Boris Palmer hat seinen Toyota Prius bekommen. Silber ist das neue Auto von außen. Ob es kein Grün gegeben hat, wurde Boris gefragt: „Doch, das sah aber blöd aus“.
Aber innen ist das Auto ja schon grün genug – umweltschonender und billiger als das Dienstfahrzeug der Vorgängerin.
Sehr löblich. Den würde ich auch nehmen, den Wagen nicht den OB.
War der Dienstwagen seines Vorgängers denn hinüber oder am Ende der Leasingzeit? Ansonsten dürfte das weder ökonomisch noch ökologisch sinnvoll sein, einen neuen Wagen zu beschaffen, sondern eher eine durchsichtige PR-Nummer.
Hmm, prinzipiell schon eine gute Sache, vor allem weil da den deutschen Autobauern mal gezeigt wird wo sie technisch mal richtig tief geschlafen haben, ABER:
Man darf ein Auto nicht nicht nur durch den Spritverbrauch definieren.
– Arbeitsplätze: Nicht gerade gut, das einen Japaner zu kaufen…
– Herstellung: Wie sieht denn die Herstellung des Autos aus ökologischer Sicht aus? (Auch darf der Transportweg nicht vernachlässigt werden)?
– Und was ist nach dem Autoleben? Batterien/Akkus hören sich für mich immer recht umweltschädlich an. Muß da das Auto aufwändig entsorgt werden?
Ich hoffe mal das wurde alles Berücksichtig, so dass es sich da nicht um eine „durchsichtige PR-Nummer“ handelnt wie niels schreibt – ganz abwägig ist es auf jeden fall nicht….
In Rot sähe er bestimmt etwas fetziger aus. Man kann sich ja einen grünen Anzug dazu anziehen.
Silber ist die Farbe der Rentner!!!
Es ist halt Symbolpolitik – die ich in diesem Falle nicht schlecht finde. Natürlich muss der neue Grüne-„Star“ in BaWü auch ein paar Akzente für die Presse setzen.
Aber die oben angesprochenen Punkte sind natürlich auch interessant. Im Sinne der Nachhaltigkeit (nach dem 3-Säulenmodell) sind Dinge wie Transportweg, Kosten (Leasing des Alten) usw. auch zu beachten. Ich denke mal der Herr Palmer hat sich da abgesichert. Wär ja blöd wenn die BILD von ihrem Ökotrip in zwei Wochen runter wäre und die andere Karte zieht: „Palmer gaukelt uns was vor…“ oder so 😉
Wie man auf http://www.cityinfonetz.de/index.php?artikel_id=1550479 nachlesen kann, lief der Leasingvertrag des alten Dienstwagens zum Jahresende aus. An dem Punkt gibts also nichts zu meckern 😉
Die Leasingzeit der E-Klasse war am Ende. Der E280 hatte über 200g CO2 je km. Der Prius kommt auf 104g, also 50% C02 eingespart. Für die Batterien übernimmt Toyota eine Garantie auf 180.000km. Neue Technik eben. Und natürlich wäre es besser, man könnte das von einem deutschen Hersteller kaufen. Gibt es aber nicht. Ich stelle mich aber nicht mit laufendem Motor in Staus und an Ampeln in Tübingen hin, wenn es ein Auto gibt, dass dann so klug ist, den Motor auszumachen und per Batterie zu rollen, nur weil die deutschen Fahrzeughersteller sich nicht für Klimaschutz interessiert haben. Das wird bald vielen Leuten so gehen. Wenn Daimler und Co rechtzeitig geweckt werden, sind die Arbeitsplätze bei uns vielleicht noch zu retten. Dazu will ich beitragen.
Boris Palmer
Palmer kauft als Dienstauto einen Toyota Prius (Durchschnittsverbrauch: 4,3 l S) und lässt sich dafür bejubeln. Warum eigentlich? Wenn es Palmer wirklich nur um den Kraftstoffverbrauch ginge, hätte er mit einem VW Polo Bluemotion (3,9 l D) ein noch sparsameres Fahrzeug haben können. Und ein Mercedes A 160 CDI (4,9 l D) ist zumindest auf Überlandstrecken viel genügsamer als der Prius, der nur im Stadtverkehr punktet, auf Landstrecken dafür viel mehr schluckt. Es gibt also durchaus sparsame Pkw aus deutscher Produktion, nur werden sie von den PS-süchtigen Kunden ignoriert. Palmer weiß das sicher. Seine Kaufentscheidung ist daher nicht der behauptete „Weckruf“ für die deutsche Autoindustrie, sondern eine gewiefte PR-Aktion in eigener Sache. Dass Palmer für ein paar positive Schlagzeilen bereit ist, der einheimischen Automobilindustrie einen massiven Imageschaden zuzufügen, sollte uns Wählern freilich zu denken geben. Brauchen wir wirklich Politiker, die ohne Not den Ast ansägen, auf dem wir alle sitzen?
Den Imageschaden fügt sich die deutsche Autoindustrie doch selbst zu. Sonst könnte sie einfach sagen „Hier unser Hybrid, hier unser Auto mit 104 g CO2 /km usw.“. Hier wird auf Fakten verwiesen und Fakt ist, dass so ein Auto von deutschen Herstellern eben nicht angeboten wird.
Willst du warten bis sie von alleine mal darauf kommen, dass sie klimaschonendere Autos bauen sollten oder hältst du nicht auch etwas öffentlichen Druck für sinnvoll?
Ich denke, dass diese Debatte letztlich der deutschen Automobilindustrie hilft, weil sie so schneller umdenken muss. Wenn sie so weitermacht wie bisher werden sie immer weniger Autos verkaufen.
Ich verstehe ja, dass du deinen Parteifreund verteidigst, aber Palmers Attacke geht am Problem komplett vorbei. Die deutsche Autoindustrie hat schon vor Jahren Autos gebaut, die nur 3 l brauchen, also sogar weniger als der von Palmer und Künast hochgejazzte Prius. Aber die Leute haben diese Autos nicht gekauft, weil sie keinen unmittelbaren Vorteil dadurch hatten. Deshalb etwa baut Audi in Neckarsulm nicht mehr den A2. Hier war und ist nicht die Autoindustrie, sondern die Politik gefordert – aber nicht mit billiger Werbung in eigener Sache, wie Palmer sie praktiziert, sondern mit steuerpolitischen Maßnahmen, die Käufer von sparsamen Autos und Wenigfahrer deutlich begünstigen und die Vielfahrer, Raser und Geländewagenbesitzer heftig zur Kasse bitten: etwa durch komplette Abschaffung der Kfz-Steuer und Umlegung auf die Mineralölsteuer! Auch ein Tempolimit auf den Autobahnen ist überfällig.
Das wären Punkte, die umweltpolitisch sofort etwas bringen. Aber damit läst sich natürlich bei den Medien nicht so leicht punkten wie mit einer Attacke auf die deutsche Autoindustrie, so unsinnig und schädlich für die Volkswirtschaft sie auch sein mag. Tut mir leid, Palmer hat sich für mich als Politiker mit seiner Aktion diskreditiert, und auch die Restbestände meiner einstigen Sympathie für die Grünen beginnen sich – natürlich nicht nur deswegen – vollends in nichts aufzulösen.
Liebe Leute.
Ehrlich gesagt, ich verstehe das Gemeckere nicht ganz.
Die Arroganz ist das Problem – über unsere „automobile Lobby“ : Management, Ingenieure, Politiker, Motorsportjournalisten etc., kann man nur noch den Kopf schütteln.
Die Produkte : von Audi, BMW, DC, Porsche, VW sind in keiner Weise mehr zeitgemäß. Sie alle Produzieren neue Karossen in allen möglichen Variationen, mit der Technik von Vorgestern – die Spitze ist der Bugatti Veyron – Größenwahn pur !
Umweltbelastung : Viele dieser Hersteller produzieren in USA, Mexiko, Fernost … Obst und Gemüse und allerlei andere Waren kommen zu uns. Wie denn ?
Ansätze : gab es in der jüngsten Vergangenheit schon genug – Smart, Lupo, A2.
Niemand entwickelt Motoren ohne Partikelemission. Dagegen wird die Entwicklung der partikelerzeugenden Direkteinspritztechnik für Benzin- und Dieselmotoren forciert. Das sind Dreckschleudern – die Partikelfilter „verschlimmbessern“ das Problem nur. Beispiel Kugelmotor http://www.innomot.com/
Kraftstoffe : In der Entwicklung neuer hocheffizienter Kraftstoffe auf Basis von Bioethanol, oder Biogas tut sich hierzulande auch nichts. Die Viehwirtschaft stinkt zum Himmel …… Alles setzt auf Wasserstoff – dies ist die Technik von 2020, wenn die Solartechnik flächendeckend zur Verfügung steht.
Stimmung : keiner hat mehr den Mut und die Courage etwas Neues zu machen. (Patente rückläufig)
Es wird Zeit dass ein Umdenken erfolgt – Impulse können scheinbar nur von uns „da unten“ erfolgen.
Helle Köpfe mit unkonventionellen Ideen laufen in diesem System gegen die Wand. Spätestens nach guter Ausbildung flüchten sie frustriert ins Ausland !
Was läuft denn an unseren Schulen, Universitäten und Hochschulen ab ………… ?
Thema Prius : Geniale technische Konzepte, wie beim Prius von Toyota, die sich bewährt haben werden pauschal von dummen Menschen niedergemacht. Die haben nicht das brillant funktionelle Zusammenspiel der Komponenten begriffen. Der Prius ist leise, sparsam, sicher, komfortabel, stressfrei.
Hier eine kurze Funktionsbeschreibung :
Grundsätzlich gilt – da wird nichts mechanisch geschaltet und gekuppelt. (Kein hydraulischer Wandler)
Die Räder, Benzinmotor und die beiden Motor/Generatoren sind über ein Planetengetriebe mechanisch starr miteinander verbunden und werden durch gezieltes Ansteuern der drei Antriebsmotoren/Generatoren je nach Betriebsart (Elektrisch, Benzin, Hybrid oder Rekuperieren-Laden der Akkus) durch die Steuerung, den Erfordernissen des Betriebes entsprechend gemanagt. Das hört sich alles sehr kompliziert an, aber durch diese Konzeption mit dem Planetengetriebe und dem zahnriemenlosen Antrieb gibt es keine Verschleißteile, wie bei konventionellen Autos. Die Akkus werden immer zwischen 40-80% ihrer Kapazität betrieben – das erhöht die Lebensdauer. Bei leerem Tank fährt er elektrisch weiter.
Mehr Infos unter : http://www.priusfreunde.de oder http://www.priuswiki.de/wiki/Prius
Pingback: henningschuerig.de/blog
Ich finde die Palmer-Aktion ziemlich traurig, ohne Jobs und Steuereinnahmen von den Unternehmen in seiner Aktion kann er sich wohl bald gar keinen Dienstwagen mehr leisten … warum also kein Polo Bluemotion, das wäre der richtige Akzent in beide Richtungen gewesen, anstatt mit dieser PR-Show Arbeitsplätze in Japan statt in Deutschland zu promoten?
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