Reinhard Bütikofer hört auf

Hab gerade auf SPON die Eilmeldung gelesen, dass Reinhard Bütikofer im Herbst nicht mehr als Grünen-Vorsitzender antreten will. Stattdessen will er fürs Europa-Parlament kandidieren. Ich halte ihn für einen guten Strategen, andererseits haben wir auch Leute, die medial besser rüberkommen als er.

Die Nachricht ist übrigens auch für mich eine echte Überraschung. Dass Renate Künast und Jürgen Trittin die Spitzenkandidaten bei der Bundestagswahl werden, war mir schon bekannt, bevor es in den Medien stand – und das war ohnehin nicht überraschend.

Naheliegend wäre nun, wenn Trittin auch Parteivorsitzender wird. Andererseits sagt Büti, dass er damit Platz machen will für ein junges Gesicht. Jürgen Trittin halte ich zwar für einen sehr guten Spitzenkandidaten, der auch rhetorisch glänzend ist, aber ein junges Gesicht hat er höchstens für sein Alter.

Insofern bin ich echt mal gespannt, was da kommt bzw. wer.

Beides wäre gut. Ein frisches Gesicht abseits der Führungsriege aus Zeiten der rot-grünen Koalition – aber auch wenn sich durch den Parteivorsitz bei Jürgen Trittin unsere aktuelle Fünfer-Spitze verkleinert.

Dieser Beitrag hat 11 Kommentare

  1. Johannes

    ich hatte es immer mal wieder munkeln hören, dass Bütikofer wohl aufhört und stattdessen ins Europaparlament will. Ehrlich gesagt mir wäre es lieber gewesen wir würden endlich mal Claudia Roth los werden, aber naja.

  2. Henning

    So offen wollte ich in der Öffentlichkeit dann doch nicht sein.

  3. Till Westermayer

    Bist du hiermit dann doch.

    Meine Deutung ist: Reinhard hat die Schnauze voll von „viel harte Arbeit und wenig Ehre“ (und dass er wirklich viel Arbeit in die Partei gesteckt hat, wird glaube ich kaum jemand bestreiten).

    Nachfolger: worst case wäre: Fritz Kuhn versucht ein Comeback als Doppelspitze (Partei + Fraktion), persönlich könnte ich mir einige Leute aus der Altersgruppe 30-40 da gut vorstellen.

  4. Henning

    @TillWe
    Ich weiß.

    Was Fritz angeht: Das würde nicht passen. Er hat sowohl in der Presse als auch intern gesagt, dass nach Klärung der Spitzenkandidatur dann auch alle hinter den Spitzenkandidaten stehen müssen und es nicht gleich wieder Querschüsse geben dürfe. Eine Doppelfunktion in Partei und Fraktion wäre meines Erachtens solch ein Querschuss (so nach dem Motto: Mir egal, wer unter mir Spitzenkandidat wird).
    Ist das von der Satzung her überhaupt drin? Fraktionsvorsitz plus Parteivorsitz in einer Person?

  5. Till Westermayer

    Naja, die Satzung ließe sich ja ggf. anpassen. Ich glaube, derzeit deckt sie es nicht ab.

  6. Johannes

    ich glaube nicht, dass Fritz Kuhn kandidieren würde. Er weiß, dass er im Moment wohl nur schwer eine Chance hätte.

    @Till, deine Analyse in Bezug auf Reinhards Abgang würde ich teilen. Ich könnte mir auch gut vorstellen, dass Claudia sich auch auf Gegenwind einrichten muss und dass die Forderungen laut werden, dass sie Platz für zwei neue Köpfe macht, so wie das Spiegel Online vorschlägt: https://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,539082,00.html

  7. Jan M

    Laut Satzuung darf ein Drittel des BuVo Mandate tragen, aber Fraktionsvorsitzende in Bund, Ländern oder Europa sind explizit ausgeschlossen. Ebenso Mitglieder der Bundesregierung, der Landesregierungen und der EU-Kommission.

  8. Daniel

    Reinhards frühe Entscheidungkommt früh, aber zu einem klugen Zeitpunkt. Die Sehnsucht nach neuen Gesichtern ist innerhalb der Grünen weit verbreitet. Insofern sind weder Kuhn noch Trittin eine Lösung. Jetzt haben wir erstmal genug Zeit, in Ruhe zu suchen. Bis November läuft noch genug Wasser den Neckar runter.

  9. Robin

    Junges Gesicht … hm … Henning wie siehts aus 😉 ?

  10. Henning

    @Robin
    So ein Unsinn, ich werd doch immer älter geschätzt. 🙂

    @Jan M
    Danke, sowas schwirrte mir auch im Kopf rum.

Schreibe einen Kommentar