Die Formulierung ist zwar komisch, aber die SPD zieht nun nach. Nach den Grünen und der FDP will nun auch die SPD aus der Wehrpflicht aussteigen. Die SPD zwar nur so halb, aber immerhin. Das wäre ein Grund mehr für ne Ampelkoalition nach der nächsten Bundestagswahl.
Hey henning, kennste die Definition einer Ampel?
Eine Ampel ist ein Grünes Licht, das Rot wird, wenn man sich nähert.
LOL, je länger man darüber nachdenkt – eigentlich war das so ein Witz in irgendeinem Morgenprogramm eines Radiosenders, wegen Ampeln im allgemeinen – was könnte der Satz aber politisch bedeuten – ich werde ihn nicht deuten 🙂
@der MfG: Naja, eine Ampel kann aber auch rotes Licht sein, das Grün wird. 😉
Ich mag die Wehrpflicht in sofern, dass die Bundeswehr nicht irgendein Amt ist, von dem man nur ungefähr weiß, was es macht. Entweder war man selber da oder kennt jemanden, der da war und von der BW berichten kann. Eine Berufsarmee hat dagegen ein sehr geschlossenes Auftreten, fürchte ich.
Andererseits sind die Leute in der Berufsarmee besser ausgebildet und ich glaube, die finanziellen Mittel können besser verwendet werden. Zum geänderten Auftrag der BW passt die Idee einer Berufsarmee sicherlich auch ganz gut, denn wir sind mit unseren Soldaten zurzeit in vielen Einsatzgebieten.
@Stefan
Diese Vorstellung vom Staatsbürger in Uniform ist auch heute schon weitgehend Illusion, weil sowieso nur jeder fünfte eines Jahrgangs heute noch Wehrdienst ableistet. Und nur weil haufenweise Wehrpflichtige in Kasernen gehalten werden und sich zusaufen (Klischee, ich weiß und die machen sicher auch mehr), hindert das doch niemanden daran, in anderen Kasernen auf anderen Kommandoebenen seltsame Dinger abzuziehen. Eigentlich sind die Storys, die ich vom Bund höre, sowieso Geschichten aus einer anderen Welt.
Mal ganz abgesehen von der Frage, ob das alles einen so gravierenden Eingriff in die Freiheit junger Männer rechtfertigt.
@der MfG
Wie Stefan schon sagt: Ampeln können auch grün werden. Und du weißt, wofür grün steht. Da geht’s vorwärts. 🙂
@Henning: Da hast Du schon recht. Fair ist das System sicherlich nicht mehr, da nicht mehr genug Stellen für Wehrpflichtige da sind.
Aber die Wehrpflicht soll doch schon sooo lange abgeschafft werden … bin mal gespannt, wann es wirklich so weit sein wird. Ich glaube, da gibt es Leute mit Einfluss, die sehr an der WP festhalten.
Ich denk der Hauptpunkt was gegen die Abschaffung der Wehrpflicht spricht ist der Zivieldiesnt, wie es in den Nachrichte lautete. Wenn man niemanden zum Wehrdienst zwingen kann, kann man die Leute auch nicht zum Zivildienst zwingen.
Tja, da ist was dran. Und wie mir scheint ist der medizinische Sektor schon auf die Zivis angewiesen. Fragt sich nur, ob das der richtige Weg ist. Also ist die Frage nach der Abschaffung der Wehrpflicht eigentlich die Frage nach einer Reform des Gesundheitssystems?
Noch mal zu dem Ampelmetapher: Aus optimistischer Sicht (auch als Autofahrer) färbt sich rot und gelb grün.
Wenn der medizinische Sektor auf Zivis angewiesen ist, dann ist er falsch organisiert. Ein Teil davon lässt sich durch eine Ausweitung von FSJ und FÖJ erreichen, der Rest muss dann halt bezahlt werden.
Siehe auch Alexander Bonde MdB in der taz zu diesem Thema
Ich kann da nur Till Westermayer Zustimmen wenn Pflegepersonal gebraucht wird soll das verdammt nochmal ausgebildet und anständig bezahlt werden. Ich bin dagegen das Zivis weiter diese Lücke ausfüllen. Das ist übrigens auch ein Punkt der mich im Zusamenhang mit dem BGE aufregt. Da sagen doch tatsächlich Leute BGE sei doch toll dann konnten doch auch frewillige die Pflege übernehmen, sie seine ja abgesichert.Ich will das verantwortungsvolle Private Träger oder die öffentliche Hand endlich anständige Löhne bezahlt. Sonst sind doch immer alle für Mindestlöhne mehr Markt etc. Wenn man auf dem Markt niemanden mehr findet der Altenpflege als Beruf wählt muss man halt mal was an den Löhnen machen statt FSJler oder Ziuvis einzuspannen .
Grüne Grüße
Henning Schmidt
Stadtvorstand Bündnis 90 Grüne Marburg-Biedenkopf
Edit vom Admin: Mit „BGE“ ist das bedingungslose Grundeinkommen gemeint.
Das wird doch eh nichts, da es die Zivis nicht mehr geben würde und die können sie jetzt nicht mehr so einfach ersetzen.
Wenn das Gesundheitswesen oder der soziale Sektor ohne Zivis nicht mehr funktioniert, ist er nicht nur „falsch organisiert“ (Till), sondern rechtswidrig. Zivis dürfen keine normalen Stellen ersetzen.
Außerdem müssten wir sonst auch ne Pflicht zum Lehrdienst einführen, wenn wir Lehrermangel haben, ne Pflicht zum Mülldienst bei… usw.
@Henning: Realität ist aber, dass Zivis eben echte Stellen besetzen, genau wie Ein-Euro-Jobber das auch tun.
Ich bin auch der totale Gegner davon, aber wenn es niemand kontrolliert, machen die Leute einfach so weiter … ich habe mich schon mit vielen Zivis und Ein-Euro-Jobbern unterhalten und sie machen echte Arbeit, wie die wirklichen Angestellten auch. Da besteht Handlungsbedarf.
Mal wieder viel Gelaber von mir ohne Vorschläge zu bringen: Also Wehrpflicht abschaffen und auch den Zivildienst einstellen. Dazu den Gesundheits- und Pflegesektor überprüfen und ggf. die Budgets aufstocken. Keine Ahnung, wie viel man einspart, wenn man nicht mehr hinter den Wehrpflichtigen herrennen muss und was die Verwaltung der Zivis kostet, aber das Geld kann ja direkt in die Gesundheitssysteme gehen.
Ein-Euro-Jobs sind für mich ein Problem. Irgendwie war die Idee, Menschen aus der Langzeitarbeitslosigkeit zu bringen, aber ob das damit geht, oder ob man damit neue Leute in die Langzeitarbeitslosigkeit bringt, sollte überprüft werden.
(Sorry für die Tippfehler, das Wetter macht mich echt alle.)
Ich glaube auch, dass Zivis genausoviel arbeiten müssen wie ihre Kollegen – aber trotzdem denke ich, dass so ein Zivi nicht die gleiche Verantwortung hat wie ien Pfleger in einem Krankenhaus … denoch, das glaub ich gerne, dass sie genausoviel arbeiten müssen.
Bei dem Thema muss ich immer an einen alten Lehrer denken. Der vertrat die Ansicht, Deutschland hätte die Wehrpflicht, weil wir eh nur einen Haufen schlecht ausgebildeter Panzergrenadiere bräuchten, um die Russen auf dem Marsch Richtung Frankreich etwas aufzuhalten.
Nicht umsonst wird in anderen Ländern die Wehrhaftigkeit regelmäßig überprüft.
Bei meiner Zivistelle wurden wir oft bei Patienten eingesetzt, bei denen die Pflege recht einfach war. Dafür war der persönliche Kontakt und die Unterhaltung ein extrem wichtiger Bestandteil der Arbeit. Leider ist für reine „Kaffeebesuche“ kein Budget eingeplant und ohne Zivis wird solch ein Dienst auch sicher unbezahlbar, wilkommen in der Mindestlohndebatte. Im Hinblick auf Demenz und Vereinsamung ist dieser Dienst jedoch äußerst wichtig.
Ich glaube Kai Nehm hat recht. Das kann aber nur bedeuten, dass man Budget für »Kaffeebesuche« bereitstellen muss!
Und wenn kein Budget für Kaffeebesuche eingestellt wird, kann das trotzdem keine Begründung für die Wehrpflicht sein. Auch an vielen anderen Stellen könnte man dringend Leute gebrauchen und dennoch käme niemand auf die Idee, einer bestimmten Bevölkerungsgruppe eine Pflicht aufs Auge zu drücken.
Bei der Landesverteidigung kann ich es ja noch irgendwie nachvollziehen, aber dafür braucht man eben die Wehrpflichtigen offensichtlich nicht mehr. Der Zivildienst kann und darf kein Grund sein.
Und die Pflegebedürftigen freuen sich sicher auch, wenn sie sich nicht alle zehn Monate an neue Pfleger gewöhnen müssen. Mal ganz abgesehen von den ganzen Kosten für die Ausbildung – und das für die paar Monate (gilt für Wehr- und Zivildienst).