Anti-AKW-Demo in Neckarwestheim

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Gestern war sie nun, die große Anti-AKW-Demo, die uns BaWü-Grüne schon seit längerem beschäftigt. 1000 Grüne auf die Demo zu bekommen zu der wir vor allem zusammen mit Umweltverbänden aufgerufen haben, war das Ziel.

Grüne Jugend Stuttgart gegen AtomDie Demo fand in Kirchheim am Neckar statt, wo das Atomkraftwerk Neckarwestheim steht. In einem Jahr steht die reguläre Abschaltung an und wir wollen, dass es auch dabei bleibt und nicht künstlich die Laufzeit verlängert wird, weil es von Seiten der Betreiber Hoffnung gibt, dass eine schwarz-gelbe Mehrheit nach der Bundestagswahl den Atomausstieg lockern oder aufheben könnte. Ein bereits abgeschriebenes AKW ist eine pure Gelddruckmaschine: 1 Million Euro pro Tag.

Bei der Demo waren nun meiner Schätzung nach etwa 2000 Leute gekommen (SWR schreibt „über 1000“, das scheint mir doch sehr niedrig gegriffen, andere schätzten mehr als 2000). Und so viele grüne Fahnen wie da zu sehen waren und so viele Grüne wie man da traf, sollten wir unser Ziel mit 1000 Grünen locker erreicht haben. Manche hatte man Jahre nicht gesehen – aber dort waren sie.

Für mich war es die erste Anti-Atom-Demo. Ich war auf unzähligen Bildungsdemos, auf einer gegen das neue Versammlungsrecht, eine gegen Zensursula und auch mal eine für mehr bezahlbaren Wohnraum in Stuttgart. Aber Atom war für mich neu, für viele war es wohl eine Erinnerung an alte Zeiten.

Allerdings waren auch viele junge Leute gekommen, so zum Beispiel die Grüne Jugend Emmendingen, die mit selbstgemaltem Plakat da war – genau wie die GJ Biberach und die GJ Stuttgart. Die grüne Gemeinderatsfraktion Stuttgart hatte extra ihre Klausurtagung für die Demo unterbrochen.

Atom-AussteigerinNun knabbern wir (fast) alle am Sonnenbrand, der trotz vorher und während der Demo eincremen wohl nahezu unvermeidbar war. Die vielen Schirme, die eher wegen eines ursprünglich mal drohenden Regens mitgebracht wurden, waren dann auch eher als Sonnenschirme im Einsatz.

Schön war übrigens auch, dass eine ganze Reihe prominenter Grüner den Weg nach Neckarwestheim gefunden hat: Neben Jürgen Trittin, der auch eine Rede bei der Demo hielt, waren das z.B. Fritz Kuhn, Kerstin Andreae (beide BaWü-Spitzenkandidaten zur Bundestagswahl), die frischgebackene Europa-Abgeordnete Franziska Brantner, die Bundestagsabgeordneten Alex Bonde, Sylvia Kotting-Uhl und Gerhard Schick – und sicher noch einige mehr.

Gestern Abend hat man dann nochmal gemerkt wie müde einen die Hitze so machen kann. So hab ich meine Fotos dann auch erst gerade eben in flickr hochgeladen.

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Atomkraft und die ungelöste Frage mit dem Müll

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Was mich an Atomkraft neben vielen Fragen während der Nutzung am meisten stört, ist die Last, die sie nachfolgenden Generationen hinterlässt. Dabei ist nicht die Rede von den nachfolgenden 2-3 Generationen, nein, der Müll strahlt teilweise mehrere hunderttausend Jahre.

Damit wir heute unsere Energie vermeintlich bequem aus Atomkraft gewinnen können statt auf andere Energiequellen ausweichen zu müssen, muss die Menschheit also hunderttausende von Jahren darunter leiden. Das klingt vielleicht theatralisch und dramatisierend – nur leider ist es eben genau so.

Es gibt bisher keine wirkliche Lösung für den Atommüll. Und jeden Tag, den unsere AKWs weiterlaufen, wird weiterer Atommüll produziert – trotz der ungelösten Endlagerung.

Mein Vater hat jahrelang im niedersächsischen Umweltministerium in der Abteilung „Nukleare Ver- und Entsorgung“ gearbeitet. Er hat mir das mit den Endlagern irgendwann mal so erklärt:

Im Grunde genommen gibt es zwei Möglichkeiten. Erstens: man versucht den Atommüll so sicher zu verschließen, dass kein bisschen Radioaktivität entweichen kann – aber wenn das dann mal durchbrochen ist (und wer kann schon über 300.000 Jahre garantieren, dass das nicht passiert?), dann kommt alles unkontrolliert raus.

Zweitens: man baut das Endlager so, dass immer ein bisschen Radioaktivität freigesetzt wird. Nach Möglichkeit natürlich unter entsprechenden Grenzwerten. So kann man den Schaden für die Umwelt und die Menschen begrenzen und kalkulierbarer machen – aber man hat eben eine permanente Umweltbelastung durch das Endlager.

So oder so – die Lösung gibt es da nicht. Und schon gar nicht sicher über 300.000 Jahre. Da kann sich die Plattentektonik verschieben, da kann es in dem, was wir heute Deutschland nennen, zu starken Erdbeben kommen oder was weiß ich.

Es ist einfach unverantwortlich unseren Nachfahren über so eine lange Zeit hinweg solch ein unkalkulierbares Risiko aufzubürden. Wir tun das mit dem bisher bereits produzierten Atommüll schon – und wissen nicht wohin damit. Dennoch machen wir weiter so. Ich finde das unverantwortlich. Wir müssen so schnell es geht, aus der Atomkraft aussteigen.

Und an alle, die zweifeln, die noch unentschlossen sind: Irgendjemand hat in der Debatte zum Klimaschutz den Klimawandel-Skeptikern mal entgegnet: Was ist schlimmer? Wenn es gar keinen Klimawandel gibt und wir stellen jetzt unsere Energieversorgung auf erneuerbare Energien um? Oder wenn es ihn gibt und wir tun nichts?

Das Gleiche gilt auch für Atomkraft.

Deshalb – und auch aus anderen Gründen – gehe ich am 4. Juli zur Demo gegen das Atomkraftwerk Neckarwestheim in Kirchheim am Neckar.

Dies ist mein Beitrag zur grünen Blog-Parade zum Thema Atomkraft, die noch bis morgen(!) läuft. Macht doch auch mit! Eure Meinung zur Atomkraft ist gefragt.

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Heute krank und am 4. Juli in Neckarwestheim

Eigentlich wollte ich gestern einen Blog-Eintrag schreiben, um für die genau eine Woche später stattfindende Großdemo gegen Atomkraft in Neckarwestheim aufzurufen.

Leider wurde ich gestern dann überraschend ziemlich krank. Hab die Nacht schon unruhig geschlafen und war morgens ziemlich gerädert, hatte es aber erst aufs Wetter geschoben. Wundert euch also nicht, wenn ihr die nächsten Tage weniger von mir hört oder lest.

Und den Aufruf für die am 4. Juli ab 13:30 Uhr in Kirchheim/Neckar stattfindende Demo überlass ich einfach unserem grünen Landesvorsitzenden Daniel Mouratidis:

Weitere Infos im Grüne-BaWü-Blog und auf der Grüne-BaWü-Website (mit einer Liste grüner Promis, die auch da sein werden).

Irgendwie sind gerade Demo-Wochen. Eine Demo nach der anderen. Drückt mir die Daumen, dass ich am 4. Juli wieder fit bin. Besser natürlich vorher.

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