Grüne BaWü werden Ü30 – und ich nicht

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30 Jahre alt wird am 30. September 2009 der grüne Landesverband Baden-Württemberg. Darauf machte unser Landesvorsitzender Daniel Mouratidis in der letzten Landesvorstandssitzung aufmerksam.

Es entwickelte sich daraufhin in etwa folgender Gesprächsverlauf in der Sitzung:
Daniel: „Wir können dann ja ne Ü30-Party machen…“
Ich: „Macht ihr das dann ohne mich oder wie?“ (*)
Allgemeine Heiterkeit, die die nächsten Wortbeiträge anhält.

Daniel: „Nee, Menschen mit grauen Haaren dürfen auch kommen.“
Jemand anders: „Wir können ne Kinderecke einrichten…“
Wieder jemand anders: „Oh ja, die gab’s doch früher immer.“
Ich: „Bei den Antworten zieh ich die Frage zurück.“

Man sieht: So Landesvorstands-Sitzungen können auch einfach nett und lustig sein, auch wenn man sonst manchmal hart in der Sache diskutiert oder gar streitet. 🙂

* Ich bin mit 27 Jahren das jüngste Mitglied im Landesvorstand.

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Grüne Jugend BaWü: LMV 2009 in Stuttgart

Ich hatte ja ein hochpolitisches Wochenende angekündigt und das war es dann auch. Nach der Landesvorstandssitzung ging’s dann also los zur Landesmitgliederversammlung (LMV) der Grünen Jugend (GJ) Baden-Württemberg. Die fand diesmal in Stuttgart statt…

Anreise
Global Young GreensMan könnte meinen, die Anreise wäre für einen Stuttgarter kein Problem, wenn die LMV in Stuttgart stattfindet. Die VVS-Website meinte dann auch, dass ich von der Bushaltestelle nur vier Minuten zur Waldorfschule brauchen würde. So etwa 40 min, viel Regen und eine Begleiterin später war ich dann da – und musste erstmal meine Sachen föhnen.

Freitag
Wie eigentlich fast immer war der Freitag abend sehr lustig. Bei der GJ ist es in den letzten Jahren zur Tradition geworden, dass auf jeder LMV ein, zwei oder drei Mal Psychiater gespielt wird. Jetzt könnte man meinen, ich sei aus dem Alter raus, aber mir macht’s immer richtig Spaß und den anderen auch, also kann’s nicht schlecht sein. 🙂
Der Weg nach HauseIrgendwie wurde die Nacht dann sehr lang und ich wollte mit dem ersten Bus um 4:30 Uhr dann nach Hause, weil ich wegen des Regens keinen Schlafsack dabeihatte (der wäre nämlich nass geworden). Dummerweise fiel mir dann ein oder auf, dass ab 4:30 Uhr zwar U-Bahnen fahren, aber keine Busse. Bin dann nach Hause gelaufen bei einem schönen Sichelmond.

Samstag
Am Samstag kam ich erst recht spät, weil ich noch nen anderen, sehr interessanten und auch politischen Termin hatte. Da hat insbesondere ein Wahlforscher einige Studien-Ergebnisse vorgestellt.
Ich kam dann als ein Bundeswehr-Workshop gerade begann. Allerdings kam der Referent nicht zum Punkt und auch erst gar nicht zum Thema und als er dann dort angekommen war – zumindest mal beim LMV: AbendgestaltungThema – fehlte vieles an Wissen. Ich – und viele andere auch – hatte den Eindruck, der Durchschnittsteilnehmer im Workshop war besser informiert als der Referent.

Die Nacht war noch kürzer als die davor und obwohl um 6:30 Uhr auch schon wieder Busse gefahren wären, entschied ich mich spontan zur Übernachtung. Immerhin wurde mir ne Isomatte zur Verfügung gestellt und so schlief ich halt in Klamotten ohne Schlafsack etwa zwei Stunden.

Sonntag
Am Sonntag begann dann der formale Teil der LMV. Wahlen, Abstimmungen usw. Im Einzelnen:

Landesvorstand
Es gab diesmal richtig viele Kandidaten für die männlichen Beisitzerplätze im GJ-Landesvorstand. Aber der Reihe nach. Als Landesvorsitzende wiedergewählt Agnieszka & Oliwurden Agnieszka Malczak und Oliver Hildenbrand (siehe Foto links). Neu gewählt als Schatzmeisterin wurde Sophie Schmid, was mich ganz besonders freut. Die drei bilden zusammen den geschäftsführenden Landesvorstand (GLV) und sind auf zwei Jahre gewählt, anders als die Beisitzerinnen und Beisitzer, die auf ein Jahr gewählt werden.

Bei den Beisitzerinnenplätzen gab es genau wie beim GLV keine Konkurrenz und so wurden Lena Schwelling und Julia Janczyk, die auch bisher schon Beisitzerinnen waren im Amt bestätigt. Bei den männlichen Beisitzerplätzen gab es dann sechs Bewerber für drei Plätze (drei statt zwei, weil wir eine weibliche Schatzmeisterin haben).

Es kandidierten Jonas Közle, Bennet Müller, Felix Anderl, Oliver Priem, Benedikt Maier und Matthias Edelmann. Gewählt wurden die ersten drei und war gleich im ersten Wahlgang. Großes Highlight war dabei Jonas, denn er konnte spontan aus beruflichen Gründen nicht anwesend sein und kandidierte per Videobotschaft. Später haben wir uns noch die Outtakes davon angesehen. 🙂

Mit der Wahl des Landesvorstands kann man sehr zufrieden sein, denke ich. Auch wenn die Nicht-Gewählten das bestimmt etwas anders sehen. Aber bei der Konkurrenz war klar, dass es für die Hälfte nicht klappt.

Anders als bei der Bundespräsidentenwahl wurden hier die Wahlergebnisse übrigens nicht vorab aus dem Auszählraum getwittert, sondern ordnungsgemäß vom Präsidium verkündet. 😉

Friedenspolitik
IMG_7311Es wurde am Sonntag auch über eine Resolution zum Thema Friedenspolitik diskutiert und abgestimmt. Da beim Antragsteller-Treffen bis tief in die Nacht einige Anträge vom Landesvorstand übernommen worden waren, gab es nicht mehr sehr viel abzustimmen, was dann auch den Zeitplan wieder massiv entlastete.
Die GJ BaWü spricht sich ausdrücklich nicht in jedem Fall gegen Auslandseinsätze der Bundeswehr aus, möchte aber vor allem die Konfliktprävention bzw. überhaupt zivile Maßnahmen im Vordergrund wissen.

Netzsperren
Auf meinen Antrag hin hat die LMV einstimmig (bei 2-3 Enthaltungen) beschlossen, dass Netzsperren Mist sind und wir sie ablehnen. Außerdem werden die 15 grünen Enthaltungen kritisiert. Bisher gab es dazu keine Beschlusslage der GJ BaWü und das wollte ich unbedingt nachholen. Der Landesvorstand hat das dann auch prompt in seine Pressemitteilung zur LMV übernommen, die leider noch nicht online ist.

Sonst so

  • Es war wieder einmal eine echt tolle LMV, hat viel Spaß gemacht und ich hab viele nette, neue Leute kennengelernt. Auch wenn ich mir manchmal etwas alt vorkomme, wenn die jüngsten 15 sind und überhaupt die meisten eher so um die 18.
  • Ich flieg ja aber auch aus Altersgründen am 11.11. raus. Ob das nun meine letzte LMV als GJ-Mitglied war, ist aber noch nicht sicher. Die nächste LMV soll im November stattfinden – man weiß aber noch nicht wann genau.
  • Sehr toll fand ich auch, dass mit Hannes Griepentrog jemand von der Jungen Union (JU) mal für etwa zwei Stunden vorbeigeschaut hat. Ich hatte per Facebook diverse Leute von den anderen Jugendorganisationen eingeladen und er hat mich daraufhin als einziger angeschrieben, dass er gerne mal vorbeikommen würde und ist auch gekommen. Und er hat sogar mit aufgeräumt. Das Image der JU hat sich durch deinen Besuch sicher etwas verbessert, Hannes! 🙂
  • Irgendwie hab ich bei dem ganzen Trubel total vergessen, irgendwas für die Reden für meine Anträge vorzubereiten. Hab dann also alles komplett spontan und frei gehalten. Hat aber gut geklappt. 🙂
  • Die GJ Hohenlohe feiert am 30.07. eine Party zu der ihr alle eingeladen seid. Ich wurde als Grußwortredner angefragt. 🙂

Ich bin sicher, das war nicht meine letzte LMV – ob als Mitglied oder als Gast wird sich noch zeigen. 🙂
Ach ja, wer meine Fotos sehen will, sollte im entsprechen flickr-Foto-Set LMV GJ BW 09 vorbeischauen. Und für Fuß- oder Schuhfetischisten gibt’s es noch ein zweites Set. 😉

Weitere Blog-Einträge zur LMV gibt es bei Felix, Marcel und Oliver.

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Hochpolitisches Wochenende in Stuttgart

Die nächsten drei Tage werden bei mir wieder hochpolitisch. Morgen nachmittag steht eine Sitzung des Grünen-Landesvorstands an und außerdem beginnt am frühen Freitag abend die Landesmitgliederversammlung (LMV) der Grünen Jugend Baden-Württemberg.

Bei der Landesvorstandssitzung geht es unter anderem um die Vorbereitung unseres Landesparteitags im November in Biberach, um das Wahljahr 2009 und auch um die aktuelle Wirtschaftskrise – alles Themen, die natürlich nicht zum ersten Mal auf der Tagesordnung stehen und auch nicht zum letzten Mal.

Die LMV der Grünen Jugend (GJ) findet in Stuttgart statt. Wer kommen möchte, ist herzlich eingeladen. Ihr findet alle Details auf der Website der GJ BaWü (Tagesordnung, Anfahrt etc.). Inhaltlich geht es um Friedenspolitik und ansonsten werden noch der Landesvorstand und ein paar andere Ämter gewählt.

Unter anderem vergibt die GJ dort auch ein Votum für eine/n GJ-Vertreter/in im Grünen-Landesvorstand – und vielleicht auch zwei (das wird jedenfalls von ein paar Leuten beantragt). Bisher bin ich der GJ-Vertreter im Landesvorstand, aber ich überschreite im November – kurz vor dem entsprechenden Landesparteitag – die Altersgrenze der Grünen Jugend (< 28 Jahre). Daher wird dies auch meine letzte LMV sein - jedenfalls die letzte, wo ich stimmberechtigt bin. Beim Landesparteitag trete ich zwar wieder bei der Wahl zum Grünen-Landesvorstand an, aber diesmal eben weder offiziell, noch inoffiziell als GJ-Kandidat, da ich zu dem Zeitpunkt weder GJ-Mitglied bin, noch das Votum haben werde.

So und jetzt schreib ich noch ungefähr zwei Anträge zur LMV und muss dann noch je vier Unterstützer suchen, damit ich die einreichen kann.

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Grüner Wahlkampfauftakt in Freiburg

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Die Bundestagswahl naht. Noch 74 Tage große Koalition – und dann hoffentlich nie wieder. Aber gerade die aktuellen Themen zeigen, dass auch schwarz-gelb definitiv keine Alternative ist.

Längere Laufzeiten für Atomkraftwerke, die jetzt schon dauernd aus Sicherheitsgründen abgeschaltet werden müssen, und Steuersenkungen zu Zeiten einer Rekordverschuldung von über 80 Milliarden EUR. Das wollen CDU, CSU und FDP.

Beim Wahlkampfauftakt der baden-württembergischen Grünen am Samstag in Freiburg haben unsere Spitzenkandidaten Kerstin Andreae und Fritz Kuhn und der Emmendinger Bundestagsabgeordnete Alex Bonde dazu klare Worte gefunden:

Am 27. September wählen gehen!

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Das Palmer-Prinzip: Boris Palmer im Kino

Zuletzt gesehen habe ich ihn im Zug von Berlin nach Stuttgart als wir von unserem letzten grünen Parteitag wieder nach Baden-Württemberg fuhren. Das nächste Mal sehe ich ihn dann wohl im Kino: Boris Palmer.

Boris ist nämlich nicht nur Oberbürgermeister in Tübingen, sondern auch die Hauptrolle in einer 60-minütigen Doku über den 37-jährigen Politiker.

Es geht dabei um seine bisher zweijährige Amtszeit als OB von Tübingen. Ich werd gucken, dass ich mir das ansehe. Nicht zuletzt weil ich mit ihm bei seiner OB-Kandidatur in Stuttgart 2004 quasi täglich im Wahlkampf unterwegs war.

Premiere ist laut Stuttgarter Nachrichten am 15. Juli im Delphi-Kino in Stuttgart. Das liegt passenderweise in der Tübinger Straße.

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Bachelor-Arbeit zu Green IT

Irgendwie ist es einfacher andere bei ihrer Bachelor-Arbeit zu unterstützen als selbst eine Diplomarbeit zu schreiben. Gerade ne Mail bekommen:

Hallo Henning,

super – vielen Dank nochmal!

Du hast dich damit in meiner Arbeit verewigt 🙂

Grüße & schönen Abend!
T.

Ich war als Interviewpartner gefragt. Als Grüner zum Thema Green IT. Bin ja mal gespannt wie das nachher in fertig aussieht. Freut mich jedenfalls, dass ich offenbar was Sinnvolles beitragen konnte.

Und von meiner Diplomarbeit gibt’s bald hoffentlich auch wieder was zu berichten. Etwas Geduld…

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Öko-Klamotten – Green Fashion – Mode-Messe

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Ökologisch korrekte Kleidung, die noch dazu unter fairen Arbeitsbedingungen gefertigt wurde? Dafür gibt’s sogar eine eigene Messe in Berlin – thekey.to.

Gerade auf gruene.de gelesen:

Mode, die fair gehandelt ist und ökologisch produziert wurde? Das hat nichts mit ödem Stricklook zu tun. Auf der Berliner Messe Thekey.to präsentieren Ökolabels witzige Ideen und innovatives Design. Schirmherrin ist Renate Künast

Wer also ökologisch und sozial korrekt einkaufen möchte und dabei schicke Klamotten tragen möchte, sollte dort bestimmt mal vorbeischauen.

Es werden nur ökologisch angebaute Rohstoffe verwendet und versucht, so umweltfreundlich wie möglich zu produzieren. Klingt gut und sieht auch gut aus.

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Anti-AKW-Demo in Neckarwestheim

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Gestern war sie nun, die große Anti-AKW-Demo, die uns BaWü-Grüne schon seit längerem beschäftigt. 1000 Grüne auf die Demo zu bekommen zu der wir vor allem zusammen mit Umweltverbänden aufgerufen haben, war das Ziel.

Grüne Jugend Stuttgart gegen AtomDie Demo fand in Kirchheim am Neckar statt, wo das Atomkraftwerk Neckarwestheim steht. In einem Jahr steht die reguläre Abschaltung an und wir wollen, dass es auch dabei bleibt und nicht künstlich die Laufzeit verlängert wird, weil es von Seiten der Betreiber Hoffnung gibt, dass eine schwarz-gelbe Mehrheit nach der Bundestagswahl den Atomausstieg lockern oder aufheben könnte. Ein bereits abgeschriebenes AKW ist eine pure Gelddruckmaschine: 1 Million Euro pro Tag.

Bei der Demo waren nun meiner Schätzung nach etwa 2000 Leute gekommen (SWR schreibt „über 1000“, das scheint mir doch sehr niedrig gegriffen, andere schätzten mehr als 2000). Und so viele grüne Fahnen wie da zu sehen waren und so viele Grüne wie man da traf, sollten wir unser Ziel mit 1000 Grünen locker erreicht haben. Manche hatte man Jahre nicht gesehen – aber dort waren sie.

Für mich war es die erste Anti-Atom-Demo. Ich war auf unzähligen Bildungsdemos, auf einer gegen das neue Versammlungsrecht, eine gegen Zensursula und auch mal eine für mehr bezahlbaren Wohnraum in Stuttgart. Aber Atom war für mich neu, für viele war es wohl eine Erinnerung an alte Zeiten.

Allerdings waren auch viele junge Leute gekommen, so zum Beispiel die Grüne Jugend Emmendingen, die mit selbstgemaltem Plakat da war – genau wie die GJ Biberach und die GJ Stuttgart. Die grüne Gemeinderatsfraktion Stuttgart hatte extra ihre Klausurtagung für die Demo unterbrochen.

Atom-AussteigerinNun knabbern wir (fast) alle am Sonnenbrand, der trotz vorher und während der Demo eincremen wohl nahezu unvermeidbar war. Die vielen Schirme, die eher wegen eines ursprünglich mal drohenden Regens mitgebracht wurden, waren dann auch eher als Sonnenschirme im Einsatz.

Schön war übrigens auch, dass eine ganze Reihe prominenter Grüner den Weg nach Neckarwestheim gefunden hat: Neben Jürgen Trittin, der auch eine Rede bei der Demo hielt, waren das z.B. Fritz Kuhn, Kerstin Andreae (beide BaWü-Spitzenkandidaten zur Bundestagswahl), die frischgebackene Europa-Abgeordnete Franziska Brantner, die Bundestagsabgeordneten Alex Bonde, Sylvia Kotting-Uhl und Gerhard Schick – und sicher noch einige mehr.

Gestern Abend hat man dann nochmal gemerkt wie müde einen die Hitze so machen kann. So hab ich meine Fotos dann auch erst gerade eben in flickr hochgeladen.

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Atomkraft und die ungelöste Frage mit dem Müll

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Was mich an Atomkraft neben vielen Fragen während der Nutzung am meisten stört, ist die Last, die sie nachfolgenden Generationen hinterlässt. Dabei ist nicht die Rede von den nachfolgenden 2-3 Generationen, nein, der Müll strahlt teilweise mehrere hunderttausend Jahre.

Damit wir heute unsere Energie vermeintlich bequem aus Atomkraft gewinnen können statt auf andere Energiequellen ausweichen zu müssen, muss die Menschheit also hunderttausende von Jahren darunter leiden. Das klingt vielleicht theatralisch und dramatisierend – nur leider ist es eben genau so.

Es gibt bisher keine wirkliche Lösung für den Atommüll. Und jeden Tag, den unsere AKWs weiterlaufen, wird weiterer Atommüll produziert – trotz der ungelösten Endlagerung.

Mein Vater hat jahrelang im niedersächsischen Umweltministerium in der Abteilung „Nukleare Ver- und Entsorgung“ gearbeitet. Er hat mir das mit den Endlagern irgendwann mal so erklärt:

Im Grunde genommen gibt es zwei Möglichkeiten. Erstens: man versucht den Atommüll so sicher zu verschließen, dass kein bisschen Radioaktivität entweichen kann – aber wenn das dann mal durchbrochen ist (und wer kann schon über 300.000 Jahre garantieren, dass das nicht passiert?), dann kommt alles unkontrolliert raus.

Zweitens: man baut das Endlager so, dass immer ein bisschen Radioaktivität freigesetzt wird. Nach Möglichkeit natürlich unter entsprechenden Grenzwerten. So kann man den Schaden für die Umwelt und die Menschen begrenzen und kalkulierbarer machen – aber man hat eben eine permanente Umweltbelastung durch das Endlager.

So oder so – die Lösung gibt es da nicht. Und schon gar nicht sicher über 300.000 Jahre. Da kann sich die Plattentektonik verschieben, da kann es in dem, was wir heute Deutschland nennen, zu starken Erdbeben kommen oder was weiß ich.

Es ist einfach unverantwortlich unseren Nachfahren über so eine lange Zeit hinweg solch ein unkalkulierbares Risiko aufzubürden. Wir tun das mit dem bisher bereits produzierten Atommüll schon – und wissen nicht wohin damit. Dennoch machen wir weiter so. Ich finde das unverantwortlich. Wir müssen so schnell es geht, aus der Atomkraft aussteigen.

Und an alle, die zweifeln, die noch unentschlossen sind: Irgendjemand hat in der Debatte zum Klimaschutz den Klimawandel-Skeptikern mal entgegnet: Was ist schlimmer? Wenn es gar keinen Klimawandel gibt und wir stellen jetzt unsere Energieversorgung auf erneuerbare Energien um? Oder wenn es ihn gibt und wir tun nichts?

Das Gleiche gilt auch für Atomkraft.

Deshalb – und auch aus anderen Gründen – gehe ich am 4. Juli zur Demo gegen das Atomkraftwerk Neckarwestheim in Kirchheim am Neckar.

Dies ist mein Beitrag zur grünen Blog-Parade zum Thema Atomkraft, die noch bis morgen(!) läuft. Macht doch auch mit! Eure Meinung zur Atomkraft ist gefragt.

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Heute krank und am 4. Juli in Neckarwestheim

Eigentlich wollte ich gestern einen Blog-Eintrag schreiben, um für die genau eine Woche später stattfindende Großdemo gegen Atomkraft in Neckarwestheim aufzurufen.

Leider wurde ich gestern dann überraschend ziemlich krank. Hab die Nacht schon unruhig geschlafen und war morgens ziemlich gerädert, hatte es aber erst aufs Wetter geschoben. Wundert euch also nicht, wenn ihr die nächsten Tage weniger von mir hört oder lest.

Und den Aufruf für die am 4. Juli ab 13:30 Uhr in Kirchheim/Neckar stattfindende Demo überlass ich einfach unserem grünen Landesvorsitzenden Daniel Mouratidis:

Weitere Infos im Grüne-BaWü-Blog und auf der Grüne-BaWü-Website (mit einer Liste grüner Promis, die auch da sein werden).

Irgendwie sind gerade Demo-Wochen. Eine Demo nach der anderen. Drückt mir die Daumen, dass ich am 4. Juli wieder fit bin. Besser natürlich vorher.

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