Stuttgart 21: Wasserwerfer gegen Schülerdemo

Es ist wirklich richtig übel, was da heute in Stuttgart passiert ist. Eine Schülerdemo gegen Stuttgart 21 wurde von der Polizei mit Wasserwerfern attackiert und es gab laut taz 1000 Verletzte an den Augen, so dass die Stuttgarter Krankenhäuser nun überlastet sind.

Es ist absolut unverständlich, warum Ministerpräsident Mappus statt auf Dialog lieber auf Wasserwerfer setzt. Und das noch dazu bei einer Schülerdemo! Es war ja bekannt, wer da demonstriert.

Die Demo morgen muss groß werden. Kommt alle am Freitag, 1. Oktober, um 19 Uhr zum Schlossgarten in Stuttgart.

Demo in Stuttgart am 1. Oktober 2010 (Stuttgart 21)

P.S.: kopfbahnhof-21.de ist derzeit die meiste Zeit wegen des großen Ansturms nicht erreichbar.

Dieser Beitrag hat 8 Kommentare

  1. Niels

    wie stellste Dir denn Dialog vor? Planfeststellungsbeschlüsse gelten nix mehr, wenn auf der Straße ordentlich Krawall gemacht wird?

    Ich finde manche der S21-Gegner schrecklich selbstgerecht, die so tun, als sei Ba-Wü ein Unrechtsstaat, nur weil die dazu berufenen demokratisch legitimierten Gremien anders entschieden haben, als sie sich das wünschen.

    Heute hab ich per Email mehrere „Mahnwachen“-Aufrufe bekommen. Leuten, die so was planen, muss man doch an Kopp werfen: Merkt Ihrs noch?

  2. adrian

    Was passiert in unserem Land? Kaum sind die Lobeshymnen verklungen für den Mut, den unsere Mitbrüder und -schwestern vor 20 Jahren in der DDR aufgebracht haben und sich, trotz ihrer Angst vor den Repressalien und der Macht des Staates, gegen diesen erhoben, da muß ich mir Bilder des heutigen Tages aus Stuttgart ansehen, die in erschreckender Weise den Bildern gleichen, die von dem Massaker auf dem „PLatz des himmlischen Friedens“ – und das war in Peking ! – in alle Welt gesand wurden. Bilder, die uns zeigen, mit welcher Macht unser Staat glaubt gegen noch Minderjährige vorgehen zu müssen, die nichts anderes tuen, als sich schützend vor zum Tode verurteilte uralte Bäume zu stellen – gegen Menschen also, die den Mut haben sich durch Tuen und Handeln für die Werte einzusetzen, die sie möglicherweise in der Schule oder von zu Hause gelehrt bekommen haben – nämlich die Natur und das Leben zu achten und zu schützen. Ich muß mir ansehen, wie die vielgepriesene Freiheit seine Meinung und Wertvorstellungen zu zeigen und dafür einzustehen von der Staatsmacht mit Gas, Gummiknüppel und Wasserwerfern auf brutalste Weise erstickt, erschlagen und ertränkt wird. Der Einwand der Polizei, es seien Steine und Flaschen gegen sie geworfen worden, kann doch nur als Schutzbehauptung und durch nichts belegte rechtfertigung gewertet werden. Ja selbst, wenn es denn wahr wäre, so gilt immer noch der Grundsatz, daß man nur den Täter verfolgen und bestrafen soll und nicht gleich alle Unbeteiligten darum herum (es soll ja Hunderte von Verletzten gegeben haben, und soviele Steinewwerfer gab es bestimmt nicht) Müssen wir uns nicht fragen, wie weit diese Demonstration von Staatsmacht eigentlich noch gehen soll – vielleicht so weit, bis die ersten Schwerverletzten oder gar Toten zu beklagen sind ? Und vor allem – welche Gefahr bestand eigentlich, die ein solches brutales Vorgehen rechtfertigen und die Verhältnismäßigkeit der Mittel noch wahren würde ? Ich meine, daß es nicht mehr reicht den Mut der Menschen von vor 20 Jahren zu würdigen, sondern es ist Zeit uns selbst zu fragen, wie weit wir eigentlich noch vom Unrechtsstaat entfernt sind ? Wieviel soziale Ungerechtigkeit, politische Inkompetenz, wirtschaftliches Mißmanagement zu Gunsten der schon Reichen, ja meinetwegen auch wieviel Ausbeutung, Korruption, Lobbyistentum und Mißachtung unserer Wünsche, wieviel Betrug, Lüge und Verdummung, ja wieviele Angriffe der Herrschenden gegen das an sich schützenwerte Gut „Demokratie“ wollen wir noch ertragen, bis wir uns aufraffen und dem Vorbild von 1989/90 folgend ausrufen: „Wir sind das Volk !“ ?

  3. Rai

    Stimmt. Es ist wirklich übel wenn Schüler während der Schulzeit auf eine Demo gehen. Aufsichtspflichtverletzung der Lehrer ? Fürsorgepflichtverletzung ? Dienstaufsichtsbeschwerde ist hier wohl in jedem Fall erforderlich.
    Übrigens frage ich mich wovon die Zukunftsverweigerer denn so leben, wenn sie tagein und tagaus demonstrieren können.
    Etwa auch vom Staat wie der Sprecher der Zukunftsverweigerer ?

  4. Matthias

    Schüler müssen auch demonstrieren lernen, das gehört zu einer Demokratie dazu! Ich war in meiner Schulzeit auch auf Demos. Zum Gück ist mir nie so etwas wie gestern dabei wiederfahren!

    Es wird überall so dargestellt, als wäre der Polizeiaufmarsch vorher bekannt gewesen. Dies ist nicht der Fall es es fand im geheimen statt! Es waren am Anfang nur normale Parkbesucher und wenige Parkschützer vor Ort! Und dummerweiße die Schülerdemo.

    Dies ärgert mich ungemein, ein öffentlicher Park wird einfach so von jetzt auf nachher geräumt und man soll das einfach hinnehmen. Vor allem ist das Gelände das geräumt wurde nicht auf dem Gelände des neuen Bahnhofs. Das hat mich auch erst sehr verwirrt, warum die Polizei dort räumt und Bäume fällt. Es werden dort sehr große neue Gebäude im Park errichtet, nicht der Bahnhof!

    Dies muss man doch den Menschen erklären was da geplant ist und was vor sich geht. Ansonsten kann man auch nicht auf Verständniss hoffen.

    Der Park wurde vom König an das Volk übergeben, danach wurden die Bäume nach dem 2. WK durch die Bürger bewacht, damit sie nicht als Brennholz enden. Und nun wird einfach angeholzt ohne eine einzige Erklärung warum! Es ist einfach so und man soll es akzeptieren! Das geht so nicht. Es wurden nur Bäume östlich des Gebiets des neuen Bahnhofs gefällt.

  5. Lesende

    @Rai, anfänglich wurden die Projektverweigerer von den Befürwortern in Schubladen gesteckt. Die Schublade Alte, Rentner, wurde auf- und zugezogen. Nachdem es sich bundesweit herumgesprochen hat, dass die Demonstranten aus allen bürgerlichen Schichten und Altersgruppen kommen, zieht das nicht mehr, diese Schublade klemmt.

    Nun versuchst du eine neue Schublade aufzumachen, die klemmt aber jetzt schon! Da die Demonstranten jüngeren und mittleren Alters überwiegend tagsüber bei der Arbeit sind, zeigen sich gerne die Älteren präsent, so einfach ist das.

    Deine Behauptung, dass Projektgegner Zukunftsverweigerer sind, ist schlichtweg falsch!

    Und deine Frage >Übrigens frage ich mich wovon die Zukunftsverweigerer denn so leben, wenn sie tagein und tagaus demonstrieren können. Etwa auch vom Staat wie der Sprecher der Zukunftsverweigerer > ist nur peinlich.

  6. Lesa

    ich habe auch noch zwei Videos zum 30.09.10 wo sie mit dem “Sprühregen” gegen die Schülerdemo gingen und über die “militanten Berufsdemonstranten” die mit Pflastersteinen geworfen hätten.

    youtube:
    Stuttgart 21 – die Realität
    Stuttgart 21 – Steinwerfer, die Lüge der Politiker
    Es folgt noch ein drittes Video, dauert noch ein bißchen

    Freue mich über jeden klick, hat viel Mühe gekostet

Schreibe einen Kommentar