Fest der Liebe – nur für Heteros?

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Es macht mich traurig und wütend, dass ausgerechnet zu Weihnachten der Papst gegen Homosexuelle hetzt. Wäre ich Katholik, würde ich spätestens jetzt aus der Kirche austreten.

Schließlich ist der Papst der höchste Repräsentant der Katholiken und spricht theoretisch auch für sie. Solche menschenfeindlichen Ansichten vertreten aber definitiv nicht meine Meinung – und auch die vieler Katholiken nicht. Sie geschehen aber in ihrem Namen.

Dass der Papst dabei auch noch von einer „Ökologie für den Menschen“ spricht, wenn er von der Natur „vorgegebene“ Rollen meint, die einzuhalten seien, macht es noch unerträglicher. Ich bin ohnehin kein religiöser Mensch, aber solche Ansichten bringen mich immer richtig gegen die katholische Kirche auf und ich kann nicht verstehen, wie man das unterstützen kann.

Und das nennt sich dann „Fest der Liebe“.

Dieser Beitrag hat 12 Kommentare

  1. Causa motiva

    Man sollte den Papst halt nicht so Ernst nehmen!

    Etwas ausformulierter sage ich dazu: Wo kommt eigentlich der Irrglauben her, dass religiösen Menschen im Allgemeinen und Kirchenvertretern im Speziellen in moralischen Fragen eine besondere Expertise zukommt? Ich sehe da keinen nachvollziehbaren Grund für.

    Insofern: Ob der Papst in Rom oder in Hamburg eine Schippe … aber da habe ich als Agnostiker natürlich auch leicht Reden 😉

  2. Stefan (Stefans Blog)

    @Henning: Ich versteh Dich vollkommen. Ich vertrete zwar die Ansicht: »Jeder nach seiner Fasson«, aber wenn jemand gegen die Freiheiten anderer Menschen wettert, nehme ich sowas auch schnell persönlich. Das Herziehen über Homosexualität ist dabei wahrscheinlich noch ein weniger drastisches Problem, da es deren Existenz ja nicht gefährdet – gegen Verhütungsmaßnahmen zu sprechen gefährdet da allerdings schon das Leben von Menschen.

    Egal: Mein Gott geht eh in keine Kirche.

  3. Trommlerin

    Ja Henning, das sehe ich genau so und ich wäre, als Katholikin, schon lange ausgetreten. Als ich bei einer Bekannten den Papst, wegen einigen seiner Aussagen kritisierte, bekam ich zur Antwort, dass ihr das Gen, den Papst zu kritisieren, fehlte.

    Uta Ranke-Heinemann braucht kein Gen, sie hat den Mut, den Papst zu kritisieren.

  4. Horst Schulte

    Wäre ich Katholik, würde ich spätestens jetzt aus der Kirche austreten.

    Nein, das ist kein Weg. Der Papst spricht für die Kirche. Richtig. Dass heißt aber meiner Meinung nach noch lange nicht, dass man wegen der Aussagen des Papstes, die ich in dieser Hinsicht überhaupt nicht teile, austreten sollte. Das Christentum ist die größte Weltreligion. Die Katholiken wiederum sind die größte Relgionsgruppe weltweit. Der Papst ist gewissermaßen ihr Repräsentant. Ich bin und bleibe Deutscher, auch wenn mir manche Äußerungen Köhlers oder Merkels wenig zusagen. Es wäre auch seltsam, wenn die Menschen mit den dogmatischen Einlassungen geistiger und politischer Führer übereinstimmen würden. Für mich ist das kein Grund, die Flinte ins Korn zu werfen. Es gibt durchaus gute Dinge, die von der katholischen Kirche und damit auch vom Papst ausgehen.

  5. Henning

    @Horst Schulte
    Aber ob Köhler oder Merkel an der Macht bleiben, da kannst du wenigstens alle vier Jahre ein Stückchen mitreden.

    @Stefan
    Auch das gefährdet Menschenleben, wenn auch vielleicht indirekter. Aber wenn man sich so anguckt, wie viele Menschen sich nach einem Outing oder aus Angst vor einem Outing umgebracht haben. 🙁 Gerade im (Männer-)Fußball ist der Druck ja offenbar sehr groß.

    @Causa motiva
    Leider gibt es aber viele Menschen, die den Papst ernst nehmen und daher haben seine Worte leider auch eine enorme Bedeutung für die Betroffenen, die an vielen Orten auf große Vorurteile und Diskriminierung stoßen.

    @Trommlerin
    Das ist ja mal eine ganz dämliche Ausrede.

  6. Causa motiva

    @ Henning: Und Du gehörst offenbar dazu 🙂

    Zur Klärung: Ich habe nichts dagegen wenn man aufklärerisch zu Beschützende (Beispiel: Schwangere AIDS-Kranke in Afrika) medial unterstützt, aber diesen medialen Aufschrei finde ich machtpolitisch kontraproduktiv. Vielleicht verstehe aber nur nicht genug von pro-homosexueller Kulturpolitik.

    @ Horst Schulte: Ich habe mehrere Versuche deinen Kommentar zu kommentieren gelöscht, weil Weihnachten ist 🙂 Feier schön.

  7. Stefan (Stefans Blog)

    @Welt: Ist doch nur ne Meinung vom Henning und damit der die kundtuhen kann, hat er den Blog 😉

  8. Horst Schulte

    @Causa motiva : Das war nobel von dir. Ein schönes Weihnachtsfest.

  9. Herr Trotzdem

    @Horst: Ich sehe das ähnlich wie du.

    @Causa: Man kann die Welt sehen wie du und es ist auch ok.

    @Henning: Was zum Kuckuck hat eigentlich die Sexualität mit dem Fest der Liebe zu tun? Das sind zumindest in diesem speziellen Punkt zwei paar Stiefel.

    @Trommlerin: Ich finde ein grundsätzlich unkritisches Verhalten gegenüber Figuren wie dem Papst auch nicht angebracht. Und ich denke man darf und muss auch laut Kritik üben. Nur austreten muss man deshalb nicht gleich.

    @ALL: Mir ganz persönlich sind die Homosexuellen egal. Wie ich hoffe auf die gleiche Art und Weise, wie ich Ihnen egal bin. Ich interessiere mich eigentlich nie für die Sexualität meines Gegenübers und würde ihn deswegen weder bevorzugen noch benachteiligen. Und ich persönlich glaube auch das der Kommentar vom Papst zu dem Thema fehl am Platz ist. Nicht weil er nicht eine Meinung haben und äußern darf, aber weil ich denke das die Frage der Sexualität keine Relevanz in seiner Aufgabe haben sollte. Und genau aus dem Grund würde ich auch nicht austreten aus der Kirche. Ich bin aus anderen Gründen Mitglied.

  10. Henning

    @Herr Trotzdem
    Zum Fest der Liebe eine Hasspredigt halten, ist irgendwie unpassend. Das ist für mich der Zusammenhang.

  11. Herr Trotzdem

    Ich habe mir mal die Mühe gemacht den Text der Predigt zu scannen. Und besonders hasserfüllt klang sie nicht. Aber das ist natürlich immer ein Stück weit subjektive Wahrnehmung. Die meine so wie deine. Aber ich gebe dir zumindest insofern Recht, das vielleicht gerade zu Weihnachten ein passenderes Thema gegeben hätte.

  12. Andreas

    Da ich beim surfen über deinen Blog grade hier hängen bleibe, muss ich etwas dazu sagen.
    Der Papst hat nämlich NICHT gegen Schwule gewettert. Das hat (ich glaube es war BBC) wohl so verstanden und gemeldet, und andere Nachrichten haben es ungefragt übernommen, und genauso die Blogger.

    Nachfolgend ein Teil eines Kommentars, den ich mal bei einem anderen Beitrag zum Thema hinterlies:
    Der Papst hat keine Kritik an Homosexualität oder Homosexuellen geäußert! Er hat nur zum Ausdruck gebracht, dass die Menschen eben nicht gleich sind, wie du ebenfalls in deinem Text, mit fälschlichem Verweis auf die Bibel ausführst.

    Es gibt nämlich einen Unterschied zwischen gleich behandeln, und gleich machen!
    Wie keiner beweifeln kann, sind Mann und Frau nicht gleich. Und es gibt bestimmte biologische Unterschiede, die nun einmal da sind. Der Papst rief auf, diese nicht kleinreden zu wollen, nicht zu bekämpfen oder gar zu verteufeln, sondern Wertzuschätzen. Das meinte er mit „im Menschen eingeschriebene Botschaft“. Er rief dazu auf, sein Geschlecht mit Würde zu tragen. Und wenn er sagt, dass dieses Selbstverständnis genauso zu schützen sei, wie der Regenwald, dann heißt das nur, dass wir als Menschen nur existieren können, wenn eben die Frau das Kind zu Welt bringt. Anders geht es nicht. Das soll mit Stolz getragen werden, nicht als Belastung verstanden werden. Weitere Beispiele könnte man ergänzen.

    Dazu noch eine Empfehlung:
    http://www.welt.de/politik/article2925049/Der-Papst-und-der-Vorwurf-der-Homophobie.html

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