Kein Essen auf Rädern?

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Ich stehe an der Bus-Haltestelle und esse meine Brezel. Der Bus fährt heran. Für einen Moment habe ich das Gefühl, der Busfahrer würde meine Brezel kritisch ansehen. Ob er wohl überhaupt erkannt hat, dass das eine simple Brezel ist und kein Döner, der ihm ja den Bus vollkleckern könnte?

Keine Ahnung.

Ich steige ein, suche mir einen freien Platz gleich bei der Tür und… nichts passiert. Der Bus fährt los. Da habe ich mir die Antipathie des Busfahrers gegenüber meiner Brezel wohl eingebildet. Direkt vor mich setzt sich im 90-Grad-Winkel auf einen dieser Klappsitze eine junge Frau – und isst ein Brötchen. Ein trockenes, soweit ich das mitbekomme.

Wir fahren eine Weile ganz normal die Haltestellen ab. Plötzlich eine Durchsage vom Band. Eine Männerstimme beginnt mit „Sehr geehrte Damen und Herren“. Hui, was kommt jetzt? Sinngemäß geht es weiter mit: „Wir weisen Sie darauf hin, dass der Verzehr von Speisen und Getränken in unseren Bussen nicht gestattet ist.“

Ich gucke nach vorne – vermutlich komisch. Die junge Frau guckt ebenfalls – vermutlich auch komisch. Ich zu ihr: „Das war doch jetzt kein Zufall, oder?“ Sie schüttelt den Kopf.

Während ich mir noch den letzten Bissen meiner Brezel in den Mund schiebe, reden wir noch über diese Ansage und müssen dabei ziemlich hörbar schmunzeln. Bei manchen Arten von Essen verstehe ich sowas ja noch. Aber bei einem trockenen Brötchen und einer Brezel? Ist das kundenfreundlich oder eher Kunden vergraulend?

Ich hatte immerhin noch ein nettes Gespräch mit meiner Fast-Nachbarin. Ich bin mal sehr gespannt, ob sie jetzt tatsächlich diesen Blog-Eintrag liest und kommentiert. Einer meiner letzten Sätze bevor ich dann in meine Haustür entschwand – gerade hatte ich übers Bloggen gesprochen – war nämlich: „Diese Geschichte hier, mit der Ansage, das kommt auf jeden Fall in meinen Blog.“

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611,10 EUR

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Ich hab gerade wieder einmal 611,10 EUR an die Universitätskasse Stuttgart überwiesen. Bis 15.02.2008 sind an der Uni Stuttgart wieder die Studiengebühren fällig.

71,10 EUR davon zahle ich relativ gerne. Das Geld ist der Studentenwerksbeitrag. Etwa die Hälfte davon geht an den Verkehrsverbund Stuttgart (VVS). Dafür können wir mit unserem Studentenausweis ab 18 Uhr und am Wochenende kostenlos im VVS-Gebiet (kleiner als die Region Stuttgart) fahren. Diese 33,90 EUR sind außerdem die Voraussetzung dafür, dass es das Netzticket für tagsüber für 163,50 EUR gibt. Mit dem Rest finanziert das Studentenwerk Stuttgart nicht nur die Mensa, sondern auch zum Beispiel Rechtsberatung oder psychologische Beratung.

500 EUR davon sind die seit Sommersemester 2007 in Baden-Württemberg zu zahlenden allgemeinen Studiengebühren, die die Lehre verbessern sollten – aber derzeit an vielen Stellen einfach nur den Erhalt des bisherigen Stands finanzieren.

40 EUR davon gehen direkt ans Land – bis auf den Aufwand mit der Erhebung und Weiterleitung – haben die Unis nichts davon. Das nennt sich Verwaltungskostenbeitrag. Der Name muss so sein, denn erst hießen die Rückmeldegebühren und wurden dann für verfassungswidrig erklärt, weil die Rückmeldung bei weitem nicht so viel kostet – nämlich nur 4,26 EUR. Verwaltungskostenbeitrag ist auch deshalb viel besser, weil dieses Geld ja nun eben auch zu höheren Verwaltungskosten beiträgt.

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