Microsoft versucht, den XP-Nachfolger Windows Vista als besonders stromsparend und damit auch klimaschonend darzustellen. Passender Slogan dazu „mehr Leistung bei weniger Verbrauch“. Klingt super!
Wer jedoch seine bisherige Hardware mit Vista nutzen will, wird oft die Energiesparfunktionen gar nicht nutzen können.
Als Grund für dieses Totalversagen haben die c’t-Autoren mangelnde Treiberunterstützung seitens der Hersteller beispielsweise von Grafik- oder Soundkarten ausgemacht. Für viel ältere PC-Komponenten gibt es nämlich noch keine Vista-Treiberprogramme. Vielfach ist die Entwicklung solcher Treiber auch gar nicht mehr geplant. Lieber stecken die Hersteller ihre Ressourcen in die Entwicklung komplett neuer Produkte, die explizit für Vista entwickelt werden.
Selbst wenn nur für eines oder wenige Geräte die passenden Treiber fehlen, fallen manchmal sämtliche Energiesparfunktionen aus. Passende Treiber für ältere (d.h. meistens bereits bestehende) Hardware werden aber oft gar nicht mehr entwickelt, weil man lieber passende Treiber für die nächste Hardware-Generation entwickelt.
Sprich, für volle Leistung und volle Energiesparfunktionen braucht man bei Vista wieder neue Hardware. Neue Hardware, die aller Voraussicht nach mehr Strom schlucken wird als die bisherige. Bei PCs (und ganz besonders bei Grafikkarten) ging der Trend bisher ja immer in eine Richtung: mehr Stromverbrauch für höhere Leistung.
Nun braucht man neue Hardware (die mehr Strom verbraucht), um von diesem mehr verbrauchten Strom einen Teil dann wieder über die Energiesparfunktionen reinzuholen.
Wobei ich sowieso nicht empfehlen würde, ein neues Betriebssystem auf einem alten Computer zu installieren. In der Regel führt das nur dazu, dass der deutlich langsamer wird. Das wurde übrigens auch bei Spielen unter Vista festgestellt: bis zu ein Drittel langsamer laufen sie im Vergleich zu XP.
Besserung schafft erst wieder neue Hardware und eine neue Spiele-Generation. Wer hätte das gedacht? Dass das umweltschonend sein soll, die Produkte (ob Software oder Hardware) auf so kurze Lebenszyklen auszulegen, muss mir erstmal noch jemand erklären.
Vor gut einem Monat fand eine Untersuchung heraus, dass Linux-Systeme etwa sieben bis acht Jahre halten, während bei Windows schon nach drei bis vier Jahren wieder neu angeschafft wird. Daran sollte Microsoft mal arbeiten. Aber da wären die Hardware-Hersteller wiederum gar nicht begeistert.
Quelle der Infos und Zitat: SPON