ePerso – der schöne Traum vom Single Sign-On

Eine für die Krankenkasse, eine für das Fitnessstudio, eine für die Reinigung, eine für den Friseur, eine fürs Büro – Chipkarten, überall Chipkarten.

Dazu kommen noch die BahnCard, zwei ec-Karten und der Führerschein, der zumindest mal so aussieht als wäre er eine Chipkarte.

Bei vielen kommen dann noch Kreditkarten hinzu, Studentenausweise oder auch Payback-Karten, Deutschland-Karten usw. Die meisten sollte man auch noch bei sich tragen, weil man hin und wieder danach gefragt wird.

Wie genial wäre es da, wenn eine Chipkarte für den ganzen Kram reichen würde? In der Regel sollte auf den Karten eh nicht mehr gespeichert sein als wie ich heiße und vielleicht eine Kundennummer oder sowas. Sie dienen also nur dazu, mich zu identifizieren.

Wie viele Bahn-Bonus-Punkte ich gesammelt habe oder dass ich meinen Beitrag im Fitnessstudio bezahlt habe, steht eh im Computersystem und nicht auf der Karte.

Wäre da nicht ein elektronischer Personalausweis als Universal-Chipkarte zur Identifizierung extrem hilfreich? In IT-Denglisch ausgedrückt quasi ein Single Sign-On im Real Life? So dass ich alle anderen Chipkarten wegschmeißen kann und mich nur noch mit dem ePerso ausweise, wenn jemand wissen soll, dass ich wirklich ich bin?

Ja. Eigentlich schon. Wären da nicht so einige Bedenken hinsichtlich Sicherheit und – damit eng verbunden – Datenschutz. Schade, es könnte so schön sein.

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Atomkraft ja, Atommüll nein – CDU gespalten?!

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Gorleben – wer würde dieses Dorf mit 638 Einwohnern schon kennen, wenn dort nicht seit 1977 ein Endlager für radioaktiven Müll geplant würde?

Gorleben bot sich nicht nur wegen seines Salzstocks an, sondern lag damals auch politisch sehr geschickt – nämlich am äußersten Rand der damaligen Bundesrepublik Deutschland. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt. Womöglich, dass damit der Protest klein gehalten werden sollte, weil so – zumindest im eigenen Land – weniger Menschen betroffen sein würden.

Inzwischen liegt Gorleben aber nicht nur ziemlich mittig in der Nordhälfte des wiedervereinigten Deutschlands, sondern es gibt auch massive Zweifel daran, ob Salz wirklich so gute Voraussetzungen bietet, hunderttausende von Jahren strahlenden Atommüll zu beherbergen. Im Zwischenlager Asse gab es da ja bereits Probleme mit eindringendem Wasser.

Ton oder Granit wären womöglich besser geeignet. Aber auf eine neue Endlagersuche, will man sich insbesondere im Süden der Republik – in Bayern und Baden-Württemberg – nicht einlassen. Man weiß nämlich, dass die Chancen gar nicht schlecht stünden, selbst zum neuen Standort für ein Endlager zu werden. Dafür spräche zwar neben den geologischen Voraussetzungen, dass hier überproportional viel Strom aus Atomkraft gewonnen und somit überproportional viel Atommüll produziert wird.

Aber man beharrt lieber darauf, dass einmal getroffene Entscheidungen (nämlich die für den Endlager-Standort Gorleben), nicht wieder über Bord geworfen werden sollen. Derweil kippt man den im Jahr 2000 fest vereinbarten Atomausstieg und vergrößert somit das Problem des radioaktiv strahlenden Mülls, der nun in noch größerer Menge anfällt.

Ein sehr gespaltenes – um nicht zu sagen scheinheiliges – Verhältnis der Union zur Atomenergie. Wer von etwas profitieren will, der muss sich auch den negativen Folgen stellen. Interessant dazu auch ein Beitrag des ARD-Magazins Panorama:

Atomendlager: Warum der Süden verschont bleibt

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Facebook: Social Network, Betriebssystem, Macht

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Facebook. Inzwischen ist es die Seite geworden, die ich als Erstes öffne, wenn ich den Browser starte. Gleichauf mit meinem web-basierten Mail-Client vielleicht noch. Und dass ich da nicht alleine bin, zeigen die weiter explodierenden Benutzerzahlen. Über 500 Millionen Menschen weltweit nutzen Facebook*.

Facebook

Der Gedanke, dass Facebook zu so einer Art Betriebssystem wird, den nach mir (siehe 1:20 min in diesem Video) ein halbes Jahr später auch Ibo hatte, wird derweil immer zutreffender.

Denn Facebook entwickelt sich immer weiter. Es ist noch nicht lange her, da wurde Facebook Places eingeführt. Nun gibt es bereits 200 Millionen Menschen, die Facebook mobil nutzen, es werden neue Apps für die Facebook-Benutzung über das iPhone und Android vorgestellt und Facebook muss schon dementieren, dass es nicht auch noch in den Handy-Markt einsteigt.

Und ganz nebenbei bietet Facebook mit dem Single Sign-On für fremde Logins auch etwas, was sich wohl jeder, der mobil etwas mehr surft, schon einmal gewünscht hat – und das unter der Kontrolle Facebooks.

Sehr interessant klingt auch das neue Facebook Deals. Geschäfte können den Menschen, die bei ihnen über Facebook Places einchecken spezielle Angebote machen. So kann man zum Beispiel beim nächtlichen Kampf um die Nachtschwärmer den noch zu leeren Laden mit einem Gratis-Bier für Facebooker füllen.

Einerseits faszinierend – andererseits irgendwo auch beängstigend. Denn all dies ist unter der Kontrolle eines Unternehmens.

Gleichzeitig wird ein Facebook-Profil immer mehr zur Existenzfrage. Hieß es Ende der Neunziger mal, man werde eines Tages ohne E-Mail-Adresse quasi gar nicht mehr existieren, gilt Ähnliches immer mehr für Facebook: Sein oder nicht sein?

* Aktuelle Zahlen hier: checkfacebook.com

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Internet… haben Sie sowas?

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Vorhin betrat ich einen Laden hier in der Nähe, weil dort unter anderem Reinigung am Schaufenster steht und ich meine Hemden eventuell mal professionell reinigen lassen möchte.

Natürlich will man dann aber erstmal wissen, was das kostet. Nachdem ich den Preis für die Hemdreinigung schnell und unkompliziert erfahren hatte, dachte ich mir, eine generelle Preisliste sei ja nicht schlecht.

Ich: „Haben Sie eine Preisliste?“
Sie: „Im Internet.“
Kleine Pause, dann:
Sie: „Haben Sie sowas?“

Ich weiß nicht, mehr genau, wie blöd ich in dem Moment geguckt habe. Aber sicher nicht so blöd wie als ich auf der Website war und da nicht nur keine Preise, sondern auch sonst nichts finden konnte.

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Englisch-Sprachkurs für Günther Oettinger

Einer der ersten großen Auftritte von Günther Oettinger als EU-Kommissar war ja sprachkomödiantisch betrachtet ein großes Highlight – dank seiner „englischen“ Sprache sicher nicht nur in Deutschland.

Extra 3 hat dieses Meisterwerk von Oettinger nach dem bewährten Prinzip „listen and repeat“ zu einem Englisch-Sprachkurs entwickelt:

Telekolleg – Englisch für Oettinger

Das Video ist zwar schon ein paar Monate alt, aber better late than never. 😉

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Besucherzahlen von Social Networks: VZ ade!

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Oft wurde mir die Frage gestellt, wie wohl der Kampf zwischen Facebook und studiVZ ausgehen wird. Da war längst klar, dass Facebook den Vorsprung vom studiVZ sehr schnell eingeholt hat und über immense Wachstumsraten verfügt.

Allerdings hatte das schülerVZ noch sehr gute Besucherzahlen, was möglicherweise langfristig das studiVZ wieder hätte stabilisieren können. Denn die VZ-Gruppe hat hier – im Gegensatz zu Facebook & Co. – eine immense Marktabdeckung in einer jungen Zielgruppe.
Wenn es nach der Schulzeit gelingen sollte, die Schüler ins studiVZ zu migrieren, wäre das ein strategischer Vorteil gegenüber Facebook – allerdings wohl der einzige.

So habe ich die Frage nach dem künftig in Deutschland dominierenden Social Network eine Weile zwar mit Facebook als Favoriten beantwortet – aber noch die Einschränkung ergänzt, dass das studiVZ durch die Schüler-Nachwuchstruppe eventuell auch wieder aufholen könnte.

Wenn ich nun aber bei Thomas Hutter sehe, dass auch das schülerVZ inzwischen sehr deutlich an Besuchern verliert*, dann ist der Kampf um die Vorherrschaft in Deutschland wohl eindeutig für Facebook entschieden.

Besucherzahlen Facebook, StudiVZ und SchülerVZ im Vergleich (2010)

Byebye, VZ!
Die VZ-Gruppe ist meiner Ansicht nach nun endgültig ein Auslaufmodell und wird in ein paar Jahren wohl nur noch ein Nischendasein führen.

Hier rächt sich nun offenbar die Fokussierung auf jüngere Zielgruppen – denn Schüler oder Student ist man in der Regel eben nur temporär. Schade drum ist’s aber eigentlich nicht…

* Als Zahlenbasis hat Thomas Hutter den Google AdPlanner verwendet.

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Islam gehört zu Deutschland: CDU-Kritik an Wulff

„Kauder kritisiert Wulff“. Als ich das eben gelesen habe, dachte ich mir: Nicht dass der neue Bundespräsident auch gleich wieder zurücktritt, weil man ihn kritisiert. 😉

Dabei hat dieser Bundespräsident hier was Vernünftiges gesagt. Natürlich gehört der Islam zu Deutschland. Ich finde es völlig weltfremd, das zu kritisieren.

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Warum ist der Protest gegen Stuttgart 21 so spät?

Immer wieder wird im Zuge der Demos gegen Stuttgart 21 die Frage gestellt: Warum kommt der Protest gegen Stuttgart 21 so spät?

Die Stuttgarter Nachrichten hatten letztens eine Chronologie der Proteste, die bereits 1996 begann und auch im OB-Wahlkampf von Boris Palmer im Jahr 2004* spielte das Thema eine sehr große Rolle – auch wenn ich zugeben muss, dass damals keine 100.000 Menschen auf die Straße gegangen sind wie letzten Freitag.

Aber ich möchte euch vor allem dieses Video zeigen, das deutlich macht, dass bereits 1997 erheblicher Unmut über das Projekt Stuttgart 21 laut wurde und bereits damals darauf von Schuster & Co. nicht eingegangen wurde. Man sprach viel mehr von den engen Spielregeln der Bürgerbeteiligung:

Quelle: http://www.archive.org/details/Stuttgart_1997&reCache=1

* Da fing ich dann auch an, mich mit dem Thema zu beschäftigen, denn ich war ja erst 2001 nach Stuttgart gezogen und im Wahlkampf von Boris viel an seiner Seite.

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Der S21-Donnerstag – und die Reaktionen darauf

Es ist zwar schon ein paar Tage her, aber die erschütternden Bilder aus Stuttgart sind den meisten sicher noch im Kopf. Ich hab jedenfalls am Wochenende noch gemerkt, dass es mir schwer fiel, das einfach zu vergessen und zu feiern.

Alex Bonde, grüner Bundestagsabgeordneter aus Baden-Württemberg, hatte die schwierige Aufgabe unter dem Eindruck dieser Meldungen und Bilder, im Bundestag eine Rede zum Haushalt der Bundesregierung zu halten.

Entsprechend hat er zu Anfang auf diese Ereignisse verwiesen und seine Empörung ausgedrückt.

Richtig interessant wird dann die Antwort des CDU-Abgeordneten Norbert Barthle auf dieses Statement von Alex Bonde. Er behauptet zum Beispiel, dass es Tatsache wäre, dass die Demo von ihrer genehmigten Route abgewichen sei. Dabei war sie nur zu früh an diesem Ort.

Außerdem spricht er davon, dass man bei „nicht genehmigten Demos“ mit solchen Polizeieinsätzen (wohlgemerkt, wir sprechen von Wasserwerfern) rechnen müsse und vergleicht das ganz nebenbei noch mit den Krawallen, die es in Berlin des öfteren am 1. Mai gibt.

Die Videos dazu im Blog von Alex Bonde (erstes Video geht bis etwa 1:30 min zu S21 plus eine Zwischenfrage später und das zweite Video bis etwa 6 min).

Ganz dazu passend übrigens auch Innenminister Heribert Rech im heute journal: „…und im äußersten Notfall sind dann auch Wasserwerfer erforderlich…“

Wo da bei Schülern, die früher als geplant am Schlosspark eintreffen, und von denen von mir aus ein paar sich auf einen LKW setzen, jetzt gleich ein „äußerster Notfall“ vorliegen soll, das sagt er nicht.

Aber er sagt: „Wenn sich Mütter mit den Kindern der Polizei in den Weg stellen, dann müssen sie eben auch mit einfacher körperlicher Gewalt eben weggetragen werden.“

Komisch, soweit ich weiß, wurde niemand weggetragen. Höchstens weggeschwemmt. Mal ganz abgesehen davon, ob der erste Teil des Satzes mit dem Wenn überhaupt stimmt.

Unterdessen schlagen die Ereignisse solche Wellen, dass es jetzt sogar eine Inititiative zu einer vorzeitigen Auflösung des Landtags gibt.

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Stuttgart 21: Wasserwerfer gegen Schülerdemo

Es ist wirklich richtig übel, was da heute in Stuttgart passiert ist. Eine Schülerdemo gegen Stuttgart 21 wurde von der Polizei mit Wasserwerfern attackiert und es gab laut taz 1000 Verletzte an den Augen, so dass die Stuttgarter Krankenhäuser nun überlastet sind.

Es ist absolut unverständlich, warum Ministerpräsident Mappus statt auf Dialog lieber auf Wasserwerfer setzt. Und das noch dazu bei einer Schülerdemo! Es war ja bekannt, wer da demonstriert.

Die Demo morgen muss groß werden. Kommt alle am Freitag, 1. Oktober, um 19 Uhr zum Schlossgarten in Stuttgart.

Demo in Stuttgart am 1. Oktober 2010 (Stuttgart 21)

P.S.: kopfbahnhof-21.de ist derzeit die meiste Zeit wegen des großen Ansturms nicht erreichbar.

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