Qualitäts-Controlling in der Software-Entwicklung? Ja, so lautet das Thema für meine nächste Seminararbeit. Ist ein Integrationsseminar von den BWL-Vertiefungen Wirtschaftsinformatik und Controlling.
Ich soll da also eine Seminararbeit schreiben (Hausarbeiten gibt’s bei uns nicht, Seminararbeiten sind von der Gewichtung ne Nummer größer) und dann irgendwann im Juli nen zehnminütigen Vortrag halten.
Nun haben allerdings gleich sechs Leute dieses Thema zugeteilt bekommen. Eben war dann das erste Meeting mit dem Betreuer. Sehr nett war’s. Sowohl die Kommilitonen, die ich meist noch nicht kannte als auch der Betreuer. Erstmal ne gemütliche Vorstellungsrunde mit halbem Lebenslauf.
Und dann zur Sache. Sehr praktisch: Wir durften unsere Themen eingrenzen, damit wir nicht alle über das Gleiche schreiben. Nachdem mein Nebensitzer sich gleich das Thema ITIL gegriffen hatte und die Idee im Raum stand, dass wir alle irgendwas im Bereich ITIL machen, um auch nen roten Faden in den Arbeiten zu haben, meinte ich:
„Ich würd gerne was im Bereich Web machen.“ Erst ein skeptischer Blick, dann entspanntere Gesichtszüge beim Betreuer und schließlich nach ein paar Wortwechseln. „Das ist super!“
Ich schreib nun also zum Thema Qualitäts-Controlling in der Software-Entwicklung im Bereich Web. Wird schwer sein, da Bücher zu zu finden („Da finden Sie nichts!“), was es mir aber erlaubt, auch vermehrt auf Internetquellen zurückzugreifen, was ja sonst bei wissenschaftlichen Arbeiten nicht gerne gesehen ist.
Aber – innovatives Thema, sich rasant ändernder Bereich – ich darf bzw. muss. Am Ende schienen mir alle mit ihren Themen sehr glücklich. Super Sache! So macht Uni Spaß. 🙂
Bevor du tatsächlich nix findest: http://www.web-engineering.at/de/
Ansonsten: Respekt, ich hätte sowas ja persönlich als A-Karte empfunden, zumindest sind bei uns die QM-Kollegen eher unbeliebt und firmieren intern unter „Bean Counter Department“.
Was ist denn eher gefragt: „Pragmatische Ansätze in der Qualitätssicherung“ oder doch „Qualitätssicherung zum Selbstzweck“?
Hm, eben kam noch ne Mail. Genau heißt es jetzt:
Im Prinzip geht es also erstmal um Selbstzweck (Theorien) und dann um den Einsatz (Praxis).
Danke schon mal für den Link. Werd ich mir dann nächste Woche reinziehen. Morgen bin ich ja erstmal weg.
Zur Beliebtheit: Ich war erst nicht so begeistert, das Thema Qualitätscontrolling zu haben, aber ich bin sehr begeistert, dass ich das jetzt zum Thema Web-Software machen kann.
Qype arbeitet ja z.B. streng nach XP, das einen kontinuierlichen Feedback-Prozess „eingebaut“ hat, jetzt aber nicht aus der Web-Welt stammt… Und von den 37-Signals gibt´s noch deren „Prozess“ als Buch: http://gettingreal.37signals.com/
Können wir uns aber auch gern mal wieder bei nem Bierchen drüber unterhalten, wenn du wieder da bist 😉
„Qualitäts-Controlling in der Software-Entwicklung im Bereich Web“ — das klingt ja toll. Und es soll obendrein wissenschaftlich werden. Noch besser. Wann fängst du mit der Feldstudie an oder mit der Datenerhebung per (online) Fragebogen?
Es wird nicht nur schwer — unmöglich — sein, zu diesem Thema Bücher zu finden. Es steht auch bei Internetquellen nicht besser. Selbstverständlich hat so ziemlich jeder bloggende Webentwickler mal seine Meinung dazu geschrieben, aber mehr ist es dann doch nicht: Meinung, durch ein paar Anekdoten plausibel gemacht.
Grundsätzlich ist das gar nicht mal schlecht. Sich bei Entscheidungen auf die eigenen Erfahrungen und die anderer stützen zu können ist schon ziemlich gut. Es ist aber nicht wissenschaftlich und ersetzt Wissenschaft auch nicht.
Leider sind statistisch aussagekräftige Untersuchungen über verschiedene Vorgehensmodelle in der Softwareentwicklung an Projekten relevanter Größe kaum möglich. Es ist also nicht abzusehen, dass sich viel am aktuellen Zustand der wissenschaftlichen Reflexion über unser Tun ändern wird.
So werden auch in Zukunft sowohl die Law and Order-Befürworter (CMM, ISO 9000, ITIL, RUP, …), wie auch die Agile Guerilla (XP, TDD, FDD, Scrum, …) viele Argumente für ihre Sicht vorbringen können, ohne je eine Entscheidung befürchten zu müssen.
Aber zurück zum „Bereich Web“. Was ist spezfisch dafür im Unterschied zu anderen unternehmensweiten Softwaresystemen? Gehören Amazon, eBay, Yahoo!, Google, Flickr, Twitter alle dazu? Die Webangebote der Deutschen Bahn und von Bundesbehörden? Was ist mit kaninchenzucht.de und privaten Homepages und Blogs? Außerdem gibt es noch massenweise firmeninterne Anwendungen, die zufällig eine „Web“-Oberfläche (HTML + …) haben.
„Web-Bereich“ sagt sehr wenig über ein Softwaresystem und seinen Entwicklungsprozess aus. Dazu sind neben der Gemeinsamkeit Web die Unterschiede einfach zu groß.
Zusammengefasst: Die Lage ist ernst, aber nicht verzweifelt. Selbst denken bleibt gefragt.
mach doch ne empirische Umfrage unter Web-Firmen, wie die das handhaben — zwischen IT-Bude und Design-Stübchen
ich habe gerade eine super Diplomarbeit gelesen, vielleicht steck da für dich auch Interessantes drin:
http://blog.bemite.de/2007/04/30/agile-produktentwicklung-im-neuen-web/
Nächste Woche haben wir Pfingstferien. Da werde ich mal recherchieren, was sich so finden lässt. Vielen Dank für die ganzen Tipps, Statements und Links!
Hier noch ne interessante Literaturquelle:
Martin Kütz: Qualitätscontrolling in IV-Projekten (ist in den Buch Dobschütz: IV-Controlling enthalten)
hoffe es hilft weiter
Vielleicht kann mir ja auch wer weiterhelfen:
suche Instrumente und Maßnahmen des QC in IT-Projekten. Kann man das Testen als Maßnahme des QC sehen. Also, dass das QC das Testen selbst ausführt?
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