Normalerweise ist die Sendung von Sabine Christiansen live. Vergangenen Sonntag wurde sie wegen Terminproblemen der Gäste aufgezeichnet. Und wie ich soeben bei LobbyControl gelesen habe, wurde das offenbar prompt zur Zensur genutzt.
EnBW-Chef Utz Claassen wollte offenbar das Saubermann-Image von FDP-Justizminister Ulrich Goll in Sachen WM-Tickets korrigieren. Der hat bisher nämlich erklärt, nichts angenommen zu haben. Claassen wollte nun der Öffentlichkeit über die Christiansen-Sendung bekannt machen, dass er gebeten wurde, für Goll Tickets zu besorgen. Diese Passage wurde allerdings vor der Ausstrahlung rausgeschnitten.
Sehr kurios klingt die Begründung vom NDR für diese Zensur. LobbyControl zitiert die Süddeutsche Zeitung (SZ):
Claassen, betonte NDR-Sprecher Martin Gartzke, habe „Behauptungen über ein Mitglied der baden-württembergischen Landesregierung“ aufgestellt, „deren Wahrheitsgehalt Sabine Christiansen während der Aufzeichnung nicht überprüfen konnte und der sich auch bis zur Ausstrahlung der Sendung nicht abschließend hat klären lassen“.
Hatte jemand bisher das Gefühl, dass jede Aussage in der Sendung von Sabine Christiansen auf ihren Wahrheitsgehalt überprüft wurde? Hatte jemand bei dieser Sendung vom letzten Sonntag das Gefühl, dass alle ausgestrahlten Statements immer der Wahrheit entsprachen? Wenn nein, wieso dann, wenn es sich um den FDP-Justizminister handelt?
(Bemerkt durch kulturblog.de)
Das Problem ist wenn ich das richtig sehe, dass man sich bei einer Aufzeichnung im Gegensatz zur Live-Sendung rechtlich mitverantwortlich macht, wenn man unwahre Behauptungen aufstellt oder nicht verhindert dass solche aufgestellt werden, bei der Live-Sendung sind diese nicht mehr zurückzuholen und es reicht eine Infragestellung während der Sendung.
Aber nicht ganz sicher.
Ich habe die Sendung nicht gesehen, aber ich gehe mal stark davon aus, dass da auch andere Äußerungen gefallen sind deren Wahrheitsgehalt durchaus in Frage gestellt werden kann.