Chaos im Supermarkt
Eigentlich war kein großes Chaos, sondern viele kleine. Erst wiege ich meine drei Äpfel und bekomme nen Aufkleber der meint, ich solle 74,39 EUR dafür zahlen. Kilopreis 99,99 EUR. Beim Abreißen reißt dann natürlich die Tüte, aber das wirklich nur nebenbei.
An der Kasse steht dann vor mir eine Frau, die irgendwas nicht gewogen hat. Sie läuft also zurück und wiegt. Ihre Vorgängerin an der Kasse sucht verzweifelt ihren Parkschein. „Den hab ich wohl an der Wurst-Theke verloren“, meint sie ziemlich genervt und geht zurück in den Laden. Ihre Tüten lässt sie an der Kasse stehen.
Kurz bevor die andere Kundin wiederkommt, bemerkt die Kassiererin, dass da noch etwas nicht gewogen ist und läuft ebenfalls zum Wiegen und läuft dabei der wiegeunfreudigen Kundin direkt in die Arme, die gerade mit ihren Tomaten wiederkommt. Zum Glück hatte ich es nicht eilig. Die Gefahr, dass ich an der Kasse im Stehen einschlafe, war größer als die, dass ich mich beschwere.
Nun steht die Kundin also vor mir, während die Kassierin ihr das zweite ungewogene Gemüse wiegt. „Macht doch nichts“, sage ich und lächel ihr zu. Sie nimmt es nicht wahr oder ist einfach sehr mies drauf, ich weiß es nicht. Jedenfalls verändert sich ihr mürrischer Gesichtsausdrück nicht. Die Kassiererin kommt mit dem gewogenen Gemüse wieder.
Die Kundin mit bzw. ohne ihren Parkschein ist auch wieder da und wühlt in ihren Tüten. Die Kassiererin will die nun gewogenen Tomaten der Frau vor mir nun übers Band ziehen. Aber wieder stimmt was nicht.
„Das sind Cocktail-Tomaten“, sagt sie. „Sie haben die falsche Nummer eingegeben.“ Während die Kundin ohne Parkschein nochmal flucht und schimpft, ist die Kassiererin schon wieder in der Obst-und-Gemüse-Abteilung am Wiegen.
Ich muss etwas schmunzeln und bemerke, wie das gerade Erlebte gedanklich in die Kategorie blogbar wandert. Danach bezahle ich gemütlich meinen Einkauf, bekomme den Bon meiner Vorgängerin in die Hand gedrückt und gehe nach Hause.