Die verbalen Entgleisungen von Niki Lauda gegenüber Schwulen und Lesben in einem Interview mit der Tageszeitung Österreich gingen ja gestern ganz groß durch Twitter und die Blogosphäre.
Einen (Ab-)Satz fand ich besonders dumm und weltfremd:
Dass es nicht Aufgabe des ORF ist, der Jugend einen schwulen Tanzstil „Mann tanzt mit Mann“ zu propagieren, den es in Wahrheit nirgends gibt. Es tanzt ja nirgendwo ein Mann mit einem Mann – in keiner Disco, auf keinem Ball –, nur im ORF, weil der damit Quote schinden will.
Mal abgesehen davon, dass Schwule natürlich mit Männern tanzen, habe ich erst gestern einen Film im Kino gesehen, wo genau das der Fall ist. Nein, sie tanzen in dem Fall nicht eng umschlungen irgendeinen Standard-Tanz, sondern eher was Moderneres, Ungewöhnlicheres, aber jetzt kommt der Clou: Die beiden sind nicht einmal in dem Film schwul, sondern einfach nur gute Freunde.
Und in der Disco – wie oft habe ich da schon Hetero-Männer miteinander tanzen sehen? Ich habe aus gutem Grund nicht gezählt: Denn, wen interessiert das?
Ich frage mich, ob er wirklich denkt, dass außer im ORF nirgendwo Männer mit Männern tanzen oder ob er nur dachte, er kann das ja mal so behaupten, um seine Äußerungen zu untermauern und es wird schon niemand wagen, öffentlich zu widersprechen. Vielleicht war es ja auch er, der bewusst Quote machen wollte mit seinen Äußerungen.
Ein besonderes Schmankerl an der ganzen Sache ist ja irgendwie auch, dass der Typ vom ORF ausgerechnet Haider heißt.