Christian Wulff hat seine erste Bewährungsprobe bereits bestanden: er ist schon länger als einen Tag der schwarz-gelbe Kandidat für das Amt des Bundespräsidenten – und dies nun sogar offiziell.
Viele Namen schwirrten bei der Suche nach einer Nachfolgerin oder einem Nachfolger für den zurückgetretenen Horst Köhler durch die Presse, die Blogs und die Köpfe der Menschen. Der Name Joachim Gauck tauchte in der Regel nicht an vorderster Stelle in diesen Gedankenspielen auf – auch hier im Blog nicht.
Doch wie auch schon Till Westermayer schrieb, Gauck lag einem zwar nicht auf der Zunge, ist aber ein sehr überzeugender Kandidat. So überzeugend, dass man auch aus den Reihen von schwarz-gelb viel Lob über ihn hört und der eine oder andere FDP-Landesverband aus Ostdeutschland offenbar sogar überlegt, geschlossen für Gauck zu stimmen.
Beschämend ist, dass die Linkspartei sich dem parteilosen Pfarrer, der von SPD und Grünen nun als Kandidat für das Amt des Bundespräsidenten vorgeschlagen wurde, verweigert.
Es hätte eine schöne Distanzierung von der Stasi werden können. Die Linke hätte immer wieder auch darauf verweisen können, dass sie ja ohne zu zögern sofort den früheren Leiter der sogenannten „Gauck-Behörde“ (Behörde des Bundesbeauftragten für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen Deutschen Demokratischen Republik (BStU)) unterstützt hat. Aber nein, sie werden wohl mit jemand eigenem ins Rennen gehen.
Säße ich in der Bundesversammlung, hätte Gauck meine Stimme sicher. So hoffe ich einfach, dass es viele, viele Überläufer gibt, die statt dem „Es spricht nichts für ihn, es spricht aber auch (fast) nichts gegen ihn“-Kandidaten Christian Wulff ihre Stimme Gauck geben.
Es wäre ein schönes Zeichen auch für eine Politik, die zum Mitmachen einlädt.
Ich lese gerade J.Gauks Buch „Winter im Sommer Frühling im Herbst“. Sehr empfehlenswert.
Ja, ich hätte es sehr passend und auch mutig gefunden, wenn die Linke über ihren Schatten gesprungen wäre. Leider war der Schatten wohl zu groß…
Joachim Gauk wäre ein Präsident diesseits der Parteien und Lager. In ihm können sich die verschiedenen teils noch losen Enden unserer Geschichte bündeln.
Warum nicht?
da gibt es doch gar nichts zu ueberlegen: wir muessen gluecklich und stolz sein, dass es einen Menschen wie Joachim Gauck ueberhaupt noch gibt.
Er ‚wird‘ der beste Praesident seit Urzeiten werden, da bin ich mir sicher.
Das Verhalten der Linken ist symptomatisch und einfach lächerlich. So wird es mit der Glaubwürdigkeit niemals etwas…
Ich hätte mir gewünscht, dass sich die Parteien auf Herrn Gauck als Kandidaten geeinigt hätten. Im Volk ist er jedenfalls beliebter als Herr Wulff. Aber vielleicht gibt es ja bei der geheimen Wahl eine Überraschung?!
http://bundespolitik-deutschland.suite101.de/article.cfm/14-bundesversammlung-waehlt-neuen-bundespraesidenten