden hat, bei uns Mitglied zu werden, war das Wochenende perfekt abgerundet.

Es gibt immer mehr grüne Blogger. Ein paar weitere grüne Blog-Stimmen zur BDK in Nürnberg:
Linda (mit einem Beitrag, dem man nur zustimmen kann), Till (der auch noch nicht weit gekommen ist mit seiner Berichterstattung), Grundsicherungs-Blog BaWü (den man jetzt – nach dem Landesparteitag – eigentlich Grundeinkommens-Blog nennen könnte), Grünes Freiburg (wo die BDK Göttingen noch nachwirkt, jedenfalls soll diese hier angeblich dort stattgefunden haben), Ario (der sich nach wie vor wundert, warum wir ein neues Logo haben und es aber okay findet) und Dirk Werhahn (der sich auch die Mühe gemacht hat, einen Pressespiegel zusammenzustellen).

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