Angeln in Stuttgart – nicht einfach

Angeln in Stuttgart ist noch schwieriger als ich dachte. Auf meine Nachfrage nach Angel-Tipps kamen ja schon recht wenig konkrete Tipps kamen und auch meine Nachfragen bei diversen Stuttgartern waren kaum von Erfolg gekrönt. Vor kurzem fand ich dann allerdings eine Seite vom WAV (Württembergischer Angler-Verein) Stuttgart auf der schön die Gewässer der Gegend aufgelistet waren. Das sah doch mal sehr gut aus. Wir gingen also davon aus, dann in einem Angel-Geschäft Tageskarten zu kaufen und dann einfach drauf los zu angeln.

Mein Vater hatte dann nochmal gegooglet und einen Angel-Laden in der Senefelder Straße ausfindig gemacht bei dem es Tageskarten für Angler geben sollte. Nachdem wir den Laden nicht fanden und einen Briefträger fragten, meinte der, der Laden sei schon 5-6 Jahre nicht mehr hier. Der sei jetzt am Westbahnhof. Also den neuen Standort gesucht und auch überraschend schnell gut gefunden. Tageskarten? Nee, die gibt’s seit vier Jahren schon nicht mehr bei ihm.

Wir erfuhren, dass der WAV offenbar eine sehr eigenwillige Vergabepolitik der Angel-Lizenzen hat. Normal versuchen sich die Vereine so dringend benötigtes Geld zu beschaffen. Der WAV hingegen lässt in den Seen nur Mitglieder angeln und vergibt Tageskarten nur selbst – freitags von 19 bis 21 Uhr. Wir hatten Dienstag und wollten an diesem Dienstag und am Mittwoch angeln.

Nach diesen Informationen bekamen wir dann schon Tipps für Angel-Stellen in Sindelfingen, Göppingen und in der Nähe von Heilbronn. Nee nee, so weit wollten wir eigentlich nicht. Und dann gab’s plötzlich doch noch einen Tipp. Ein Angel-Geschäft in Bad Cannstatt, das es regelmäßig schafft, noch Karten zum Verkaufen zu bekommen. In der Nähe vom Cannstatter Rathaus sollte das sein.

Also vom Westbahnhof aus nach Bad Cannstatt gefahren, das Rathaus gesucht und dann noch eine halbe Stunde lang einen Parkplatz (wir waren ja bereits mit voller Angelausrüstung da). Dann standen wir leicht zweifelnd vor dem Sport-Laden, der aber doch auch Angeln in seinem Sortiment hatte. Nur halt nicht um 13:40 Uhr, denn von 13 bis 14 Uhr war Mittagspause.

So haben wir uns dann ein wenig Bad Cannstatt angesehen. Schon witzig, was für ein Eigenleben die Stuttgarter Stadtbezirke so haben. Sind wie kleine Städte in der Stadt. Nach einer Cola und einem Espresso sind wir dann wieder hin. Erst schien das mit dem Angel-Schein (also dem fürs Gewässer, für die generelle Lizenz muss man ja ne Prüfung machen) kein Problem. Als er dann hörte, dass wir gleich für zwei Tage einen Schein wollen, fragte er uns, ob wir wirklich sicher sind. „Das kostet 28 EUR pro Tag.“ Wir waren etwas irritiert. In einem der weiteren Sätze ließ er am Rande mal fallen, dass 20 EUR davon Pfand für die Fangliste sind (da trägt man ein, was man wo gefangen hat). Ah so, kostet also effektiv nur 8 EUR. Wir also nochmal bekräftigt, dass wir zwei Tage angeln wollen und mit einem leichten Stöhnen („Da muss ich ja zwei Angel-Karten ausfüllen.“) hatten wir dann tatsächlich unsere Gewässer-Lizenzen für zwei Tage.

Das Angeln selber war eher unspektakulär. Wir haben im Neckar am Mühlsteg in Bad Cannstatt (gibt auch ne U-Bahn-Haltestelle dort) geangelt. Mein Vater hatte nach sehr kurzer Zeit gemeint, dass er jetzt schon mehr gefangen hätte als das ganze Jahr in der Aller. Hauptsächlich Rotaugen und ein paar Ukelei, meist zu klein, so dass wir sie gleich wieder reingeworfen haben. Ich war am ersten Tag überhaupt nicht erfolgreich. Dafür wurden wir von einem extrem starken Gewitter überrascht. Wir wurden von Kopf bis Fuß komplett durchnässt, noch bevor wir es geschafft haben, uns unter eine Brücke (den Mühlsteg) zu retten (die Bäume reichten nicht aus). Der Regen kam genau in dem Moment, wo eine meiner Schwestern anrief und fragte, ob es bei uns auch schon regnet. Das Gespräch war dann plötzlich weg und Rückruf erstmal unmöglich – das o2-Netz war wohl tot.

Angeln in Stuttgart am Mühlsteg, Bad Cannstatt (Neckar)

Gestern hab ich dann auch einige Fische am Haken gehabt. Meist auch zu klein, aber ein paar doch essbar. Mein Vater hat dann noch ne ordentliche Brasse gefangen, so dass wir gestern Abend alle Fisch gegessen haben. Allerdings hatte er vollkommen Recht: diese Fische sind alle sehr grätig. Aber war trotzdem schön nach vielen Jahren mal wieder zu angeln. Aber nächstes Mal dann doch lieber wieder in Norwegen. Da gibt’s größere Fische und es ist auch nicht alles so kompliziert.

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Mein Abend auf dem Cannstatter Wasen

Gestern war ich auf dem Cannstatter Wasen in Stuttgart. Genauer gesagt in Bad Cannstatt (was früher mal eigenständig war). Von der Firma aus war dort ein gemeinsamer Abend geplant. Statt wie geplant um 16:30 Uhr war ich aber erst gegen 21 Uhr dort. Der Restalkohol vom Tag davor schien sich weitestgehend in Luft bzw. in Null-Promille-Blut aufgelöst zu haben.

Und genau das war dann erstmal das Problem.

Ich war schon ein paar Jahre nicht mehr auf dem Wasen, aber wenn man an der Mercedesstraße aus der U-Bahn aussteigt, braucht man ohnehin nur der Masse hinterhergehen. Alles blinkt, glitzert und leuchtet. Überall essen Menschen Zuckerwatte und fahren in ebenfalls extrem blinkenden und auch sonst immer extremer werdenden Karussells/Achterbahnen/Loopingbahnen und wie auch immer man die ganz extremen Dinger nennt, mit. Mir wurde schon vom Zugucken etwas unwohl. Man muss vielleicht dazu sagen, dass ich Höhenangst habe.

Aber eigentlich war ich auf der Suche nach dem Stuttgarter-Hofbräu-Zelt, Tisch 348. Bisher war allerdings weit und breit kein Zelt zu sehen. Dafür fuhr plötzlich von links ein Polizei-Auto mit Blaulicht ein. Im gleichen Moment sah ich von rechts ein paar Polizisten aufgeregt umherlaufen. Im nächsten Moment hielt das Polizeiauto, Polizisten und Security stürmten das Autoscooter-Feld und die Menschen drumherum stürmten hinterher, um möglichst gut sehen zu können. Handy-Videos gibt es sicher bei YouTube. Drei oder vier Leute wurden festgenommen und ich versuchte durch die dichtstehenden (und nicht selten auch innerlich dichten) Menschen irgendwie durchzukommen, ohne als Nächster festgenommen zu werden.

Ah, ein Zelt! Steht Stuttgarter Hofbräu dran. Hm, aber auch noch ein anderer Name. Also den Türsteher gefragt, ob das das Hofbräu-Zelt ist. Bei dem ganzen Lärm hatte er offenbar die Frage, wo denn das Hofbräu-Zelt sei, verstanden und erklärte mir dementsprechend ohne Verneinung den Weg dorthin. „Siehst du das Riesenrad? Rechts daneben.“

Das sah verdammt weit aus.

Unterwegs kam ich wieder an einem Zelt vorbei. In riesigen Buchstaben stand dort Stuttgarter Hofbräu. Viel größer als der Name „Göckelesmaier“. Also hab ich mal wieder den Türsteher gefragt, der mich aber wieder weiterschickte. Ich hab dann durch die Fenster (jaja, richtige Zelte sind das eigentlich nicht) mal reingeguckt. Man denkt echt, man ist im Irrenhaus. Und ich war ja nüchtern.

Amüsiert, aber auch ein wenig beunruhigt, ob ich schnell genug auf einen Alkoholpegel komme, der das Ganze erträglich macht, ging ich weiter. Kurz danach fand ich das Hofbräu-Zelt. Lange Schlange. Und daneben: ein Eingang ohne Schlange. Aber nur für Reservierungen. Ha! Wir haben reserviert. Ich also hin, musste dem Typ noch seine halbe Zettelwirtschaft halten, damit er nach unserem Firmennamen suchen konnte. Musste noch die Tischnummer aufsagen und durfte dann rein.

Die Reservierungen schienen (fast?) alle von Firmen zu sein. Das erklärt auch, warum immer so viele Menschen da sind, obwohl es sonst ja meist heißt „Wasen? Oh jee…“. Auch dieser Beitrag spricht für diese Theorie.

Jedenfalls hab ich unseren Tisch Nr. 348 – direkt neben der Bühne – dann recht schnell gefunden. Die Stimmung war super, auch wenn immer wieder jemand über den halben Tisch kippte und einige Liter Bier und hin und wieder auch mal nen Rotwein mitriss. Dummerweise dachten am Nachbartisch nicht immer alle mit, dass wenn sie sich bücken, sie damit anderen am Nachbartisch zielgenau in die Kniekehlen stoßen.

Feucht-fröhlich war’s, klebrig war’s, aber definitiv hat sich der Besuch gelohnt. Im Anschluss haben wir noch – in kleinerer Runde, es gingen welche verloren – keine Pommes gegessen.

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MineralBad Cannstatt: Entspannende Kohlensäure

Wenn man Besuch hat, macht man ja oft Sachen, die man eigentlich schon immer mal machen sollte/wollte, aber irgendwo doch nie macht. Die ganzen Sehenswürdigkeiten der eigenen Stadt lernt man meist dann kennen, wenn auswärtiger Besuch da ist. Aufmerksamen Lesern meines Blogs ist ja nicht entgangen, dass derzeit zwei meiner Schwestern zu Besuch bei mir sind. Daher kam dann die Idee, mal in eines der Mineralbäder in Bad Cannstatt (Stadtteil von Stuttgart) zu gehen. Da war ich nämlich selbst noch nie. Jedenfalls ging ich davon aus.

Wir haben uns dann aus verschiedenen Gründen für das MineralBad Cannstatt entschieden. Die ganzen Infos bezüglich Öffnungszeiten und so hatten wir von der Seite www.stuttgart.de/baeder bzw. der Unterseite für Mineralbäder dort. Für das MineralBad Cannstatt sprach unter anderem auch die längere Öffnungszeit, denn unser Badebeginn hat sich dann doch noch immer weiter nach hinten verschoben. Dafür war es aber ein echt gemütlicher Sonntag mit extrem gemütlichen Ausklang.

Die Mineralbäder dort sind wirklich sehr, sehr entspannend. Meist haben wir uns in den wärmeren Becken aufgehalten, meine Schwestern im Vergleich zu mir etwas mehr in den kälteren. Eines hatte 18 °C und enthielt Kohlensäure. Ein sehr komisches Gefühl, wenn man da reingeht und ich spreche nicht nur von der Kälte. Lange habe ich es darin nicht ausgehalten, aber meine Schwestern fanden es dort sehr entspannend. Ich fand den Kampf gegen die Kälte weniger prickelnd, aber wenn man dann aus diesem Becken rauskam, war es wenigstens auch an der Luft schön warm. Die anderen Becken mit meist so 36 °C kamen einem dann richtig heiß vor. Ich glaube, die längste Zeit habe ich insgesamt im Whirlpool verbracht. Sehr angenehm. 🙂

Sehr schön fand ich die Möglichkeit, seinen Bade-Coin, der in das Schließfach-Schlüssel-Armband reingeschoben werden konnte, an ein Lesegerät zu halten und sich anzeigen zu lassen, wie viel Badezeit man noch hat. Die 2,5 Stunden gingen recht schnell rum, aber meine Haut war eh schon total schrumpelig. Und entspannt genug bin ich auch… 🙂

Ach ja, zeigen die Waagen eigentlich immer so viel an, wenn man nass ist?

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