Merkels Neujahrsansprache entlarvt sie selbst

Angela Merkel sagt:

Und wir werden bei allem, was wir tun, nicht alte Fehler wiederholen und Wirtschaft und Umwelt gegeneinander ausspielen. Wirtschaft und Klimaschutz, Klimaschutz und Wirtschaft – das geht zusammen, wenn man es nur will. Und wir wollen es.

So sagte sie es in ihrer vorab veröffentlichten Neujahrsansprache zum Jahr 2009.

Angela Merkel tut:

  • Grüne: „Die Automobilindustrie und ihre größten Lobbyisten Merkel und Gabriel haben die CO2-Grenzwerte verwässert, verschoben und verkompliziert.“
  • SPIEGEL: „Angela Merkel stellt sich im Streit um neue Klimaschutzvorgaben für Autos gegen die EU und auf die Seite der Automobilindustrie: Sie werde „mit aller Härte“ gegen eine generelle Reduktion des Kohlendioxid-Ausstoßes kämpfen, sagte die Kanzlerin.“
  • Stern: „Sobald es um die Interessen der Automobilindustrie geht, pfeift sie aufs Klima – und profiliert sich als Autokanzlerin.“

Aber immerhin können wir 2009 neu wählen. Erst im Juni bei der Europa-Wahl und dann im Herbst bei der Bundestagswahl. Ich bin ja für eine Klimakanzlerin oder einen Klimakanzler – aber eben auch wenn’s drauf ankommt und nicht nur in Sonntagsreden und Neujahrsansprachen.

Zumal sich Klimaschutz und Wirtschaft ja verbinden lassen – „wenn man es nur will“. Es mangelt ihr also an Willen.

Dieser Beitrag hat 4 Kommentare

  1. Herr Trotzdem

    Ich darf das doch auch anders sehen, oder? Es scheint das das noch eine Tradition wird das ich mit dir nicht übereinstimme. Aber irgendwie komme ich doch gerne hier vorbei.

    In der Sache glaub ich hast du Recht. Frau Merkel spricht mehr über Umweltschutz und Klimaschutz als sie dazu tut. Aber meiner Meinung nach tut sie ausreichend. Mir sind einfach andere Themen wichtiger.

    Aus meiner Sicht gibt es also zwei Dinge zu tun: Frau Merkel sollte weniger über Klimaschutz sprechen nur weil es gerade ein IN-Thema ist. Und dann kann man sie auch wiederwählen gehen. (Was du Henning, selbstredend und verständlicherweise anders sehen wirst.)

    Rutsch gut ins Neue Jahr 2009.

  2. Henning

    Klar, darf man das anders sehen. Aber kann man auch? Ich meine, sie widerspricht sie da doch selbst. Wirtschaft und Klimaschutz nicht gegeneinander ausspielen, bei „allem“, was man tut – und dann gleich bei der ersten Gelegenheit der Autoindustrie ein kurzfristiges(!) Geschenk machen, das dem Klima schadet und der Autoindustrie mittel- und langfristig auch.

    Warum ist die Autoindustrie denn in der Krise? Weil sie Modelle baut, die am Markt nicht mehr so recht nachgefragt werden. Weil sie sich nicht reformiert hat und nicht statt auf PS auf sparsame Fahrzeuge setzt, die gleichzeitig Komfort und Sicherheit bieten. Es ist halt bequemer einfach so weiterzumachen wie bisher. Aber langfristig hilft das nicht.

    Schärfere CO2-Richtlinien für die Autoindustrie hätten sie gezwungen umzusteuern und damit einen nötigen, aber unbequemen Prozess vorangetrieben. So wird die deutsche Autoindustrie den Wandel des Marktes weiter verschlafen und zu langsam reagieren.

    Das ist auch für die Wirtschaft schädlich. Vielleicht nicht kurzfristig – aber langfristig. Und auf welche Perspektive sollte eine verantwortungsvolle Politik schauen?

    Guten Rutsch in die Jahre 2009 bis 2050.

  3. Ingo

    Aus meiner Sicht ist es fahrlässig, Klimaschutz zum „IN-Thema“ zu degradieren. Mal aus innovativer und wirtschaftlicher Sicht (und langfristig) gesehen: wir sind auf dem Gebiet von Erneuerbaren Energien/Klimaschutz aktuell (würde mal sagen -noch-) Weltmarktführer. Ein Grund stolz zu sein. Henning kann das bestimmt im Falle noch mit Zahlen belegen.

    Konsequent etabliert, können diese Bereiche demnach unsere Wirtschafts-(und auch Job-)motoren von morgen sein. Können, wenn wir bei diesem Thema eben nicht wie üblich fahrlässig anderen das Feld überlassen.

    Nicht umsonst haben daher einige deutsche, teilweise sehr große und v.a. innovative, Unternehmen dies erkannt und „dem Kind“ in Form der Veranstaltung „IdeenPark“ einen Namen gegeben (habe über die entsprechende Veranstaltung in Stuttgart geblogt http://www.pokora.de/blog/2008/06/26/ideenpark-stuttgart-2008-rueckblick-auf-den-ausblick/).

    Das ist langfristig strategisch intelligent und versucht das Bewußtsein unserer Gesellschaft in die richtige Richtung zu lenken. Außerdem steht dies auch für unsere positiven Traditionen: soziales Unternehmertum, Innovation und Fortschritt.

    Wer zu lange an die Cash-Cow denkt, den bestraft das Leben 🙂

  4. Strich

    Was soll das Gequatsche ? Schließlich hat diese
    politisch einfältige CDU-Frau unser Land in eine Gläubigernation umgewandelt. Sie schmeißt unser schwer erarbeitetes Geld mit vollen Händen zum Fenster raus! Arroganz, Dummheit, Inkompetenz mit unbeschreiblicher Unverfrorenheit gehören schon dazu, dass diese Politversagerin uns Bürger auf schwere Zeiten vorbereiten will,
    um uns noch mehr aus den Taschen ziehen zu können!

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