StudiVZ weltweit meistgesuchter Begriff

Bei Technorati, der wohl größten Blogsuchmaschine, taucht „studivz“ seit einigen Tagen als meistgesuchter Begriff weltweit auf. In anderen Ländern fragt man sich schon, was das denn bedeuten soll. So viel zu denen, die meinen, die ganze Sache würde ja quasi niemand mitbekommen außer ein paar Bloggern.

Einige User melden sich bereits ab, was ich verstehen kann, aber schade finde. Wie schon gesagt, ich mag die Plattform. Und wäre es nicht viel wirkungsvoller zu sagen: Wir melden uns ab, wenn dies und das in Bezug auf den Datenschutz nicht garantiert wird?

Dieser Beitrag hat 12 Kommentare

  1. albert

    entschuldige henning, aber ich halte diese ganze debatte um studivz für einen von einigen bloggern hochgebauschtes ding. ich habe mich bei johnny in der diskussion höflich verhalten, vertrete aber eine andere ansicht. und promt darf ich nicht mehr mitreden, promt werde ich gesperrt. das ist digitaler maoismus. ich bin ein z-blogger und habe eben nichts zu sagen und dort wird womöglich einer gelyncht. vielleicht. aber ich finde es schon schlimm genug, dass man da nicht mitreden darf. ich sehe für die zukunft sehr große gefahr bei sowas.

  2. Henning

    Du wurdest bei Spreeblick gesperrt? Das kann ich mir ehrlich gesagt nur sehr schwer vorstellen.

    Falls Kommentare von dir nicht erschienen sind: Wenn Links drin sind, hängen sie manchmal ne Weile in der Moderation. Ist mir auch schon ein paar Mal passiert. Meine Trackbacks kommen irgendwie auch nicht mehr durch (das war mal anders). Aber ich kann mir nicht vorstellen, dass Spreeblick dich gesperrt hat. Jedenfalls nicht wegen der Kommentare, die ich dort von dir gelesen habe.

    Im Übrigen finde ich die Sache auch teilweise aufgebauscht, aber nur was die Breite der Kritik angeht. Konzentrieren sollte man sich vor allem auf die Datenschutz-Geschichten. Das wiederum kann aber kaum genug thematisiert werden.

  3. Stefan

    Jetzt habe ich schon so viel über StudiVZ gelesen, aber geschnallt habe ich es irgendwie immer noch nicht wirklich. Ist irgendwie krasseres Virales Marketing als Hustle the Sluff, oder? Nach dem Motto: »Egal, was man über einen sagt, Hauptsache es wird über einen geredet.«

  4. Robin

    @stefan
    Wenn das Vrial Markteing gewesen wäre, dann ging die Sache aber voll in die Hose. Weil irgendwann sind schlechte Nachrichten auch schlecht fürs Geschäft! Und die Sache mit den Nutzerdaten ist eben sowas.

  5. Henning

    Inzwischen schreibt auch die Süddeutsche Zeitung über den Fall.

    @Stefan
    Um Marketing geht es keineswegs, im Gegenteil. Das StudiVZ ist ein Social Network, ähnlich wie openBC, aber halt auf Studenten und Spaß ausgelegt statt auf Business. Dort kann man sich eintragen mit Vor- und Nachnamen, Uni, Studiengang und wenn man will auch Msuikgeschmack, politische Richtung, Beziehungsstatus und mehr. Andere User kann man „gruscheln“. Was das genau ist, weiß man nicht, aber genau das gehört dazu. Über eine Million Studenten machen bereits mit und es macht echt Spaß, insbesondere weil man so viele Leute dort wiederfindet.

    Nun gibt es einige Probleme: Es heißt zum Beispiel das StudiVZ solle verkauft werden und damit natürlich auch die Userdaten. Der Pressesprecher gibt auch schon zu, dass es um die Daten geht und zwar insbesondere weil Facebook (die angeblich der Kaufinteressent sein sollen) offenbar gerne seeehr viele Daten sammelt (Zitat dazu war in einem Kommentar zu einem der vorherigen Beiträge zum Thema).

    So richtig ging der Ärger aber erst los als sich noch dazu einiges anderes angesammelt hatte, nämlich eine Geburtstagseinladung durch Ehssan Dariani, einen der Gründer, im Stile der früheren Nazizeitung „Völkischer Beobachter“, die unter der gleichnamigen Domain zu finden war. Dazu kamen Videos von Mädels, die offenbar nicht damit einverstanden waren, gefilmt zu werden, aber sogar im (sehr stark besuchten) StudiVZ-Blog verlinkt wurden, offen zugegebene Zensur im StudiVZ-Blog (sinngemäß: die Kritik bringt keinen Mehrwert für die Besucher) usw.

    Zunächst wurde alles gerechtfertigt, erst spät kam nun die Zugabe von Fehlern. Nur dadurch ist alles so hochgeschaukelt und nur dadurch ist das Thema Datenschutz jetzt so groß im Raum. Der Wert vom StudiVZ dürfte stark gesunken sein in den letzten Tagen (Ruf ruiniert, User melden sich ab,…).

    Mit Marketing hatte das alles nichts zu tun. Es sind wohl eher Dummheiten. Bleibt die Frage, ob die offenen Fragen zum Thema Datenschutz eher was mit Fahrlässigkeit zu tun haben oder eher mit Geld verdienen. Natürlich ist es eine Mischung, es kommt nun darauf an, wie hoch jeweils der Anteil ist.

    Darauf sind die Augen der Blogosphäre jetzt gerichtet. Längst nicht nur in Deutschland.

  6. Stefan

    Danke für die Zusammenfassung. Ich hatte den Überblick schon total verloren. Das solltest Du mal als echte Zusammenfassung bloggen.

    Ja, die Videos habe ich gesehen und die Einladung nebst Völkischem Beobachter auch. Ich dachte, darum würde es gehen.

    Das mit dem Verkauf von StudiVZ auch die Userdaten über den Tisch wandern ist natürlich klar. Aber wenn man sich bei StudiVZ anmeldet gibt es doch AGBs in denen irgendwas über den Datenschutz stehen sollte, oder? Dieser Vertrag bleibt doch auch mit dem neuen Besitzer bestehen?

    Zum Marketing könnte man natürlich auch sagen, dass wenn Ehssan Dariani StudiVZ verkauft, als der »Böse« ausscheidet, die User auch Vertrauen zum neuen Besitzer finden könnten. Dazu stand StudiVZ dann laaange in den Blogs und auch der letzte kennt dann dieses Netzwerk.

  7. Robin

    @stefan
    So wie es aussieht „wandern“ die Daten nach USA und da gibt es lockere Datenschutzbestimmungen. Anscheinend gilt nicht der Ort des Eintragens, sondern der Ort des Besitzers der Daten.

    Interessante Rechtsfrage eigentlich… kann ich jemanden verklagen der meine Daten aus dem „Geltungsbereich des dt. Rechts“ hinausgibt…? (Keine Ahnung von Jura usw.)

  8. Henning

    @Stefan
    Nicht wenn der vermutlich neue Besitzer sowas hier schreibt.

    Und die Zusammenfassung blogge ich jetzt wirklich. Wollte es eigentlich nicht machen, weil ich meinte, ich hab genug zu dem Thema gebloggt, aber nachdem jetzt auch von mir als vernünftig eingeschätzte Menschen rumlaufen (oder surfen) und verbreiten, die Gründer würden Nazipropaganda verbreiten, scheint doch Aufklärungsbedarf zu bestehen.

    P.S.: Auch der Berliner Kurier schreibt über die Story.

  9. johnny

    Albert: Wenn du ein Problem hast, schick mir eine Mail. johnny@spreeblick.com. Du bist nicht gesperrt, warst du nie. Bevor du solchen Müll also in anderen Blogs behauptest, frag nach. Und verbreite keine Lügen. Danke.

  10. Stefan

    Naja, da hat johnny schon recht, aber vielleich sollten jetzt mal alle wieder etwas runterkommen. Sicherlich hat albert da ein wenig schnell geschossen, aber machen wir das nicht alle mal?
    So. Und jetzt gebt Euch mal wieder die Hände!

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