Oder WARUM man diesen Weg gehen will. Denn manchmal liegt der Wert im “erleben” des Weges. So eine Art digitaler Jakobsweg also, ganz bequem zuhause und ohne blutende Füße. Wie praktisch.
Warum ich das so großartig finde? Keine Ahnung. Es berührt mich irgendwie. Es drückt gefühlt viel aus, was ich so mit meinem Blog erlebt habe. Er existiert ja nun auch schon über acht Jahre und gerade in den ersten Jahren war da sicher viel digitaler Jakobsweg dabei.
Viele Einträge waren damals sehr spontan*. Kein Wunder bei zwei Einträgen am Tag. Da haut man raus, was einem gerade in den Sinn kommt. Digitales Nachdenken. Öffentliches Nachdenken. Natürlich nicht komplett ohne vorheriges internes Nachdenken, aber in der Konsequenz eben doch viel transparenter und öffentlicher.
Mein Blog ist etwas sauer auf mich. Zugegebenermaßen völlig zu Recht. Er hatte nämlich am 27. Mai seinen sechsten Geburtstag – und ich hab höchstens telepathisch gratuliert.
Aber das ist noch nicht alles. Auch die Wochen davor habe ich ihn sehr vernachlässigt. Ich hab oft an ihn gedacht, aber davon hat er natürlich nicht viel mitbekommen. Ich wollte ihm auch immer wieder was erzählen, aber dann war es wahlweise zu warm, ich zu müde oder einfach mit etwas anderem beschäftigt (jaja, zu warm ist jetzt schon wieder ein bisschen her, aber dieser Artikel befindet sich auch schon im zweiten Anlauf).
Daher hier nun ganz öffentlich: ES TUT MIR LEID! Ich hab meinen Blog verletzt. Das wollte ich nicht. Und ihr habt auch noch mitleiden müssen, weil es außer mehr oder weniger spammigen Kommentaren nichts Neues zu lesen gab.
Nun würden manche wohl sagen: Lass es! Hör auf! Bloggen ist voll 2006. Ist mir aber egal, ich find Bloggen nach wie vor toll und möchte nicht damit aufhören.
Das Problem ist wohl einfach: Früher kam alles, was ich online öffentlich sagen wollte, in diesen Blog. Ein Statement zu einem Thema, ein interessanter Link, ein tolles Foto, eine ausführliche Analyse eines Themas usw. Mal abgesehen von der weniger gewordenen Zeit durch meinen Job, landet einfach das meiste davon inzwischen auf Twitter, Google+ und Facebook – vor allem letzteres.
In diesem Sinne: Nicht wundern, am Ball bleiben – und seltener Artikel hier lesen. Wem das nicht reicht, der guckt halt auf Facebook oder Twitter – aber das macht ihr ja eh und daher seid ihr wohl froh, dass hier nicht mehr so viel froh ist wie am Anfang mit 2-5 Einträgen pro Tag.
Ob ihr’s glaubt oder nicht, aber ich vermisse das Bloggen schon sehr – auch wenn ich ja alle paar Tage was schreibe. Aber insbesondere zu politischen Themen hab ich mir selbst gerade mehr oder weniger nen Maulkorb verpasst, wie ihr sicher auch an den zuletzt gebloggten Themen gemerkt habt.
Das gibt dann ja meist Debatten – was ja toll ist, aber halt Zeit frisst und wo ich den Kopf nicht wirklich freihabe und immer gucken will, ob jemand was Neues kommentiert hat.
Aber bald ist’s vorbei. Dann ist die Diplomarbeit abgegeben und ich kann wieder hemmungslos bloggen. 🙂
(Bis dann die nächsten Herausforderungen anstehen, aber das ist noch offen.)
Wenn ich nichts blogge, kann das verschiedene Ursachen haben. Immerhin hab ich euch ja schon ein bisschen daran gewöhnt, dass es mal ein, zwei oder drei Tage Funkstille Blogstille geben kann.
Zuvor wurde ich ja nach einem Tag ohne Eintrag meist auf ICQ mit besorgten Nachfragen konfrontiert – was ich gleichermaßen nett wie irritierend fand.
Soweit ich das aktuell überblicke dürfte es in etwa folgende Gründe geben, wenn ich nicht blogge:
Keine Zeit zu bloggen.
Keine Themen bei denen es mir in den Fingern juckt.
Themen und Zeit – aber keine Lust.
Schlechte Laune.
Zu große Müdigkeit.
Zu gute Laune.
Kein (richtiger) Internetzugang zur Hand.
Kombinieren lassen sich die Gründe zudem auch noch. Oft gibt es Tage an denen ich Themen für fünf Einträge hätte, aber ein, zwei Tage später will ich die irgendwie nicht mehr bloggen.
Bloggen ist Bauchsache. Jedenfalls bei mir.
Und wenn das nächste Mal jemand fragt, kann ich einfach auf diesen Eintrag verweisen. Wann welcher Grund vorliegt, kriegen die, die es angeht, sowieso mit. Dem Rest muss das hier reichen. 🙂
Nachtrag: Manchmal – aber eher selten – passiert es auch, dass ich einem kurz zuvor geschriebenen Eintrag nicht die Aufmerksamkeit nehmen möchte.
Seit drei Jahren gibt es nun diesen Blog. Am 27. Mai 2006 gegen 19 Uhr fing alles an. Faszinierend finde ich es bis heute, auch wenn sich natürlich einiges geändert hat.
Ich schreibe heute weniger als am Anfang – damals etwa zwei Beiträge pro Tag, heute etwa alle zwei Tage ein Beitrag. Aber ich schreibe auch weniger privat. Mir war zwar von Anfang an klar, dass das jeder lesen kann und ich hab das immer mit einfließen lassen, aber irgendwie veränderte sich da im Laufe der Zeit meine Grenze, was hier reingehört und was nicht und so hat die Dosis an Persönlichem nachgelassen.
Aber überhaupt, die Hemmschwelle etwas zu bloggen ist gestiegen. Vermutlich sind es vor allem eigene Ansprüche. Dazu kommt die Konkurrenz durch Twitter. Früher gab es durchaus öfter mal Einträge mit 1-3 Sätzen. Sowas landet nun in aller Regel auf Twitter und geht an den reinen Blog-Lesern damit vorbei.
Wie auch immer. Soweit meine Gedankenbruckstücke am morgen zum 3. Geburtstag meines Blogs: Happy Birthday, Blog!
Das erste Mal gab’s sowas bei der BDK in Erfurt und auch damals gab es von wenigen sehr heftige Kritik daran, dass man hier Blogger kaufen würde. Dabei kann jeder auch so kommen. Die meisten Blogger schreiben allerdings privat in ihrer Freizeit und haben daher natürlich kein Budget für Reisekosten oder sowas. Daher wird fünf Bloggern dies eben erstattet, um das Bloggen vom Parteitag nicht nur Menschen mit professionellem Hintergrund zu ermöglichen.
Dass es im grünen Sinne ist, wenn über unsere Parteitage gebloggt wird, ist ja selbstverständlich und braucht nicht extra erwähnt werden. Aber inhaltlich sind sie völlig frei. Es wurden auch schon Mitglieder anderer Parteien auf diesem Wege auf die BDK geholt. Und die Einträge enthielten immer auch Kritik.
Von daher: Ja, okay, wir helfen mit diesen Stipendien etwas nach, dass über unsere BDK gebloggt wird, aber sonst…?
Journalisten haben es da leichter: Sie akkreditieren sich einfach. Die Zulassung von Bloggern zu Partei-Events schafft darum nur die Illusion einer Gleichbehandlung, eines Ernstnehmens als Berichterstatter. Enttäuschend für die Polit-Strategen: Die meisten Blogger durchschauen das.
Humbug! Absolut daneben. Jeder Blogger und jede Bloggerin kann auch diesen Weg wählen, den die Journalisten zu gehen haben: sich als Presse akkreditieren und auf eigene Kosten anreisen und übernachten. Blogger haben zusätzlich die Möglichkeit sich für einen dieser fünf Blogger-Plätze zu bewerben. Zusätzlich! Das heißt, sie können wählen zwischen Gleichbehandlung mit Journalisten und Bevorzugung gegenüber ihnen. Aber immer sind sie mindestens gleichbehandelt.
So ein Journalismus regt mich auf. Egal, wer dabei die Kosten trägt. Das ist einfach nicht seriös. Das ist vollkommen daneben.
Freitags habe ich derzeit keine besonderen regelmäßigen Termine. Keine Vorlesungen an der Uni, ich bin in der Regel nicht arbeiten und auch politisch steht nur alle vier Wochen etwa mal eine Landesvorstandssitzung an.
Trotzdem schaffe ich es am ehesten freitags nicht, etwas Neues zu bloggen. Wobei mir jetzt gerade eine Idee kommt, woran das liegen könnte. Ich blogge ja oft spät abends bzw. nachts… und freitags zieht’s mich dann oft in die Stadt.
„Die nützlichsten Bücher sind die, die den Leser anregen, sie zu ergänzen.“ [Voltaire]
Dieser Spruch hängt neben anderen bei unserem Buchhaus Wittwer in Stuttgart an der Wand. Als ich den letztens gesehen habe, musste ich sofort ans Bloggen und an die Kommentarfunktion denken.
Beeindruckend wie weit Voltaire seiner Zeit damals schon voraus war.
Letztenendes habe ich mit diesem Blog-Eintrag auch seine Weisheit geadelt. Ich habe sie schließlich ergänzt bzw. fürs Bloggen adaptiert.
Dies ist der 1000. Beitrag in diesem Blog und ich hab das Gefühl, ich müsste jetzt auch was Tolles schreiben:
Was Tolles.
Naja.
So sieht’s aktuell in meiner Blog-Statistik aus. Ist ne ganz schöne Beitrags-Frequenz, die manchmal auch gar nicht so einfach war. Mir ist beim Betrachten der Zahlen im Monatsarchiv in der Sidebar schon vor ner Weile aufgefallen, dass es weniger wurde seit ich wieder nebenher arbeite (Februar 2007).
Ich komme auch seit ner Weile nicht mehr so viel dazu, in anderen Blogs zu kommentieren. Was teilweise auch daran liegt, dass ich auch weniger Einträge lese – oder erst später und dann irgendwie nichts mehr dazu sagen will. Teilweise liegt es auch daran, dass ich insgesamt mehr Blogs kenne und es viel schwieriger ist, den Diskussionen dann auch zu folgen. In Blogs ohne E-Mail-Benachrichtigung kommentiere ich daher nur selten. Teilweise fehlt aber auch die Zeit, eine dann folgende Diskussion dauerhaft zu begleiten.
Auch hier im Blog habe ich kommentarmäßig nachgelassen. Ich kommentiere weniger und vor allem oft erst später. Ich weiß gar nicht, inwiefern euch das juckt, aber ich bin damit nicht immer so wirklich zufrieden. Aber ich weiß gar nicht, wie ihr das seht. Eigentlich muss ich ja auch nicht immer was dazu sagen. Hab ich ja mit dem Blog-Eintrag schon. Oft ist damit von meiner Seite her alles gesagt.
Ich freu mich übrigens immer sehr über eure Kommentare (natürlich gibt es einige wenige Ausnahmen wie z.B. die manuellen Spammer, die immer häufiger werden). Kommentiert ruhig auch ältere Artikel und sagt mir gerade unter Beiträgen wie diesem hier auch gerne, was ihr am Blog gerne anders hättet. Vielleicht lass ich mich ja überzeugen. 🙂
Ansonsten versuch ich jetzt mal in wenigen Worten eine Art Gesamt-Fazit von der Bloggerei zu ziehen: Es macht mir immer noch sehr viel Spaß und ich hätte anfangs nie mit diesen Besucherzahlen, so vielen Kommentaren (6269!) und überhaupt dieser Aufmerksamkeit* gerechnet.
Da ich in meinem Zweitblog Werbung habe und auch den Suchmaschinen-Besuchern hier welche zeige, kommt auch noch etwas Geld bei rum. Ein netter Nebeneffekt, aber definitiv nicht der Grund, warum ich blogge. Ein bisschen unzufrieden bin ich manchmal mit der thematischen Streuung der Einträge. Mal hab ich ne Phase, wo haufenweise politische Einträge hintereinander kommen (so wie jetzt) und mal eine, wo es eher persönliche sind und die politischen Leser kein Futter kriegen. Stell ich mir etwas blöd für euch vor.