Die Autos und der Klimaschutz

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Wolfgang Kaden schreibt heute einen sehr schönen Artikel in Spiegel online, der klar aufzeigt, warum die deutsche Automobilindustrie sich mit ihrer Lobbypolitik gegen Klimaschutz keinen Gefallen tut. Sie wird sich anpassen müssen – früher oder später. Später könnte es auch zu spät sein. Nicht die jetzt angedachten Maßnahmen zum Umweltschutz sind ihr Problem, sondern wenn sie sich nicht früh genug drauf einstellen.

Aktuell ist nur der Smart mit durchschnittlich 116 Gramm CO2 pro Kilometer an der Spitze der klimafreundlichen weniger klimaschädlichen Autohersteller. Ansonsten sind deutsche Autohersteller nicht in den Top 10 vertreten. Porsche liegt mit 297 g CO2/km sogar auf dem letzten Platz.

Zum Vergleich: Der VW Lupo 3L kommt auf nur 81 g CO2/km. Die Werte der anderen Autos von VW liegen aber offenbar deutlich drüber, so dass sie im Schnitt bei 161 g CO2/km liegen.

Aber gerade bei dieser Geschichte muss auch auf die Verantwortung der Autofahrer und -käufer appelliert werden. Statt sparsamer Autos wie den Lupo kaufen sie lieber die Klimakiller. Daher wurde im Frühjahr 2005 auch die Produktion des Lupo komplett eingestellt.

Seinem Nachfolger, dem VW Fox, geht es offenbar besser. Wem ein Kleinwagen nicht reicht, der sollte zum Toyota Prius greifen, wie auch Boris Palmer oder EU-Kommissar Stavros Dimas. Der Verbrauch liegt bei etwa 5 Litern auf 100 Kilometer. Verschiedenste Auszeichnungen als umweltfreundlichstes Auto sprechen ebenfalls für ihn.

Der Klimawandel kommt immer öfter in Umfragen auf Spitzenplätze, wenn es um die aktuell größten Probleme geht. Wir müssen aber auch bereit sein, etwas dafür zu tun. Je weniger Hersteller und Käufer für den Klimaschutz tun, desto mehr muss der Gesetzgeber eingreifen.

Klimaschutz kommt nicht von alleine.

Dieser Beitrag hat 4 Kommentare

  1. Susanne

    Was ist „schlechter“: 50.000 km pro Jahr mit einem VW Fox oder 5.000 km pro Jahr mit einem „Klimakiller“ durch die Gegend zu fahren?

    Warum eigentlich 120 g CO2/km und nicht nur 70 g CO2/km? Wäre doch viel besser.

    Warum wollen grüne Politiker allen vorschreiben, wie sie zu leben haben?

  2. Henning

    @Susanne
    Was schlägst du denn vor, was man gegen den Klimawandel tun sollte?
    Ich will Vorschriften auch nur, wenn man anders nicht zum Ziel kommt. Aber die Autoindustrie hat ihre freiwillige Selbstverpflichtung ja bei weitem nicht eingehalten.

  3. Hanfeld

    Es ist ein Gebot der volkswirtschaftlichen Vernunft, denjenigen Verkehrsträger zu fördern und zu stärken, der die wenigsten unerwünschten Schäden und damit Zusatzkosten verursacht – und das ist mit weitem Abstand die Bahn.

    Quelle:
    Hermann Scheer, Peter Friedrich:
    Die Bahn: Zukunftsinvestment aller Bürger

    In dieser Publikation findet man u.a. die folgenden Argumente zum Treibhausgas Kohlendioxid und zum Gütertransport auf der Straße, die gegen eine Privatisierung der Deutschen Bahn sprechen:

    (1) Treibhausgas Kohlendioxid
    Ein Vergleich der Emissionen des Treibhausgases Kohlendioxid (CO2) ergibt folgende Werte (in Gramm je Personenkilometer, Fernverkehr):

    Bahn ………. 52
    PKW ……….. 147
    Flugzeug …. 183

    (2) Gütertransport
    Die auf der Straße erbrachte Verkehrsleistung ist in den letzten Jahren enorm angestiegen:
    1993: 251 Mrd. Tonnenkilometer | 2004: 380 Mrd. Tonnenkilometer

    Der Anteil des Schienenverkehrs an der Güterbeförderungsleistung
    stagniert praktisch:
    1994: 16,8 Prozent | 2004: 15,9 Prozent

    ——————-

    Nun hat aber Bundeskanzlerin Merkel im letzten ZDF-Sommerinterview (26.8.2007) u.a. gesagt:
    „Wir werden die Bahn privatisieren“

    Privatisierung hat aber immer negative Folgen für den Bürger
    (Werner Rügemer: Privatisierung in Deutschland – Eine Bilanz).

    Erkunden Sie doch mal spielerisch die zu erwartenden Folgen der Bahnprivatisierung mit BAHNOPOLY:
    http://www.campact.de/bahn/opoly/start

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