Ich hab kürzlich eine grüne Bundestagsabgeordnete im Bus getroffen. Es dauerte nicht lange und wir waren beim Thema Netzsperre. Sie war zwar schon vor dem Gespräch skeptisch gegenüber einer Sperre, aber auch gegenüber der Ablehnung der Sperre. Vermutlich der typische Fall bei halbwegs informierten Leuten – aber eben nur halbwegs.
Es lohnt sich also immer nochmal konkret zu erläutern, warum man gegen die Sperre ist und – ganz, ganz wichtig – was man stattdessen will: nämlich, dass die Inhalte aus dem Netz entfernt werden. Inhalte löschen statt sperren.
Bei der ganzen Diskussion hilft folgender Beitrag des ZAPP-Magazins, der kürzlich im NDR lief. Bitte weiterverbreiten!
Auch die Petition nicht vergessen: Inzwischen sind über 90.000 Bürger dabei! Das reicht zwar längst für die formale Hürde, um eine Behandlung im Bundestag zu erreichen, aber je mehr Mitzeichner es gibt, desto größer die öffentliche Aufmerksamkeit und desto größer die Chance, das auch vernünftige Stimmen gehört werden.
Und nochmal: Kinderpornographie löschen statt sie leicht umgänglich und mit Nebenwirkungen zu sperren. Löschen statt sperren.
Gefunden bei Netzpolitik.
Daran ist, leider, der Tonfall des Protestes selbst schuld. Wer leichtfertig den Eindruck erweckt, dass das Vorhaben vergleichbar sei mit der chinesischen Diktatur, mit der DDR oder gar mit dem Nationalsozialismus (und all das liest man derzeit hundertfach), verabschiedet sich nicht nur aus einer sachlichen Debatte, sondern wird auch diejenigen Menschen, die dem Thema bislang eher indifferent gegenüber stehen, nicht erreichen.