henningschuerig.de – Version 3.0 beta ist online!

Ich habe extra Urlaub genommen und von Sonntag auf Montag eine 37-Stunden-Schicht eingelegt – aber nun ist sie fertig und seit wenigen Minuten online: meine neue Website. Version 3.0 beta, würde ich sagen. Müsste die dritte komplett neue Version von henningschuerig.de seit dem Start 2003 sein.

Ich freu mich wahnsinnig, denn es ist definitiv mit Abstand die beste Website, die ich je hatte. Gut, anders wär’s auch blöd, wäre ja ein Rückschritt. 🙂

Hier schon einmal eine Vorschau – beim Klick auf den Screenshot öffnet sich dann die Seite:
Henning Schürig (Website, 2012, Screenshot)

Wie oben mit dem „beta“ schon angedeutet, ist noch nicht zu 100 % alles drin, was rein soll. Aber die alte Seite konnte ich echt nicht mehr ertragen. Sie war technisch inzwischen hoffnungslos veraltet, gestalterisch aus der Mode gekommen und noch dazu inhaltlich auch schon wieder angestaubt.

Also habe ich mich komplett neu rangesetzt. Einige werden sicher sofort merken, welche Seite mich beim Seitenaufbau inspiriert hat. 🙂

Was noch kommen soll:

  • Googles +1-Button (wollte nie dahin, wo ich ihn haben wollte)
  • „Gefällt mir“-Button von Facebook (siehe +1)
  • in die Seite integrierte Bildergalerie (sorry, flickr)
  • eine Suchfunktion
  • schönere und abwechslungsreichere Icons
  • kleinere optische Verbesserungen
  • und mittelfristig: Blog-Design mit der Website harmonisieren

Sehr gerne nehme ich hier unter diesem Blogeintrag euer Feedback in Form von Lob, Kritik und vor allem Anregungen entgegen. Vorher muss ich aber noch ein großes Dankeschön an Jenny loswerden, die mich sowohl gestalterisch als auch code-technisch sehr unterstützt hat. Dass ihr neuer Blog Quartier vier derzeit häufig in Listen wie 100 beautiful blog headers auftaucht, wundert mich da gar nicht. Jeden Unsinn bei mir im Code hab aber natürlich ich verbrochen. 🙂

So, und nun seid ihr dran! 🙂

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Alternative zu SMS soll kommen – endlich!

  • Beitrags-Kategorie:Computer
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Endlich! Eben las ich beim Focus:

Das SMS-Geschäft bricht ein, nun schmieden mehrere Telekommunikationsunternehmen einen Plan. FOCUS-Informationen zufolge wollen sie einen neuen, cleveren Messaging-Dienst auf den Markt bringen.

Da kann ich nur sagen: Das wird aber auch Zeit! SMS sind sowas von unzeitgemäß und teuer, dass ich mich schon lange frage, wieso sie nach wie vor so viel genutzt werden. Spätestens seit dem Boom von Smartphones und Tablets musste die Ära der SMS zu Ende gehen. Lange genug hat’s gedauert.

Viele Menschen erreicht man heute per Mail eh genauso schnell wie per SMS, hinzu kommen Instant Messenger wie ICQ, Skype, WhatsApp oder auch der Facebook-Chat. Ich bin gespannt, was sich die Telefonanbieter da nun Neues einfallen lassen wollen, denn die Alternativen gibt es bereits – und wenn man bei ihrem neuen Plan dann auch wieder völlig überzogene Preise zahlen muss, dann wird das floppen. Oder nutzt hier jemand MMS?

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Kim Schmitz alias Kimble und die New Economy

Kim Schmitz, der sich früher Kimble nannte, ist mir schon lange ein Begriff. Etwas peinlich aus heutiger Sicht (damals war ich ja noch jung), muss ich zugeben, dass ich wohl so etwa 1997 von ihm erfuhr und auf seiner damaligen Kimble-Website eine Art Fan-Kommentar hinterlassen habe. Die New Economy war eh etwas mit dem ich mit in der Spätphase der Pubertät sehr gut identifizieren konnte.

Screenshot kimble.org (Kim Schmitz) - Ende der 90er
Screenshot von kimble.org Ende der 90er

Aus heutiger Sicht war das eine Mischung aus „wir sind die Digital Natives und das Netz verändert die Welt“ gepaart mit „wir haben Wissen, das ökonomisch sehr wertvoll ist, das aber bislang kaum jemand hat und erst recht nicht in Schulen gelehrt wird“. Zumindest für mich fühlte sich die New Economy damals so an. Den Stellenwert der Schule hat das damals nicht gerade gesteigert.

Figuren wie Kim Schmitz verkörperten diese Mischung aus neuem Wissen und daraus resultierendem wirtschaftlichen Erfolg sehr gut. Zu gut, das hab ich bei ihm dann doch auch recht schnell gemerkt. Aber am Anfang war da vor allem Faszination.

Im Jahr 2000 hab ich dann übrigens auch ein Praktikum in einer für die New Economy doch recht typischen Firma gemacht. Das Typische fing schon beim Namen an: caatoosee. Früher hieß sie einfach Media Group. Genau in den drei Wochen in denen ich mein Praktikum dort machte, ging die vorherige GmbH als AG an die Börse. Für 21 EUR wurde die Aktie emittiert und meiner Erinnerung nach hat sie sich gleich in den ersten Tagen erst verdoppelt, dann verdreifacht und sich dann zwischen 40 und 50 EUR vorerst etabliert.

Typisch war auch, dass Firmengründer Guido Alt in Turnschuhen und Anzug rumlief, in der Müsli-Schlange in der Küche schon mal hinter dir stand oder abends deinem Abteilungsleiter von einem gerade stattgefundenen Treffen mit Aufsichtsratschef Lothar Späth berichtete und offenbar nicht merkte, dass im Großraumbüro in der Ecke noch ein kleiner, 18-jähriger Praktikant saß – und spannende Einblicke in seinen Kurzzeit-Chef bekam.

Irgendwie schien auch keinem so richtig das Alleinstellungsmerkmal von caatoosee klar zu sein. Von einer fehlertoleranten Suche war zu meiner Zeit die Rede, aber mein Eindruck war, dass caatoosee das einfach nur eine gute Idee fand und dann kleine Firmen aufkaufte, die in dieser Richtung was machten. Überhaupt wurden ständig Firmen aufgekauft, es wurde auch mal mit einer asiatischen Firma fusioniert. Auslandsstandorte gab es auch so viele wie möglich. Manche als Vertriebsbüros, manche als günstige Programmierbuden in Osteuropa.

Typisch ist aber auch, wie es dann bergab ging. Der Neue Markt stürzte ab, die caatoosee-Aktie ebenfalls – doch eher untypisch überlebte caatoosee lange Zeit mit Aktienkursen unter 1 EUR. Inzwischen ist aber auch caatoosee so gut wie Geschichte. Vor ein paar Tagen war ich mal wieder auf caatoosee.com, aber im Impressum der Website steht kein Geschäftsführer, Vorstandsvorsitzender oder CEO mehr, sondern eine vertretungsberechtige Abwicklerin. An das schmückende „AG“ hinter dem Firmennamen, wurde ein „i.L.“ angehängt – was wenig schmeichelhaft für „in Liquidation“ steht.

Kim Schmitz steckt aber glaube ich immer noch in dieser New-Economy-Welt. Er braucht den Glamour wie kaum ein Zweiter und bevor er mal keinen Erfolg vorweisen kann, täuscht er einen vor. Für seinen teuren Lebensstil braucht er allerdings jede Menge Geld und das lässt sich heute nicht mehr so einfach verdienen wie damals als der Schein wichtiger war als das Sein. Dafür hatte er dann offensichtlich so Projekte wie Megaupload gebraucht. Damit in Verbindung gebracht werden, wollte er allerdings – total entgegen seiner sonstigen Öffentlichkeitsliebe – nicht.

Auch sein neuer Name – er nennt sich ja nun „Kim Dotcom“ – zeigt, wie sehr Kim Schmitz noch in der New Economy hängengeblieben ist, die man ja auch gerne mal als Dotcom-Ära bezeichnete. Wobei ich nicht verstehe, dass einige Medien da auch noch mitspielen und sein total lächerliches, neues Alias nicht nur erwähnen, sondern sogar benutzen.

Die Zeiten verändern sich und das Beispiel Kim Schmitz zeigt mal wieder: Wer nicht mit der Zeit geht, geht mit der Zeitin diesem Fall ins Gefängnis.

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Die neue 107,7: Schattenseiten des Radioweckers

  • Beitrags-Kategorie:Leben
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Ich benutze einen Radiowecker. So mach ich den Wecker wenigstens nicht gleich wieder aus, um weiterzuschlafen. Welchen Sender ich da höre, war mir am Anfang erstmal nicht so wichtig. Ich glaube, ich habe mit SWR3 angefangen – bis mir das auf den Keks ging, weil jeden Tag zur selben Uhrzeit die selben Lieder kamen. Jedenfalls fühlte es sich so an.

Vielleicht war das auch schon der zweite Sender, jedenfalls landete ich dann nach 1-3 Fehlschlägen bei „Die neue 107,7“. Ich war zwar etwas irritiert, dass die immer die 80er so hochjubelten, weil ich bei den 80ern und Musik eher an so superbillig klingende Elektromusik verbinde, die bei Filmen aus den 80ern immer wieder lief. Aber gut, die meinen damit ja eher Rock. Passt schon. Verhindert auch, dass ich liegenbleibe, weil das Lied gerade so gut ist.

Im Laufe der Zeit stellte ich dann allerdings fest, dass bei der neuen 107,7 auch immer die gleichen Lieder kommen – ich hab’s nur nicht so gemerkt, weil’s eher ältere Lieder sind, die mir nicht so geläufig sind.

Aber was mich so richtig nervt: Diese dauernden Aufrufe, den Sender weiterzuempfehlen, Kollegen heimlich den Sender zu verstellen und beim Anruf der Marktforschungsinstitute mitzumachen. Es wurde jetzt zwar weniger, aber seit Monaten heißt es dauernd, die würden bei mir „in den nächsten Tagen“ anrufen. Tun sie aber nicht. Ist auch okay so, aber ihr erzählt mir jeden Morgen mehrmals, dass sie das bald tun – und was ich dann zu tun habe.

Und dann immer dieser Satz „Das dauert nur einen Augenblick“. Schriftlich passt er ja, man betont dabei das Wort „Augenblick“, um zu betonen von welch kurzer Dauer das ist. Aber ihr betont jeden Morgen mehrfach das Wort „dauert“, was dann doch eher die gegenteilige Assoziation hervorruft.

Seit neuestem seid ihr jetzt auch noch „30 % besser“, weil in irgendeiner Stunde 30 % mehr Songs von Bonjovi kommen oder sowas. Nee, Leute, selbst wenn das selbstironisch sein sollte: Es nervt.

Ich werde mir nächste Woche einen neuen Sender suchen. Vielleicht wechsle ich dann auch einfach immer wieder durch. Aber das geht ja gar nicht.

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Dreister Christian Wulff im ARD/ZDF-Interview

  • Beitrags-Kategorie:Politik
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  • Lesedauer:2 min Lesezeit

„Dreist.“ Gerade habe ich mir das 20-minütige Interview von ARD und ZDF mit Bundespräsident Christian Wulff (CDU) zu seiner Kreditaffäre angesehen und „dreist“ war wohl das, was ich am häufigsten gedacht habe.

Wie er sich da dauernd als Opfer darstellt und nicht einmal anerkennen will, dass er nicht die von ihm versprochene „volle Transparenz“ hergestellt hat, finde ich einfach nur dreist. Ich musste mehrfach glatt ein bisschen lachen. Der arme Mann, der so schnell Bundespräsident wurde und dem das Amt so viel Freude bereitet.

Die Maximierung der Dreistigkeit kam dann am Ende bei der Frage, ob er nicht durch sein Verhalten das Amt des Bundespräsidenten beschädigt habe. Nach einigem Lavieren kommt dann, dass „man dem Amt sicher nicht gedient [hat]“ (O-Ton) – unschwer zu erkennen eher als Seitenhieb gegen seine Kritiker als ein Eingeständnis und Reue.

In einigen kleinen Punkten kann ich ihm ja sogar recht geben, aber die Vehemenz mit der er sich in der Sache als Opfer darstellt, ist geradezu unerträglich. Die beiden Journalisten Bettina Schausten und Ulrich Deppendorf haben das Interview meines Erachtens übrigens gut gemacht – auch wenn leider recht schnell wieder von ungeklärten Punkten weiter zum nächsten übergegangen wurde und so Wulff immer das letzte Wort hatte. Hier hätte ich mir teilweise wenigstens noch überleitende Kommentare á la „Das sehen Ihre Kritiker anders, aber kommen wir zum nächsten Punkt“ gewünscht.

Mein Fazit: 70 % des Interviews haben es noch schlimmer gemacht, 20 % waren neutral und 10 % haben etwa dazu beigetragen, seine Sicht der Dinge positiv nachzuvollziehen.

Ein Rücktritt ist damit für mich keineswegs abgewendet.

Update: Bei SPON kommentiert Roland Nelles sehr ähnlich: Wulff-Auftritt im TV: Das war nichts

Update 2:

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Jahresrückblick 2011 – politisch, persönlich, …

Das war nun also 2011 bzw. ich bin mir recht sicher, dass bis auf Silvester bei mir persönlich nichts besonders Spannendes mehr passiert. Es ist ja aber auch bereits jede Menge passiert. Wenn ich mich gerade mal so zurückbesinne und den Jahresrückblick 2010 überfliege: wow! Da bleibt einem glatt die Spucke weg.

Politische Höhen

Politisch ist 2011 kein Stein mehr auf dem anderen geblieben. Überall auf der Welt begehren die Menschen auf und fordern Mitbestimmung ein. In Baden-Württemberg regiert nicht nur erstmals seit über 60 Jahren nicht mehr die CDU, sondern es Henning Schürig und Winfried Kretschmann (2005)gibt auch noch den ersten grünen Ministerpräsidenten. Und wenn man sich so seine Beliebtheitswerte und die Umfragewerte der Grünen in Baden-Württemberg ansieht, dann bin ich lange nicht der einzige, der sich darüber freut. 🙂
Sehr spannend fand ich es auch, bei den ersten grün-roten Koalitionsverhandlungen so nah dabei zu sein. Ein historisches Erlebnis – mit Aufs und Abs. Und am Ende wurde Winfried Kretschmann auch noch Politiker des Jahres. 🙂

Politische Tiefen

Dass die Volksabstimmung zu Stuttgart 21 so klar verlorenging, ist bitter. Aber das Ergebnis hat immerhin die politische Debatte überwiegend beendet. Auch für mich ganz persönlich war das politische Jahr 2011 nicht nur rosig: Ich bin nach vier Jahren nicht mehr in den Landesvorstand gewählt worden. Über Gründe zu spekulieren, ist nach wie vor müßig, zumal sich das zahlreiche Feedback auch noch widerspricht. Daher hab ich das einfach mal sportlich genommen, nutze erst einmal die neu gewonnenen Freiheiten und gehe etwas auf Abstand zur Politik. Das ist kein Abschied – wer mich kennt, weiß dass ich einfach durch und durch politisch bin und selten mit Ideen zu Verbesserungen hinter dem Berg halte – sondern einfach eine „kreative Pause“. Ich bin seit meinem Eintritt bei den Grünen vor neun Jahren ohne Pause immer in mindestens einem Amt gewesen. Da tut es sicher auch mal ganz gut, ein paar Schritte zurückzugehen und das Ganze mit den Erfahrungen von innen ein bisschen mehr von außen zu betrachten. Die Zeit für Politik ist auch nicht mehr so da wie noch während des Studiums, wo ich leichter mal die Prioritäten nach meinen Wünschen setzen konnte.

Berufliche Weiterentwicklung

Beruflich gibt es hingegen nur Erfreuliches zu berichten. Henning Schürig (2011) - MOSAIQ MEDIAAnfang 2011 habe ich bei meinem alten und neuen Traum-Arbeitgeber eine neue Herausforderung als Leiter Social Media & Online-Marketing angenommen. Natürlich läuft nicht immer alles genau wie man es sich wünscht und gerade eine stark wachsende Firma hat natürlich auch hier und da mal Wachstumsschmerzen zu verkraften. Aber sehr schön finde ich nach wie vor die Unternehmenskultur, vor allem den Führungsstil, der immer den Menschen im Fokus hat und jedem Einzelnen die Möglichkeit gibt, sich weiterzuentwickeln. Und weiterentwickeln meint hier nicht einfach nur fachliche Weiterbildung, sondern auch menschliche.

Gleichzeitig merke ich – und das ist damit eng verbunden – dass dieser Führungsstil ungefähr genauso anstrengend für den Gebenden, wie angenehm für die Empfangenden ist. Aber siehe oben: Man entwickelt sich weiter. 🙂

Persönliches 2011

Nicht zuletzt wegen der persönlichen Weiterentwicklung im Job ist 2011 auch für mich privat ein spannendes Jahr gewesen. Auch hier gab es Höhen und Tiefen. Eine Erkenntnis, die ich aus 2011 mitnehme, ist jedenfalls die aktivere Gestaltung von Freizeit. Das ging bei mir im letzten Jahr etwas unter. Augenfälligstes Beispiel: Ich hab meinen Urlaub ein bisschen vergessen. Irgendwie kam ich nicht so richtig dazu, da was zu planen und dann war hier schon was und da schon was – natürlich hab ich Urlaub genommen, aber richtig Urlaub im Sinne von Wegfahren ins Ausland hatte ich dieses Jahr nicht.

In meinem Umfeld ist die Zeit der Berufseinstiege, Hochzeiten und Nachwuchsproduktion. Auch das erfordert mehr aktive Freizeitgestaltung. Interessant ist aber, dass die einen Kinder kriegen und die anderen heiraten. Beides zusammen ist eher selten.

Ein wichtiges Thema, das ich 2011 angegangen bin, waren meine Finanzen. Ergebnis ist aber neben dem gewonnenen Überblick vor allem Erfahrung. Und zwar die Erfahrung, dass Riester sich für mich überhaupt nicht lohnt, weil die staatliche Förderung von den Kosten aufgefressen wird. Zum Glück fiel mir mehr durch Zufall und bei der Suche nach guten Fonds mit ökologisch-sozialen Ethik-Standards eine Ausgabe der Öko-Test (Ratgeber Rente, Geld, Versicherungen) in die Hand, die mir kurz nach der Unterschrift unter meine Riester-Altersvorsorge klarmachte, dass das für mich gar nicht taugt. Die Kosten schwanken etwa zwischen 2.600 EUR und über 11.000 EUR. Ich kam beim Überschlagen (nachdem ich die Kosten dann bei mir doch noch gefunden habe) auf mindestens 5.500 EUR über die gesamte Laufzeit – bei 4.620 EUR staatlicher Förderung in 30 Jahren. Hab das also widerrufen. Klare Warnung: Außer für Geringverdiener lohnt sich Riester bei Unverheirateten ohne Kinder nicht. Wäre das Internet ein rechtsfreier Raum, würde ich jetzt wohl von Abzocke und anderen schönen Dingen sprechen. Wie gesagt: eine interessante Erfahrung – die mich letztlich außer Zeit und ein paar mehr grauen Haaren aber immerhin nichts gekostet hat.

Internet, Social Media & Co.

Apropos Internet. Facebook ist jetzt glaub so richtig selbstverständlich Henning Schürig und der Like-Button von Facebookgeworden, Tablets noch dazu. Social Media wird als Begriff so langsam sterben – weil das Internet einfach social wird. Da lässt sich nicht mehr viel Web 1.0 vom 2.0 separieren. Spannend war, dass 2011 mit Google+ erstmals eine Bedrohung für Facebook aufkam. Ich glaube, da ist auch noch viel Musik drin – denn das beliebteste Betriebssystem für Smartphones heißt Android und kommt von Google. Wenn das richtig verknüpft wird, dann wird Facebook ein richtiges Problem bekommen. Spannend.

2012

In den letzten Wochen festigte sich bei mir im Kopf auch etwas das Bild, wo es 2012 mit dem Internet, Social Media und Smartphones hingehen wird. Ich glaube, wir werden mehr und mehr verschiedene Geräte für den Internetzugang nutzen. Neben Smartphone, Tablet und vielleicht noch PC und/oder Laptop wird es mehr und mehr auch der Fernseher sein. Es gibt bereits Fernseher bei denen rechts vom Fernsehbild ein Chatfenster eingeblendet ist und in vielen Haushalten läuft der Fernseher eh immer. Ich denke, er wird noch viel stärker mit dem Web verknüpft werden. Nicht nur um Filme oder Musik anzusehen oder zu surfen, sondern auch für die Kommunikation. Ich bin eh erstaunt, was sich so plötzlich im TV-Bereich technisch getan hat.

Politisch werden die Parteien im nächsten Jahr mit Bürgern zu tun haben, die mehr mitbestimmen wollen – auch ohne gleich Parteimitglied zu werden. Wünschen würde ich mir, dass es einmal eine Koalition gibt, in der weder CDU noch SPD beteiligt sind. Das würde unserer Demokratie glaub gut tun.

Wie es mit FDP und Piratenpartei weitergeht, ist glaub enger miteinander verbunden als den meisten klar ist. Die Piraten sind im Kern eine liberale Partei, auch wenn sie von vielen im rot-rot-grünen Spektrum verortet werden. Ja, da kommen viele Wähler her. Aber nicht nur. Und der Kern der Partei ist sehr liberal (das meine ich jetzt erst einmal völlig wertfrei). Wenn sie sich in dieser Weise etablieren, können sie die FDP ersetzen – und wir haben erstmals seit ca. 30 Jahren wieder eine durch und durch liberale Partei in den Parlamenten. Die Piraten stehen nun aber erstmal vor großen Herausforderungen. Ich sehe da vor allem den Punkt, dass Realpolitik nicht immer so einfach ist, wie man sich das vorher gedacht hat. Einige Erkenntnisse in Sachen Machbarkeit sorgen dann natürlich für ein weniger markantes Profil der Partei – oder sie wehren sich gegen die Realität und bleiben koalitionsunfähig. Man wird sehen.

Eines wird 2012 aber bestimmt bleiben: Ich gerate gerne mal ins Schwafeln und dann werden Wort- oder Blogeinträge mal etwas länger. 🙂

Vielen Dank an alle tollen Menschen, die mich 2011 begleitet haben und die ich begleiten durfte – und an die treuen Leserinnen und Leser hier. 🙂

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Lauter Krisen: Finanzen, Parteien, Vertrauen

  • Beitrags-Kategorie:Politik
  • Beitrags-Kommentare:8 Kommentare
  • Lesedauer:8 min Lesezeit

Bei der Schlagzahl politischer Skandale im Moment fragt man sich ja fast schon automatisch: Was ist da los?

Es ist doch nicht normal, dass quasi gleichzeitig der Parteivorsitzende einer Regierungspartei heftig wegen seines Verhaltens in puncto innerparteilicher Demokratie, sowie dem Außenbild seiner Partei insgesamt in der Kritik steht, daraufhin sein Generalsekretär mit schlechtem Verhältnis zu seinem Parteichef zurücktritt, der schnell aus dem Hut gezauberte Nachfolger dann noch der Unfallflucht verdächtigt wird (bei der er zwar bestreitet, diese wissentlich begangen zu haben, obwohl drei Zeugen etwas anderes aussagen) und gleichzeitig der Bundespräsident mit einer Salami-Taktik einer Kreditaffäre alles andere als Herr wird, sondern sich immer tiefer reinreitet.

Dass parallel dazu ein früherer französischer Präsident zu zwei Jahren Haft auf Bewährung verurteilt wird, weil er virtuelle Staatsdiener auf Staatskosten beschäftigte, die in Wahrheit seiner Partei dienten, passt da nur allzu gut ins Bild.

Und das alles zu Zeiten einer heftigen Wirtschafts- und Finanzkrise. Nie ist Vertrauen wichtiger als in Krisen – und ausgerechnet die qua Amt großen Vorbilder im Staat scheinen alles daran zu setzen, dass man ihnen bloß nicht vertraut.

Die FDP-Führung

Bei der FDP blick ich so langsam gar nicht mehr durch. Sorry, Philipp Rösler, aber wie kann man so blöd sein und ein paar Tage vor Ende der Stimmabgabe den Mitgliederentscheid für gescheitert zu erklären? Wieso kriegt er es nicht auf die Reihe in dieser heftigen Zeit der Parteikrise, seinen Generalsekretär an Bord zu halten? Den braucht er da doch – gerade weil er selbst so in der Kritik steht und Christian Lindner noch am ehesten eine gute Figur machte. Und dann kommt mit Patrick Döring ein Nachfolger, der schon direkt mit einem Skandal ins Amt startet. Entweder lügt er, wenn er behauptet, nichts von dem Unfall mitbekommen zu haben oder drei Zeugen, die ihn haben aussteigen, seinen Spiegel richten und wegfahren sehen. Fahrer flucht und dann Fahrerflucht?

Notanker Brüderle – die wandelnde Spaßpartei

Überaus skurril auch die Gedankenspiele, was passieren könnte, wenn Rösler zurücktritt. Ausgerechnet Rainer Brüderle wird dann als letzte Rettung gesehen und soll Übergangsvorsitzender werden. Der personifizierte Weinkönig Brüderle! Die Zeit schreibt herrlich treffend über ihn:

Brüderle ist alles Prätentiöse fremd. Getragen von seiner eigenen Bedeutung pflegt Westerwelle einen Raum zu betreten, Brüderle kommt einfach rein. Rösler, Bahr und Lindner tragen modische Anzüge, treten smart auf, und insbesondere Lindner brilliert durch geschliffene Rhetorik. Brüderle hat was an, redet, wie ihm der Schnabel gewachsen ist, und ist nicht smart, aber clever. Warum hat er die drei im Ansehen innerhalb der Partei so schnell so weit hinter sich gelassen? »Weil bei Rösler und Lindner der Lack ab ist«, sagt ein FDP-Insider. »Brüderle war nie lackiert.«

Eins muss man ihm lassen: Lustig ist er schon. Also doch zurück zur Spaßpartei? Klar bleibt jedenfalls, was ich schon zum Rücktritt von Westerwelle schrieb: Das Problem der FDP ist größer als Guido Westerwelle.

Wer kein Vertrauen hat, kann es auch nicht verspielen

Aber der FDP traut ja derzeit eh kaum noch jemand was zu und wählen will sie auch fast keiner mehr. Insofern ist es zwar skurril, dass sie bei der letzten Bundestagswahl auf 14,6 % kam und nun zahlenmäßig recht stark in der Bundesregierung vertreten ist, aber Vertrauen kaputtmachen kann die FDP im Moment nicht mehr so richtig. Wo nichts ist, geht auch nichts kaputt.

Unser Bundespräsident – die moralische Instanz des Staates

Schlimmer ist da, was derzeit unser Bundespräsident tut – oder nicht tut bzw. abstreitet. Christian Wulff hat sich Geld geliehen. Statt bei einer Bank tat er dies privat. Kein Wunder, wenn man 120 % Beleihung möchte und kurz zuvor genau solche Kreditvergaben in den USA die ganze Finanzkrise ausgelöst haben. Aber viel schlimmer als der Akt des Leihens von Geld ist ja der Umgang mit diesem Sachverhalt. Mit Transparenz hat das gar nichts zu tun bzw. ist das Gegenteil davon.

Ich fasse mal zusammen:

  • Bei einer Anfrage der Grünen im niedersächsischen Landtag 2010 gibt Wulff auf die Frage nach geschäftlichen Beziehungen zu Egon Geerkens an, keine zu ihm zu unterhalten.
  • Ein paar Tage später wird der Privatkredit des Ehepaares Geerkens in einen normalen Bankkredit umgewandelt. Wieso denn jetzt plötzlich? Wenn es da nichts Schlimmes dran gab, warum wurde das dann direkt nach der Anfrage umgewandelt? Es scheint ja Und warum wurde in der Antwort auf die Anfrage nichts davon erwähnt, wenn es ja doch offensichtlich einen Bezug gab – sonst wäre ja nicht kurz danach der Kredit aufgelöst worden.
  • Im Dezember 2011 kommt nun heraus, dass Wulff eben diesen Privatkredit bei Egon Geerkens hatte. Wulff schweig zunächst einmal.
  • In Schritt 2 wird nun behauptet, der Kredit sei nicht von Egon Geerkens, sondern von seiner Ehefrau Edith.
  • Edith Geerkens kann diese Summe aber kaum aus eigenem Vermögen aufgebracht haben, denn sie war vor der Heirat einfache Angestellte und es wurde Gütertrennung vereinbart. Noch dazu sagt ihr Mann klar und deutlich, dass er die Verhandlungen mit Wulff geführt habe, er außerdem Kontovollmachten besitzt und das Geld vom Bankkonto von Edith Geerkens geflossen ist – und dorthin auch die Zinszahlungen des Ehepaars Wulff gingen. Diesen Zahlungsfluss führt Wulff als Beweis dafür an, dass der Kredit von Edith Geerkens stammte und nicht von ihrem Mann Egon.

Anwälte als politische Sprachrohre

Ist es denn so entscheidend, ob das Geld nun von Egon oder Edith Geerkens kam? Nein. Entscheidend ist, wie Wulff damit umgeht. Dass er es erst verschweigt, direkt danach aber versucht, die Sache zu bereinigen und nun im Dezember 2011 immer nur soviel zugibt, wie eh bekannt ist – oder auch weniger. Inzwischen kommuniziert er wohl nur noch über Anwälte zu dem Fall. Ein Armutszeugnis. Anwälte brauche ich für eine juristische Verteidigung, nicht für eine politische. Wenn ich die nicht selber machen kann, was mach ich dann in der Politik?

Was hätte Wulff machen sollen?

Hätte er von Anfang an gesagt, dass es wohl rückblickend doch keine so gute Idee war, sich privat Geld von einem einflussreichen Unternehmer seiner Region zu leihen (den er übrigens trotz Ruhestand auch mit auf offizielle Wirtschaftsreisen nahm), auch wenn es formal-juristisch nichts zu beanstanden gibt – es hätte wohl niemanden so groß gejuckt. Man hätte den Kopf geschüttelt, wieso ihm das erst jetzt einfällt, aber die Spannung wäre raus, alles wäre geklärt und es gäbe keinen Grund, weiter groß darüber zu berichten.

Vertrauen beißt sich mit Salami

Aber eben diese Salamitaktik, dieses scheibchenweise Dinge zugeben, dann noch dazu über Anwälte kommunizieren – das zerstört massiv Vertrauen. Zunächst natürlich Vertrauen in Christian Wulff. Aber da er unser Staatsoberhaupt ist und damit wie kein anderer eigentlich den Staat repräsentiert, zerstört das auch Vertrauen in den Staat und seine handelnden Institutionen.

Gerade in der Krise würde dieses Vertrauen gebraucht – in der Finanzkrise der Welt, wie in der PR-Krise von Wulff selbst. Aber selbst seine engsten politischen Freunde müssen doch wohl zugeben, dass sein Krisenmanagement alles andere als vertrauenserweckend ist.

Wenn er dann jetzt bald zurücktritt – womit (nicht nur) ich rechne – dann ist dieser Skandal so ziemlich das Einzige, was von ihm als Bundespräsident im Gedächtnis bleibt. Ich erinnere mich sonst nur an den richtigen Satz, dass der Islam zu Deutschland gehört. Wow. Nicht viel für 1,5 Jahre Amtszeit.

Was ist nur mit der derzeitigen politischen Führung los?

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Siezen

  • Beitrags-Kategorie:AllgemeinLeben
  • Beitrags-Kommentare:3 Kommentare
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Ich bin ja jetzt 30. Und immer noch kommt es mir komisch vor, wenn mich Gleichaltrige siezen. Zum Glück arbeite ich in einer Branche in der das Du weitgehend üblich ist – aber auch hier lerne ich immer mehr Ausnahmen kennen.

Und dann las ich eben das hier, geschrieben aus Anlass eines 26. Geburtstags:

Man [wird] plötzlich von Gleichaltrigen gesiezt – bis man zugeben muss, dass der junge Erwachsene gegenüber altersmäßig der eigene Sohn oder die eigene Tochter sein könnte. Und einen aus gutem Grund siezt.

Mich hat da keiner vorher gewarnt – aber er hat vollkommen Recht. Wobei ich es bei Jüngeren fast noch komischer finde, wenn sie mich siezen als wenn es Gleichaltrige oder Ältere tun.

Siezen ist einfach nicht mein Ding. Auch wenn ich’s kann.

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Sieg für Stuttgart 21 – und für die Demokratie!

Zu Stuttgart 21 wurde landespolitisch vom Volk nun das letzte Wort gesprochen: Das Land wird nicht aus der Finanzierungsvereinbarung aus dem Projekt aussteigen. Dafür stimmten nach dem vorläufigen amtlichen Endergebnis 41,2 % der wählenden Baden-Württemberger, 58,8 % stimmten dagegen. Die Wahlbeteiligung lag bei 48,3 %.

Da die klare Mehrheit nun ohnehin gegen den Ausstieg war, spielte auch das undemokratische Quorum zum Glück keine Rolle. Das Ergebnis ist daher ohne jeden Zweifel zu akzeptieren (wäre das Ausstiegsgesetz nur am Quorum gescheitert – hätte also eine Mehrheit mit Ja gestimmt, die aber nicht gleichzeitig 33,3 % Prozent aller Wahlberechtigten umfasst hätte – wäre dies formal zwar genauso gewesen, aber politisch wäre es dann sehr schwierig geworden). Die 41,2 % Ja-Stimmen sind übrigens 19,8 % aller Wahlberechtigten.

Ich halte Stuttgart 21 für falsch. Verkehrspolitisch, finanziell, unter Umweltschutzaspekten – und auch unter Demokratiegesichtspunkten. Aber zur Demokratie gehört, dass die Ergebnisse bindend sind. Es kann höchstens eine höhere Instanz die einer anderen aufheben. Eine höhere Instanz als das Volk gibt es aber nicht. Auf Landesebene steht nun also fest, dass nicht nur die Mehrheit im Landtag das Projekt Stuttgart 21 unterstützt, sondern auch die Mehrheit der Baden-Württemberger.

Stuttgart 21 wird nun also gebaut. Es sei denn – ja, es kommt doch noch ein aber – der Kostendeckel von 4,526 Mrd. EUR wird gesprengt. Dann kommt es darauf an, ob die Bahn einen Finanzier dafür findet. Tut sie das nicht, muss sie das Projekt wohl abbrechen.

Die Landesregierung ist nun an das Votum der Landesbevölkerung gebunden. Die hat sich gegen einen Ausstieg des Landes aus S21 entschieden. So sehr mich das ärgert, so ist es nun.

Ich hatte ganz ehrlich nicht mit einem solchen Ergebnis gerechnet. Mein Optimismus stieg in den letzten Wochen und auch nochmal in den letzten Tagen deutlich an. Nicht zuletzt der total einseitige Brief* des Stuttgarter Oberbürgermeisters Wolfgang Schuster an alle Bürger brachte mich zu der Einschätzung. Die S21-Befürworter wirkten sehr nervös, fast schon panisch. Ähnlich war es vor der Landtagswahl als es hieß, statt Winfried Kretschmann würde nach der Wahl Cem Özdemir zum Ministerpräsidenten gewählt. Ich hab mich damals sehr über diese völlig erfundenen Behauptungen geärgert. Im Nachhinein konnte ich aber drüber lachen, denn das zeigte nur die Hilflosigkeit der CDU vor der Wahl. Geholfen hat es ihr ja letztlich nicht. Guter Stil ist es natürlich trotzdem nicht.

Apropos guter Stil. Den zeigten die im Landtag anwesenden S21-Befürworter nicht. Am Hauptbahnhof bei den Gegnern blieb dennoch alles friedlich. Allerdings störte mich da, dass man schon vor den ersten Ergebnissen per Mikro auf das Quorum schiss. Denn es wäre fatal gewesen, eine Mehrheit zu haben, aber das Quorum nicht zu erreichen. Dann wurden erste positive Ergebnisse der Volksabstimmung verlesen – und die negativen, die eigentlich auch schon feststanden verschwiegen. Erst als man merkte, dass es wohl gelaufen ist, kamen auch diese Ergebnisse durchs Mikro.

Sei’s drum. Wichtig ist, dass es nun friedlich bleibt, dass das Projekt weiterhin kritisch begleitet wird und dass vor allem auf die Kosten geschaut wird. Wenn Stuttgart 21 noch kippt, dann nur weil über 4,526 Mrd. EUR hinaus niemand bereit ist, es zu finanzieren. Über die rein politische Schiene wird das nun nicht mehr gehen. Das müssen nun auch alle S21-Gegner akzeptieren.

Nochmal: Stuttgart 21 ist heute Abend nicht besser oder richtiger geworden. Aber der Ausstieg wurde von der demokratisch höchsten Instanz abgelehnt. Damit ist er erledigt – solange das Projekt im Kostenrahmen bleibt.

Danke an alle, die an der Volksabstimmung teilgenommen haben – das gilt ganz ausdrücklich für beide Seiten. Sonst hätten wir kein so klares Ergebnis und das war wichtig. Danke übrigens auch an die Grünen, die ich heute vor den Kameras gesehen habe. Winfried Kretschmann, Boris Palmer und Winne Hermann haben genau die richtigen Worte gefunden.

Bei allem Ärger über das Ergebnis heute: Es ist ein guter Tag für die Demokratie. Das Volk hat entschieden und die Wahlbeteiligung war für eine Volksabstimmung sehr hoch.

* Schuster zählte darin Vor- und Nachteile auf: Vorteile eines Neins zum S21-Ausstieg und Nachteile eines Jas.

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