Muslimische Baskenmützen

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Eine muslimische Lehrerin in NRW trägt im Unterricht eine Baskenmütze. Die Schulleitung sieht darin eine „kopftuchähnliche Kopfbedeckung“ und damit ein Problem. Die Lehrerin möchte damit laut SPIEGEL online die westliche Kultur und ihre eigene Herkunft „unter einen Hut“ bekommen.

Die Bezirksregierung behauptete zudem, die Pädagogin habe in der Schule erklärt, sie wolle mit der Mütze wie schon zuvor mit dem Kopftuch ihre religiösen Gefühle ausdrücken. „Und das ist laut Schulgesetz bei uns nun mal verboten“, sagte der Anwalt des Landes NRW. Der Fall sei „hochproblematisch“.

Andere Lehrerinnen tragen übrigens seit dem Kopftuchverbot Wollmützen. Jetzt mal ganz unabhängig davon, was man von einem Kopftuchverbot generell hält: Wenn ich jetzt muslimische Lehrerin in NRW wäre und sage, ich trage Hosen aus religiösen Gründen. Muss ich die dann auch ausziehen?

Und gilt das auch für Nicht-Muslime?

Dieser Beitrag hat 3 Kommentare

  1. Jenny

    Ja ja, das Kopftuch-Verbot, das ist schon eine Sache. Einerseits ist es laut GG erlaubt, seiner Religion nachzugehen, andererseits ist das ja wieder ein Problem mit dem Islam. Ich meine, wenn eine Christin ein Kreuz um den Hals hat, interessiert das auch keinen, einfach, weil das eben „unsere“ Religion ist.

    Ich habe das mit die einzelnen Debatten nicht mitbekommen, aber mit welchem Begründen gibt es eigentlich in den einzelnen Bundesländern Kopftuch-Verbot? Würde mich mal interessieren.

    Wahrscheinlich ist das alles eine Sache der Anpassung. Wenn türkische Frauen hierher kommen, dann sollen sie sich ja auch anpassen, ergo: Kopftuch nein. Dann finde ich aber auch gleiches Recht für alle, und kein Zeigen einer religionszugehörigkeit für alle. Schließlich haben ja alle die gleichen Rechte in Deutschland.

    Mal ehrlich: Mir ist es egal, ob meine Lehrerinnen ein Kopftuch aufhaben oder ein Kreuz um den Hals tragen, so lange sie gute Lehrerinnen sind. Was macht denn das für ein Unterschied?

  2. buratello

    Die Christen haben kein Vertrauen zu Muselmannen wegen Terroristen. Das bedeutet aber nicht, daß absolut alle Muslimum die Terroristen sind. Alles liegt immer nur an Person.

  3. Henning

    Ein Argument ist die Neutralitätspflicht des Staates und dass Lehrer halt den Staat repräsentieren und daher neutral auftreten müssen. Für Kreuze um den Hals gilt das wiederum nicht, weil der christliche Bezug ja in Deutschland Tradition hat.
    –> Ziemlich inkonsequent also, zumal in Baden-Württemberg selbst Nonnen in ihrer Nonnentracht (Habit) unterrichten dürfen.

    Ein weiteres Argument ist, dass das Kopftuch die Unterdrückung von Frauen symbolisiere. Meiner Ansicht nach ein viel stärkeres Argument als das erste, aber auch hier mein Contra: Frauen dazu zu zwingen, Kopftücher zu tragen, ist falsch. Es den Frauen zu verbieten, ist ebenso falsch. Sie sollen frei entscheiden können und wenn sie meinen, ein Kopftuch tragen zu müssen, dann sollen sie’s tun.

    Und an dem Fall oben sieht man ja auch, wie schwer dieses Verbot in der Praxis ist.
    Mehr Infos übrigens in einem umfangreichen Artikel bei Wikipedia.

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