Das war der Betreff einer Mail, die ich vor ein paar Tagen von der Landesgeschäftsstelle der Grünen Jugend erhielt. Und ich dachte schon, ich bleib da jetzt ewig drin, nachdem da von offizieller Seite bislang keine Regung Richtung Abschied kam. Ah, doch. Sie haben für die nächste Landesmitgliederversammlung die Nachwahl des Schiedsgerichts-Vorsitzenden angesetzt. 😉
Warum? Ich habe diesen Monat die Altersgrenze überschritten, indem ich 28 geworden bin. Es ist schon seltsam jetzt mehr oder weniger gewaltsam aus der GJ rauszufliegen. Am 13. November 2002 bin ich dort eingetreten. Da haben wir in Stuttgart nämlich die Grüne Jugend mit vier Mitgliedern gegründet.
Seitdem war ich dort 3,5 Jahre lang Vorsitzender, war ein Jahr im Landesvorstand und hab dort dann insbesondere die Pressearbeit übernommen bzw. erst so richtig aufgebaut. Zu der Zeit hab ich etwa 3-4 Stunden täglich mit Politik verbracht.
Nachdem ich in einer knappen Stichwahl mit zwei Stimmen Abstand bei zwei Enthaltungen unfreiwillig aus dem Landesvorstand ausgeschieden war, war ich erstmal ein Jahr lang stellvertretender Delegierter für den Bundesausschuss. Allerdings kam ich das ganze Jahr über nicht zum Einsatz, so dass ich dieses Amt tatsächlich nur auf dem Papier hatte.
Ich hab dann 2005 ein Amt übernommen, das einen Hauch mehr Beschäftigung mit sich brachte. Ich wurde Vorsitzender des Schiedsgerichts und war das auch bis vor ein paar Tagen. Da blieb es immerhin mal nicht aus, das ich das eine oder andere Mal inoffiziell um meine Meinung in Streitfragen gebeten wurde. Das reichte in den vier Jahren bislang irgendwie immer aus – das Schiedsgericht trat nie zusammen.
Mein großes Highlight war natürlich 2007 das Votum der Grünen Jugend für den Parteirat, also den erweiterten Landesvorstand, der Grünen. Die Wahl hat mit Platz 2 bei den Männern dann auch wunderbar geklappt.
Am Sonntag entscheidet sich in Biberach, ob ich auch ohne Grüne-Jugend-Votum noch einmal in den Landesvorstand gewählt werde.
Es ist jedenfalls ein sehr komisches Gefühl jetzt auf einmal nach sieben aktiven Jahren völlig unverschuldet rausgeflogen zu sein. Jetzt kann ich gar keine Anträge mehr stellen, was ich ja auf Landesebene doch recht oft gemacht habe. Sehr schön übrigens, dass man sich trotz inhaltlicher Differenzen – und die gab es oft – mit den meisten trotzdem sehr gut verstanden hat.
Mir wird definitiv was fehlen. Aber ich werde die Grüne Jugend weiter begleiten, natürlich kritisch – aber das war ja auch zu aktiven Zeiten als Mitglied nie anders.
Danke!
Darfst nicht vergessen..hast mich immerhin dieses Jahr nach nur 12 Jahren des Überlegens und Zögerns zur Parteimitgliedschaft geführt.
Hätte dich auf dem Gründerbild kaum erkannt 🙂
Ich frage mich gerade, ob es so Mail bei den Jusos auch gibt. Naja da hab ich ja noch etwas Zeit 🙂
Ja, aber irgendwann ist es doch dann auch mal gut, oder? Jugend hin oder her, das passt doch super zum Ende des Studiums usw. Richtiger Einschnitt 🙂
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@Sebideluxe
Da hast du länger überlegt als ich bisher Mitglied bin. Aber was hat das mit meinem Grüne-Jugend-Abschied zu tun?
@Robin
Ja, so gesehen ist es schon der richtige Zeitpunkt. Irgendwie aber auch ein bisschen viel auf einmal, das will, dass ich nun alt bin.