Kohlensäure

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Warum schmecken manche Dinge ohne Kohlensäure eigentlich nicht (mehr)? Und wieso schmeckt Wasser mit ohne mal dagewesener Kohlensäure anders als schon immer ohne?

Eigentlich hat Kohlensäure doch keinen Geschmack, oder? Und wen interessiert das überhaupt? *

* Mich halt.

Dieser Beitrag hat 12 Kommentare

  1. Jens

    hi!

    wirst es für unwahrscheinlich halten, aber das habe ich mich auch schon mehrfach gefragt. interessant ist auch das ich bei bestimmten wasser mit kohlensäure direkt durchfall bekomme, bei einem bestimmten (g****s******) ist das interessanterweise nicht der fall – warum?

    habe schon viele wasser sorten probiert, gibt aber nur ganz wenige die mir persönlich schmecken.

  2. Paula Schramm

    Doch Kohlensäure hat einen Geschmack. Nähmlich sauer! 😉 Das fehlen selbiger kann also einen Effekt auf den Geschmack haben. Das wäre die Erklärung warum Süßer Sprudel ohne Kohlensäure nicht schmeckt.

    Warum schmeckt abgestandendes Sprudel-Wasser anders als nicht abgestandenes Nicht Sprudel-Wasser? Ich mutmaße mal, dass in der Flasche beim abstehen noch andere Reaktionen passieren, z.B. mit der Flaschenwand und Luft. Ausserdem haben viele stille Mineralwasser weniger Mineralien als sprudelige, was den Geschmack erheblich beeinflusst. Übrigens auch die verträglichkeit, Jens. Viele Menschen die in Europa Wasser trinken, vertragen zum Beispiel das sehr eisenhaltige Wasser in Chile nicht. Da würde ich mal schauen, ob in dem Wasser das du nicht verträgst sehr viel Eisen ist, oder Schwefel.

    Man müsste also mal folgendes Experiment machen: stilles und sprudeliges Wasser aus der gleichen Quelle nehmen. Zwei Proben nehmen. Dann zwei weitere Proben kochen, damit beide still werden. Dann noch zwei Proben bei denen die Flaschen zwei Wochen offen rumstehen (an einem kühlen Ort). Dann alle Proben vergleichen um so Rückschlüße auf den Einfluss von Abstehen und Kohlensäureentwichen auf den Geschmack zu testen.

    Wahrscheinlich war deine Frage ehr rethorisch-demonstrativ, aber, naja, du weißt ich kann so Fragen nicht wiederstehen 😉

    Gruß Paula.

  3. Kittyluka

    Es gibt Quellen mit Sprudelwasser? :p

    Also, wenn ich auch mal eine Theorie dazu loswerden darf. Der Geschmack von KohlenSÄURE wurde ja nun von Paula schon gut erklärt.

    Ich erinnere daran, dass Kohlensäure nicht nur eine Säure, sondern auch ein Gas ist. Dieses Gas ist an das Wasser durch die Herstellung gebunden und wird durch Wärme wieder davon befreit. Beim schütteln zum Beispiel entsteht genug Reibungswärme zwischen den Molekülen um die Kohlensäure davon zu lösen. Daher hält sich Cola länger, wenn du sie in den Kühlschrank stellst oder darum platzen Glaswasserflaschen, wenn du sie über 30 KM Kopfsteinpflaster spazieren fährst.

    Da letztendlich eine chemische Reaktion stattfinden muss, wird die Kohlensäure einer ihrer Bestandteile in der Flüssigkeit zurück lassen. Kohlensäure besteht aus Wasser und Kohlendioxyd. Ich nehme mal an, dass das Wasser in dem Getränk mit dem Wasser in der Kohlensäure reagiert und zu Hydrogencarbonat wird…

    welchen Geschmack Hydrogencarbonat hat weiß ich aber auch nicht genau, aber es ist ein Salz, und weil man beobachten kann desto älter die Cola, desto mehr Absatz am Grund würde ich das als wahrscheinlichsten annehmen.

    So schlau bin ich nicht … Wikipedia hat geholfen 😉

  4. Paula Schramm

    Klar gibts Quellen mit Sprudelwasser.

    Das mit dem Schütteln etc. hast du, Kittyluka, gut erklärt, aber dein letzter Abschnitt ist nicht ganz richtig. Wenn du CO2 in Wasser löst kriegst du Kohlensäure (H2CO3). Diese zerfällt bei geeigneten Bedingungen wieder. Damit Hydrogencarbonat, oder Carbonat an sich ausfallen kann, brauchst du etwas, dass sich das H+ von der Kohlensäure schnappt und dafür ein Kation (z.B. Na+) hergibt. Allerdings ist auch Natriumhydrogencarbonat in Wasser löslich und zwar sehr gut. Was sich in der Cola absetzt ist mir nicht ganz klar, aber kein Hydrogencarbonat.

    Tja, Henning, das hast du sicher nicht so oft, dass dein Blog der chemisschen Bildung dient 😉 Hier ist übrigens auch noch ein Artikel zum lösen von CO2 in wasser: http://www.hdreioplus.de/wordpress/?p=465

    Gruß Paula.

  5. Henning

    Ja, mit diesen chemischen Reaktionen hätte ich angesichts dir als Leserin rechnen können – hab ich aber nicht. Aber gut ist es doch trotzdem, bin ja immer für Bildung. 🙂

    Und interessiert hat’s mich auch. Dass es zum Beispiel an der (Reibungs-)Wärme liegt, dass die Kohlensäure aus dem Getränk geht, war mir neu (oder ich hatte es wieder vergessen). Das heißt, Wärme ist generell nicht gut!?

    Geht die Kohlensäure denn wieder zurück in das Getränk, wenn es wieder kühler wird oder wie läuft das?

    (Wenn man hier schon Expertinnen und Möchtegern-Expertinnen 😉 hat, muss man das doch ausnutzen.)

    @Jens
    Warum sollte ich das für unwahrscheinlich halten? Ich hab mich das heute morgen (mal wieder) gefragt als ein normalerweise kohlensäurehaltiges Getränk dann plötzlich keine mehr hatte und etwas bäh schmeckte.

  6. prinzzess

    „CO2 – haltige Getränke regen den Kreislauf und die Atmung an und haben einen säuerlichen Geruch und Geschmack. Dies ist darauf zurückzuführen, dass CO2 in Wasser Kohlensäure bildet, welche in Hydrogencarbonationen HCO3- und Oxoniumionen H3O+ dissoziiert.“
    „Kohlensäure ist eine schwache Säure, die in geringen Mengen durch Lösen von Kohlenstoffdioxid in Wasser entsteht. Ihre Salze sind die Carbonate“
    hier gefunden (und auch mal gelernt, aber wieder vergessen…):
    http://de.answers.yahoo.com/question/index?qid=20060716092453AACUeLM

    Deshalb erfrischen die CO2-haltigen Getränke und tun das nicht mehr, wenn das CO2 raus ist.

  7. Claudi

    Also ich habe gerne Mineralwasser mit Kohlensäure getrunken, aber seit ich Probleme mit Sodbrennen und Übersäuerung habe trinke ich nur noch Mineralwasser ohne Kohlensäure! Schmeckt mir genauso gut!

  8. Jokerine

    Ja, wenn du das Getränk offen hinstellst und kühlst löst sich CO2 wieder. Allerdings nur bis zur Sättigungsgrenze. Die liegt aber weiter unten als das was im Sprudel ist. Sonst würde der ja auch beim aufmachen nicht sprudeln 😉 Deshalb brauchen diese Wassersprudelgeräte auch CO2-Patronen mit Überdruck, da sich unter Druck, wie auch bei geringerer Temperatur mehr CO2 im Wasser löst.

    Worin sich CO2 nur sehr schlecht löst ist Eis. Wenn man also überraschend was zu feiern hat und die Sektflasche „mal kurz“ in das Gefrierfach tut und dann vergisst, sollte man sie erst öffnen wenn das Eis wieder geschmolzen ist. Sonst gibts Sekt „auf Hose“ und nicht „in Glas“.

  9. Henning

    Ich hab ganz schön schlaue (oder engagierte/wissbegierige) Leserinnen… 🙂

    @Jokerine
    Offen wollte ich das eigentlich nicht machen, sondern geschlossen. Eben natürlich damit die Kohlensäure nicht entweicht. Oder bleibt die dann eben im Luftteil der Flasche, weil die Sättigungsgrenze erreicht ist?

  10. Paula Schramm

    Wenn du die Flasche geschloßen stehen lässt und sie erwärmst, dann entweicht ein Teil des CO2 in den Wasserfreien Raum oberhalb und zwar so lange bis der Druck groß genug ist um das CO2 wieder in das Wasser zu „drücken“. Es stellt sich ein Gleichgewicht ein das anders als das ist bei Raumdruck.

    Kühlst du die Flasche wieder, löst sich das CO2 wieder in dem Wasser und das Gleichgewicht stellt sich neu ein. Deswegen steht Sprudelwasser in „original Verpackung“ ja auch nicht ab. Prinzipiell sind Sprudelflaschen immer unter Druck.

    Paula/Jokerine

  11. Jens

    @Henning: nun, wenn ich anderen leute versuche zu erklären das mir nur mein „wasser“ schmeckt, werde ich immer ausgelacht. mittlerweile bekomme ich immer wo ich hingehe (zu besuch) mein wasser serviert, aber hat doch eine zeit lang gedauert bis es so war.

    werd mir die restlichen beiträge hier auch noch durchlesen, find es ein interessantes thema.

  12. Henning

    13,5 Jahre später habe ich mir nochmal alle Kommentare durchgelesen, sehr interessant. Man vergisst ja viel zu schnell wieder. Und da ist ja doch einiges dabei, das für den Alltag sehr praktisches Wissen ist.

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