123,5 Stunden Uni pro Woche

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Am Montag erklärte einer meiner Professoren den Ohren der anwesenden Studenten erstaunliche Dinge. Vier Credit-Points gibt die Veranstaltung (wenn man die Prüfung besteht) und das bedeute zwei Stunden Vor- und zwei Stunden Nachbereitung. Sprich, pro Vorlesung (in aller Regel 2×45 min) insgesamt 5,5 Stunden Zeitaufwand pro Woche.

Ich hab das am Montag abend mal durchgerechnet. Ich habe 26 Semesterwochenstunden (SWS), die je 45 min gehen. Das macht auf die Woche verteilt 19,5 Zeitstunden.

Dazu kämen jetzt pro SWS noch vier Stunden Vor- und Nachbereitung. Also nochmal 104 Stunden. Da sind wir insgesamt dann bei 123,5 Stunden.

Und wie viele Stunden hat eine Woche? 168. Bleiben 44,5 Stunden für Schlafen, Essen, Nebenjob und Freizeit. Wer acht Stunden täglich schläft, überzieht die Woche schon um 11,5 Stunden. Selbst sieben Stunden Schlaf pro Nacht passen nicht mehr in die Woche.

Von Freizeit, Nebenjob, Essen oder gar Körperhygiene mal ganz zu schweigen.

Update: Hab falsch gerechnet. Siehe Kommentar von Till. Sind doch „nur“ 71,5 Stunden Uni pro Woche.

Dieser Beitrag hat 0 Kommentare

  1. Joe

    Wenn man die 4 Stunden Vor- und Nachbereitung auch als 45 min – Einheiten sieht, kommt man nur auf 78 Stunden… da hat man noch lockere 2 Stunden pro Tag für die Grundbedürfnisse. 😉

  2. Stefan (Stefans Blog)

    Da gibt es doch eine Lösung: MoBloggen, MoFreizeit, MoNebenjob, MoEssen und MoKörperhygiene. Voilá.

  3. SoWhy

    Jammer nicht. Ich hab allein 36 SWS und dazu noch Lern-Einheiten en masse 😛

  4. Till Westermayer

    Und außerdem geht es da oben um eine 90min-Vorlesung, nicht um eine 45-min-Vorlesung, oder?

    Also: 26 SWS = 13 Doppelstunden * 5,5 = 71,5 h — auch viel zu viel, geht aber noch. Meiner Meinung nach sind aber auch 26 SWS für ein Semester eher zuviel …

  5. Steffi

    Wir hätten mit Vor- bzw. Nachbereitung sogar laut den Plänen der VWA nur etwa 3-4 Stunden zum Schlafen übrig… von allem anderen ganz zu schweigen….
    Also kein Grund zur Klage bei euch 😉

  6. nicolas

    naja, es gibt ja nicht jede Veranstaltung 4 ECTS-Punkte. Manche geben ja auch weniger. (Andere dafür mehr), insofern kann man das eigentlich nicht so einfach rechnen.
    Außerdem sollen die ECTS-Punkte den kompletten Workload für eine Veranstaltung beinhalten. Wenn du zum Beispiel die Klausur am Ende der Semesterferien schreibst und zwei Wochen dafür lernst oder in den Semesterferien eine Hausarbeit schreibst, wird das auch in die 4 ECTS-Punkte miteinberechnet.
    Das ändert natürlich nichts dran, dass der ganze ECTS-Kram einfach nicht hinkommt und auch nicht zu einer höheren Vergleichbarkeit führt.

    In Sozialwissenschaften werden einem die Punkte in der Regel hinterhergeworfen (d.h. der Arbeitsaufwand ist deutlich niedriger als die ausgewiesenen Punkte), während man in Natur- und Sprachwissenschaften viel mehr für einen ECTS-Punkt machen muss…

    ps: 1 ects-punkte soll 25 arbeitsstunden entsprechen.

  7. Henning

    @Till
    Au weia! Da hast du vollkommen Recht. Gut, dass ich das in den Blog geschrieben habe, bevor ich’s dem Prof persönlich an den Kopf geknallt habe. Wobei… vielleicht hätte er es ja nicht gemerkt. 🙂

    @Steffi
    Dafür zahlt ihr keine Studiengebühren. 😛
    (Das muss jetzt einfach bei allem als Gegenargument herhalten.)

    @nicolas
    Bei uns gibt jede Vorlesung mit 2 SWS 4 ECTS. Wobei es manchmal noch ne Übung mit nochmal 2 SWS dazu gibt. Und ein Seminar (inkl. Seminararbeit) gibt auch wieder 4 ECTS.

  8. Michael Münzing

    @henning:
    Das Argument von Steffi ist aber nicht entwertet wenn man wie ich an der BA und nicht an der VWA ist. 🙂

  9. Uli

    4 Credit-Points für 5,5 pro Woche, … 7,5 solche Kurse (man sagt bei Bachelor 30 CP pro Semester):
    7,5*5,5=41,25

    andererseits sagt man, 30 Stunden Zeitaufwand pro Credit-Point:
    12 Wochen* 5,5 Stunden=66 Stunden, dann bleiben immerhin noch 54 Stunden für die Prüfungsvorbereitung.

    Also vielleicht kommt man auf 45 Wochen-Stunden (halbe Seminare gibt es ja nicht, vielleicht welche mit 2 CP?) was immer noch mehr ist als 35, aber doch weit weniger als 70, wenn man die Bachelor-Richtwerte beherzigt.

    Oder habe ich mich jetzt irgendwo verrechnet?

  10. Linda aus HH

    Schlafen wird sowieso überbewertet, den Punkt kannst Du streichen 😉

  11. Henning

    @Linda/HH
    Bin gerade dabei… 😉

    @Michael Münzing
    Aber du kennst ganz viele an der VWA. Die können dir was abgeben. 😉

    @Uli
    Ich mach ja keinen Bachelor, sondern Old-School-Diplom. Soweit ich wusste, was du rechnest, konnte ich’s nachvollziehen, müsste also stimmen. 🙂
    Was mir eben noch einfällt, ist dass meine Rechnung noch eine große Schwäche hat: Ich habe die SWS von den Übungen mitgerechnet, die aber ja zu einer bestimmten Vorlesung gehören. Ich glaube, einige dieser Übungen gibt es offiziell gar nicht, weil wir sonst die zulässigen SWS überschreiten würden.
    Seminare oder Vorlesungen mit 2 CP haben wir in der BWL nicht. In der technischen Vertiefung gibt’s da evtl. was, hab’s gerade nicht genau im Kopf. Aber ich versuche eigentlich auch gerade etwas mehr als normal zu machen, weil es die letzten Semester eher weniger war.

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